Besonders in Großstädten wird der Wohnungsmarkt immer umkämpfter. Viele müssen sich mittlerweile bereits auf eine monatelange Sucher begeben, um überhaupt die Chance auf eine Bleibe zu bekommen. Diese Verzweiflung nutzen Internetbetrüger teilweise, um schnell und illegal an Geld zu kommen. Dafür werden Wohnungen im Internet zum Schein annonciert und Anzahlungen kassiert. In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie ihr euch gegen Mietbetrug schützen könnt, damit ihr diesem nicht zum Opfer fallt. Wenn ihr schon Erfahrungen mit Mietbetrug gesammelt habt, teilt uns das gerne in den Kommentaren mit!

Achtung Mietbetrug! So könnt ihr euch vor unseriösen Angeboten im Internet schützen

Mietbetrug – die Tricks

Es gibt zwei besonders weit verbreitete Maschen im Bereich Mietbetrug: Falsche Makler und falsche Vermieter. Wie diese Maschen genau ablaufen, erfahrt ihr im Folgenden:

Falsche Makler

In dieser Masche geben sich Betrüger als vermeintliche Makler aus. Dafür mieten sie ein Objekt selbst an, von dem sie dann viele Fotos machen. Anschließend erstellen sie eine Annonce auf einer oder mehreren Online-Wohnungsbörsen. Dieser Trick ist besonders mies, da Interessenten meistens sogar einen Termin zur Besichtigung ausmachen können, den der vermeintliche Makler auch wahrnimmt. Wollen Interessenten das eigentlich nicht zur Vermietung stehende Objekt in Anspruch nehmen, bekommen sie nach der Besichtigung eine Mail des falschen Maklers, der ihnen bestätigt, dass sie das Objekt anmieten können. Allerdings müsse die Kaution per Bargeldtransfer überwiesen werden. Wer dieses Geld überweist, sieht es so einfach nicht mehr wieder. Denn dann macht sich der falsche Makler inklusive der Kaution aus dem Staub.

Achtung Mietbetrug! So könnt ihr euch vor unseriösen Angeboten im Internet schützen

Falsche Vermieter

Genauso wie es falsche Makler gibt, gibt es auch falsche Vermieter, die ihr Unwesen auf Online-Wohnungsbörsen treiben. Falsche Vermieter annoncieren Wohnungen online, die es meistens gar nicht gibt. Sie kreieren dafür auch falsche Identitäten und geben sich als gerne als Ärzte aus, damit sie direkt mehr Seriosität haben. Hat sich ein Interessent gefunden, soll ein Besichtigungstermin vereinbart werden. Das wird allerdings oft schwierig, denn falsche Vermieter geben oft an, im Ausland zu wohnen und deshalb nicht vor Ort sein zu können. Erst gegen eine Kaution soll der Schlüssel verschickt werden, mit dem man sich die Wohnung anschauen könne. Solche Betrüger geben sich oft besonders große Mühe, gefälschte Websites zu bauen, die vertrauenswürdig sind, damit ihre Opfer denken, dass sie unbeschwert über die Website eine Kaution überweisen und gegen die Rückgabe des Schlüssels auch wieder zurückbekommen können. Das ist leider nicht so. Denn sobald man das Geld für die Schlüssel-Kaution überwiesen hat, ist die Wohnung online nicht mehr auffindbar und der Kontakt zum falschen Vermieter gekappt. Das Geld ist weg.

Ich selbst habe eine Bekannte, die genau mit dieser Masche Erfahrungen gemacht hat. Dort hatte ein falscher Vermieter eine vermeintliche Luxuswohnung in bester Lage in Berlin für 250€ warm pro Monat angeboten. Die Masche war wirklich gut aufgezogen, denn es wurden enorm viele E-Mails verschickt, in denen der Vermieter vermeintlich falsche Angaben zu seiner Lebenssituation machte und dasselbe auch von meiner Bekannten verlangte. Durch die persönlichen, langen E-Mails konnte er schnell Vertrauen gewinnen. Einen Besichtigungstermin wollte er während dieser ganzen Anfangszeit auch nicht vereinbaren, weil er „erst wissen wollte, mit wem er es zu tun hat“. Erst nach tagelangen E-Mail-Verläufen wollte er den Schlüssel aus Amerika an meine Bekannte verschicken. Sie sollte dafür eben um die 200€ an einen Service schicken, der Kautionen einbehält und abwickelt. Diese sollte sie zurückbekommen, wenn sie den Schlüssel wieder zurückschickt, falls sie die Wohnung nicht haben wolle. Sie hat es glücklicherweise nicht überwiesen und ist nochmal mit einem blauen Auge davongekommen.

Achtung Mietbetrug! So könnt ihr euch vor unseriösen Angeboten im Internet schützen

Mietbetrug – Mit diesen 10 Tipps fallt ihr keinem Betrug zum Opfer

  1. Keine Zahlung ohne vorherige Besichtigung leisten
    Eigentlich sollte das selbstverständlich sein – dennoch sind Mietbetrüger darauf aus, Vertrauen zu schaffen. So soll die eigentlich unübliche Situation bei Interessenten weniger Skepsis auslösen. Bereits vor einer Besichtigung eine Zahlung zu leisten ist jedoch immer absolut unüblich und daher ein Hinweis auf einen Mietbetrug.
  1. Erst Mietvertrag unterzeichnen und Wohnungsschlüssel erhalten
    Was für Zahlungen vor einer Besichtigung gilt, gilt auch für Zahlungen vor Unterzeichnung des Mietvertrags und Übergabe der Wohnungsschlüssel: Man sollte davor keine Zahlung jeglicher Art leisten. Das ist unüblich und deutet auf einen Betrug hin!
  1. Hellhörig werden, wenn der Vermieter angibt, nicht vor Ort zu sein
    Sollte der vermeintliche Wohnungsinhaber angeben, angeblich nicht persönlich für eine Besichtigung anwesend sein zu können und auch keinen Vertreter schicken, sollte man hellhörig werden. Auch hier ist Vorkasse unüblich!
  1. Internationaler Bargeldtransfer deutet auf Betrug hin
    Oftmals fragen falsche Makler oder Vermieter nach einer Überweisung im Voraus, die über internationale Bargeldtransfers erfolgen sollen. Das deutet oftmals darauf hin, dass es sich um Mietbetrug handelt. Denn offizielle Vermieter verfügen über deutsche Bankkonten.
  1. Unverhältnismäßig niedrige Mietpreise sind ein Hinweis
    Wie in dem obigen Beispiel eines falschen Vermieters bei meiner Bekannten bereits erwähnt, werben viele Mietbetrüger mit viel zu schönen Bildern und unverhältnismäßig niedrigen Warmmieten. Solche Angebote sind meist ein Hinweis auf einen vermeintlichen Betrug. Das Ganze gilt natürlich auch in Kombination mit perfekten Bildern wie aus dem Katalog und Angeboten, die einfach zu gut sind, um wahr zu sein.
  1. Seriosität von Maklern prüfen
    Hat man es mit einem vermeintlichen Makler zu tun, wenn man sich auf Wohnungssuche begibt, hat man immer die Möglichkeit, diesen auf seine Seriosität zu prüfen. Das geht beispielsweise durch den Maklerschein nach §34c der Gewerbeordnung. Des Weiteren ist die Anzahl der angebotenen Wohnungen ein weiterer Hinweis auf dessen Seriosität. Die meisten offiziellen Makler bieten mehrere Objekte an und nicht nur eine einzige Wohnung.
  1. Keine Ausweispapiere im Voraus versenden
    Manche Mietbetrüger fragen im Voraus nach eingescannten offiziellen Ausweisdokumenten. Diese sollte man jedoch nicht leichtfertig versenden. Denn dann kann es sich auch noch um Datenmissbrauch handeln und nicht nur um Mietbetrug.
  1. Schlechtes Deutsch
    Viele falsche Vermieter versuchen, in ihren Mails mit einem besonders guten, hochgestochenen Deutsch glänzen zu können. Das gelingt jedoch selten. Wer deshalb viele Rechtschreib- und Grammatikfehler in dessen Mails findet, der sollte aufmerksam sein.
  1. Bilder in der Annonce auf Echtheit prüfen
    Man kann beispielsweise über die umgekehrte Bildersuche bei Google nach ähnlichen Bildern suchen. So kann man herausfinden, ob dieselben Bilder einer auffälligen Annonce bereits woanders verwendet wurden. Manchmal stößt man so auf seriöse Maklerfirmen, die nichts mit dem falschen Makler oder Vermieter zu tun haben. So kann man Mietbetrug bereits aufdecken, bevor er passiert.
  1. Vermeintlichen Vermieter prüfen
    Viele falsche Vermieter geben an, prestigeträchtige Berufe auszuführen. Besonders beliebt ist dabei der Arztberuf. Sieht man also, dass es sich bei dem Absender angeblich um einen Doktor o.ä. handeln soll, kann man auch einfach dessen Namen oder E-Mail-Adresse googlen. Oftmals findet man so heraus, ob es bereits Opfer von Mietbetrug durch das entsprechende Pseudonym gab.

Was, wenn es passiert ist?

Sobald man eine dubiose Anzeige im Internet findet, sollte man diese direkt dem jeweiligen Portalbetreiber melden, damit dieser Sanktionen gegen den vermeintlichen Betrüger erheben kann. So schützt man auch andere Suchende vor Mietbetrug. Ist man selbst einen Mietbetrug zum Opfer gefallen, sollte man sich so schnell wie möglich mit dem Fall an die Polizei wenden.

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