Jeder von euch kennt bestimmt mindestens eine Person, deren Smartphone bereits durch einen Wasserschaden einen Totalschaden erlitten hat – wenn es euch nicht sogar selbst bereits passiert ist. Der Kontakt mit Wasser kann für Smartphones also das Aus bedeuten. Und dieser Kontakt kommt leider schneller unverhofft zustande als uns allen lieb ist. Deshalb zählen Wasserschäden am Smartphone auch zu der häufigsten Ursache für Totalschäden. Ob man versehentlich ein Glas Wasser auf dem Tisch umkippt, was das Smartphone benetzt oder man das Handy beim Toilettengang noch in der hinteren Hosentasche hatte und es ungewollt in die Schüssel fällt – es gibt viele Möglichkeiten, die einen Wasserschaden bei Smartphones hinterlassen können. Gerade bei der momentanen Hitze halten wir uns nach Möglichkeit sowieso am liebsten am Wasser auf. Deshalb klären wir in diesem Beitrag, welche Handys bereits ab Werk vor Wasser geschützt sind und wie man das Smartphone vor Wasser schützen kann, wenn dieser Schutz nicht schon automatisch gegeben ist. Bei weiteren Tipps – wie immer gerne ab in die Kommentare damit!

Das Smartphone vor Wasser schützen   alles, was man wissen muss

Woher weiß ich, ob mein Smartphone sowieso vor Wasser geschützt ist?

Die gute Nachricht ist, dass die meisten neuen Smartphones bereits von Haus aus so konzipiert werden, dass sie gegen Wasser und Feuchtigkeit resistent sind – zumindest bis zu einem gewissen Grad. Wenn ihr wissen wollt, ob euer Smartphone auch einen eingebauten Schutz vor Wasser und Feuchtigkeit mit sich bringt, dann solltet ihr einen genaueren Blick auf die Schutzklasseneinstufung werfen. Die Skala beginnt bei IP00, was bedeutet, dass es keinerlei Schutz gibt, und endet bei IP69K, also bei maximalem Schutz. IP steht dabei für „International Protection“. Die meisten Smartphones liegen auf dieser Skala mittlerweile zwischen IP52 und IP68. Um diese Codes zu verstehen, muss man die Nummern einzeln betrachten. Das machen wir hier mal am Beispiel vom iPhone 7:

Das Smartphone vor Wasser schützen   alles, was man wissen muss

Auf dem Bild sieht man also, dass das iPhone 7 die Schutzklasseneinstufung IP67 hat. Die erste Ziffer steht hier immer für die Einstufung des Schutzes gegen Fremdkörper. Eine 6 ist hier die maximal erreichbare Zahl und bedeutet, dass ein Smartphone komplett staubdicht ist. Die zweite Ziffer zeigt an wie sehr ein Handy vor Feuchtigkeit und Wasser geschützt ist. Hier geht die Skala von 1 bis 8. Mit einer stattlichen 7 ist das iPhone 7 also gegen kurzweiliges Untertauchen in bis zu 1 Meter tiefem Wasser geschützt. Um diese Skalen noch besser zu verstehen, schaut euch einfach die folgenden Tabellen an:

IP Skala gegen Fremdkörper

IP Klassen gegen Fremdkörper
Kennziffer Schutz
 0  keinerlei Schutz
 1  gegen feste Fremdkörper von ≥ 50 mm Durchmesser
 2  gegen feste Fremdkörper von ≥ 12,5 mm Durchmesser
 3  gegen feste Fremdkörper von ≥ 2,5 mm Durchmesser
 4  gegen feste Fremdkörper von ≥ 1,0 mm Durchmesser
 5  gegen Staub in schädigender Menge
 6  staubdicht

Die Kennziffern in der obigen Tabelle sind nach der DIN EN 60529 Norm definiert. Es gibt auch noch die ISO 20653 Norm. Hier sind die Bedeutungen der Ziffern bis zur Nummer 4 vollkommen gleich. Doch anstatt einer normalen 5 definiert die ISO Norm 5K und 6K als Ziffern im Code. Die Bedeutungen sind allerdings gleich mit denen der DIN Norm.

IP Skala gegen Wasser und Feuchtigkeit

IP Klassen gegen Wasser und Feuchtigkeit
Kennziffer Schutz
 0  keinerlei Schutz
 1  gegen Tropfwasser
 2  gegen fallendes Tropfwasser bei Neigung des Gehäuses bis zu 15°
 3  gegen fallendes Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte
 4  gegen allseitiges Spritzwasser
 5  gegen Strahlwasser aus beliebigem Winkel
 6  gegen starkes Strahlwasser
 7  gegen zeitweiliges Untertauchen
 8  gegen dauerndes Untertauchen

Diese Skala basiert ebenfalls auf der DIN EN 60529 Norm. Die ISO 20653 Norm definiert noch weitere K-Unterstufen, die meist speziell für Maschinen aus der Landwirtschaft oder für Straßenfahrzeuge gelten.

Heißt wasserdicht beim Smartphone gleich wasserdicht?

Das Smartphone vor Wasser schützen   alles, was man wissen muss

Wenn ein Smartphone nun beispielsweise die höchste Schutzklasse besitzt, ist es dann wirklich vollkommen vor Wasser geschützt oder gibt es dabei auch noch Einschränkungen? Die traurige Wahrheit ist, dass Smartphone-Hersteller in ihren AGBs den Schutz gegen Wasser und Feuchtigkeit nochmal eingrenzen. Das bedeutet, dass die angegebenen Klassen sich meist nur auf den Schutz vor Süßwasser beziehen. Fällt ein Smartphone also beispielsweise in chlorhaltiges Poolwasser oder ins salzige Meer, ist der Schutz vom Hersteller aus nicht mehr garantiert. Dasselbe gilt beispielsweise auch, wenn man versehentlich Bier über sein Smartphone kippt. Des Weiteren werden in den AGBs noch zulässige Tiefen und Eintauchzeiten angegeben, auf die sich die Wasserfestigkeit der Geräte bezieht. Wer also wirklich auf Nummer sicher gehen will, ob er mit seinem Smartphone im Urlaub bedenkenlos Unterwasseraufnahmen schießen kann, der sollte unbedingt die AGBs des Herstellers bezüglich des Wasser- und Feuchtigkeitsschutzes des jeweiligen Geräts genau studieren. Ansonsten kann es schnell sein, dass man auf dem vermeintlichen Totalschaden sitzen bleibt.

Tipp: Bevor man sein Smartphone absichtlich mit zum Schwimmen nimmt, sollte man nicht nur die Schutzklassen sondern auch die AGBs des Herstellers genau recherchieren.

Wie kann ich mein Smartphone vor Wasser schützen?

Das Smartphone vor Wasser schützen   alles, was man wissen mussWir wissen jetzt also, wie man herausfinden kann bis zu welchem Grad das eigene Handy vor Wasser oder Fremdkörpern geschützt ist. Wie kann man sein Smartphone aber noch besser und zusätzlich vor Wasser schützen, um wirklich auf Nummer Sicher zu gehen, dass nichts schiefgeht? Am besten eignen sich da wasserfeste Smartphone-Hüllen. Wenn man sicherstellen möchte, dass sein Smartphone wirklich nicht durch Sand oder Wasser in Gefahr gerät, lohnt es sich tatsächlich die knapp 10 Euro auf Amazon für eine solche Hülle zu investieren. Bei der Wicked Chili Beachbag handelt es sich um eine Art durchsichtige kleine Umhängetasche, in die man alles verstauen kann, was am Strand geschützt werden sollte. Smartphones bis zu einer Abmessung des Displays von H = 130 mm und B = 75 mm passen hinein. Der mitgelieferte Gurt verfügt über einen Schnellverschluss Karabiner, wodurch die Hülle problemlos um den Hals oder am Handgelenk getragen werden kann. Solche Taschen sind zwar nicht besonders fancy – aber wer einen Schaden von mehreren Hundert Euro vermeiden möchte, der sollte definitiv in diesen sauren Apfel beißen. Ansonsten kann man natürlich sein Smartphone auch einfach mal zu Hause lassen, wenn man beispielsweise an den Strand geht.

Was tun, wenn das Smartphone bereits einen Wasserschaden erlitten hat?

Das Smartphone vor Wasser schützen   alles, was man wissen muss

  • Sofort reagieren
    Natürlich sollte man das Gerät so schnell wie möglich aus dem Wasser fischen oder zumindest den Kontakt mit Wasser beenden, sobald man bemerkt hat, dass das Smartphone ungewollt mit Flüssigkeit in Kontakt gekommen ist. Denn bereits durch schnelles Reagieren kann man den Schaden möglichst gering halten.
  • So schnell wie möglich ausschalten
    Wie bei einer Überhitzung, sollte man auch bei einem Wasserschaden das Gerät so schnell wie möglich abschalten. Denn Wasser und elektrische Kontakte sind nun wirklich keine Freunde. Falls das Wasser noch nicht so weit vorgedrungen war, kann man so schlimmeren Schäden vorbeugen.
  • Abtupfen und Karten und Akku entfernen
    Besonders viele iPhone-Besitzer werden sich jetzt fragen: „Wie soll ich bitte den Akku entfernen?“ Und das ist auch eine berechtigte Frage. Das Entfernen des Akkus ist natürlich an dieser Stelle optional zu betrachten. Denn bei den meisten modernen Smartphones kommt man an diesen nicht mehr ohne weiteres heran. Abtupfen und Speicher- und SIM-Karten entfernen kann man allerdings bei jedem Modell.
  • Mithilfe von Reis schneller trocknen lassen
    Hier wollen wir nochmal betonen, dass man sein Gerät auf jeden Fall nur mittels Eigenenergie trocknen lassen sollte. Föhn, Heizung, Mikrowelle oder Backofen haben in diesem Prozess nichts zu suchen! Stattdessen hilft es, das Handy in ein Papiertuch einzuwickeln und in eine Schüssel mit ungekochtem Reis zu legen. Das Tuch und der Reis saugen schonend die Feuchtigkeit aus dem beschädigten Handy. Noch schneller geht es, wenn man das eingewickelte Smartphone mit dem Reis in einen verschließbaren Plastikbeutel legt. So dauert der Trocknungsvorgang nicht mehr eine Woche sondern nur noch maximal ein paar Tage – wenn nicht sogar nur eine Nacht lang.
  • Ggf. Spezialisten aufsuchen
    Hat man das maue Gefühl, dass wirklich etwas kaputt gegangen ist und man traut sich beispielsweise nicht mehr, das Gerät nach dem Trocknen wieder einzuschalten aus Angst, noch mehr Schaden zu verursachen, sollte man überlegen, einen Spezialisten zu Rate zu ziehen. Denn nur so kann wirklich sichergestellt werden, dass das Gerät noch gerettet werden kann und keine weiteren Folgeschäden entstehen.

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