Kostenloser Nahverkehr in Deutschland: Traum oder Wirklichkeit? Die Regierung möchte bald kostenlosen Nahverkehr in den folgenden fünf Städten testen: Bonn, Essen, Herrenberg (Baden-Württemberg), Reutlingen und Mannheim. Für uns als Nutzer von öffentlichem Nahverkehr wäre das natürlich im ersten Moment eine super Sache, wenn wir kostenlos die öffentlichen Transportmöglichkeiten in Deutschland nutzen dürften. Immerhin kosten Abos in großen Städten nicht gerade wenig! Aber warum will die Regierung eine solche kostenlose Benutzung einführen? Und wer soll dann dafür bezahlen?

Kostenloser Nahverkehr in Deutschland – warum ist die Regierung daran interessiert?

NEWS: Kostenloser Nahverkehr in Deutschland

Normalerweise gibt es ja nicht wirklich viel umsonst. Also warum sollte die Regierung nun Nahverkehr kostenlos anbieten wollen? Der Grund dafür liegt im Umweltschutz. Denn Deutschland droht eine Klage der EU-Kommission aufgrund der zu hohen Stickoxid-Belastung in vielen deutschen Städten. Dafür sollen nun Maßnahmen in Deutschland nach und nach umgesetzt werden, um die Umweltbelastung zu reduzieren und der Klage aus dem Weg zu gehen.

Aus einem Brief von Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD), Verkehrsminister Christian Schmidt (CSU) und Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) an EU-Umweltkommissar Karmenu Vella geht hervor, dass die Überlegung im Raum steht, den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland umsonst anzubieten. Durch das Anbieten einer kostenlosen Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, solle ein höherer Anreiz für öffentliche Verkehrsmittel geschaffen werden. Langfristig solle dadurch die Zahl privater Autos sinken.

Maßnahmen gegen die Stickoxid-Belastung

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Von der Regierung umzusetzende Maßnahmen gegen die Stickoxid-Belastung sollen u.a. die folgenden sein:

  • Verkehrsumstellung auf Elektro-Busse oder E-Taxis
  • Ausbau der Ladeinfrastruktur
  • Gezielte Nachrüstung von Dieselbussen mit Techniken zur Abgasminderung
  • Weitere Förderthemen: Verkehrsführung, Parkplätze und effiziente (digitale) Logistik zur Bewältigung der wachsenden Lieferverkehre (dazu zählen auch limitierte Fahrverbote)
  • Unterstützung des Fahrrad- und Fußgängerverkehrs und des öffentliche Personen-Nahverkehrs

Kostenloser Nahverkehr in Deutschland – Wer soll bezahlen?

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Diese Frage steht nun natürlich zwangsläufig im Raum. Denn deutsche Verkehrsbetriebe nehmen jährlich ca. zwölf Milliarden Euro durch den Ticketverkauf ein. Sollten diese ihren Service in Zukunft kostenlos anbieten müssen, muss zwangsläufig jemand für diese verpassten Einnahmen aufkommen. Eine Verbandssprecherin argumentierte, dass diese Kosten dann von Steuergeldern gedeckt werden müssten.

Zwangsläufig würden vermutlich mehr Fahrgäste den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland benutzen, wenn dieser umsonst wäre. Durch die ansteigende Zahl der Passagiere kämen vermutlich noch mehr Kosten auf die Verkehrsbetriebe zu, die von Steuergeldern gedeckt werden müssten. Denn mehr Fahrgäste bedeuten mehr nötiges Personal, höhere Instandhaltungskosten, mehr Busse und Bahnen sowie einen höheren Planungsaufwand.

Wann geht es wie weiter?

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Bereits Mitte März soll von der EU-Kommission entschieden werden, ob diese Deutschland und weitere acht Staaten anklagt. Dann müssten diese sich vor dem europäischen Gerichtshof verantworten und bei einer Niederlage hohe Strafgelder zahlen. Wir halten euch diesbezüglich auf dem Laufenden, sobald es etwas Neues gibt.

UMFRAGE: Kostenloser Nahverkehr in Deutschland – gut oder schlecht?

Im ersten Moment klingt kostenloser Nahverkehr in Deutschland ja super! Aber die vermeintlich höheren Steuergelder könnten ein Gamechanger sein. Was haltet ihr von dem Thema? Seid ihr pro oder contra kostenloser öffentlicher Nahverkehr in Deutschland? Schreibt ausführlichere Gedanken zum Thema auch gerne in die Kommentare.

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