Trotz der stark gewachsenen Konkurrenz durch Fernbusunternehmen stellt die Bahn für die meisten noch die sicherste und bequemste Methode dar, von A nach B zu kommen. Die vielen Baustellen und der Ferienverkehr können Bahnkunden nichts anhaben. Dieser Ratgeber soll helfen, für Sie ganz individuell die besten BahnCard-Tarife zu ermitteln.

Ökologisch ist es ohnehin besser, die öffentlichen Verkehrsmittel und insbesondere den Schienenverkehr zu nutzen. BahnCard-Kunden fahren sogar auf allen deutschen Fernverkehrslinien mit 100 Prozent Ökostrom. Aber auch für den eigenen Geldbeutel kann es sehr schonend sein, auf das eigene Fahrzeug zu verzichten. Vor allem, wenn man die zahlreichen Vergünstigungen der BahnCards 25, 50 oder sogar 100 nutzt.

Mit der BahnCard kräftig sparen – So lohnt es sich richtig!
Mit der richtigen BahnCard kann fast jeder sparen. Bildquelle: Hadrian – 366574253 / Shutterstock.com

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Mit der BahnCard kräftig sparen – So lohnt es sich richtig!
Die Welt entdecken mit der BahnCard. Bildquelle: Sonia Dhankhar – 717476161 / Shutterstock.com

Sobald Sie eine weite Bahnreise oder eine bestimmte Anzahl an Fahrten im folgenden Jahr zu erwarten haben, bietet es sich an, sich mit den unterschiedlichen BahnCard-Angeboten vertraut zu machen. Je höher die gewährten Vergünstigungen liegen, desto mehr kostet die jeweilige Karte natürlich in der Anschaffung. Ab wann sich welche BahnCard lohnt, kann auch schnell mit dem BahnCard-Rechner überprüft werden.

Flexpreise und Sparpreise

Die Ersparnisse beziehen sich immer auf Flexpreise und Sparpreise. Dabei bilden Flexpreise den Standardtarif der Bahn. Sie gelten zwischen zwei Orten ohne konkrete Zugbindung. Natürlich gilt der Tarif jeweils nur für die gewählte Art Züge. Bequem kann die Abfahrtszeit nach hinten verlegt werden, ohne dass es nötig ist, die Karte anzupassen. Sogar Zwischenaufenthalte sind hiermit möglich.

Beim Sparpreis sind gerade bei längeren Fernreisen riesige Ersparnisse möglich. Hier muss allerdings die Zugbindung beachtet werden. Regionalbahnen sind frei wählbar, IC und ICE Verbindungen müssen hingegen vorher genau bestimmt sein. Das Ticket gilt dann nur für diesen Zug zu der festgelegten Uhrzeit. Meistens finden sich Sparangebote für Strecken, die ansonsten zu diesem Zeitpunkt wenig ausgelastet sind. Mit rechtzeitiger Buchung lassen sich aber auch fast immer Angebote für die hochfrequentierten Reisetage und Verbindungen ergattern. Diese sind naturgemäß allerdings schnell vergriffen.

BahnCard 25: Die Vorteile

Für Menschen, die gelegentlich auf die Schienen umsteigen, empfiehlt sich die BahnCard 25. Sie ist günstig in der Anschaffung und lohnt sich bereits ab wenigen kurzen Strecken im Jahr. Schon über fünf Millionen Kunden nutzen dieses Angebot. Unmittelbar nach der Bestellung können Sie sich Ihre vorläufige BahnCard selbst ausdrucken und sofort einsetzen. Die richtige Karte wird derweil per Post zugesendet. Das ist die BahnCard 25:

  • Sie bietet 25 % Ermäßigung auf alle Flexpreise und Sparpreise innerhalb Deutschlands.
  • In der 2. Klasse kostet sie 62 € im Jahr und ermäßigt für Rentner, erwerbsgeminderte Personen etc. sogar nur 42 €. Für die 1. Klasse werden 125 € bzw. ermäßigt 81 € pro Jahr fällig.
  • Außerdem wird der Flexpreis für Auslandsstrecken bei Reisen in bis zu 28 europäische Länder gewährt. Zusätzlich werden auch die Flex- und Sparpreise der IC-Bus-Strecken 25 % günstiger.
  • Für Ehe- und Lebenspartner mit gemeinsamem Wohnsitz und nachweislich einem Kind bis einschließlich 17 Jahren, das mit im Haushalt lebt, ist eine Zusatzkarte bereits für zehn Euro zu haben. Für mindestens eines der Kinder muss ebenfalls eine Zusatzkarte beantragt werden. Laufzeit und Wagenklasse hängen dabei auch bei nachträglicher Bestellung von der Hauptkarte ab. Eine Ausstellung einer Zusatzkarte für eine niedrigere Wagenklasse ist allerdings möglich. Zum Nachweis reichen die betreffenden Papiere über die Lebenspartnerschaft oder die Ehe sowie die Geburtsurkunde des Kindes.

Aber auch für Ehe- oder Lebenspartner ohne gemeinsame Kinder können Zusatzkarten beantragt werden. Für sie gilt dann der ermäßigte Tarif. Sie ist ebenfalls in ihrem Umfang von der Hauptkarte abhängig und muss durch entsprechende Papiere nachgewiesen werden.

  • Vom ersten Geltungstag an ist die Gültigkeit der BahnCard 25 auf ein Jahr befristet und verlängert sich um ein weiteres, wenn sie nicht spätestens sechs Wochen vor Ende der Laufzeit schriftlich gekündigt wird.
  • Sie ist im Nah- und Fernverkehr der DB gültig und zusätzlich in vielen Verkehrsverbünden und Bussen und Bahnen zahlreicher weiterer Verkehrsunternehmen.
  • Die BahnCard 25 ist nicht mit einem Foto versehen. Für ihre Gültigkeit ist es somit unbedingt erforderlich, dass Sie einen amtlichen Lichtbildausweis bei sich führen.
  • Verfügt die Fernverkehrskarte über den Zusatz „+City“ können Sie sowohl am Start-, als auch am Zielort eine einfache Fahrt eines öffentlichen Nahverkehrsmittels nutzen. So gelangen Sie gut zum Bahnhof und wieder weg.

Die BahnCard 25 ist aufgrund der genannten Vorteile besonders für Menschen geeignet, die hin und wieder mit der Bahn fahren.

BahnCard 50: Die Vorteile

Für diejenigen, die nur ab und an mal Zug fahren, lohnt sich die Anschaffung einer BahnCard 50 nicht so sehr. Sie ist eher auf Vielfahrer ausgelegt.

Besitzer der BahnCard 50 erhalten 50 % Rabatt auf den Flexpreis. Für die Sparpreise des Fernverkehrs (ICE und IC/EC) innerhalb Deutschlands gibt es eine 25-prozentige Ermäßigung.

  • Für die 2. Klasse kostet die BahnCard 50 immerhin schon 255 € im Jahr. Ermäßigt sind noch 127 € pro Jahr zu zahlen. Für die 1. Klasse schlägt sie mit 515 € jährlich zu Buche und ermäßigt immerhin noch mit 252 €.
  • Für Partnerkarten gelten fast die gleichen Bedingungen wie bei den Zusatzkarten der BahnCard 25. Allerdings gibt es für die Zusatzkarte nur den ermäßigten Tarif. Ein Pendant zum Zehn-Euro-Angebot gibt es hingegen nicht. Dafür reichen zum Nachweis über die Partnerschaft die Personalausweise der Partner, sofern sie denselben Wohnsitz ausweisen.
  • Wenn sie vor Fahrtantritt auf dem Ticket vermerkt werden, reisen Kinder und Jugendliche bis einschließlich 14 Jahren in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern kostenlos mit.
  • Auch die BahnCard 50 ist nur in Verbindung mit einem amtlichen Lichtbildausweis gültig. Darüber hinaus entsprechen ihre Voraussetzungen denen der BahnCard 25.

BahnCard 100: für wen lohnt sie sich?

Für Bahnkunden, die besonders viel unterwegs sind, oder gerade auch für Pendler könnte sich auch das Flatrate-Angebot der Bahn, die BahnCard 100, lohnen. Damit gehören alle Sorgen und Nöte beim Ticketkauf der Vergangenheit an. Einfach einsteigen und losfahren.

  • Der Flexpreis wird innerhalb Deutschlands zu 100 % erlassen.
  • Es fallen ebenfalls keine Kosten für Reisen mit dem IC-Bus an. Nur die Sitzplatzreservierung ist nicht inklusive. Der Flexpreis auf Auslandsstrecken bei Reisen über Ländergrenzen hinweg ist in bis zu 28 europäische Länder ermäßigt. Das liegt daran, dass Railplus bereits in der BahnCard 100 enthalten ist.
  • Für die 2. Klasse sind immerhin 4.190 € fällig. Dieser Betrag kann sich allerdings angesichts der Anschaffungskosten der Fahrzeuge und der Energiepreise schnell amortisieren. Für die 1. Klasse müssen schon 7.090 € investiert werden. Daneben wird ein Abo-System mit einer Mindestlaufzeit von einem Jahr angeboten. Für die 2. Klasse fallen monatlich 388 € und für die 1. Klasse 658 € an. Wer es sich leisten kann, sollte allerdings auf einen Schlag bezahlen. Man ist flexibler und spart aufs Jahr gerechnet gegenüber dem Abo in der 2. Klasse 466 € und in der 1. Klasse sogar 806 €.
  • Ehe- und eingetragene Lebenspartner ohne Kind erhalten den ermäßigten Tarif für BahnCard 25 und 50. Die Modalitäten sind die gleichen wie bei der BahnCard 25.
  • Bei gemeinsamen Kindern erhalten die Ehe- oder Lebenspartner und Kinder zwischen sechs und einschließlich 17 Jahren eine BahnCard 25 kostenlos. Dazu muss das Kind bei der Bestellung mit angegeben werden und im gleichen Haushalt wie der Inhaber/ die Inhaberin der Hauptkarte leben.
  • Bis zu vier Kinder zwischen sechs bis einschließlich 14 Jahren können kostenlos in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern mitreisen.
  • Das Abonnement verlängert sich um ein weiteres Jahr, sofern es nicht sechs Wochen vor Ablauf eines Jahres gekündigt wird. Nach einer Einmalzahlung läuft die BahnCard 100 einfach nach einem Jahr aus, ohne sich automatisch zu verlängern.
  • Neben Fahrten in bundesweit fast allen Zügen der Deutschen Bahn sind auch ausgewählte Buslinien und Bahnen zahlreicher weiterer Verkehrsunternehmen im Preis inbegriffen, so zum Beispiel in Berlin für die Tarifzone A (innerhalb des S-Bahn Ringes) oder in Hamburg für das Tarifgebiet AB. Dadurch können Besitzer der BahnCard 100 meist vollständig auf das Auto verzichten.
  • Inhaber der BahnCard 100 für die 1. Klasse haben ein kostenfreies Sitzplatzkontingent reserviert.

Sollte man dazu tendieren, sich die BahnCard 100 kaufen zu wollen, darf man vorher nicht vergessen, die BahnCard 50 gegenzurechnen:

Der Wert aus 2 *( Anschaffungspreis der BahnCard 100 – Anschaffungspreis BahnCard 50) markiert die Rentabilitätsgrenze. In konkreten Zahlen sind das 2 *( 4190-255) = 7.870 €.

Zusätzlich bietet es sich an, sie mit Monatsabonnements für einzelne Strecken zu vergleichen, wenn man beruflich pendelt. Diese sind allerdings wesentlich unflexibler als die BahnCard 100. Durch die Möglichkeit, im Gegensatz zu den anderen Tarifen mit „+City“, in viele Städten unbegrenzt auf das Nahverkehrsnetz zugreifen zu können und nicht bloß auf Anschlussfahrten begrenzt zu sein, liegt das Einsparpotenzial der BahnCard 100 leicht noch 1.500 € jährlich höher.

Mit der BahnCard kräftig sparen – So lohnt es sich richtig!
Das sind die verschiedenen BahnCards. Infografikquelle: mein-deal.com

My BahnCard – Speziell für junge Menschen bis einschließlich 26 Jahre

Für junge Menschen bis einschließlich 26 Jahre gibt es die BahnCards 25 und 50 sogar noch günstiger. Sie erhalten automatisch die My BahnCard Tarife.

Die My BahnCard 25 kostet für die 2. Klasse 39 € und für die 1. Klasse 81 € im Jahr. Für die Variante mit 50 prozentiger Rabattierung fallen 69 € jährlich für die 2. Klasse und 252 € für die erste Klasse an. Partnerkarten sind in diesem Modell ebenfalls vorgesehen. Auch sonst unterscheiden sich die Modalitäten nicht von denen ihrer Pendants für Menschen über 26 Jahre.

Jugend BahnCard 25

Die Jugend BahnCard 25 ist für alle Kinder und Jugendliche zwischen sechs und einschließlich 18 Jahren gegen eine Bearbeitungsgebühr von zehn Euro zu haben. Sie gilt für jeweils fünf Jahre, ganz unabhängig davon, ob die Eltern im Besitz einer BahnCard sind. Ihre Gültigkeit endet spätestens mit dem 19. Geburtstag. Kunden ab 16 Jahren müssen einen Lichtbildausweis mit sich führen.

Senioren BahnCard

Kunden ab dem 60. Lebensjahr erhalten ebenfalls den ermäßigten Tarif. Für die BahnCard 25 (2. Klasse) müssen sie nur 41 € zahlen und für eine BahnCard 50 insgesamt 127 €.

Probe BahnCards

Möchte man sich nicht sofort entscheiden und sich gleich für die Dauer eines Jahres binden, besteht auch die Möglichkeit, zunächst einmal eine Probe BahnCard zu erwerben. Mit ihr lassen sich alle Vorteile der Karte für die Dauer von drei Monaten testen.

Strenggenommen kann man sie allerdings nur ca. fünf Wochen testen. Kündigt man sie nicht sechs Wochen vor Ende der Laufzeit, wird die BahnCard um ein weiteres Jahr verlängert. Man muss also aufpassen, nicht länger gebunden zu werden, als einem lieb ist.

Eine Probe BahnCard kann auch sehr lohnenswert sein, wenn man eine längere Reise unternimmt und im restlichen Jahr keine Verwendung für sie hätte.

  • Für die 2. Klasse fallen für die drei Monate 19 €, 79 € oder 1249 € an.
  • Drei Monate in der 1. Klasse kosten 39 €, 159 € oder 2249 €.

BahnCard Business

Von dem Angebot für Geschäftskunden profitieren Geschäftsreisende und Unternehmen. Dabei können die Ermäßigungen auf die Flextarife mit einem Geschäftskundenrabatt kombiniert werden. Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern derartige Vergünstigungen an.

Bahn.bonus

Mit der BahnCard kräftig sparen – So lohnt es sich richtig!
Mit der BahnCard kann man tolle Prämien kassieren. Bildquelle: Gearstd – 644508664 / Shutterstock.com

Bei allen BahnCards besteht die Möglichkeit, sogenannte bahn.bonus-Punkte zu sammeln. Dabei ist der erzielte Umsatz mit Fahrkartenpreisen maßgeblich. Der Punktestand kann jederzeit ganz bequem online nachgesehen werden. Neben vielen aufregenden Sachprämien gibt es dort auch die Option, die gesammelten Punkte gegen Tickets einzutauschen. Ab 2000 Punkten gibt es beispielsweise eine einfache Flexfahrt in der2. Klasse. Für 3000 Punkte sind schon Hin- und Rückfahrt zu haben.

Ab 2000 gesammelten Bonuspunkten im Jahr erhält der Kunde den bahn.bonus comfort Status. So steht dann zum Beispiel eine eigene Hotline zur Verfügung und der Zutritt zu den DB-Lounges wird gewährt. Dazu ist an allen drei Standorten der Zugang zum DB-Museum kostenlos. Einen ebenfalls attraktiven Vorteil stellen Parkplätze dar, die speziell von Reisenden mit comfort Status reserviert werden können.

Flinkster – Das Carsharing-Netzwerk

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Bequem via App ein Auto sichern. Bildquelle: Zapp2Photo – 583752850 / Shutterstock.com

Das Flinkster-Netzwerk stellt bundesweit in über 300 Städten knapp 4000 Fahrzeuge zur sofortigen Nutzung bereit. Auch ohne Kundenkarte erhalten BahnCard Kunden über die App Zugang zu den Fahrzeugen und können sich kostenlos anmelden.

Fazit

Das Fahren mit der Bahn ist entspannend und sicher. Entgegen seinem Ruf ist diese Art zu reisen auch sehr zuverlässig. Mit der richtigen Auswahl der passenden BahnCard lässt sich zusätzlich noch bares Geld sparen. Wenn man nur einige Male im Jahr mit der Deutschen Bahn unterwegs ist, lohnt sich die Anschaffung einer BahnCard 25 meistens schon. Zumindest eine Überschlagsrechnung ist mehr als zu empfehlen.

 

Bildquellen:

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