Was kann man machen, wenn man den Immobilienkredit nicht mehr zahlen kann?

Die Inflation steigt, von Gas über Strom bis zu Lebensmitteln wird alles teurer – da ist es kein Wunder, dass in vielen Haushalten derzeit das Geld am Monatsende knapp wird. Vor allem, wer ein Haus oder eine Eigentumswohnung gekauft hat und hohe Kredite abbezahlen muss, kann da schnell mal in finanzielle Schieflage geraten. Wenn absehbar ist, dass Du die Raten für Deinen Immobilienkredit bald nicht mehr zahlen kannst, solltest Du lieber nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern handeln. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Warum Du lieber früher als später handeln solltest

Inzwischen ist klar: Die Inflation und die Teuerungen sind kein vorübergehendes Phänomen, sondern werden uns vermutlich noch sehr lange begleiten. Wer einen Immobilienkredit aufgenommen hat, dessen Raten vor Beginn der Krise gerade noch bezahlt werden konnten, wird jetzt durch die steigenden Lebenshaltungskosten nahezu überrollt.

Hast Du keine Geldreserven in der Hinterhand, solltest Du Dir überlegen, wie es weitergehen soll. Wenn Du eine Kreditrate nicht bezahlst, gerätst Du sofort in Verzug. Das bedeutet, dass Deine Bank den Kreditvertrag innerhalb kürzester Zeit kündigen und eine Zwangsversteigerung der Immobilie erwirken kann. Und bei einer Zwangsversteigerung werden Immobilien in der Regel für einen deutlich geringeren Preis verkauft als auf dem freien Markt und Du bleibst schlimmstenfalls auf einem Schuldenberg sitzen. Deshalb solltest Du Dich nach alternativen Möglichkeiten umsehen, wenn bereits zu befürchten ist, dass Du bald Deine Raten nicht mehr zahlen kannst.

Was Du tun kannst, wenn die Raten unbezahlbar geworden sind

Möglichkeit 1: Tilgung des Immobilienkredits ändern

Was kann man machen, wenn man den Immobilienkredit nicht mehr zahlen kann?Die erste Möglichkeit ist, die Tilgung für den Immobilienkredit von der Bank reduzieren zu lassen. Das bedeutet, dass Du nur noch die monatlichen Zinsen bezahlst, sodass die Monatsrate deutlich niedriger ist. Allerdings hast Du keinen Rechtsanspruch auf eine Tilgungsreduzierung, wenn diese Möglichkeit nicht in Deinem Kreditvertrag festgehalten wurde. In den meisten Kreditverträgen ist jedoch zumindest eine Spanne vorgesehen, wie weit der Tilgungssatz nach oben oder unten geändert werden kann. Auch wenn Dein Kreditvertrag keine Tilgungsänderung vorsieht, lohnt sich ein Gespräch mit der Bank. Fragen kostet nichts.

Möglichkeit 2: Tilgung aussetzen

In einigen Kreditverträgen gibt es die Vereinbarung, dass die Tilgung für eine gewisse Zeit ausgesetzt werden kann. Dies gilt aber nur für die wenigsten Verträge und meist ist eine Tilgungspause auch nur für maximal 3 Monate möglich. Diese Möglichkeit sollte nur gewählt werden, wenn Du nur eine gewisse Zeit überbrücken musst, weil zum Beispiel Deine Ehepartnerin nach der Elternzeit bald wieder in ihren Job zurückkehrt oder Du einen besser bezahlten Job in Aussicht hast und der finanzielle Engpass damit überwunden ist.

Möglichkeit 3: Immobilie verkaufen

Wenn sich an Deiner finanziellen Situation durch eine Gehaltserhöhung oder einen Jobwechsel in absehbarer Zeit nichts ändern wird, sollte die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, die Immobilie zu verkaufen. Hast Du Dich für einen Verkauf entschieden, solltest Du zuerst mit der Bank sprechen, dann wird oft ein 6-monatiger Zahlungsaufschub für die Raten gewährt, damit Du genug Zeit hast, die Immobilie zu verkaufen. Hast Du einen Käufer gefunden, kannst Du den Kreditvertrag kündigen und die Restschuld bezahlen. Gerade bei einem Notverkauf ist es sinnvoll, einen Immobilienmakler für den Verkauf zu beauftragen. Unter Druck lässt man sich als Laie viel zu schnell im Preis runterhandeln, während ein Profi genau weiß, wie er eine Immobilie möglichst schnell zum Bestpreis verkaufen kann.

Fazit: Besser zu früh als zu spät

Wenn Dich die stetig steigenden Kosten belasten und Zahlungsschwierigkeiten bei Deinem Immobilienkredit absehbar sind, solltest Du am besten sofort das Gespräch mit Deiner Bank suchen. Hier können die verschiedenen Möglichkeiten besprochen und die beste Lösung für Dein Problem gefunden werden. Kümmerst Du Dich zu spät um eine Lösung, droht die Zwangsversteigerung. Selbst wenn sich die Zeiten irgendwann wieder bessern, wirst Du es dann schwer haben, je wieder ein Immobiliendarlehen zu bekommen.

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