EU: Neue Regelungen für Überweisungen in Sicht

Derzeit nutzen rund 76 % der Menschen in Deutschland Online-Banking. Dabei wird von Kreditinstituten und Gesetzgebern stetig daran gearbeitet, die Nutzung von Online-Banking immer komfortabler und sicherer zu machen. Kürzlich hat sich die EU mit dem Online-Banking befasst und einige neue Regelungen auf den Weg gebracht.

Echtzeit-Überweisungen demnächst kostenlos

Ob vergessene Rechnung oder heißersehnter Kauf mit Vorabkasse – manchmal muss ein Geldtransfer besonders schnell gehen. Wer sehr schnell einen Geldbetrag überweisen muss, dem kann eine Echtzeit-Überweisung helfen. Die Sofortzahlung wird von vielen Banken unter dem Namen SEPA Instant Payment angeboten, allerdings muss der Kunde dafür oft extra bezahlen. Allerdings haben sich Rat und Parlament der EU jetzt darauf geeinigt, dass Echtzeit-Überweisungen künftig als Standard gelten sollen.

In der Pressemitteilung des EU-Rats heißt es, dass die anfallenden Gebühren nicht höher sein sollen als für Standardüberweisungen. Da Standardüberweisungen kostenlos sind muss die die Echtzeit-Überweisung damit in Zukunft auch kostenfrei sein. Zudem darf eine Echtzeit-Überweisungen laut EU maximal 10 Sekunden dauern und muss auch außerhalb der Geschäftszeiten durchgeführt werden können.

EU: Neue Regelungen für Überweisungen in Sicht

Zusätzlicher Schutz: IBAN-Check bald Pflicht

Um Betrug zu unterbinden, soll zudem der IBAN-Check zur Pflicht für Banken werden. Bisher ist es so, dass Banken nicht verpflichtet sind, das Zusammenpassen von IBAN und Empfängername zu überprüfen. In Zukunft soll das anders sein. Dann müssen Banken bei Überweisungen die IBAN mit dem angegebenen Namen des Zahlungsempfängers abgleichen, bevor die Überweisung ausgeführt wird.

Wenn Name und IBAN nicht zusammenpassen, muss dem Bankkunden eine Warnmeldung angezeigt werden, bevor die Überweisung abgeschickt werden kann. So soll einerseits die Überweisung an Betrüger verhindert und andererseits auf Fehler des Bankkunden aufmerksam gemacht werden. Denn es kommt nicht selten vor, dass Bankkunden durch Betrug oder einen Zahlendreher in der IBAN aus Versehen Geld an einen ihnen völlig unbekannten Empfänger schicken.

Gerade bei Überweisungen ist es besonders schwer, das Geld wiederzubekommen, da sich eine aktive Überweisung nicht wie eine passive Lastschriftabbuchung einfach „zurückholen“ lässt. Hier ist der IBAN-Check tatsächlich eine große Hilfe, um solche Versehen und Betrugsfälle von Vornherein zu vermeiden. Die Pflicht zum IBAN-Check wird dann sowohl für Standardüberweisungen als auch für Echtzeit-Überweisungen gelten.

EU: Neue Regelungen für Überweisungen in Sicht

Wo und ab wann gelten die neuen Regelungen?

Final sollen die neuen Regelungen für alle 27 EU-Staaten sowie für Norwegen, Island und Liechtenstein gelten, um die Finanzgeschäfte aneinander anzugleichen. Bisher wurden sie aber noch nicht abschließend beschlossen. Das Gesetz muss erst noch von den Staaten und dem Parlament angenommen werden. Danach wird es auch noch eine Übergangszeit geben. Es kann also noch etwas dauern, bis kostenfreie Echtzeit-Überweisungen bei jeder Bank verfügbar sind und ein IBAN-Check bei jeder Überweisung stattfindet. Bis dahin solltest Du also noch besonders wachsam sein.

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