Dispokredit, Ratenkredit oder Ratenkauf?

Wer sein Konto überzieht, der nutzt einen sogenannten Dispokredit. Diese Möglichkeit wird von vielen Menschen genutzt, ohne sich Gedanken darüber zu machen, weil es so einfach geht. Doch nicht immer ist es sinnvoll, auf den Dispokredit zurückzugreifen, wenn das Geld für bestimmte Anschaffungen nicht reicht.

Was ist ein Dispokredit?

Der Dispositionskredit, auch Dispo genannt, wird von den meisten Menschen genutzt, die ein Girokonto haben. Das heißt, dass sie ihr Konto überziehen können und mehr Geld ausgeben können, als Geld auf dem Konto ist. Dabei kann der Kreditrahmen eines Dispokredits unterschiedlich hoch von der Bank festgelegt werden und hängt in der Regel von den regelmäßigen Einnahmen des Girokontoinhabers und einer positiven Schufa-Auskunft ab. Ein Dispo wird meistens auf zwei bis drei Nettomonatsgehälter begrenzt.

Was vielen Konsumenten nicht so recht klar ist: Mit dem Überziehen des Kontos wird im Prinzip kurzfristig ein Kredit aufgenommen, der Kontostand sinkt dadurch ins Minus und es werden Überziehungszinsen fällig. Der Soll wird dann mit dem nächsten Geldeingang aufs Girokonto bestenfalls wieder ausgeglichen. Klingt einfach und bequem!

Allerdings vergessen viele Kontoinhaber, dass der Dispokredit der teuerste Kredit ist, den man sich leisten kann. Denn die Bank lässt es sich fürstlich bezahlen, dass ein Dispo so flexibel ist. Durchschnittlich liegt der Überziehungszins für einen Dispo bei fast 10 %, während der Durchschnittszins für einen Ratenkredit lediglich bei ca. 5 % liegt. Der Dispo sollte deshalb nur in Ausnahmefällen und zur kurzfristigen Überbrückung genutzt werden, zum Beispiel um dringende Reparaturen erledigen zu lassen oder um fällige Rechnungen zu bezahlen und Mahnkosten zu verhindern.

Vorteile Dispokredit

  • Kurzfristig verfügbar
  • Flexibel nutzbar
  • Keine Rückzahlungsfrist
  • Keine festen Raten
  • Nach Genehmigung des Dispos keine weitere Bonitätsprüfung

Nachteile Dispokredit

  • Hohe Überziehungszinsen
  • Kein Überblick über die genauen Kosten
  • Gefahr der Überschuldung
  • Bei ständiger Überziehung droht Pfändung und Kündigung des Girokontos

Was ist ein Ratenkredit?

Ein Ratenkredit oder Konsumentenkredit ist ein Darlehen mit vereinbarten Zinsen und fester Laufzeit. Er muss bei einem Kreditinstitut beantragt werden und ist deshalb ideal, um beispielsweise Konsumgüter wie ein Fernseher, Auto oder Handy geplant zu kaufen. Üblich sind Ratenkredite von 5.000 bis 50.000 Euro. Dabei wird monatlich immer die gleiche Rate zurückgezahlt. Als Sicherheit wird im Kreditvertrag oft eine Gehaltsabtretung vereinbart, sodass die Bank an ihr Geld kommt, wenn die Raten nicht bezahlt werden.

Vorteile Ratenkredit

  • Fest vereinbarte Zinsen oder sogar keine Zinsen
  • Feste Laufzeit
  • Feste Raten
  • Guter Überblick über die Kosten

Nachteile Ratenkredit

  • Antrag mit Bonitätsprüfung notwendig
  • Festgelegte Summe bzw. festgelegte Produkte
  • Oft Gehaltsabtretungsklausel im Vertrag

Was heißt Ratenkauf?

Dispokredit, Ratenkredit oder Ratenkauf?Eins vorweg: Im Prinzip ist ein Ratenkauf eigentlich ein Ratenkredit, nur dass er direkt über den Händler abgeschlossen wird.

Beim Ratenkauf, auch Teilzahlung oder Ratenzahlung genannt, vereinbaren der Händler und der Kunde, den fälligen Betrag nicht in einer Summe, sondern durch regelmäßige kleinere Teilzahlungen in mehreren Raten zu bezahlen. Der Ratenkauf bezieht sich bei einem Händler immer auf die gekauften Produkte. Diese können dann bereits vom Kunden genutzt werden, auch wenn noch nicht alle Raten bezahlt wurden.

Im Kaufvertrag müssen Bar- und Teilzahlungspreis genannt werden. Der Barzahlungspreis ist die komplette Summe, die fällig wäre, wenn der Kunde sofort bezahlen würde. Der Teilzahlungspreis beinhaltet alle Raten, Gebühren, Zinsen usw.

Viele Händler, wie zum Beispiel Autohäuser, kooperieren mit Banken, sodass sie ihren Kunden eine Händlerfinanzierung für 0 Prozent Zinsen anbieten können. Solch ein Angebot ist zurecht verlockend, da für den Ratenkauf keine Zinsen bezahlt werden.

Vorteile Ratenkauf

  • In der Regel keine Bonitätsprüfung notwendig
  • Fest vereinbarte Zinsen oder sogar gar keine Zinsen
  • Feste Laufzeit
  • Feste Raten
  • Guter Überblick über die Kosten

Nachteile Ratenkauf

  • Nicht bei allen Händlern bzw. alle Produkte verfügbar
  • Verführung, unnötige Dinge zu kaufen

Fazit: Dispokredit vs. Ratenkredit vs. Ratenkauf

Für dringende Ausgaben, wie Reparaturen, zum Verhindern von Mahnkosten oder zur kurzfristigen Überbrückung von Finanzlücken kannst Du gut auf den Dispokredit zurückgreifen, denn er ist flexibel und schnell verfügbar. Kann der Dispo mit dem nächsten Gehalt ausgeglichen werden, lohnt sich der Aufwand eines Ratenkredits in der Regel nicht.

Für Dinge, die Du nicht schnell und dringend brauchst, solltest Du einen Ratenkredit in Betracht ziehen. Damit hast Du die Kosten besser im Blick und zahlst weniger Zinsen.

Bietet Dein Händler einen Ratenkauf an – womöglich sogar mit 0%-Finanzierung – ist das auf jeden Fall die einfachere und günstigere Alternative zum Ratenkredit.

Am besten ist es natürlich, eine Rücklage für Notfälle zu bilden bzw. erst zu sparen und sich dann etwas zu gönnen. Doch wer kann bei einem echten Schnäppchen schon wiederstehen?

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