Ratgeber: Die besten SD Karten
Bild: SD-Karte werden häufig zur Datenspeicherung eingesetzt. Bildquelle: stocksolutions – 118971571/Shuttelstock.com

 

Eine SD-Speicherkarte mit Flash-Speicher ist heute bei Digitalkameras, Camcordern nahezu Standard. Doch welches Modell ist letztlich interessant und wieviel € müssen investiert werden? Was ist eine Class 10 Speicherkarte, was bedeutet Ultra-High-Speed-Class und was ist ein UHS-Bus? Was bedeutet SDXC oder SDHC und brauche ich 32GB oder 64GB Kapazität? Mein Test soll Ihnen einen etwas genaueren Überblick über die Welt der Speicherkarten vermitteln.

Nach Stunden der Recherche und Tests in den vergangenen zwei Jahren habe ich festgestellt, dass die 64GB Samsung Pro Plus die beste SD-Karte für die meisten Menschen ist, weil sie schnell genug ist, um 4K Video zu speichern und sie mitunter die schnellsten Übertragungsgeschwindigkeiten sowohl in der Kamera und am Computer hat und zudem preiswert ist. Es ist die beste Karte für nicht mal 20 Prozent mehr als normale andere Karten und kommt mit einer 10-Jahres-Garantie daher.

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Ein Haufen mit SD Karten

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Ich empfehle die 64GB SanDisk Extreme Pro, wenn mein Testsieger ausverkauft oder zu teurer ist, oder man bereit ist, für eine etwas schnellere Karte auch ein paar € mehr auszugeben. Die SanDisk Extreme Pro ist schnell genug, um 4K-Videos aufzunehmen und hatte die schnellste Schreibgeschwindigkeit in meinen Benchmarks und den praktischen Kameratests.

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Infografik zum Thema SD-Karten.

Wer sollte sich diese Karten kaufen?

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Bild: SD-Karten eignen sich perfekt zur Speicherung von Fotoaufnahmen. Bildquelle: ChameleonsEye – 210741469/Shuttelstock.com

 

Die meisten Kameras und Camcorder benötigen eine SD-Karte mit ihrer Flash-Technologie, um Fotos und Videos zu speichern. SD-Speicherkarten können auch als zusätzliche Speicherlösung in Geräten wie Laptops, einigen tragbaren Scannern, E-Book Readern, den (alte) Nintendo 3DS und 3DS XL und die Wii U dienen. Überprüfen Sie vorher, ob Ihr Gerät diese auch verwenden kann um sicherzustellen, dass man auch eine SD-Karte (und nicht eine microSD-Karte) benötigt.

Wenn man bereits eine SD-Karte besitzt und diese alles kann, was man damit machen muss, sollte man wahrscheinlich nicht wechseln. Meine Wahl ist nicht so extrem viel besser als alles, was in den letzten paar Jahren bereits verfügbar war. Aber wenn man eine andere SD-Karte benötigt oder man Probleme mit dem Speed bei der Aufnahme von Fotos im RAW-Format hat oder man 4K Videos aufnehmen will und die aktuelle Karte nicht mithalten kann, sollte man sich für eine meiner Empfehlungen entscheiden.

Meine Wahl

Die 64GB Samsung Pro Plus ist schnell genug, um 1080p und 4K-Videos aufzunehmen und hat mit die schnellste Übertragungsgeschwindigkeit, die ich getestet habe und ist zudem preiswert. Sie ist von einem der zuverlässigsten Hersteller gemacht und kommt von Haus aus mit einer 10-Jahres-Garantie. Die Pro Plus war nicht die schnellste Karte, die ich getestet habe, war die Zweitplatzierte SanDisk Extreme Pro, welche zum Zeitpunkt des Tests jedoch 5 € teurer Wahl als die Samsung Pro.

 

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Samsung Pro Plus 64GB

 

In meinem realitätsnahen Burst-Foto-Test, bei Dateiübertragungen und in Benchmark-Tests war die Samsung Pro Plus eine der schnellsten der 10 getesteten SD-Karten. Das Modell ist eine Karte der Class 10, U3, was bedeutet, dass die Karte schnell genug ist, sowohl 1080p und 4K-Video aufzeichnen. Samsung bewirbt die Karte mit 95 MB / s beim Lesen und 90 MB / s beim Schreiben, aber in der Realität lag die Geschwindigkeit der Karte in meinen Tests ein wenig darunter. Bei Crystaldiskmark schaffte die Karte 91,5 MB / s beim Lesen und 84,9 MB / s beim Schreiben.

Die Schreibgeschwindigkeit ist eine der wichtigsten Faktoren für SD-Speicherkarten und die Pro Plus war die zweitschnellste, hinter der (manchmal) teureren SanDisk Extreme Pro. Als Folge dessen ist die Samsung Pro Plus eine der schnellsten Karten, wenn man Fotos und Videos von der SD-Karte auf einen Computer übertragen will. Das bedeutet man benötigt weniger Zeit für den Transfer der Dateien und hat mehr Zeit für die Organisation und Bearbeitung des Materials. Alle 10 Karten hatten Geschwindigkeiten zwischen 90 MB / s und 93 MB / s. Bei normalen Bedingungen waren die Karten daher kaum zu unterscheiden, wenn es um den Speed beim Lesen ging.

Ich habe auch jede der Speicherkarten einem realen Aufnahmegeschwindigkeits-Test unterzogen. Das habe ich mit Hilfe von vier Kameras gemacht. Für den Test nahm ich den Klang des Auslösemechanismus auf, während ich RAW-Bilder im Serienbildmodus geknipst habe. Am Computer konnte ich dann die Tonaufnahmen vergleichen und diese Übereinanderlegen. Die Kamera war eine Olympus OM‑D E-M10 Mark 1 und so konnte ich den Speed der einzelnen Karten überprüfen.

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Auslösegeschwindigkeit der Kamera im Test mit verschiedenen Speicherkarten

 

Anfangs konnte der Puffer der Kamera noch die Datenflut abfangen, nach den ersten Fotos innerhalb von 2 Sekunden trennte sich aber die Spreu vom Weizen.

Nachdem ich die Ergebnisse aller Tests in den vier Kameras im Durchschnitt angelegt hatte, stellte sich heraus, dass die Samsung Pro Plus die zweitschnellste SD Karte bei der praktischen Schreibgeschwindigkeit war, direkt hinter der SanDisk Extreme Pro. Die SanDisk Extreme Plus liegt an dritter Stelle. Die SanDisk Extreme war die langsamste Karte in jeder Kamera.

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Samsung Pro Plus 64GB

 

SD-Karten sind haltbarer als Festplatten, da in ihr keine beweglichen Teile sind und sie auch Stöße und Stürze überlebt. Wie viele andere SD-Karten kann die Samsung Pro Plus bis zu 72 Stunden in Salzwasser überleben, Temperaturen von -10,6 °C bis 85 °C widerstehen und wird nicht von Röntgenstrahlen am Flughafen zerstört. Sie ist auch mit einer 10-Jahres-Garantie abgedeckt, die haftet, wenn die Karte aus irgendeinem Grund aufhört zu arbeiten, solange man sie nicht falsch behandelt, beschädigt oder öffnet.

Nachteile, aber kein Grund sie nicht zu kaufen 

Der einzige wirkliche Nachteil der 64GB Samsung Pro Plus ist der Preis, der laut einigen Studien über dem Preis liegt, was die meisten Leute bereit sind, für eine SD-Karte zu investieren. Aber sie hat auch die beste Leistung für den Preis und wenn man keine 64 GB Karte benötigt, kann man auch auf die billigere 32GB-Version zurückgreifen.

Der zweite Platz

Die SanDisk Extreme Pro ist ein wenig schneller als meine erste Wahl, aber der Kauf lohnt sich nur dann, wenn sie günstiger ist als die Samsung.

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SanDisk Extreme Pro 64GB

 

Wie die Samsung ist die SanDisk Extreme Pro eine Class 10, UHS-3-Karte, die damit schnell genug ist, sowohl in 1080p als auch 4K-Video aufzunehmen.

Im Crystaldiskmark Test war die SanDisk Extreme Pro eine der Schnellsten mit  Lesegeschwindigkeiten von 92,9 MB/s und besiegte alle anderen Karten mit einer Schreibgeschwindigkeit von 88,7 MB/s. Die SanDisk Extreme Pro war auch die schnellste in meinem praktischen Kamera-Test. Sie kommt mit einer lebenslangen Garantie daher.

Der einzige Grund, warum die Extreme Pro nicht meine erste Wahl ist, ist der Preis. Zum Zeitpunkt des Schreibens kostete sie rund 12 Prozent mehr als die Samsung Pro Plus für einen geringfügigen Geschwindigkeitsvorteil. Aber wenn die SanDisk Extreme Pro für ein paar € weniger zu haben ist, sollte man auf jeden Fall diese kaufen.

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SanDisk Extreme Pro 64GB

Wie schnell muss eine SD-Karte sein?

Die meisten aktuellen SD-Karten sind nicht schnell genug, um mit den aktuellsten Kameras standzuhalten, was bedeutet: je schneller die Karte ist, desto besser, vor allem wenn man dazu neigt, viel im Burst-Modus zu fotografieren. Wenn man also jetzt eine teurere (meine Wahl) SD-Karte kauft und sich vielleicht in den nächsten 1-2 Jahren eine neue Kamera anschaffen will, profitiert man später noch vom besseren Kauf.

Ein Hinweis zu den SD-Karten Geschwindigkeitsklassen

Die SD Association erkennt zwei Sätze von standardisierten Geschwindigkeitsklassen für SD- und microSD-Karten auf der Grundlage ihrer minimalen Geschwindigkeiten an. Geschwindigkeitsklassen 2, 4, 6 und 10 bezeichnen die minimale Schreibgeschwindigkeit in Megabyte pro Sekunde: Eine Class 2 Karte hat eine Mindestschreibgeschwindigkeit von 2 MB/s, während eine Class 10-Karte ein Minimum von 10 MB/s hat.

Hinweis: Damit eine mircoSD-Karte auf dem Rechner angezeigt wird, braucht man mitunter einen passenden Adapter. Ein solcher Adapter macht es möglich, eine solche Speicherkarte über den USB-Port zu lesen. Glücklicherweise sind entsprechende Adapter nicht sonderlich teuer, denn sie lassen sich für 5-15 € erwerben.

 

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Bezeichnung der Geschwindigkeitsklasse

 

Viele Speicherkarten haben aber Geschwindigkeiten, die weitaus schneller als 10 MB/s sind, also gibt es eine Grenze, wie nützlich diese Mindestangaben sind. Zwei Ultra-High-Speed-Klassen unterscheiden daher die weitere Performance von neueren Karten: U1 Karten sind für 1080p-Video-Aufnahmen empfohlen und haben Schreibgeschwindigkeiten von mindestens 10 MB / s; Ultra-High-Speed-Class 3 wird für 4K-Video benötigt und bezeichnet eine minimale sequentielle Schreibgeschwindigkeit von 30 MB/s. Da diese Karten auch der Forderung der Class 10 Bewertung gerecht werden, tragen sie in der Regel auch diese Bezeichnung daneben. Ultra-High-Speed-Class 1 Karten sind billig genug, so dass es keinen Grund gäbe eine langsamere Karte darunter zu kaufen, es sei denn dein Gerät erfordert dies explizit.

Zusätzlich zu den verschiedenen Geschwindigkeitsklassen gibt es Standards, die angeben wie verschiedene Generationen von SD-Karten arbeiten. Ein solcher Standard ist der Bus-Modus. Allen Point-and-Shoot-Kameras empfehle ich mindestens UHS-I-Bus-Karten. Man kann auch eine schnellere UHS-II-Karte mit einer UHS-I-Kamera oder eine UHS-1-Karte mit einer UHS-II-Kamera verwenden, aber man wird nicht die Geschwindigkeit von UHS-II erreichen, denn die Kamera und die Karte müssen UHS-II unterstützen, weil UHS-II eine zusätzliche Reihe von physischen Stiften erfordert, um seine zusätzliche Geschwindigkeit überhaupt zu erreichen.

Ein weiterer Standard gibt die Kapazität der SD und microSD-Karten an. Die meisten Geräte unterstützen den SDXC-Standard der 2009 eingeführt wurde und für alle SD-Karten über 32 GB verwendet wird, aber nicht von allen Geräten unterstützt wird. Speicherkarten mit bis zu 32 GB Speicher verwenden den Standard SDHC. SDHC (Secure Digital High Capacity) ist der Standard, der die ersten SD-Karten im Jahr 2006 abgelöst hat. Heute spielt SDHC in Speicherkarten keine so große Rolle mehr, wird allerdings in manchen Digitalkameras nach wie vor verwendet. Wer allerdings noch eine sehr alte Kamera besitzt, könnte eventuell noch eine alte SDHC-Speicherkarte zu Hause haben. Neue SDHC-Karten sind im Handel ebenfalls noch erhältlich, gehen aber immer mehr zurück.

Ein Überblick:

  1. Generation: Standard SD-Speicherkarten
  2. Generation: SDHC-Speicherkarten (SDHC sorgt für bis zu 32 GB Speicher)
  3. Generation: SDXC Speicherkarten

Der Wettbewerb

Ich habe nur Karten der Class 10, UHS-I, U1 Class und U3 Class getestet, weil Ultra-High-Speed-Class 1 und U3 Modelle schnell genug sind um 1080p und 4K-Video aufzunehmen. Ich habe keine UHS-II-Karten getestet, da sie für die meisten Bedürfnissen zu teuer sind und auch nur von High-End-Kameras vollständig unterstützt werden und einen Leistungsvorteil bieten. Ich eliminierte auch alle Karten mit angegebenen Lesegeschwindigkeiten von unter 80 MB / s und Schreibgeschwindigkeiten von weniger als 60 MB / s, weil schnellere Karten nicht übermäßig teuer sind.

 

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SanDisk Extreme Plus 64GB

 

Die 64GB SanDisk Extreme Plus SDXC kostet etwa genau so viel wie meine Auswahl, hatte aber eine langsamere Schreibgeschwindigkeit und hat in meinem Serienbildaufnahme-Tests schlechter abgeschnitten.

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Transcend W85MB 64GB

 

Die 64GB Transcend SDXC UHS-I U3 , 64GB Lexar 1000x und 64GB Toshiba Exceria UHS-I kosten ungefähr das Gleiche wie die Samsung Pro Plus, waren aber im UHS-I-Tests langsamer. Trotzdem ist das Transcend-Modell durchaus eine Alternative und preislich lassen sich mitunter einige € sparen.

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SanDisk Extreme 64GB SDXC

 

Die 64GB SanDisk Extreme SDXC war durchweg die langsamste der sechs Karten, die ich in den vier verschiedenen Kameras getestet habe.

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Lexar 633x 64GB SDXC

 

Die 64GB Lexar 633x SDXC hatte etwa die gleiche Geschwindigkeit wie die günstigste Speicherkarte, die 64GB Transcend W60MB / s, kostet aber rund 5-10 € weniger.

Ratgeber: Die besten SD Karten
PNY Elite Performance 64GB

 

Die 64GB PNY Elite Performance SDXC hatte die schlechteste sequentielle Schreibgeschwindigkeit aller 10 Karten, die ich getestet habe.

Fazit

Eine SD-Speicherkarte zu kaufen, ist heute einerseits sehr einfach. Grundsätzlich wird nämlich eine gute Qualität geboten. Rein technisch hat sich in den letzten 10 Jahren eine beeindruckende Entwicklung im Bereich Flash-Speicher gezeigt, denn von SD über SDHC bis hin zur SDXC-Speicherkarte sind die Speicherkapazitäten stark gewachsen. Class 10-Karten können zudem auch eine formidable Geschwindigkeit beim Lesen und Schreiben bieten. Doch trotzdem ist ein Blick auf die Details angebracht. Die von mir getesteten Speicherkarten konnten größtenteils überzeugen. Ob nun die Samsung Pro Plus 64GB, die etwas teurere SanDisk Extreme Pro 64GB oder die Speicherkarte von Transcend – mit all diesen Modellen machen Sie grundsätzlich nichts falsch. Letztlich sollten Sie Ihre Entscheidung auch immer davon abhängig machen, wieviel € für den Kauf der Speicherkarte zur Verfügung stehen. Im Notfall können Sie immer noch auf ein deutlich günstigere 32GB-Modell oder eine ältere SDHC-Karte zurückgreifen.

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