Dass der Onlinehandel seit Jahren stetigem Wachstum unterlegen ist, dürfte wohl keinen verwundern. Seltsam hingegen dürften die Ankündigungen der großen Zusteller, darunter DHL, die Deutsche Post sowie Hermes erscheinen, dass die Preise im kommenden Jahr erhöht werden müssen. Das klingt erst einmal paradox, denn sollte nicht auch der Absatz durch den Online-Boom nach oben schnellen?

Post plant Portoerhöhung

Die Ankündigung der Post, die Preise für den Briefversand im Jahre 2019 zu erhöhen ist zwar noch nicht spruchreif, da die Entscheidung noch von der Bundesnetzagentur abgesegnet werden muss, Frank Appel, Chef der Deutschen Post rechnet allerdings mit einer Zustimmung. Begründet wird der Anstieg folgendermaßen:

„Wir brauchen ein höheres Porto, weil unsere Personalkosten jedes Jahr um etwa drei Prozent steigen und gleichzeitig die Briefmengen um einen ähnlichen Wert sinken.“

Auch DHL sieht Preiserhöhung als unvermeidbar an

Zwar sind hier noch keine genauen Details bekannt, allerdings scheinen steigende Kosten bei Aussagen wie

„Faktisch sind die letzten 50 Meter bis zur Haustür der teuerste Teil unserer Dienstleistung. Genau dort lässt sich aber die Effizienz kaum mehr steigern.“

von Herrn Appel darauf schließen, dass hier an der Preisschraube gedreht werden muss.

Preissteigerungen von bis zu 50 Cent/Paket bei Hermes

Geplante Preiserhöhung bei DHL, Hermes und Co.

Auch Hermes kündigt steigende Kosten an, auf längere Sicht werden Erhöhungen von rund 50 Cent pro Paket angestrebt. Dies gehe allerdings nur in mehreren Schritten, so Hermes-Chef Olaf Schabirosky. Die Steigerung wird hauptsächlich damit verargumentiert, dass die Zusteller besser bezahlt werden sollen. Diese arbeiten in der Regel für einen Mindestlohn von rund 9,50€, in etwa vier Jahren soll dieser bei etwa 12 Euro liegen.

Der Sinneswandel rührt hauptsächlich daher, dass der Markt aktuell stark umkämpft ist, Unternehmer werben sich die Leute gegenseitig ab. Alleine dieses Jahr hat Hermes so rund 1.000 Fahrer verloren.

Zudem ist man auch hier der Meinung, dass die Zustellung bis an die Haustüre eine große finanzielle Belastung darstellt, aktuell gewährt Hermes bereits einen Rabatt für die Zustellung in einen Paket-Shop, für die Zustellung in die eigenen vier Wände wäre ab kommendem Jahr ein weiterer Aufschlag denkbar.

Geplante Änderungen für die Zukunft

Die Firmenchefs von DHL und Hermes sind sich einig: Die Zustellung der Sendung an die Haustüre ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, die wohl oder übel auf den Kunden abgewälzt werden. Eine Alternative sei der Ausbau des bisherigen Vertriebsnetzes, etwa durch weitere Packstationen oder ein engmaschiges Netz an Paketshops. Auch Lastenfahrräder, wie sie bei UPS bereits jetzt schon zum Einsatz kommen seien denkbar, um die Innenstädte zu entlasten.

Was meint ihr dazu? Werden die großen Onlineshops die Grenzen für den kostenlosen Versand anheben, oder allgemein die Versandkosten erhöhen? Könntet ihr euch vorstellen zukünftig die Pakete direkt bei DHL, Hermes und Co. abzuholen, anstatt sie direkt zu Hause zu empfangen?

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