Neues Zahlungsmittel: Der digitale Euro

Einige von euch werden es vielleicht schon gelesen haben und vielleicht habt ihr genauso kopfschüttelnd reagiert wie ich. Der digitale Euro soll vielleicht als neues Zahlungsmittel eingeführt werden. So haben die EU und die EZB es zumindest vor und planen damit das Bargeld um eine weitere Zahlungsmethode zu ergänzen.

Der digitale Euro soll keineswegs das Bargeld ersetzen, sondern nur ergänzen. Und was ist denn dann nun der Unterschied zu den Debit- und Kreditkarten? Das ist eine gute Frage, der ich hier auf den Grund gehen werde.

Was ist der digitale Euro?

Der digitale Euro soll nach den Plänen der EU und der EZB das Bargeld der Verbraucher um eine digitale Lösung ergänzen. Dabei soll es der digitale Euro sowohl online als auch offline genutzt werden können.

Bisher ist noch nicht klar, auf welcher Technologie der digitale Euro basieren soll. Es gab wohl Überlegungen den digitalen Euro auf einer Technologie wie der Blockchain aufzubauen, wobei die Verantwortlichen sich bisher auch noch nicht eindeutig festgelegt haben sollen, wie der digitale Euro tatsächlich funktionieren soll.

Neues Zahlungsmittel: Der digitale Euro

Denkbar ist, dass der digitale Euro in einer Art Wallet-App aufbewahrt werden kann. Das ist so bisher auch mit Kreditkarten möglich.

Eingeführt werden soll der digitale Euro frühestens 2028. Vorher wird man im Hinblick auf den digitalen Euro noch einiges beschließen müssen. So wird erst im Oktober entschieden, ob man dieser Idee weiter nachgehen möchte und sollte man sich für die Entwicklung des digitalen Euros entscheiden, wird die Vorbereitungsphase mit Sicherheit 2 oder mehr Jahre benötigen.

Was unterschiedet den digitalen Euro von anderen Zahlungsarten?

Der digitale Euro unterscheidet sich vom Bargeld insbesondere im Punkt der Nachvollziehbarkeit von Transaktionen. So ist es bei dem Bargeld so, dass man nicht nachvollziehen kann, wer einem welches Geld gegeben hat – außer man führt gut Buch. Solltet ihr also in einem Geschäft mit Bargeld bezahlen, kann euer Kreditinstitut keine Informationen über euch sammeln.

Zahlt ihr dagegen mit einer Kreditkarte, kann das Kreditinstitut eure Vorlieben und Interessen analysieren und daraus ein Profil über euch entwickeln. Im Falle einer Zahlung mit dem digitalen Euro sammelt eure Hausbank bzw. die EZB diese Daten. Ob sie da besser aufgehoben sind, wissen wir nicht.

Neues Zahlungsmittel: Der digitale Euro

Anders als Cryptowährungen soll der digitale Euro nicht extremen Kursschwankungen, die auf Angebot, Nachfrage und Spekulation von Privatpersonen basieren, unterliegen.

Eine andere Zahlungsmethode, die nicht den extremen Kursschwankungen unterliegt, ist der „direkte Konkurrent“ zum digitalen Euro: Der Euro. Dieser soll genau den gleichen Wert haben wie der digitale Euro (macht ja auch Sinn) und wird durch Bartransaktionen von einer Person zur nächsten überreicht. Der digitale Euro soll auch offline nutzbar sein, sodass man auch ohne Netz nicht in Zahlungsunfähigkeit geraten sollte.

Natürlich braucht nun nur noch das Gegenüber ein entsprechendes Empfangsgerät für Zahlungen mit dem digitalen Euro.

Benefits des digitalen Euro

Fragt man nach Vorteilen des digitalen Euros, muss man wohl eine sehr individuelle Liste erstellen. Vielfach werden die Punkte Sicherheit beim Zahlungsverkehr, Schnelligkeit beim Bezahlen und Vermeidung von Geldwäsche genannt.

Für manch einen mag das durchaus nach einem Vorteil klingen. Für mich klingt das nach dem Zahlungsverkehr, wie ich ihn kenne. Mit der Einschränkung, dass ich – als Kreditkartennutzer – keine Kurzkredite nutzen kann und kein Cashback durch Kartennutzung erhalte. Ich sehe also wirklich keinen Vorteil des digitalen Euros für mich.

Ausblick

Dieser Artikel könnte vermutlich endlos länger werden und noch weitere Eventualitäten ansprechen. Zusammengefasst lässt sich vielleicht folgendes festhalten: Der digitale Euro könnte nach den aktuellen Plänen von EZB und EU als neues Zahlungsmittel das Bargeld unterstützen. Sollte der digitale Euro beschlossen werden, ist eine Einführung vor 2028 nicht zu erwarten. Für Endverbraucher wird der digitale Euro vermutlich nicht viel ändern, sofern ihr ihn nicht nutzen wollt. Für Händler dürfte der digitale Euro bedingen, dass man sich auf neue Zahlungsmethoden einstellen muss.

Die Zahlung mit dem digitalen Euro kann vielleicht für manche Personen einen Vorteil mit sich bringen. Kreditkartennutzer, die auf Bonusprogramme spekulieren, werden mit dem digitalen Euro eher keine Zeit verbringen.

Und nun ihr? Was denkt ihr zur Thematik? Wie ihr seht, bin ich kritisch eingestellt, hätte aber gerne eure Meinung zum digitalen Euro.

Quellen:
deutschlandfunk.de – Digitaler Euro – Zukunftsträchtig oder Auslaufmodell?
tagesschau.de – So soll der digitale Euro funktionieren
ndr.de – FAQ: Wann kommt der digitale Euro – und wie funktioniert er?

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