Conrad Electronic schließt fast alle Filialen für Privatkunden

Nicht erst seit Corona verlagert sich das Einzelhandelsgeschäft immer mehr ins Internet. Auf diese Entwicklung reagiert Conrad Electronic jetzt mit einer radikalen Maßnahme: Die Handelskette schließt noch dieses Jahr fast alle Filialen für Privatkunden und setzt bei dieser Zielgruppe nur noch auf seinen Online-Shop. Im stationären Handel will sich Conrad nur noch auf Geschäftskunden konzentrieren. Doch was bedeutet das im Einzelnen?

Werden alle Privatkundenfilialen von Conrad geschlossen?

Aus einer Mitteilung des Unternehmens ist zu entnehmen, dass 2022 fast alle der derzeit 11 Privatkundenfilialen von Conrad Electronic geschlossen werden sollen. Nur eine Filiale in Wernberg-Köblitz in Bayern und der Hauptsitz im oberpfälzischen Hirschau bleiben für private Einkäufer geöffnet.

Conrad Electronic schließt fast alle Filialen für Privatkunden Diese Entscheidung geht auf die beobachtete Entwicklung zurück, dass Privatkunden immer mehr im Onlinehandel kaufen. Beschäftigte, die durch diesen Schritt ihren Job verlieren, sollen sich allerdings auf offene Stellen innerhalb der Conrad Gruppe bewerben können. Denn Conrad Electronic will den stationären Handel nicht komplett aufgeben, sondern einfach Richtung Geschäftskunden verlagern.

Conrad beruft sich bei dieser Entscheidung darauf, dass das Unternehmen schon immer auf Veränderungen beim Käuferverhalten reagiert hat. So wurden bereits in den 1970er Jahren alle damaligen Filialen geschlossen, um komplett auf den Versandhandel zu setzen. Jetzt soll es der Onlinehandel sein, der die Privatkunden weiter bedienen wird.

Was hat es mit den Geschäftskundenfilialen von Conrad auf sich?

Neben der Konzentration des Privatkundensektors fast komplett auf den Onlinehandel, will Conrad in Zukunft mehr Geschäftskunden ansprechen. Bereits 2020 wurde dafür in Hürth in Nordrhein-Westphalen eine erste reine Geschäftskundenfiliale eröffnet und es sollen in Zukunft noch weitere hinzukommen. Dadurch will sich Conrad Electronic zur führenden B2B-Einkaufsquelle für technischen Betriebsbedarf in Europa entwickeln. Schon heute ist Conrad in 17 Ländern aktiv, was sich vielleicht jetzt noch weiter ausweiten wird.

Kann Conrad Electronic ohne Privatkundenfilialen bestehen?

Auf der Facebook-Seite von Conrad Electronic zeigen sich viele Kunden enttäuscht, da sie vor allem die gute technische Beratung in den Conrad Filialen vor Ort geschätzt haben. Das Social-Media-Team bedauert, keine Beratung vor Ort mehr anbieten zu können, und verweist stattdessen auf den Technik-Ratgeber im Onlineshop. Das ist natürlich ein magerer Ersatz. Denn wer schon mal in einer Conrad Filiale eingekauft hat, der weiß, wie hilfreich die Mitarbeiter oft waren und oft der wichtigste Grund, überhaupt bei Conrad einzukaufen. Einerseits könnte der nächste Weg der Privatkunden deshalb also demnächst zur günstigeren Konkurrenz gehen. Anderseits werden die Kosten durch die Schließung der Filialen reduziert und dadurch könnten auch die Preise bei Conrad sinken. Es wird sich also erst zeigen müssen, ob sich Conrad mit dieser Entwicklung wirklich einen Gefallen getan hat. Was meinst Du?

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