Beitragserhöhung private Krankenkasse – was tun?

Zum Jahreswechsel werden Krankenkassenkunden in der Regel darüber informiert, wenn die Beiträge steigen. Die Debeka, die als größter privater Krankenversicherer in Deutschland gilt, hat gerade eine enorme Preissteigerung angekündigt und andere private Krankenkassen könnten nachziehen. Solch hohen Krankenkassenbeiträge sind für viele Menschen kaum noch zu bezahlen. Welche Möglichkeiten Du hast, um Deine Beitragshöhe zu senken, stellen wir Dir nachfolgend in einem kurzen Überblick vor.

1. Günstigeren Tarif bei eigener privater Krankenkasse wählen

Flattert Dir ein Bescheid über eine Tariferhöhung Deiner privaten Krankenkasse ins Haus und ist Dir der Beitrag zu hoch, kannst Du in einen anderen Tarif bei Deiner Krankenversicherung wechseln bzw. Deinen Vertrag anpassen lassen. Dabei solltest Du darauf achten, dass günstigere Tarife meistens auch weniger Leistungen beinhalten. Kannst Du auf die eine oder andere Leistung gut verzichten, kannst Du mit einem Tarifwechsel viel Geld sparen.

Bis Du bereits vor dem 01.01.2009 privat krankenversichert gewesen, kannst Du bei zu hohen Beitragszahlungen in Deinem aktuellen Tarif auch in den sogenannten „Standardtarif“ wechseln. Der Standardtarif ist meistens günstiger, umfasst aber auch nur die üblichen Leistungen, die auch die gesetzlichen Krankenkassen anbieten.

Beitragserhöhung private Krankenkasse – was tun?

Hast Du erst nach dem 31.12.2008 eine private Krankenversicherung abgeschlossen, kannst Du in den sogenannten „Basistarif“ wechseln, der ebenfalls nur die Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen umfasst. Allerdings bietet der Basistarif der privaten Krankenversicherungen oft ein relativ schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Neben den genannten Beispielen sind je nach Deinem Versicherungsvertrag und Versicherungsbeginn auch noch Tarifwechsel von einem geschlossenen in einen aktuell angebotenen Tarif oder von einem geschlossenen in einen anderen geschlossenen Tarif möglich. Der Wechsel aus einem alten Tarif, der noch das Geschlecht berücksichtigte, lohnt sich vor allem für Männer aber in der Regel nicht.

Unbedingt vermeiden solltest Du, in den sogenannten Notlagentarif eingestuft zu werden. Das geschieht in der Regel nach einem sechsmonatigen Mahnverfahren, wenn Du Deine Beiträge nicht bezahlt hast. Die Rückkehr in einen Normaltarif ist dann nämlich erst wieder möglich, wenn Du alle säumigen Prämien plus Zuschläge zurückgezahlt hast.

Fordere am besten mehrere Angebote zur Umstellung Deines Tarifs von Deiner Krankenversicherung an und prüfe immer genau, wie sich die Beiträge durch den Wechsel ändern und welche Leistungen Dir nach dem Wechsel noch zustehen.

Beitragserhöhung private Krankenkasse – was tun?

2. Zu einer anderen privaten Krankenkasse wechseln

Neben der Möglichkeit, in der eigenen privaten Krankenkasse den Tarif zu wechseln, um bei Beitragserhöhungen Geld zu sparen, kannst Du natürlich auch einen Versicherungswechsel zu einer privaten Krankenkasse mit günstigeren Konditionen in Erwägung ziehen. Allerdings kann es beim Wechsel der privaten Krankenversicherung passieren, dass die Rückstellung, die fürs Alter gebildet wird, ganz oder teilweise verloren geht. Außerdem weißt Du nicht, wie sich die Beiträge der Krankenkassen entwickeln. Deshalb sollte ein Versicherungswechsel sehr genau überlegt werden. Zunächst solltest Du lieber prüfen, ob nicht auch ein Tarifwechsel bei Deiner derzeitigen Krankenkasse finanzielle Entlastung bringen kann.

3. In die gesetzliche Krankenversicherung wechseln

Vor allem, wenn man älter wird, ist die gesetzliche Krankenkasse oft günstiger als eine private Krankenversicherung. Allerdings gelten für die Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung verschiedene Voraussetzungen, sodass ein Wechsel nicht so einfach möglich ist. Um in die gesetzliche Krankenkasse wechseln zu können, musst Du zum Beispiel als Arbeitnehmer versicherungspflichtig werden, unter 55 Jahre alt sein und Dein Gehalt darf einen festgelegten Grenzwert nicht überschreiten. Wer von einer Selbständigkeit in ein Angestelltenverhältnis wechselt, kann unter bestimmten Voraussetzungen in die GVK wechseln. Auch über die Familienversicherung ist es in der Regel möglich, wieder in die GVK zu kommen. Ob in Deinem Fall ein Wechsel möglich ist, solltest Du bei Deiner gewünschten gesetzlichen Krankenkasse direkt anfragen. Dabei solltest Du aber immer bedenken, dass der Leistungsumfang in der gesetzlichen Krankenkasse fast immer geringer ist als bei privaten Krankenversicherungen.

Beitragserhöhung private Krankenkasse – was tun?

Fazit: Vor dem Wechsel alle Vor- und Nachteile genau prüfen!

Wenn Deine private Krankenkasse Beitragserhöhungen ankündigt und Du Dir die neuen Beiträge nicht mehr leisten kannst oder willst, hast Du verschiedene Möglichkeiten. Vor allem ein Tarifwechsel innerhalb Deiner derzeitigen Krankenversicherung und der unter bestimmten Voraussetzungen mögliche Wechsel in die gesetzliche Krankenkasse sind eine Überprüfung wert. Dabei musst Du allerdings bedenken, dass bei einem solchen Wechsel in der Regel nicht nur der Beitrag sinkt, sondern auch der Leistungsumfang. Vor allem den Wechsel von Deiner aktuellen in eine andere private Krankenversicherung solltest Du sehr gründlich überlegen, denn die von Deiner aktuellen Gesellschaft gebildeten Rücklagen zur Beitragsentlastung im Alter werden bei älteren Verträgen nicht auf die neue Gesellschaft übertragen. Zudem können Vorerkrankungen unter Umständen zu einem Risikozuschlag oder einem Leistungsausschluss führen. Einfach mal eben schnell die Versicherung oder den Tarif zu wechseln, ohne die Vor- und Nachteile vorher genau abzuwägen, ist nicht zu empfehlen.

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