Das Uber-Urteil ist gefallen! Von Beginn an argumentierte das Unternehmen Uber, dass es dabei nicht um ein Taxiunternehmen handle und damit auch nicht dieselben Regularien eingehalten werden müssten. Jetzt hat das Argumentieren allerdings keinen Zweck mehr. Denn der Europäische Gerichtshof hat ein Urteil gefällt. Dieser hat Uber als Verkehrsdienstleister eingestuft. Demnach müssen Uber Fahrer in Zukunft ebenfalls eine Lizenz besitzen und als Berufsfahrer tätig sein. Was das jetzt für Uber bedeutet, erklären wir in diesem Beitrag.

Uber Urteil: So hat der Europäische Gerichtshof entschieden

Wie funktioniert Uber?

Uber ist ein Unternehmen, das Privatleute, die ein Auto haben mit Privatleuten, die keines besitzen verbindet. Einfach die Uber-App downloaden, Kreditkarten Daten hinterlegen und angeben, wo man in der Stadt hin möchte. Dann sucht die App einen passenden Fahrer – also einen Menschen mit einem Auto, der ebenfalls bei Uber angemeldet ist und zufällig einen ähnlichen Weg hat. Nach der Fahrt wird das Geld für die Strecke automatisch von der Kreditkarte des Mitfahrers abgebucht. 20% gehen dabei ans Unternehmen und 80% bleiben beim Fahrer.

Uber stand von Anfang an in der Kritik. Dabei bemängelten vor allem Taxiunternehmen, dass Uber unlauteren Wettbewerb betreibe und sich Vorteile erschleiche, für die Taxiunternehmen einiges an Geld und Zeit investieren müssen. Uber argumentierte immer, dass es sich bei den Fahrern ja um Privatleute handle und diese daher nicht denselben Richtlinien folgen oder dieselben Bedingungen erfüllen müssten wie Taxifahrer. Damit konnte Uber lange Zeit durchkommen. Doch jetzt wurde ein Urteil gefällt und es wird sich einiges ändern.

Warum kann Uber die Fahrten so günstig anbieten?

Das Geheimnis der vergleichsweise günstigen Streckenpreise ist, dass es sich bei Uber-Fahrern hauptsächlich um Privatleute handelt, die keine Lizenz haben. Dadurch, dass sie keine Taxi- oder Fahrerlizenz benötigen, haben sie folgende Vorteile gegenüber Taxifahrern:

Vorteile von private Fahrern ohne Lizenz:

  • keine Gesundheitschecks nötig
  • keine Fahrzeugchecks nötig
  • keine Versicherung für die Personenbeförderung nötig

Dadurch sparen sie Geld und können die Fahren günstiger anbieten als Taxiunternehmen. Genau das stört diese aber gewaltig.

Was genau besagt das Uber-Urteil?

Uber selbst stufte sich als reinen Vermittlungsservice ein. Doch der Europäische Gerichtshof hat in der aktuellen Pressemitteilung mitgeteilt, dass es sich eben nicht nur um eine Vermittlung, sondern um das Angebot von Verkehrsleistungen handle. Bei dieser Entscheidung handelt es sich um das Streitthema Uber nach spanischem Recht, weshalb der Europäische Gerichtshof eingeschaltet wurde.

Dieser Vermittlungsdienst ist […] als integraler Bestandteil einer Gesamtdienstleistung,
die hauptsächlich aus einer Verkehrsdienstleistung besteht, anzusehen und daher nicht als „Dienst der Informationsgesellschaft“, sondern als Verkehrsdienstleistung einzustufen. – Europäischer Gerichtshof

Damit gelten in Zukunft härtere Regeln für die Angebote von Uber. Denn als Verkehrsdienstleister sind die einzuhaltenden Regularien wesentlich härter als für reine Vermittlungsdienstleister.

Fazit – Was passiert jetzt mit Uber?

Bei dem jetzigen Urteil handelt es sich wie gesagt um eine Entscheidung bezüglich einer Klage in Spanien. Dennoch wird diese Entscheidung weitreichendere Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Denn dadurch, dass Spanien ein EU-Mitgliedsstaat ist, wird das Urteil sich auch europaweit auswirken. Uber gilt dann also nicht mehr als Vermittler, sondern als Verkehrsdienstleister und muss seine Standards erheblich anziehen, um dem Urteil gerecht werden zu können. Die Taxi-Variante von Uber sollte das überleben können. Anders als die Modelle, in denen Privatleute andere Privatleute gegen ein geringes Entgelt transportieren.

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