Kommt die Tierwohlabgabe?

Kükenschreddern, Legebatterien, Massentierhaltung – die Menschen werden immer sensibler, wenn es um das Wohl von Nutztieren geht. Um das Tierwohl in Deutschland zu unterstützen, ist seit einiger Zeit das Thema Tierwohlabgabe im Gespräch. Was sich dahinter genau verbirgt, wann die Tierwohlabgabe umgesetzt werden soll und was das für Dein Portemonnaie bedeuten könnte, haben wir Dir hier kurz zusammengefasst.

Was ist die Tierwohlabgabe?

Mit der Tierwohlabgabe will das Landwirtschaftsministerium für zufriedenere Tiere, Bauern und Verbraucher sorgen. Anfang März verlangte nun der Bundesrat offiziell von der Bundesregierung, dass ein Finanzierungskonzept für die Umgestaltung der landwirtschaftlichen Tierhaltung entwickelt werden solle, um die Tierhaltung ökologischer und tiergerechter werden zu lassen. Kernpunkt des Finanzierungskonzepts soll die sogenannte Tierwohlabgabe sein, die auf Fleisch, Milch und andere tierische Produkte erhoben wird.

Der Bundesrat ist der Ansicht, dass die Tierwohlabgabe eine zentrale Bedeutung für die Finanzierung einer neu ausgerichteten landwirtschaftlichen Tierhaltung haben wird. Die Einnahmen aus der Tierwohlabgabe sollen dazu dienen, die Mehrkosten der Landwirte für bessere Haltungsbedingungen abzufedern und deutliche Rahmenbedingungen für landwirtschaftliche Investitionen in Richtung Tierwohl zu schaffen.

Mehr Tierwohl kann zum Beispiel durch folgende Maßnahmen erreicht werden:

  • mehr Platz für die Tiere
  • Verbesserung des Stallklimas
  • Optimierung der Lichtverhältnisse
  • besseres Futterangebot

Kommt die Tierwohlabgabe?

Wann soll die Tierwohlabgabe umgesetzt werden?

Der Bundesrat hat die Bundesregierung im März aufgefordert, die Empfehlungen aus der sogenannten Borchert-Kommission, einer Expertenkommission des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung, möglichst bald umzusetzen. Die Bundesregierung soll noch in dieser Legislaturperiode handeln und entsprechende Konzepte dazu vorlegen.

Allerdings gibt es keine festen Fristen, wann die Bundesregierung die Forderungen des Bundesrats berücksichtigen muss. Deshalb ist nach wie vor nicht klar, wann genau die Tierwohlabgabe kommen und wie sie konkret aussehen wird.

Wie hoch soll die Tierwohlabgabe sein?

Wie die Tierwohlabgabe umgesetzt werden soll, dafür gibt es noch kein festgelegtes Konzept. Die Machbarkeitsstudie, die dem Bundesrat bei seiner Entscheidung vorlag, nennt jedoch verschiedene Möglichkeiten:

Kommt die Tierwohlabgabe?

Möglich wäre eine zusätzliche Verbrauchersteuer von zum Beispiel 40 Cent mehr pro Kilogramm Fleisch und Wurst, 15 Cent mehr pro Kilogramm Käse und Butter sowie 2 Cent mehr pro Kilogramm Milchprodukte und Eier. Durch solch einen Preisanhebung müsste jeder Verbraucher etwa 35 € pro Jahr mehr für tierische Produkte bezahlen.

Auch eine Anhebung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 % für tierische Produkte oder gar alle Lebensmittel steht zur Debatte. Infrage käme auch eine Ergänzungsabgabe zur Einkommensteuer. Die Machbarkeitsstudie empfiehlt allerdings die Anhebung der Mehrwertsteuer, da dies mit am wenigsten bürokratischem Aufwand verbunden sei.

Dass die Tierwohlabgabe kommt, scheint sicher. In welcher Form sie kommt und mit welchen Zusatzkosten sie den Verbraucher belasten wird, steht allerdings noch nicht fest.

Laut einer Studie von Greenpeace sind immerhin 85 % der Verbraucher für Steuern oder Abgaben auf Fleisch und Wurst, wenn dadurch die Tierhaltung verbessert werden kann.

Und was hältst Du davon?

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