Papertrading: Mit einem Demokonto das Trading risikofrei üben

Der Aktienhandel an der Börse ist sehr komplex. Um tatsächlich Gewinne abzuschöpfen, geht es um mehr als den Kauf und Verkauf von Aktien. Sich in die Regeln und vor allem die erfolgversprechenden Finessen des Tradings einzuarbeiten, kostet Zeit. Neben dem Wissenserwerb ist vor allem das Papertrading eine empfehlenswerte Strategie, um sich erstmal risikolos mit dem Trading vertraut zu machen.

Was bedeutet Papertrading?

Wer mit dem Trading beginnen will, denkt oft, dass mit Aktien viel Profit gemacht werden kann, ohne dass man viel dafür tun muss. Einfach Aktien kaufen und zum richtigen Zeitpunkt verkaufen und schon winken satte Gewinne? So einfach ist das leider nicht. Wer blauäugig ans Trading rangeht, fährt in der Regel hohe Verluste ein und gibt das Traden schnell wieder auf. Wer das Thema Trading erfolgreich angehen will, der sollte sich hingegen zunächst mit dem Papertrading auseinandersetzen.

Es bietet eine gute Möglichkeit, das Spekulieren an der Börse risikolos zu üben, ohne das eigene hart erarbeitete Geld durch Unwissen und Anfängerfehler aufs Spiel zu setzen. Papertrading simuliert den Börsenhandel als Demo unter möglichst realistischen Bedingungen. Dabei wird Papertrading-Software von verschiedenen Brokern oder Banken kostenfrei zur Verfügung gestellt, um das Traden unter simulierten Rahmenbedingungen auszuprobieren. Mit Papertrading-Software können Anfänger also ohne Einsatz von echtem Geld erste Schritte ins Tradings wagen.

Interessant zu wissen: Der Begriff Papertrading kam auf, als der Aktienhandel noch ohne Internet ablief. Schon damals wollte man potenzielle Kursbewegungen simulieren, was mangels Internet noch auf Papier geschah. Heutzutage wird die Simulation von Kursbewegungen und eigenen Transaktionen über moderne Software erledigt, was natürlich viel einfacher und übersichtlicher ist. Der alte Name hat sich aber bis heute erhalten.

Papertrading: Mit einem Demokonto das Trading risikofrei üben

Wie Papertrading funktioniert

Um Papertrading zu nutzen, muss zunächst ein Demo-Konto bei einem Anbieter Deiner Wahl angelegt werden. Anschließend wird die Paper Trading Software geöffnet und es kann ein Kauf oder Verkauf angestrebt werden. Der Einsatz erfolgt lediglich virtuell, es wird kein echtes Geld eingesetzt, was das Papertrading vom Echtgeld-Handel unterscheidet. Trotzdem kann in einem Paper-Trading-Konto genauso agiert werden wie in einem Echtgeldkonto. Du als Trader kannst alle Rahmendaten nach Deinen Einschätzungen festlegen. Du kannst zum Beispiel die Orderart bestimmen und Dich nach Belieben für den Kauf oder den Verkauf von Aktien entscheiden. Es ist völlig egal, ob Du Fehler machst, denn Du verlierst kein echtes Geld, kannst aber aus den virtuellen Fehlern fürs spätere echte Trading erste Erkenntnisse ableiten.

Vorteile des Papertradings im Überblick

Mit Papertrading kannst Du …

  • die Funktionsweise der Paper Trading Software erlernen.
  • die grundlegenden Aspekte des Tradens kennenlernen.
  • neue Trading Strategien ausprobieren.
  • verschiedene Trading-Indikatoren testen.
  • vergangene Trades dokumentieren.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt: Nachteile des Papertradings

Dass Du beim Papertrading kein echtes Geld einsetzt, ist einerseits der größte Vorteil, aber gleichzeitig auch ein Nachteil. Im Demomodus werden keine so starken Gefühle ausgelöst wie beim Einsatz Deines echten Vermögens. Ein Misserfolg wird also nicht als so hart wahrgenommen, als wenn echtes Geld verlorengegangen wäre. Zudem nimmt die Risikobereitschaft erfahrungsgemäß zu, wenn man eigentlich nichts zu verlieren hat. Deshalb sind die Ergebnisse aus dem Papertrading nicht eins zu eins aufs echte Trading zu übertragen.

Ein weiterer Nachteil von Papertrading ist, können in Demokonten für das Papertrading Orders zu aktuellen Marktkursen ausgeführt werden, ohne dass die Abweichung zwischen dem aktuellen Kurs zum Zeitpunkt der Orderaufgabe und dem tatsächlich abgerechneten Kurs angezeigt wird. Während einer Demos-Tradings ist das egal. Beim echten Traden kann es aber zu erheblichen Unterschieden zwischen dem Kurs, zu dem Du kaufen oder verkaufen wolltest, und dem tatsächlichen Kurs, zu dem die Order schließlich ausgeführt wurde, kommen. Diese Verschiebung kann beim realen Echtgeldtrading hohe Gewinne oder Verluste bedeuten, die in einem Demokonto so gar nicht auftauchen.

Ein weiterer Haken beim Papertrading ist, dass Fehler jederzeit durch den Reset-Knopf wieder ausgemerzt werden können. Sogar ein Totalverlust des Kontos kann jederzeit wieder auf den Ausgangspunkt zurückgesetzt werden. Beim echten Traden hingegen wäre Dein Geld für immer weg. So können sich selbst kleine Unachtsamkeiten fatal auswirken und zu hohen Geldverlusten führen. Auch besteht die Gefahr, dass man mit hohen Summen im Demokonto die realisierbaren Konditionen verfälscht und Verluste leichter ausgleichen kann, als man es im wahren Leben könnte. 100 % realistisch ist das Papertrading also nicht.

Papertrading: Mit einem Demokonto das Trading risikofrei üben

Wie Du das Papertrading am besten nutzt

Papertrading-Demokonten sind auf jeden Fall gut, um sich mit den Grundzügen des Tradings und dem ganzen Trading-System vertraut zu machen. Du solltest das Papertrading aber von Anfang an ernsthaft betreiben, mit einem realistischen virtuellen Guthaben starten und bei Verlusten nicht auf ein Reset zurückgreifen. Nur dann kannst Du ein Gefühl für die realen Bedingungen entwickeln und es stellt sich ein echter Lerneffekt ein. Zudem solltest Du Dir immer im Klaren sein, dass Papertraining nur eine ungefähre Simulation ist, die viele Unterschiede zur späteren Realität aufweist. Wer beim Papertrading virtueller Milliardär geworden ist, kann beim realen Trading trotzdem sein ganzes Geld verlieren. Du solltest Dich also nicht in Sicherheit wiegen, auch wenn Du beim Papertrading Erfolg hattest, sondern Dich immer auch mit dem Thema Risikomanagement auseinandersetzen.

Wenn Du das alles beachtest, ist Papertrading trotz seiner Nachteile eine gute Empfehlung, um so vorausschauend wie möglich ins Trading zu starten.

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