Direkt am Anfang möchte ich mich bei Gearbest bedanken, die mir das OnePlus 7 Pro in der 128/6GB-Variante zum Test zur Verfügung gestellt haben, um euch ein besseres Bild davon zu vermitteln, was das Highend-Smartphone, welches wieder einmal mit opulenter Ausstattung glänzt, in der Praxis kann.

Mit der 7er-Serie hat OnePlus das erste Mal einen neuen Weg eingeschlagen, weg von einem Top-Gerät hin zu 2 Modellen, welche sich in Größe, Ausstattung und natürlich auch im Preis unterscheiden. Während das OnePlus 7 das günstigere und kleinere der beiden Modelle ist, packt der Hersteller in der Pro-Variante teilweise noch eine gute Schippe oben drauf.

Oneplus 7 Pro im Test: Triple Kamera, Edge Display & vieles mehr

Technische Spezifikationen

Rein auf dem Datenblatt kann sich das OnePlus 7 Pro definitiv sehen lassen, nachfolgend ein kleiner Vorgeschmack darauf, was sich alles im Inneren befindet:

Betriebssystem Android 10 (via Update / Oxygen OS / LineageOS Support)
Display 6.67″, 3120×1440 Pixel, 16 Mio. Farben, AMOLED, kapazitiver Touchscreen, Gorilla-Glas, HDR (HDR10+), 90Hz
Kamera hinten 48.0MP, f/1.6, Kontrast-AF, Laser-AF, Phasenvergleich-AF, OIS, Dual-LED-Blitz, Videos @2160p/60fps (Kamera 1); 16.0MP, f/2.2, Weitwinkelobjektiv (Kamera 2); 8.0MP, f/2.4, OIS, Teleobjektiv (Kamera 3)
Kamera vorne 16.0MP, f/2.0, Videos @1080p/30fps, ausfahrbar
Schnittstellen USB-C 3.1 Gen 1 (OTG), WLAN 802.11a/b/g/n/ac, Bluetooth 5.0 (aptX HD), NFC
Sensoren Beschleunigungssensor, Gyroskop, Annäherungssensor, Lichtsensor, Kompass, Fingerabdrucksensor (Display)
SoC Qualcomm SM8150 Snapdragon 855, 64bit
CPU 1x 2.84GHz Kryo 485 + 3x 2.42GHz Kryo 485 + 4x 1.80GHz Kryo 485
GPU Adreno 640
RAM 6GB
Speicher 128GB (UFS 3.0)
Navigation A-GPS (L1/L5), GLONASS, BeiDou, Galileo (E1/E5a)
Modem GSM (0.2Mbps/0.1Mbps), UMTS, LTE Cat 18/13 (1200Mbps/150Mbps)
Frequenzbänder 2G (850/900/1800/1900), 3G (B1/B2/B4/B5/B8/B9/B19/B34/B39), 4G (B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B13/B17/B18/B19/B20/B25/B26/B28/B29/B32/B34/B38/B39/B40/B41/B66)
Netzstandards GPRS, EDGE, HSDPA, HSUPA, HSPA+, LTE-A, LTE-A Pro
Akku 4000mAh, fest verbaut
Ladeleistung 30W (OnePlus Warp Charge)
 
Gehäusematerial Glas (Rückseite), Metall (Rahmen)
Farbe grau
Abmessungen 162.6×75.9×8.8mm
Gewicht 206g
SIM-Formfaktor Nano-SIM
Besonderheiten Dual-SIM, Stereo-Lautsprecher (hybrid)

Lieferumfang

Das OnePlus 7 Pro kommt in einer eher schlicht gehaltenen Box daher, darin befindet sich neben dem Smartphone an sich ein ein Ladegerät mit der neuen WARP-Schnellladetechnologie (US-Stecker, EU-Adapter wird in der Regel mitgeliefert) das bekannte, rote USB-C Kabel, ein Quickstart-Guide, der obligatorische Sim-Tray-Ejector, ein 1+ Aufkleber sowie eine durchsichtige Silikon-Hülle. Etwas enttäuschend ist, dass kein USB-C auf 3,5 mm Klinke-Adapter beigelegt ist, denn das OnePlus 7 Pro kommt ohne Audiobuchse daher, da wäre die Beigabe des vermutlich nur wenige Cent teuren Adapters bei einem Gerät dieser Preisklasse in meinen Augen eine Selbstverständlichkeit gewesen.

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Display

Die Smartphone-Entwicklung läuft ja bekanntermaßen in Zyklen ab, derzeit werden die Geräte aller bekannten Hersteller wieder einmal größer, so auch das OnePlus 7 Pro, welches mit 6,67“ doch schon etwas größer ist. Tatsächlich fällt der Unterschied zum OnePlus 5 mit lediglich 5,5“ aber gar nicht so gravierend aus, da das leuchtstarke AMOLED Display beinahe die komplette Front einnimmt, welches übrigens mit wahnsinnig scharfen 3.120 x 1.440 Pixeln auflöst. Nebst HDR10-Support bietet es auch eine Gaming-Option an, auf Wunsch lässt sich die Bildwiederholfrequenz nämlich auf 90 Hz hochregeln, das sorgt für eine flüssigere Darstellung und ein angenehmeres Betrachtungsergebnis. Eine Neuerung des OnePlus 7 ist beispielsweise bei Samsung seit Jahren verbaut: Das Gerät verfügt über ein Edge-Display, sprich es geht über die Kanten hinaus, das sieht zwar nett aus, macht es aber nahezu unmöglich, eine passende Panzerglasfolie zu finden und zu montieren. Dass das Displayglas erneut aus dem Hause Corning Gorilla kommt ist eigentlich schon selbstverständlich, sollte aber dennoch der Vollständigkeit halber erwähnt werden.

CPU und RAM

Wie nicht anders zu erwarten, kommt erneut eine Highend-CPU zum Einsatz, in der Pro-Variante ist es der Qualcomm Snapdragon 855 in 7 nm Bauweise. Die insgesamt 8 Prozessoren sind wieder in verschiedene Gruppen unterteilt, die sich je nach Anforderungsszenario dazu- bzw. abschalten. Für High Performance-Aufgaben steht ein Kryo 485 Prozessor mit 2,84 GHz zur Verfügung, dazu gesellen sich 3x 2,42 GHz-Prozessorkerne für anspruchsvolleres Multitasking sowie 4x 1,8 GHz für den regulären, energiesparenden Betrieb. Dazu gesellen sich je nach Ausstattungsvariante bis zu 12 GB RAM, mein Testexemplar ist die 6/128GB-Variante, wobei es mir bisher nie gelungen ist, den RAM auch nur ansatzweise voll zu bekommen. Auch konnte ich die CPU nie an ihre Leistungsgrenze bringen, das Gerät reagiert immer blitzschnell, der Wechsel zwischen einzelnen Apps und Anwendungen erfolgt ohne Verzögerung, wie man es erwartet.

Konnektivität

Das OnePlus 7 Pro ist wie gewohnt Dual-Sim fähig, es können 2 nano-Simkarten verbaut werden. 5G wird nicht unterstützt, was hierzulande allerdings auch nicht wirklich einen Nachteil mit sich bringt, da es wohl noch eine gute Weile dauern dürfte, bis 5G auch nur ansatzweise flächendeckend verfügbar ist. LTE wird hingegen mit allen für Deutschland und Europa relevanten Frequenzbändern unterstützt, sodass man hier keine Befürchtungen bzgl. schlechter Empfangsabdeckung durch bspw. ein fehlendes Band 20 haben braucht.

WLAN ist im 2,4 sowie 5 GHz Frequenzbereich via 802.11 a/b/g/n/ac abgedeckt, Bluetooth wird in der Version 5.0 unterstützt, inkl. aptX HD. Für Mobile Payment interessant dürfte der verbaute NFC-Chip sein, zusätzlich sind noch A-GPS, GLONASS, BeiDou und Galileo für Navigation und mit an Bord.

Zur Datenübertagung kommt USB C mit OTG-Support zum Einsatz, zum ersten mal verbaut OnePlus endlich einen USB 3.1 Gen 1-Anschluss und nicht mehr einen vollkommen veralteten USB 2.0-Port, sodass auch die Datenübertragungsraten beim Transfer größerer Datenmengen merklich ansteigen.

Akku

Verbaut ist ein nicht wechselbarer 4.000 mAh Akku, welcher mittels Warp Charge-Technologie innerhalb kurzer Zeit wieder aufgeladen werden kann, der Hersteller gibt an, dass man mit nur 20 Minuten Laden einen Tag Laufzeit erreichen kann, wobei sich das Smartphone während des Ladevorgangs kaum mehr erwärmt, sodass es unter anderem beim Gaming nicht zum Temperatur-Throtteling kommt.

Oneplus 7 Pro im Test: Triple Kamera, Edge Display & vieles mehr

Im Alltag lassen sich mit dem verbauten Akku übrigens bis zu 2 Tage erreichen, am Ende eines Nutzungstages sind in der Regel zwischen 50 und 55 Prozent Restkapazität vorhanden, natürlich abhängig von Anwendungsszenarien, Displayhelligkeit, Netzqualität etc. Um die Akkulaufzeit zu optimieren ist es ratsam, Android auf das dunkle Theme umzustellen, denn hier spielt die AMOLED-Displaytechnologie ihre Vorteile aus und spart einiges an Strom.

Kamera

Mehr ist besser, dieser Trend hält seit Jahren in die Highend-Klasse der Smartphones ein, auch OnePlus macht mit dem 7 Pro keine Ausnahme und verbaut rückseitig ganze 3 Linsen, die für unterschiedliche Aufgaben geeignet sind. Die Hauptkamera löst mit ganzen 48 MP auf (f/1.6, Kontrast-AF, Laser-AF, Phasenvergleich-AF, OIS, Dual-LED-Blitz, Videos @2160p/60fps). Die zweite Linse mit 16 MP ist für den Weitwinkel zuständig und ist mit f/2.2 etwas weniger lichtstark. Dazu gesellt sich noch eine 8 MP Tele-Linse mit f/2.4, welche über einen optischen Bildstabilisator verfügt und für 3-fachen, optischen Zoom sorgt.

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An der Front gibt es die klassische Kamera aufgrund des beinahe die komplette Vorderseite einnehmenden Displays nicht mehr, stattdessen kommt die mittlerweile immer bekanntere Popup-Kamera zum Einsatz, welche sich an der Oberseite des Gehäuses befindet und sich bei Bedarf ein- und ausfährt. Diese löst mit 16 MP auf und ist dank f/2.0 noch relativ lichtstark, zudem gefällt mit der Privacy-Faktor, den eine im Gehäuse versenkte Kamera mit sich bringt. Weniger schön ist hingegen natürlich, dass jedes zusätzliche, mechanische Bauteil über kurz oder lang einen potentiellen Defekt mit sich ziehen könnte sowie die Tatsache, dass darüber Staub und Dreck in das Gehäuse-Innere gelangen könnten.

Zur Bildqualität lässt sich folgendes sagen: Die 48 MP Hauptkamera macht gute Bilder, allerdings greift die Software teilweise zu stark ein, sodass je nach Motiv und Lichtstimmung Verwaschungen, Überzeichnung, überblendende Bereiche etc. entstehen können. Der Weitwinkelmodus ist gerade in geschlossenen Räumen oder beengten Situationen sehr praktisch, allerdings findet zu den Rändern hin eine gewisse Verzerrung statt. Der Tele-Modus ist sehr praktisch und die Ergebnisse können sich dank des verbauten optischen Bildstabilisators auch sehen lassen. Für dunkle Szenen ist der Dual LED-Blitz sehr hilfreich, zudem hat OnePlus mittlerweile auch einen Darkmode für Nachtaufnahmen implementiert, welcher mich allerdings nur halbwegs überzeugt. Zwar wird das Bild deutlich aufgehellt, allerdings wirkt alles ein wenig verwaschen und komprimiert.

Wie immer gilt natürlich: Der Automatikmodus ist für den Alltag mehr als ausreichend und bietet definitiv gute Ergebnisse, wer aus der verbauten Hardware allerdings das Maximum herauskitzeln will und etwas Ahnung von Fotografie besitzt, dem sei der Profimodus ans Herz gelegt, welcher eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten anbietet.

Verarbeitung

Ein oftmals leider sehr unterschätzter, in meinen Augen aber nicht unerheblicher Punkt ist die Verarbeitung, hier hat OnePlus wieder einmal bewiesen, dass sie zu Recht im Premium-Segment angesiedelt sind. Front und Rückseite bestehen aus Glas und sind sehr rutschig, fühlt sich allerdings dadurch auch richtig gut an, ich habe dennoch direkt die mitgelieferte Hülle verwendet, da mir das Gerät sonst vermutlich relativ schnell aus den Händen geglitten wäre. Der Rahmen ist aus Metall und wirkt wie aus einem Guss. Die seitlichen Knöpfe (Power-Button und Lautstärkewippe sowie der Schalter für den Wechsel der Lautstärke-Modi) sind tadellos verarbeitet und haben kein Spiel. Mit seinen 206 Gramm ist das Gerät nicht mehr gerade ein Leichtgewicht, längere einhändige Bedienung kann hier schon mal zu Ermüdungserscheinungen führen.

Diverses

Auf der Vorderseite ist ein Fingerprintreader angebracht, dieser befindet sich unter dem Display und funktioniert soweit halbwegs zuverlässig, allerdings teilweise deutlich schlechter als der meines bisherigen OnePlus 5, entweder ist die Technik immer noch nicht ausgereift, oder OnePlus muss hier noch einmal mit einem Softwareupdate nachbessern, denn bereits mehrfach wurden meine angelernten Finger nicht mehr erkannt, sodass ich die alten Abdrücke löschen und komplett neue anlegen musste. Die Navigation erfolgt über on-Screen Navigationstasten, für die klassischen Tasten ist einfach kein Platz auf der Vorderseite, die Entscheidung ist absolute Geschmackssache, ich persönlich mochte die alten Navigationstasten unterhalb des Displays recht gerne. Eine Benachrichtigungs-LED ist nicht mehr vorhanden. Ein kleines Highlight, das nicht unerwähnt bleiben darf: Der Profil-Switch, alte OnePlus-Besitzer werden ihn bereits kennen. Auch hier habt ihr die Möglichkeit, dem Schalter mit 3 Positionen unterschiedliche Profile zuzuordnen, somit könnt ihr auf die Schnelle umschalten, wenn ihr beispielsweise in einer Besprechung seid und nicht gestört werden wollt, im Alltag hat sich das als überaus praktisch erwiesen.

Auf der Unterseite befindet sich neben einem Lautsprecher, der Musik sehr laut und klar wiedergibt noch der SIM-Slot mit dem Dual-Tray. Der untere Lautsprecher läuft übrigens bei Film- und Musikwiedergabe gekoppelt mit dem Lautsprecher der Ohrmuschel im Stereo-Verbund. Auf den 3,5mm Klinke-Anschluss wurde ja leider verzichtet, was ich persönlich als sehr schade erachte.

Fazit

Hält das OnePlus 7 Pro alles, was es verspricht? Jein. Hier wurde versucht, möglichst viele Zielgruppen anzusprechen, allerdings wurde wenig davon optimal umgesetzt. Fakt ist: Für das Geld bekommt man ein sehr schönes Smartphone mit potenter Hardware und edler Verarbeitung sowie netten Features wie der Warp Charge-Technologie, Abstriche muss man aber etwa beim Fingerprintreader machen, der sich bei meinem Modell als zu unzuverlässig herausstellt. Auch hätte ich mir etwas mehr von den verbauten Kameras erwartet, die Bildqualität ist zwar gut, kommt aber nicht an Huawei und co. heran, obwohl sich das 7 Pro mittlerweile preislich in ähnlichen Gefilden befindet. Zudem stören mich persönlich der fehlende 3,5mm Audioport sowie die Tatsache, dass immer noch kein Wireless Charging unterstützt wird.

Oneplus 7 Pro im Test: Triple Kamera, Edge Display & vieles mehr

Lobend erwähnen sollte man aber dennoch das beinahe pure Android, das von OnePlus in den vergangenen Jahren immer sehr zuverlässig mit Updates versorgt wurde, ich gehe davon aus, dass sich das hier nicht ändern wird. Auch der Gaming-Modus, das hochauflösende Display, welches sich dadurch auch für VR eignet, der große Akku und der optische Bildstabilisator, der sich in einigen Linsen befindet, sind Aspekte, die oftmals bei der Konkurrenz fehlen. Es bleibt auf jeden Fall spannend abzuwarten, ob sich OnePlus auch zukünftig auf 2 Modellreihen (Standard und Pro) festlegen will und ob das Unterscheidungsprofil noch etwas mehr voneinander absetzen wird.

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