Da ist es nun endlich. Seit ein paar Wochen auf dem Markt und vor einer Woche bei uns eingetroffen: das OnePlus 6.

Das neue Flaggschiff aus dem Hause OnePlus wurde uns netterweise von Gearbest in der 128GB Variante mit 8GB Ram bereitgestellt. Vielen Dank an dieser Stelle, denn ohne die Bereitstellung wäre unser Review gar nicht erst möglich gewesen. 🙂

OnePlus ist bekannt dafür, Smartphones mit hohen Maßstäben zu relativ günstigen Preisen anzubieten. Das Stichwort „relativ“ trifft es auf den Punkt. Natürlich bekommt man hier keine Geräte für 100-200€, wie man es von günstigen Xiaomi Smartphones kennt. In Relation zu Apple, Google und Co. liegt man aber deutlich unter deren Preispolitik – sogar sehr deutlich. Ob OnePlus wieder ein Schlag gegen die Konkurrenz gelungen ist und ob sich das Gerät lohnt, werden wir im folgenden Beitrag ein wenig erläutern.

OnePlus 6 im Test

Design und Verarbeitung

OnePlus bietet beim OnePlus 6 3 verschiedene Designs an: Schwarz-Matt, Schwarz-Hochglanz und Weiß. Letzteres ist derzeit leider nicht verfügbar und wird wohl noch ein wenig auf sich warten lassen. Die Rückseite des Gehäuses besteht bei allen Modellen aus Glas. Das mag jetzt nicht für jeden interessant sein, hat aber doch einen gewissen Charme. Vorweg: nein, Qi wireless Charging wird trotz Glasrückseite nicht unterstützt. Dafür kommt der vom OnePlus 5 bereits bekannte „Dash Charger“ wieder zum Einsatz, welcher aber aus Markenrechtsgründen nicht mehr offiziell innerhalb der EU aufgelistet wird. Hier kommt schlichtweg der Begriff „Fast Charging“ zum Einsatz. Wie dem auch sei, fast 60% in 30 Minuten und über 90% in 60 Minuten ist eine Ansage. In unserem Lieferumfang befand sich leider nur ein Charger für chinesische Steckdosen. Wer sich das Gerät bei Gearbest bestellen möchte, muss hier wohl oder übel einen Umweg über einen Stromadapter gehen.

OnePlus 6 im Test

Zurück zum Design. Das Hochglanz-Modell wird wahrscheinlich für die Anfälligkeit für Fingerabdrücke „gehasst“ werden. Die beiden anderen Modelle sind wegen der matten Glasrückseite natürlich viel weniger anfällig gegen Fingerabdrücke. Wer also nicht genau weiß, für welches Modell er sich entscheiden soll, dem empfehlen wir hier eines der matten Modelle. Wir empfehlen in jedem Fall eine Schutzhülle, da Glas natürlich sehr anfällig für Kratzer und Sprünge ist. Einmal auf den Boden gefallen, könnte es schon so schlimm sein, dass ihr ein „Spinnennetz“ auf der Rückseite des Gehäuses finden werdet. Eine weiche Hülle liegt dem Lieferumfang übrigens bei. Den meisten von euch wird diese wahrscheinlich auch ausreichen.

Der Rahmen des OnePlus 6 ist aus Metall und je nach Modell auch hier wieder in Hochglanz- oder Matt-Optik gehalten.

Etwas schade fand ich persönlich, dass der Fingerprintscanner auf der Rückseite verschwunden ist. Aber klar, dafür hat das Display nun mehr Platz und die Position kennt man auch schon von anderen Smartphones, wie dem Samsung Galaxy S9 oder dem Pixel aus dem Hause Google. Dadrüber befindet sich die Dual-Cam, welche in einer senkrechten Position auf eure Anweisungen wartet. Zwischen Fingerprint und Dual-Cam befindet sich ein klein LED-Blitz – alle 3 Elemente sitzen in einer mittigen Position. Meiner Meinung nach sieht das „ganz okay“ aus, aber auch hier sprechen wir wieder von Geschmacksache. Stören lassen sollten wir uns davon jedenfalls nicht, denn egal welche Positionen die Elemente auf der Rückseite haben, ihre Funktionalität wird dadurch ja nicht verändert.

Kommen wir zum Display: 6,28 Zoll OLED. Das ist mal eine Ansage und ich muss ehrlich gestehen, dass ich „Angst“ davor hatte, es könnte zu groß sein. Aber Fehlanzeige – es lag noch recht angenehm in meiner Hand. Im Alltag besitze ich ein iPhone X, welches die perfekte Größe für meine Hände hat. Man muss hier dazusagen, dass ich keine Bärenpranken habe, je kleiner, desto besser also. Trotzdem, das OnePlus 6 kann mit meinen Händen noch gerade so einhändig bedient werden. Und ja, auch hier wurde dem Gerät eine „Notch“ verpasst, wie man es vom iPhone X kennt. Der Clou – dank Software – ist hier allerdings, dass man die „Notch“ verschwinden lassen kann. Die Software zauber einfach einen schwarzen Hintergrund von links nach rechts und schon fällt das Ganze nicht mehr bzw. weniger auf. Super mitgedacht, OnePlus!

OnePlus 6 im Test

Ach ja, das Display löst leider „nur“ in Full HD+ mit 2280 x 1080 Pixeln auf. Hier hätte man vielleicht noch mehr rausholen können, aber wenn wir ehrlich sind, ist das für ein 6,28 Zoll Gerät mehr als ausreichend. Die Pixeldichte beträgt 402 ppi und für Detail-Freunde: Corning Gorilla Glass 5 soll das Display vor Krätzern schützen. Wir empfehlen dennoch ein Display-Glass.

Die Kamera

Nun kommen wir zum Thema, was wohl die Meisten interessieren wird. Die Kamera vom OnePlus 6 ist gut, wenn nicht sogar sehr gut. Trotzdem muss ich selbst als Laie sagen, dass mir die Farben teilweise zu grell im Automodus eingestellt waren. Das kann man ganz gut an den Bildern mit roten Blumen sehen. Das Rot ist wirklich sehr hell entstanden. Durch späterer Updates oder auch 3rd Party Apps kann hier natürlich noch mehr rausgeholt werden, denn das Gerät befindet sich ja quasi noch im Anfangsstadium.

OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test

Für Detail-Freunde auch an dieser Stelle wieder ein paar nähere Angaben. Neben dem 16 Megapixel-Sensor kommt eine f/1,75-Blende zum Einsatz. Der optische Bildstabilisator OIS ist meiner Meinung nach nicht fehl am Platze und macht seine Arbeit wirklich sehr gut. Der Bokeh-Effekt – oder auch unter Tiefenunschärfe bekannt – wird dank einem sekundärem Sensor mit 20 Megapixeln ebenfalls unterstützt. Leider muss man an dieser Stelle auch sagen, dass es in unseren Tests nicht ganz so perfekt war, wie man es von anderen Geräten kennt. Aber auch hier sei gesagt, dass sowas über zukünftige Updates verbessert werden kann.

4K Videos mit 60 FPS sind nun auch kein Problem mehr. In Full HD können sogar Slowmotion Aufnahmen mit 240 FPS aufgenommen werden – in 720p sogar 480 FPS. Von uns gibt es für dieses Feature ganz klar einen Daumen nach oben!

Performance

Ich habe es mir nicht nehmen lassen und natürlich Benchmarks durchlaufen lassen. Klar ist das nun auch nur etwas „für’s Auge“, aber wenn man so ein Gerät schon mal zur Verfügung gestellt bekommt, möchte man auch wissen, was da genau unter der Haube steckt. Mit AnTuTu gab es 267.201 Punkte – krass! Zum Vergleich, ein iPhone X schafft es auf um die 245.000 Punkte. Hier liegt das OnePlus 6 in Sachen Performance natürlich eine Nase vorn. Als normaler Anwender und Ottonormalverbraucher merkt man hier natürlich überhaupt keine Unterschiede. Apps starten schnell, Multitasking funktioniert wie am Schnürchen und dank 6GB bzw. 8GB Ram kommt das Gerät nicht so schnell an seine Grenzen.

OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test
OnePlus 6 im Test

Der Snapdragon 845 beweist hier wirklich, was er drauf hat. Nicht umsonst kommt der Chip auch bei zukünftigen Geräten, wie dem kommenden Google Pixel 3 zum Einsatz. Der UFS-2.1-Speicher ist typisch schnell, kann aber leider nicht durch eine Speicherkarte erweitert werden. Ihr solltet euch also vorher genau bewusst sein, wie viel Speicherplatz ihr zukünftig benötigen werdet.

Der Geekbench Score bewies im Single-Core 2.429 Punkte und im Multi-Core 8.935 Punkte. Auch hier ein klares Wow an dieser Stelle. Mit diesen Werten liegt man fast gleichauf mit Geräten, wie dem Galaxy S9, welches deutlich teurer ist.

Der Akku ist mit 3.300 mAh auf jeden Fall nicht der Größte, der jemals in einem Smartphone gesichtet wurde, aber ist durchaus ordentlich bestückt. Man kommt hier bei normaler Anwendung locker über den Tag und selbst ein zweiter Tag könnte hier noch nahezu komplett drin sein. Das kommt natürlich immer auf den Nutzer und sein Anwendungsprofil an. Ein wenig Musik auf dem Weg zur Arbeit, hin und wieder Facebook, Twitter und Co. in den Pausen checken und Abends auf der Couch vielleicht noch WhatsApp und Youtube laufen lassen – hier sollte es nicht unter 50% gehen. Natürlich leistet hier auch die Software einen großen Teil bei.

Fingerprintscanner und Gesichtserkennung

Den Fingerprintscanner auf der Rückseite habe ich vorhin schon angesprochen. Die Position ist nicht die Schlechteste, nicht jeder möchte sie hinten aber auch nicht nutzen. Und hier kommt die Gesichtserkennung über die Frontkamera mittels Software ins Spiel. Natürlich ist sie nicht mit Face-ID wie beim iPhone X zu vergleichen und früher konnte man solche Gesichtserkennungen mittels einfachem Foto austricksen, aber wenn wir ehrlich sind, welcher Fremde hat schon ein Foto von euch dabei?

Beide Methoden funktionieren hervorragend, auch wenn der Scanner auf der Rückseite natürlich die sicherste Variante ist. Die Gesichtserkennung reagiert wirklich sehr schnell. Für mich war und ist es eine deutlich interessante Alternative zum Fingerprintscanner. Wer keinen großen Wert auf maximale Sicherheit legt, fährt mit der Gesichtserkennung auf jeden Fall gut. Denn, selbst eine schwache Sicherheitsmaßnahme ist immer noch besser als gar keine, nicht wahr? 😉

Das Fazit und negative Kritik

Was mir überhaupt nicht gefällt, ist, dass das OnePlus 6 offiziell nicht wasserdicht ist. In der heutigen Zeit finde ich dies wichtiger als ein rahmenloses Display oder eine 20 Megapixel-Kamera. Das Smartphone ist unser täglicher begleiter und bei einem starken Regenfall kann es hier schon zu Problemen kommen, falls man wirklich keinen Unterschlupf findet und dringend telefonieren muss. OnePlus gibt zwar an, dass bei kleinen „Nässephasen“ nichts passieren dürfte, was aber nicht zertifiziert ist, ist in meinen Augen auch kein offizielles Feature.

Der zweite Kritikpunkt ist der Monolautsprecher. Natürlich wird das nicht jeder von euch nachvollziehen können, wer hin und wieder aber Musik oder Videos abspielt und dann den Lautsprecher des Gerätes nutzen muss, wird mit Mono echt wenig Freude haben. Ein zweiter, wenn auch leiserer Lautsprecher wie beispielsweise beim iPhone X wäre hier auf jeden Fall drin gewesen.

Punkt Nummer drei auf der Kritikliste ist der nicht erweiterbare Speicherplatz, wie bereits oben angesprochen. Vor allem Apple-Nutzer werden hier nicht mitreden können, aber Android-Jünger lieben es größtenteils ein weniger bestücktes Gerät kaufen zu können und dieses mittels microSD-Speicherkarte aufzustocken. Auch hier bin ich der Meinung, dass man dem Wunsch der Community hätte nachkommen können.

Nichtsdestotz ist und bleibt das OnePlus 6 ein wirklich sehr gutes, wenn nicht sogar geniales Gerät. Für um die 500€ bekommt man hier aktuelle Hardware der Oberklasse geboten und die Software von OnePlus ist fast Stock-Android, nur eben mit Verbesserungen. Die Updates kommen hier wirklich sehr rasch – bereits nach dem Erhalt des Gerätes war schon das erste Update verfügbar. Wer nicht immer das Neueste und Beste haben muss, wird mit dem Gerät die nächsten Jahre noch glücklich sein und seine Freude haben. Der Lieferumfang ist solide, die Kamera macht tolle Bilder, wenn auch manchmal mit übertriebenen Farben und die Verarbeitung des Gerätes ist erste Sahne. Von mir gibt es an dieser Stelle 7 von 10 Sternen. Das perfekte Gerät gibt es ohnehin nicht. Entweder gibt es Mängel am Gerät oder die Software spielt uns einen Streich. Sehen wir es also positiv, denn das Preis/Leistungsverhältnis ist ganz klar ungeschlagen. Hier kann nur noch die Konkurrenz aus China mitreden. Stichwort Xiaomi, welches das neue Xiaomi Mi 8 in den Startlöchern hat. Wir sind gespannt, was da noch so kommt… 😉

Zum Angebot
Hinweis: Wenn Du zum Deal klickst und ggf. etwas kaufst, erhalten wir u.U. eine kleine Provision vom Anbieter. Dies hat keinen Einfluss auf die Qualität unserer Deals.