Refurbished: Gebrauchtes Notebook kaufen – lohnt sich das?

Wer sich auf die Suche nach einem neuen Notebook macht, der findet im Internet zahlreiche Anbieter für „refurbished“ IT, also aufbereitete Gebrauchtgeräte. Doch lohnt es sich wirklich, ein gebrauchtes Notebook zu kaufen?

Was bedeutet refurbished IT?

Refurbished heißt übersetzt erneuert oder generalüberholt. Das bedeutet, dass die gebrauchten Notebooks oder PCs von dem Anbieter professionell aufbereitet werden, bevor sie in den Wiederverkauf gehen. Hierbei werden in der Regel folgende Schritte ausgeführt:

• Alle alten Daten werden restlos gelöscht.
• Die Funktionen des Notebooks werden getestet.
• Defekte und veraltete Komponenten werden ausgetaucht.
• Das Notebook wird außen und innen gereinigt.
• Ein neues Betriebssystem wird installiert.
• Das Gerät wird auf optische Mängel wie Kratzer untersucht.

Bei den meisten Händlern werden die Geräte in zwei oder drei Kategorien geteilt:

• Grade A+: Die Geräte sehen optisch wie neu aus.
• Grade A, A-Ware oder sehr gut: Die Geräte sehen optisch (fast) wie neu aus.
• Grade B, B-Ware oder gut: Die Geräte können kleine optische Mängel aufweisen, sind aber voll funktionsfähig.

Taugen refurbished Notebooks etwas oder sind sie veraltet?
Die meisten Anbieter von refurbished Notebooks bieten ausschließlich Business-Geräte an, wobei es sich meistens um sogenannte Leasing-Rückläufer handelt. Das heißt, ein Unternehmen least beispielsweise 100 Laptops. Diese werden 3 bis 4 Jahre lang von den Mitarbeitern genutzt und während dieser Zeit gewartet und repariert. Nach dem Auslaufen des Leasingvertrags werden die Notebooks an den Hersteller zurückgegeben und gegebenenfalls durch neue Geräte ersetzt. Die gebrauchten Leasingrückläufer werden von einem Refurbishment-Händler angekauft und für den Weiterverkauf generalüberholt.

Da die Business-Geräte alle von bekannten Marken wie Apple, Dell, Lenovo, Fujitsu oder HP stammen, haben sie in der Regel leistungsstarke Prozessoren und weisen eine besonders hohe Verarbeitungsqualität, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit auf. Die Notebooks haben neu oft 1.000 €, 1.500 € oder sogar noch mehr gekostet und sind nach dem Leasingrücklauf erst ein paar Jahre alt. Dabei veraltet Hardware heute nicht mehr so schnell wie früher, sodass die nur wenige Jahre alten Geräte in der Regel immer noch den heutigen Anforderungen entsprechen.

Was sind die Vorteile eines refurbished Notebooks?

Günstiger als Neukauf: Zuerst ist hier sicher das ausgezeichnete Preis-Leistungs-Verhältnis zu nennen. Als Faustregel gilt, dass ein Laptop pro Jahr rund die Hälfte seines aktuellen Wertes einbüßt. Für ein refubished Notebook bezahlst Du in der Regel nur etwa 70 % des Neupreises. Ein Business-Notebook, das neu einmal 1.400 € gekostet hat, bekommst Du dann schon für rund 450 €. Würdest Du für den Preis ein Neugerät kaufen, würdest Du nur ein klappriges Einsteigermodell bekommen.

Sicherer als Gebrauchtkauf von privat: Anders als normale Gebrauchtgeräte werden refurbished Notebooks nicht von einer Privatperson, sondern von einem zertifizierten Händler angeboten. Bei zertifizierten Refurbishment Unternehmen bekommst Du eine gesetzliche Händlergewährleistung und je nach Anbieter bis zu 3 Jahre Händlergarantie. Dadurch kaufst Du letztendlich nicht die Katze im Sack, sondern durch die gewährte Garantie bist Du auf der sicheren Seite. Wenn etwas nicht funktionieren sollte, kannst Du das Gerät innerhalb der Garantie zur Reparatur einfach einschicken.

Besser für die Umwelt: Ein refurbished Notebook zu kaufen, ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine ökologisch wertvolle Entscheidung. Bei der Herstellung von neuer IT werden viele Ressourcen verbraucht und Emissionen verursacht. Zudem sorgst Du mit einem refubished Laptop dafür, dass es weniger Elektroschrott gibt. Mit dem Kauf eines Gebrauchtgeräts leistest Du also einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Daran erkennst Du seriöse Anbieter von refurbished Hardware

Leider sind die Begriffe „refurbished“ und „generalüberholt“ nicht geschützt. Deshalb solltest Du bei der Auswahl eines Anbieters sorgfältig vorgehen:

• Ist der Händler schon lange am Markt?
• Hat er gute Bewertungen, beispielsweise bei Trusted Shops?
• Werden die angebotenen Geräte genau beschrieben?
• Kannst Du den Anbieter telefonisch oder per Mail erreichen?
• Bietet der Händler mindestens 12 Monate Garantie an?
• Welche Zusatzleistungen bietet der Händler an, wie zum Beispiel verlängertes Rückgaberecht, kostenfreie Rücksendung, optionale Garantieverlängerung usw.?

Extratipp: Immer wieder nachsehen

Anders als bei Neuware wechselt bei Anbietern von refurbished IT das angebotene Sortiment ständig. Es ist nicht vorhersehbar, welche Marken und Modelle der Händler demnächst zur Aufbereitung bekommen wird.

Hast Du ein bestimmtes Gerät im Auge, das gerade angeboten wird, solltest Du nicht zu lange zögern, da die Geräte schnell ausverkauft sein können. Ist kein passendes Gerät zu finden, lohnt es sich wiederum, etwas abzuwarten und jeden Tag das aktuelle Angebot zu überprüfen. Schon ein paar Tage später kann genau das richtige Angebot für Dich dabei sein.

Hast Du schon mal einen refurbished Notebook oder PC gekauft? Oder kannst Du Dir das für die Zukunft vorstellen?