Kostenfallen in Spiele Apps fürs Handy: Müssen Eltern die Kosten für ihre Kinder tragen?

Handy-Spiele sind bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. Dabei stolpern viele von ihnen unbewusst in Kostenfallen in Form von In-App-Käufen und plötzlich flattern der Familie hohe Rechnungen ins Haus oder es werden hohe Summen vom Konto abgebucht. Doch müssen Eltern die In-Game-Käufe ihrer minderjährigen Kinder überhaupt bezahlen? Und wie kann man die eigenen Kinder vor solchen Kostenfallen schützen?

Was sind In-App-Käufe?

Mit In-App-Käufen werden Kaufaktionen bezeichnet, die während eines Mobile Games am Smartphone oder Tablet abgeschlossen werden. Die Spieler können durch In-Game-Käufe den Spielspaß erhöhen, indem sie für mehr Spielzeit, das nächste Level oder besondere Extras im Spiel Geld bezahlen. Die Spieler werden über anfänglich leichte Erfolge tief ins Spielgeschehen gelockt, bis weitere Erfolge nur noch über kostspielige In-App-Käufe möglich sind. Hierbei werden die tatsächlichen Kosten durch eine virtuelle Spielwährung oft zusätzlich verschleiert. Vor allem Kinder sind sich oft gar nicht im Klaren darüber, dass es sich letztendlich um echtes Geld handelt, das sie für mehr Spielstärke oder bessere Waffen im Spiel bezahlen.

Die Handy-Spiele sind also direkt darauf ausgelegt, die Kinder und Jugendlichen zum Geldausgeben zu bewegen. Je nach Handyeinstellungen reicht oft schon ein einziger Klick auf einen bunten Button, um den Kauf abzuschließen.

Auch wenn jeder einzelne In-App-Kauf nur wenig kostet: Nach und nach summieren sich die kleinen Beträge zu einer großen Summe, wenn immer mal wieder ein kleines Extra gekauft wird. So gibt es durchaus unerfahrene, oft junge Spiele-App-Nutzer, die innerhalb kürzester Zeit In-App-Käufe im Wert von mehreren Hundert Euro getätigt haben, die dann plötzlich von der Kreditkarte der Eltern abgebucht werden oder auf der Telefonrechnung auftauchen.

Kostenfallen in Spiele Apps fürs Handy: Müssen Eltern die Kosten für ihre Kinder tragen?

Müssen Eltern für die In-Game-Käufe ihrer Kinder bezahlen?

Gleich vorweg: Eltern sind nicht in jedem Fall verpflichtet, die teuren In-App-Käufe ihrer minderjährigen Kinder zu bezahlen. Minderjährige gelten in Deutschland als nicht oder nur beschränkt geschäftsfähig. Um einen rechtswirksamen Vertrag abschließen zu können, ist die Einwilligung oder nachträgliche Genehmigung der Eltern oder gesetzlichen Vertreter nötig. Haben die Eltern die In-App-Käufe nicht erlaubt, müssen sie für die Kosten in der Regel also auch nicht aufkommen.

Werden solche Käufe allerdings eine Zeitlang von den Eltern geduldet, kann wiederum unter Umständen von einer Genehmigung ausgegangen werden und daraus eine Zahlungspflicht entstehen. Deshalb sollten Eltern, die hohe Zahlungsforderungen entdecken, umgehend handeln und gegen die Kosten Einspruch einlegen.

Was tun, wenn durch In-App-Käufe Kosten verursacht wurden?

Wurden die Kosten für die In-App-Käufe über einen App-Store eingezogen, sollten die Eltern für eine Rückabwicklung der Zahlung über das Nutzerkonto sorgen. Wurden die Kosten für die In-Game-Käufe über den Mobilfunkvertrag abgebucht, sollte der Mobilfunkanbieter per Einschreiben angeschrieben werden, um Einspruch gegen die Abbuchung einzulegen. Verweigert der jeweilige Store oder Anbieter die Rückzahlung des Betrags, sollte die Bundesnetzagentur darüber informiert werden.

Wie kann man teure In-App-Käufe verhindern?

Es kann ganz schön viel Zeit und Nerven kosten, die geforderten Summen für unautorisierte In-App-Käufe, die minderjährige Kinder getätigt haben, von den Anbietern zurückzufordern. Deshalb ist es besser, im Vorfeld etwas zu unternehmen, damit der Nachwuchs erst gar keine Kosten durch Spiele-Apps verursachen kann:

  • Im App-Store sollten In-App-Käufe mit einer PIN geschützt oder deaktiviert werden.
  • Es sollten keine Zahlungsarten in App-Stores hinterlegt werden.
  • Jüngerer Nachwuchs sollte nur Prepaid-Karten mit vordefinierter Aufladung nutzen.
  • Beim Mobilfunkanbieter sollte eine Drittanbietersperre eingerichtet werden.
  • Eltern sollten mit ihren Kindern über die Verlockung von In-App-Käufen sprechen.
  • Durch all diese Maßnahmen nimmt der Spielspaß in Zukunft immer ein gutes Ende.
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