Wie jedes Jahr entbrannte auch 2019 im November wieder der Kampf unter den Versicherern um die Millionen an deutschen Autofahrern. Denn bis zum 30. November können Autofahrer ihre Kfz-Versicherung fristgerecht kündigen. Falls ihr diesen Termin verschlafen habt, könnt ihr unter Umständen trotzdem eure Autoversicherung wechseln, indem ihr das Sonderkündigungsrecht nutzt.

Dies ist möglich, wenn eure Versicherung die Prämie erhöht. Oft bleibt dies jedoch unbemerkt, weil mit der Erhöhung des Grundbetrags die Einstufung in eine andere Schadenfreiheitsklasse einhergeht. Wir verraten euch, wie ihr die Masche der Autoversicherer durchschaut!

Kfz Versicherung im Dezember wechseln mit Schadenfreiheitsklasse!

Diese Möglichkeiten der außerordentlichen Kündigung für die Autoversicherung habt ihr

  1. Grundsätzlich könnt ihr vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen, nachdem ihr einen Unfall hattet bzw. ein Schadensfall eingetreten ist. Binnen vier Wochen habt ihr nach dem Vorfall Zeit, die Autoversicherung zu kündigen – und das unabhängig davon, ob euer Versicherer den Schaden ganz, teils oder gar nicht reguliert hat!
  2. Anrecht auf eine Sonderkündigung der Kfz-Versicherung habt ihr zudem beim Autowechsel. Mit dem Tag der Abmeldung des alten Pkw endet automatisch auch eure aktuelle Autoversicherung. Wird der Wagen übrigens nicht abgemeldet, geht die Versicherung auf den neuen Fahrzeughalter über. Dieser kann jedoch innerhalb eines Monats kündigen.
  3. Während die ersten beiden Fälle des Sonderkündigungsrechts für die Kfz-Versicherung relativ eindeutig sind, ist es beim dritten Fall etwas schwieriger. Ganz allgemein gilt: Erhöht eure Versicherung die Prämie, dürfte ihr die Autoversicherung außerordentlich kündigen. Fakt ist aber, dass Kfz-Versicherer zu einigen Tricks greifen, um zu vermeiden, dass ihr die Beitragserhöhung überhaupt bemerkt und gegebenenfalls zu einer anderen Autoversicherung wechselt. Möglich ist dies durch die Einstufung in eine andere, meist niedrigere Schadenfreiheitsklasse (SF).

Der Schwindel mit der Schadenfreiheitsklasse

Um zu verstehen, wie Kfz-Versicherer euch mitunter auszutricksen versuchen, ist es wichtig, dass ihr erst einmal versteht, was die Schadenfreiheitsklasse überhaupt bedeutet und welche Auswirkung die Einstufung in eine bestimmte oder neue Schadenfreiheitsklasse auf euren Versicherungsbeitrag hat. Deswegen einige Fakten zur Schadenfreiheitsklassen im Allgemeinen:

  • Die Prämie für die Autoversicherung berechnet sich auf Grundlage der Schadenfreiheitsklasse. Jeder SF ist ein Prozentsatz zugeordnet. Dieser bestimmt den Anteil der Grundprämie, den ihr in der jeweiligen Schadenfreiheitsklasse zu zahlen habt. Je länger ihr unfallfrei fahrt, desto besser eure Schadenfreiheitsklasse, desto niedriger also der Prozentsatz und somit auch die zu zahlende Prämie.
  • Was viele nicht wissen: Kfz-Versicherer können selbst festlegen, welcher Schadenfreiheitsklasse welcher Prozentsatz zugeordnet wird. Fahranfänger werden meist in die Schadenfreiheitsklasse O eingestuft. Hier sind meist 95 Prozent der Grundprämie zu zahlen. Ganz unten in der Schadenfreiheitsklassen-Tabelle ist in der Regel SF 35 vorzufinden. Autoversicherer berechnen in dieser Klasse um die 20 Prozent der Grundprämie.

Falls ihr gut mit Zahlen umgehen könnt und ein wenig mathematisches Verständnis mitbringt, werdet ihr den Clou an diesem System bereits bemerkt haben. Denn entscheidend für die Berechnung eures Autoversicherungsbeitrags ist weniger der Prozentsatz denn die Höhe der Grund- bzw. Jahresprämie. Und auch diese bestimmen Kfz-Versicherer selbst.

Bessere Schadenfreiheitsklasse – trotzdem zu viel bezahlen

So ist es nämlich durchaus möglich, dass ihr trotz Einstufung in eine „günstigere“ Schadenfreiheitsklasse eigentlich zu viel zahlt. Denn wird zeitgleich die Grundprämie erhöht, zahlt ihr womöglich mehr als bei einer anderen Versicherung – womöglich sogar dann, wenn diese euch in eine „schlechtere“ Schadenfreiheitsklasse einstuft!
Autoversicherer, die transparent und fair arbeiten, sollten euch schriftlich informieren, sofern eure Einstufung in eine bessere Schadenfreiheitsklasse auch mit einer Erhöhung der Jahresprämie einhergeht. Den Betrag, den ihr in der neuen, besseren Schadenfreiheitsklasse ohne Anpassung der Grundprämie zahlen würdet, nennt man Vergleichsbeitrag. Lest ihr dieses Wort in einem Schreiben eures Kfz-Versicherers, wisst ihr nun also, worum es geht.

Kfz Versicherung im Dezember wechseln mit Schadenfreiheitsklasse!
Spricht euer Autoversicherer nur von der Einstufung in die neue Schadenfreiheitsklasse, solltet ihr einmal das Kleingedruckte lesen. Unfair agierende Versicherer „verstecken“ die Anpassung der Jahresprämie für die Kfz-Versicherung gerne dort, wo niemand einen Blick drauf wirft. Lasst euch also keinesfalls davon blenden, wenn euer Autoversicherer euch die neue Schadenfreiheitsklasse allzu positiv verkaufen möchte.
Seid ihr von einer Prämienanpassung seitens eures Versicherers betroffen, solltet ihr vorerst andere Autoversicherungen miteinander vergleichen und nicht direkt das Sonderkündigungsrecht in Anspruch n

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