Videospiele sind dem verpönten Ruf der simplen Unterhaltungselektronik entwachsen und bilden einen gigantischen Markt, der aus finanzieller Sicht sehr lukrativ. Der Umsatz im vergangenen Jahr betrug circa 120 Milliarden Euro und ein Ende des Wachstums scheint nicht in Sicht.

Diese Entwicklung ist auch Google nicht entgangen, und das Unternehmen möchte nun selbst etwas vom riesigen Kuchen für sich haben. Stadia heißt die neue Plattform vom kalifornischen Unternehmen, mit der man wohl Amazons Twitch Konkurrenz machen und ins Gaming-Geschäft einsteigen möchte.

Kampfansage an die Gaming Welt: Google steigt ins Videospiel Geschäft ein!

Google greift Gaming-Sektor mit eigener Streaming-Plattform Stadia an!

Google will mit einem Streaming-Dienst für Videospiele ins Games-Geschäft einsteigen. Hinter dem Vorhaben steht die Idee, dass die Spiele auf Google-Servern im Netz laufen und auf die Geräte der Nutzer über eine schnelle Internet-Verbindung übertragen werden. Das Angebot von Google soll mit Anbietern von Spielekonsolen und hochgerüsteten Gaming-PCs konkurrieren.

Die Plattform Stadia soll nach dem Bestreben des Konzern im laufendenden Jahr in den Vereinigten Staaten, Kanada, Großbritannien und einigen Regionen Europas auf den Markt kommen. Laut eigener Aussage soll mit Stadia die Entwicklung von Cloud-nativen Videospielen neu definiert werden.

Mit dem Cloud-Modell zum Erfolg

Nach dem angestrebten Cloud-Modell soll eine Auswahl von PC-Spielen in hoher 4K-Auflösung verfügbar sein, zu einem späteren Zeitpunkt soll eine Auflösung von 8K folgen. Für die Steuerung der einzelnen Spiele hat sich Google ganz pragmatisch für einen Controller aus eigener Entwicklung entschieden.

Das Gerät unterschiedet sich äußerlich allerdings nicht groß von bisherigen Controllern für Konsolen oder PCs, hat aber zwei zusätzliche Knöpfe. Einer davon dient zur Auslösung des Sprachassistenten Google Assistant, der unter anderem Tipps zum Spielgeschehen geben soll. Mit dem anderen Knopf kann der Spielverlauf in Echtzeit auf YouTube übertragen werden.

Googles Videoplattform soll eine zentrale Rolle spielen und dienst als Portal für Stadia. So soll man einem anderen Spieler zusehen und direkt aus Ansicht selbst in das Spiel auf dem Cloud-Dienst einsteigen können.

Der Spiele-Dienst soll auf PCs über den Internetbrowser Chrome, auf Tablets und Smartphones mit Android sowie auf Smart-TVs nutzbar sein. Inwieweit es um die Kompatibilität von Stadia mit Apple-Produkten bestellt ist, ließ Google bis jetzt offen.

Undurchsichtiges Geschäftsmodell

Andere wichtige Fragen blieben zur Ankündigung ebenfalls von Google unbeantwortet. So gab das Unternehmen keinerlei Details über das Geschäftsmodell preis. Unklar blieb auch, welchen Umfang das Repertoire der Spiele haben wird. Stand jetzt wurden nur wenige Spiele unter Garantie angekündigt, darunter der anstehende Ego-Shooter Doom: Eternal.

In einem Test ließ Google in den vergangenen Monaten bereits Assassin’s Creed: Odyssey abgeschottet in der Cloud spielen. Zudem richtet der Konzern ein eigenes Spiele-Entwicklungsstudio ein.

Vom Einstieg Googles in den Videospiele-Markt profitiert auch der Chipkonzern AMD. Dieser soll die Grafik-Hardware für die spezialisierten Server liefern. Die Aktie von AMD erreichte nach der Ankündigung beim US-Handel ein Plus von fast zwölft Prozent.

Google nimmt mit der Ankündigung von Stadia die Rolle des Vorreiters beim Spiele-Streaming ein. Dem Geschäftsfeld wird eine große Zukunft prognostiziert, vor allem aufgrund des Ausbaus zum superschnellen 5G-Datennetz. Auch von Microsoft wird ein ähnlicher Service erwartet. Sony bietet bereits seit geraumer Zeit Streaming für ältere Spiele auf seiner Playstation an.

Hinweis: Wenn Du zum Deal klickst und ggf. etwas kaufst, erhalten wir u.U. eine kleine Provision vom Anbieter. Dies hat keinen Einfluss auf die Qualität unserer Deals.