Die Zeiten, gewinnbringend sein Geld anzulegen, sind nicht einfach. Niedrige Zinsen sorgen dafür, dass das Sparen vielen Menschen keinen Spaß mehr macht. Doch gibt es wirklich keine Möglichkeit, sein Kapital gewinnbringend anzulegen? Doch! P2P als Geldanlage könnte eine Möglichkeit sein. P2P bedeutet „Peer-to-Peer“, also von Privatperson zu Privatperson. Hier vergeben Privatleute Kredite an andere. Eine Bank wird nicht gebraucht.

P2P als Geldanlage: So profitierst Du und machst Gewinn

Kredit von Privat: Die Geldgeber nutzen P2P als Geldanlage. Bildquelle: designer491 – 631603844 / Shutterstock.com
Bei den P2P-Krediten trittst Du als Kreditgeber auf. Natürlich nicht alleine, sondern mit anderen zusammen. Einer alleine möchte sicher nicht einen größeren Betrag finanzieren. Mehrere Kreditgeber zusammen dagegen aber schon. Das hat den Vorteil, dass man eben nicht die gesamte Summe finanzieren muss, sondern sich dies mit anderen privaten Kreditgebern teilt. Ist die komplette Summe zusammen, wird sie ausgezahlt. Der Kreditnehmer, der das Geld für ein neues Auto, für eine Umschuldung oder einen Urlaub benötigt, zahlt die Raten monatlich zurück. Und wie kann man bei diesem Modell Gewinn machen? Die Zinsen sind das Zünglein an der Waage.

Höhere Rendite-Erwartungen als beim Tages- oder Festgeldkonto

Wer sich entscheidet, sein Kapital in Form eines Privatkredits anderen zur Verfügung zu stellen (nichts anderes bedeutet der P2P-Kredit), kann auf sehr viel höhere Erträge hoffen, als sie beispielsweise beim Tagesgeld- oder Festgeldkonto entstehen. Auch mit Aktien können P2P-Kredite mithalten. Eine gängige Methode ist dabei die Diversifikation. Das bedeutet, dass man sein Geld nicht nur auf einem Portal bereitstellt, sondern mehrere nutzt. Dadurch werden Chancen erhöht und Risiken abgebaut. Gerade deshalb, weil mein bei dieser Form der Anlage immer Gefahr läuft, dass Kredite nicht zurückgezahlt werden. Die investierte Summe wäre dann verloren. Deshalb ist es so wichtig, möglichst breit zu diversifizieren.

Nur Geld investieren, das nicht unbedingt gebraucht wird

Wie erwähnt, kann es passieren, dass ein Schuldner seinen Leistungen nicht mehr nachkommen kann. Bis das Geld (wenn überhaupt) wieder da ist, können mitunter Monate oder Jahre vergehen. Die Plattformen geben zwar ihr Bestes und versuchen, die investierte Summe wieder einzutreiben, jedoch gelingt das nicht immer. Deshalb ist es ganz wichtig, dass man nur mit Geld investiert, das man nicht unbedingt dringend benötigt.

  • Dein investiertes Kapital steht Dir bis zum Ende der Laufzeit nicht zur Verfügung
  • Aussteigen ist in der Regel nicht möglich
  • Das Risiko eines Totalverlustes besteht vor allem dann, wenn die Plattform ausfällt.
  • Vorher sollte man sich also über die Risiken informieren.

Was sind die größten Risiken beim Privatkredit?

Das Ausfallrisiko beim Kredit von Privatpersonen ist ganz oben in der Liste angesiedelt, wenn es um die Risiken bei P2P als Geldanlage geht. Wenn derjenige, dem Du Dein Kapital geliehen hast, seine Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen kann, fällt er aus. Berechnungen zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kreditnehmer komplett ausfällt, bei Auxmoney bei 1 bis 15 Prozent. Vermeiden kann man dieses Risiko nicht, aber man kann die Wahrscheinlichkeit minimieren, indem man in mehrere Projekte mit jeweils kleineren Summen investiert.

P2P als Geldanlage: So profitierst Du und machst Gewinn

Wie funktioniert P2P als Geldanlage?

Die Plattform-Anbieter arbeiten in der Regel mit Banken zusammen, die das Geld verwalten. Da die Plattformen keine Bankenlizenzen haben, macht das durchaus Sinn. Sollte also der Anbieter insolvent werden, wird das Geld dennoch von der Bank verwaltet. Du als Anleger musst bei der Anmeldung also zunächst ein kostenloses Konto bei dieser Bank eröffnen.

Dann kannst Du entscheiden, wie hoch die Summe sein soll, die Du zur Verfügung stellst. Im Durchschnitt bekommst Du pro Kredit zwischen 2,3 und 7,7 Prozent. Im Portal stellen sich die Kreditsuchenden vor und berichten darüber, warum sie den Kredit benötigen. Die Portale nutzen Bewertungssysteme, aus denen hervorgeht, wie hoch die Bonität der Kreditsuchenden ist. So wird zum Beispiel bei Auxmoney zwischen AAA und X unterteilt. AAA bedeutet „sehr sicher“, X bedeutet „hohes Risiko“, also kaum Bonität. Andere Anbieter nutzen ein Ampel-System.

  • Rot: Nicht sicher, wenig Bonität
  • Gelb: Mittelmäßig sicher, Bonität weitgehend vorhanden
  • Grün: Sehr sicher, absolut kreditwürdig

Mindestens 25 Euro muss man in ein Kreditvorhaben investieren, wobei sich hier die einzelnen Anbieter voneinander unterscheiden. Dafür wird eine Gebühr beim Plattform-Anbieter von rund 1 Prozent fällig. Diese Provision ist jedoch in den Rendite-Erwartungen schon eingerechnet.

Die Vor- und Nachteile beim Peer-to-Peer-Kredit

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Das ist auch beim Projekt P2P so. Wer privat Geld verleiht, riskiert, dass er es nie mehr wiedersieht. Dieses Risiko kann man aber minimieren, indem man mehrere weniger große Beträge bereitstellt. Aber auch die Vorteile liegen auf der Hand.

Die Vor- und Nachteile beim Privatkredit

Pro:

  1. Eine höhere Rendite für den Geldgeber
  2. In der Regel mehrere Investoren, dadurch kleineres Risiko
  3. Je höher die Bonität des Kreditnehmers, desto höher auch die Rendite und desto weniger das Risiko

Contra:

  1. Bei einigen Anbietern gibt es einen Mindest- und einen Höchstinvestitionsbetrag
  2. Zum Teil hohe Vermittlungs- und Servicegebühren
  3. Bei manchen Anbietern kommen keine Kreditnehmer ab einem gewissen Alter in Frage

Welche P2P-Marktplätze gibt es?

Eine Menge Anbieter haben mittlerweile erkannt, dass man beim Peer-to-Peer-Kredit eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten herstellen und Geld verdienen kann. Einer der bekanntesten Anbieter ist Auxmoney.

Auxmoney

Das Unternehmen behauptet von sich, einen Marktanteil in Deutschland von fast 80 Prozent zu besitzen. Seit 2010 ist der Anbieter aktiv. Weil auch Auxmoney keine Bankenlizenz hat, die in Deutschland vorgeschrieben ist, arbeitet das Unternehmen mit der biw-Bank zusammen.

25 Euro muss ein Anleger mindestens investieren. Anschließend hat er die Wahl, ob er sich den Kredit, in den er investieren möchte, selbst aussucht oder den automatischen „Portfolio Builder“ verwendet. Dieser arbeitet mit vorher festgelegten Parametern, wie zum Beispiel der Risikobereitschaft.

P2P als Geldanlage: So profitierst Du und machst Gewinn

Bondora

Dieser vergibt seine Darlehen in Estland, Finnland und Spanien. Aber die Kreditgeber kommen auch aus Deutschland. Eher selten ist hier, dass hinter Bondora keine Bank steht. Auch ein eigenes Konto bekommt man nicht. Der Anbieter verwaltet die von Dir eingezahlte Summe selbst. Das erhöht natürlich das Risiko.

Dafür liegt die versprochene Rendite aber im Durchschnitt auch bei 10 Prozent. Gebühren werden ebenfalls nicht fällig. Bondora stuft die Bonität seiner Kreditsuchenden in verschiedene Risikogruppen ein. „AA“ bis „F“. Wird ein Kunde mit „HR“ gekennzeichnet, bedeutet das „High Risk“.

Wie bei anderen Anbietern auch, kann man bei Bondora entweder selbst auf die Suche nach einem zu finanzierenden Projekt gehen oder man nutzt ein automatisches Tool, das diese Arbeit übernimmt. Die Möglichkeiten, dieses Tool (Bondora nennt es „Portfolio Manager“) auf seine Bedürfnisse einzustellen, sind jedoch begrenzt. Nur drei Optionen stehen zur Verfügung:

  • Progressiv
  • Ausbalanciert
  • Konservativ

Im Anschluss werden die Kredite nach Ländern und Bonitätsstufen angezeigt. Außerdem erhält man die Info über die zu erwartende Rendite.

Eine Besonderheit bei Bondora ist, dass man bereits ab 5 Euro einsteigen kann. Das heißt: Mit 1.000 Euro kann man in 200 Kredite investieren. Das sorgt für eine ausreichend hohe Diversifikation.

Mintos

Eine Besonderheit bei Mintos ist, dass die Kredite bereits vergeben wurden. Dafür sorgen so genannte „Darlehensanbahner“, also Kreditinstitute die bereits vorfinanziert haben. Als Kunde von Mintos kaufst Du den Darlehensanbahnern also Anteile am Kredit ab. Hier läuft man also nicht Gefahr, dass man in einen Kredit investieren möchte, dieser aber letztendlich nicht zustande kommt. Bei einigen Krediten bieten die Banken sogar eine Rückkaufgarantie an. Hier bekommt man also sowohl sein Geld als auch die aufgelaufenen Zinsen zurück.

Eine weitere Sicherheit bei diesem Anbieter: Der „Loan-To-Value“ (LTV). Dieser gibt an, wie hoch der Anteil der Sicherheit ist. Wenn der Kreditnehmer von dem Darlehen zum Beispiel ein Auto kaufen möchte, gibt er als Sicherheit eben dieses Auto an. Im Falle eines Falles kann dieses gepfändet werden, damit die Anleger ihre Investitionen zurückbekommen.

Auch bei Mintos kann man sich seine Kunden selbst aussuchen oder die Automatikfunktion nutzen. Die heißt bei Mintos „Auto Invest“ und umfasst folgende Funktionen:

  • Einstellbarkeit der Größe des Portfolios
  • Maximale Investition
  • Zinssatz
  • Darlehenstyp
  • Rückkaufgarantie

Auto Invest ist sehr umfangreich. So sind noch weitere Einstellmöglichkeiten vorhanden. Unter anderem kann eingestellt werden, in welchem Land man investieren möchte. Zur Auswahl stehen die Tschechische Republik, Estland, Georgien, Lettland, Litauen und Polen.

Viainvest

Bei diesem Anbieter kann man in Kredite spanischer Anbieter investieren. Viainvest ist noch eine sehr junge Plattform, die es erst seit 2015 gibt. Im Moment ist es nur möglich, in Kredite zu investieren, die eine kurze Laufzeit haben. Auch bei Viainvest gibt es die üblichen Standard-Angebote:

  • Auto Invest
  • Investitionsübersicht
  • Rückkaufgarantie

Eine App für Smartphones bietet der Anbieter noch nicht an. Die Webseite des Anbieters ist auch nur in englischer Sprache verfügbar. Ab 10 Euro ist man beim Investieren dabei. Die Anmeldung läuft unkompliziert und einfach: Account anlegen, Geld bereitstellen und Auto Invest konfigurieren. Alles Weitere läuft dann automatisch. Die Rendite wird mit 11 bis 12 Prozent angegeben. Und das bei einer Laufzeit von nur wenigen Monaten und mit Rückkaufgarantie.

Angenehm ist, dass die Plattform noch nicht so stark frequentiert ist. Es sind also genügend Projekte vorhanden, in die investiert werden kann. Hier läuft man weniger Gefahr, dass einem ein Projekt vor der Nase weggeschnappt wird.

P2P als Geldanlage: So profitierst Du und machst Gewinn

Bergfürst

Hier geht es ausschließlich um die Finanzierung von Immobilien. Das hat jedoch auch zur Folge, dass man im Falle eines Totalausfalls mit leeren Händen dasteht. Denn rein rechtlich gibt man dem Kreditsuchenden ein Nachrangdarlehen. Der Kredit ist zwar durch die Immobilie abgesichert, im Falle einer Insolvenz bekommt aber zunächst die Bank, die im ersten Rang steht, ihr Geld. Erst danach ist man selber dran.

Bergfürst ist ein Start-Up aus Berlin, das sich zum Ziel gesetzt hat, Kleinanlegern die Investition in Immobilien zu ermöglichen. Dabei sind die Investitionssummen relativ hoch. Sie liegen zwischen 200.000 und 10.000.000 Euro. Man selbst kann ab 10 Euro investieren.

Im Gegensatz zu anderen P2P-Portalen, sieht man hier genau, in welches Projekt man finanziert. Viele Bilder, Videos und Dokumente machen die Investition transparent. Auch wer hinter dem Projekt steht, ist einsehbar. Somit ist es möglich, sich zu informieren, ob dieser Investor bereits andere Projekte durchgeführt hat und wie erfolgreich diese waren.

Selbstverständlich ist es auch bei Bergfürst möglich, seine Projekte zu streuen.

DoFinance

Der Anbieter DoFinance vergibt Kredite in Polen, Georgien und Indonesien. Allerdings ist geplant, auch weitere Länder zu bedienen. Laut eigenen Angaben hat das Unternehmen rund 150.000 Kunden. Alle Investitionen kommen mit einer Rückkaufgarantie daher. Im Auto-Invest-Modus kann man den Zinssatz zwischen 6, 8 oder 12 Prozent wählen.

Eine Besonderheit bei DoFinance: Man kann vorzeitig seine Beteiligung an einem Kredit abbrechen. Wer sich die Sache also anders überlegt, bekommt nach 14 bzw. 28 Tagen sein Geld zurück.

Fazit

Wer P2P nutzen möchte, hat auf zahlreichen Plattformen umfangreich Gelegenheit dazu. Das Anlegen kann sich lohnen. Allerdings gibt es auch Risiken. Ein Kreditausfall ist eines davon. Sobald ein Kreditnehmer nicht mehr in der Lage ist, seine Verbindlichkeiten zurückzuzahlen, steht man selbst in der Regel mit leeren Händen da. Allerdings belegen die Statistiken auch, dass der Großteil der Kreditnehmer ihren Verpflichtungen nachkommen.

Auch der Bankrott des P2P-Portals stellt ein Risiko dar. In den USA, wo P2P-Portale äußerst beliebt sind, gibt es so genannte „Backup-Servicers“. Das sind Dienstleister, die einspringen, wenn es dem Portal finanziell schlecht geht. So kann der Betrieb wenigstens über einen kurzen Zeitraum weiter garantiert werden. Damit würden wenigstens die Rückzahlungen weiterlaufen.

Auf der sicheren Seite ist derjenige, wenn er seine Investitionen streut. Man sollte nie sein ganzes Geld in ein einziges Projekt stecken, sondern lieber mit kleineren Beträgen in mehrere Projekte investieren. Durch diese Diversifikation minimiert man das Risiko, sein ganzes Geld zu verlieren.

 

Bildquellen:
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