Ein neuer Fernseher soll her? Das ist bei der heutigen Auswahl leichter gesagt als getan. Denn in großen Technikmärkten wird man von der Menge an großen, bunten Bildschirmen schier überrollt. Wie soll man da eine vernünftige Wahl treffen? Und wer weiß schon auf Anhieb, was Premium Ultra-HD, HDR oder Oled-Technik bedeutet und ob man das wirklich braucht? Wir helfen Dir durch den Fachwortdschungel und zeigen Dir, wie Du Dein optimales Fernsehgerät findest.

Je weiter der Sitzabstand, desto größer der Bildschirm

Es klingt banal, ist aber der erste Schritt auf dem Weg zum optimalen Fernseher: Zuerst solltest Du entscheiden, wie groß der Fernseher sein soll oder auch sein darf, wenn Du nur wenig Platz zur Verfügung hast. Hast Du bereits einen alten Fernseher, der ersetzt werden soll, kannst Du anhand seiner Größe entscheiden, wie das neue Gerät ausfallen soll – größer, kleiner, gleich!? Hast Du derzeit keinen Fernseher, kannst Du Dir zum Beispiel einen Fernseher-Dummy aus Karton zurechtschneiden und schauen, wie die ausgewählte Größe in Dein Wohnzimmer passt.

Fernseher Kaufberatung   darauf solltest du achten

Bei der Auswahl der richtigen Bildschirmgröße ist aber nicht nur das Bauchgefühl entscheidend, sondern es gibt viele Faktoren zu beachten:

  • Wie viel Platz hast Du für den Fernseher? Wo soll er stehen oder hängen?
  • Soll es der Hauptfernseher im Wohnzimmer sein oder nur ein Zweitgerät im Schlafzimmer?
  • Nutzt Du den Fernseher regelmäßig zum Filmeschauen oder schaltest Du ihn nur 10 Minuten am Tag für die Nachrichten ein?
  • Wie weit wirst Du vom Fernsehgerät entfernt sitzen?

Allgemein gilt: Je öfter Du den Fernseher benutzt und je weiter Dein Sitzabstand zum Fernseher ist, desto größer sollte der Bildschirm sein. Zumindest solange Du genug Platz im Zimmer hast.

In der Regel wird für die Bildschirmgröße immer die Bildschirmdiagonale in Zoll angegeben, wobei ein Zoll 2,54 cm entspricht. Damit Du Dir die tatsächliche Größe besser vorstellen kannst, findest Du nachfolgend eine Tabelle für ein paar gängige Bildschirmgrößen bei einem Fernsehformat von 16:9. Je nach Breite des Bildschirmrahmens kann die Größe des tatsächlichen Fernsehgeräts noch mal deutlich abweichen. Zusätzlich wird in der Tabelle der ungefähre Sitzabstand angegeben, der für Fernseher das 2- bis 3-Fache der Bildschirmdiagonale betragen sollte. Für den durchschnittlichen Sitzabstand wurde in der Tabelle folgende Faustformel herangezogen: Bilddiagonale in cm x 2,5 = Abstand in cm. Dabei sind alle Werte in der Tabelle gerundet und sollen Dir nur einen ungefähren Anhaltspunkt bieten:

Diagonal in Zoll Diagonale in cm Breite in cm Höhe in cm Durchschnittlicher Sitzabstand in cm
22 56 49 27 140
24 61 53 30 153
26 66 58 32 165
32 81 71 40 203
36 91 79 45 228
40 102 89 50 263
42 107 93 53 268
46 117 102 57 293
50 127 111 62 318
55 140 122 69 350
60 152 133 75 380
65 165 144 81 413

HD oder Ultra-HD? Je größer der Bildschirm, desto mehr Pixel

Eng verknüpft mit der Bildschirmgröße ist die Frage nach der Auflösung. Ultra-HD bedeutet beispielsweise, dass das Fernsehgerät eine Auflösung von 8 Millionen Bildpunkten hat. Gleichbedeutend mit Ultra-HD ist der Begriff 4K, denn Ultra-HD-Fernseher zeigen knapp 4.000 (genau 3.840) Bildpunkte in der Breite an. Ab einer Bildschirmdiagonale von 50 Zoll ist Ultra-HD sehr zu empfehlen und auch kaum noch anders auf dem Markt zu bekommen. Denn je größer der Bildschirm, desto eher sind bei einer geringeren Auflösung noch Pixel auf dem Bildschirm zu sehen, was die Bildqualität deutlich reduziert. Bildschirme bis zu 40 Zoll brauchen nicht unbedingt Ultra-HD. Sitzt man ausreichend weit entfernt, sind bei diesen kleinen Bildschirmgrößen auch mit gewöhnlicher HD-Bildqualität mit 1920 x 1080 Bildpunkten keine Pixel mehr zu erkennen. Zwischen 40 und 50 Zoll kommt es auf Dein persönliches Empfinden und Deinen Geldbeutel an, ob Du Dich für Ultra-HD entscheidest. Dabei sollte beachtet werden, dass man nur in den Ultra-HD-Genuss kommt, wenn auch Filme in entsprechender Qualität angesehen werden. Netflix und Sky bieten einige solcher Filme bzw. Sendungen an und einige Bluray-Discs sind ebenfalls schon in Ultra-HD verfügbar, brauchen aber ein entsprechendes Abspielgerät. In Zukunft wird das Angebot sicher aber noch größer werden, sodass Ultra-HD als zukunftsweisende Technologie verstanden werden kann. Zudem sind die Bilder normaler Filme auf einem Fernseher mit Ultra-HD zwar nicht detailreicher, aber zumindest klarer und sauberer.

HDR und Premium Ultra-HD? Für Filmfans mit Weitblick

HDR ist die Abkürzung für High Dynamic Range und steht für Hochkontrast. So haben HDR-Bilder einen hohen Dynamikumfang, was bedeutet, dass Helligkeitsunterschiede mit besonders hohem, nahezu lebensechtem Kontrast wiedergegeben werden. Diese Technologie wird bisher nur in hochpreisigen Fernsehgeräten angeboten, die dann als Premium Ultra-HD bezeichnet werden. Im mittleren bis unteren Preissegment steht diese Technologie bisher noch nicht zur Auswahl. HDR ist vor allem für diejenigen interessant, die oft Filme von Netflix oder Prime Video streamen, denn dort werden viele Videos in HDR-Qualität angeboten. Aber auch für alle anderen gilt: Wer einmal Fernsehen mit HDR gesehen hat, möchte meistens danach nicht mehr darauf verzichten.

Fernseher Kaufberatung   darauf solltest du achten

Oled, Super UHD und QLED? Für mehr Farbenpracht

In aller Munde ist im TV-Bereich derzeit der Begriff Oled-Technik, wobei jeder einzelne Bildpunkt mit einer selbst leuchtenden Halbleiterzelle aus organischem Material erzeugt wird. So sollen Oled-Bildschirme eine besondere Farbenpracht aufweisen, sind aber auch derzeit noch besonders teuer.

Neben der Oled-Technik kommen aber auch immer neue LED-Techniken auf den Markt. Als Super UHD bezeichnet der Hersteller LG seine Fernseher, die mit speziellen Phosphor-LEDs für ein tolles Farbspektrum sorgen sollen. Bei anderen Herstellern kommen ebenfalls Phosphor-LEDS zum Einsatz, wobei diese Geräte hier nicht Super UHD heißen, sondern z. B. Triluminos (Sony).

Samsung setzt vor allem auf die Weiterentwicklung von QLCD (Quantum-LCD). Dabei erzeugt das LCD-Panel ein Bild, das wiederum von einem Backlight dahinter durchleuchtet wird. Das sehr helle und reine Backlight erzeugt Samsung dabei mit sogenannten Quantum Dots. Diese mikroskopischen Partikel verstecken sich in der Folie, die das von den LEDs hervorgebrachte Licht über den Fernsehbildschirm verteilen. Die Quantum Dots geben je nach Größe Licht in einer ganz bestimmten Farbe ab, wenn sie irgendwie angestrahlt werden, sodass ein breitbandiges weißes Licht mit reineren Grundfarben erzeugt wird als bei üblicher LED-Technologie.

Im Vergleich zu den aktuellen LCD-Fernsehern ist der Unterschied in der Farbtiefe durch die Oled-Technik nicht mehr allzu groß, wobei neuere LCD-Fernseher sogar eine höhere Spitzenhelligkeit erreichen als Bildschirme mit Oled-Technik. Oled-Bilder können wiederum aus jeder Sitzposition betrachtet werden und bleiben immer scharf und kontrastreich, wohingegen LED-Bildschirme die beste Bildqualität liefern, wenn Du frontal von vorne schaust.

HDMI 2.0a und Codec H.265? Auf Kleinigkeiten kommt es an

Um Ultra-HD in vollem Umfang und auch in Zukunft voll ausschöpfen zu können, sollte auf bestimmte Anschlüsse beim neuen Fernsehgerät geachtet werden. Zum Beispiel ist nur die neuste HDMI-Schnittstellen-Version 2.0a schnell genug, um Ultra-HD-Filme in voller Pracht mit 60 Bildern pro Sekunde und mit erweitertem Kontrastumfang (HDR = High Dynamic Range) abzuspielen. Vor allem Filmfans sollten deshalb auf einen Fernseher mit einem entsprechenden 2.0a-HDMI-Eingang zurückgreifen. Wer 4k-Filme bei Netflix & Co. streamen möchte, sollte zudem darauf achten, dass der Fernseher den Codec H.265 verstehen kann und entsprechende Apps anbietet, was bei Modellen vor 2016 nicht unbedingt der Fall ist. Neuere Ultra-HD-Fernseher sollten im Allgemeinen aber über diese Fähigkeit verfügen.

Fazit

Wer einen neuen Fernseher kaufen will, steht heute vor einer großen Herausforderung. Neben der optimalen Bildschirmgröße, die sowohl von den Platzverhältnissen zu Hause und dem Sitzabstand als auch von den persönlichen Ansprüchen abhängt, sollte auch die Technik im Gerät selbst zukunftsweisend sein.

Filme in Ultra-HD sind derzeit hauptsächlich bei Streamingdiensten zu finden, werden aber in Zukunft immer mehr Raum einnehmen. Sich darauf mit einem entsprechenden Fernsehgerät vorzubereiten, ist sicher keine schlechte Idee. Außerdem sehen auch andere Filme auf einem Gerät mit Ultra-HD einfach klarer aus. Teure Spielereien wie HDR oder Premium Ultra-HD sind hingegen bisher eher für anspruchsvolle Filmfans zu empfehlen.

Bei Oled-Technik, Super UHD oder QLCD scheiden sich die Geister. Die Oled-Technik punktet mit höherer Farbbrillanz und einer besseren Bildqualität auch aus schrägen Sitzpositionen, aktuelle LED-Technik wartet dagegen mit höherer Spitzenhelligkeit und einem günstigeren Preis auf. Für echte Filmfans lohnt sich ein Blick auf einen Fernseher mit Oled-Technik, bei schmalem Budget bieten Fernseher mit neuer LED-Technik aber eine gute Alternative.

Fernseher Kaufberatung   darauf solltest du achten

Für uneingeschränkten 4k-Filmgenuss sollte zudem auf eine HDMI-Schnittstelle der Version 2.0a mit 60 Bildern pro Sekunde geachtet werden. Wer ein Schnäppchen mit einem älteren Modell machen möchte, aber auf Streamingdienste zurückgreifen will, sollte zudem darauf achten, dass das Gerät bereits den Codec H.265 versteht. Andernfalls ist ein neueres Modell auf jeden Fall vorzuziehen.

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