Corona-Impfung: Was taugen private Impfschadenversicherungen?

Durch die turboschnelle Entwicklung der neuen Corona-Impfstoffe sind viele Menschen verunsichert. Kann solch ein schnell entwickelter Impfstoff überhaupt sicher sein? Oder geht man mit der Impfung ein gesundheitliches Risiko ein? Im Moment werben viele Versicherungsunternehmen mit speziellen Unfallversicherungen, mit denen man sich gegen die gesundheitlichen Folgen von Corona-Impfungen finanziell absichern können soll. Gerade durch das Hin und Her beim Impfstoff Astrazeneca stellt sich vielen die Frage, ob solch eine Impfschadenversicherung nicht doch vielleicht sinnvoll ist. Wir beleuchten das Thema mal kurz von allen Seiten, aber ohne Gewähr.

Finanzielle Absicherung bei Impfschäden

Wer einen Impfschaden durch die Corona-Impfung erleidet, ist in der Regel in Deutschland bereits in vielerlei Hinsicht abgesichert. Wer was zahlt, wenn es nach einer Corona-Impfung zu Problemen kommt, wird nachfolgend kurz zusammengefasst:

• Krankenversicherung: Wenn durch eine Corona-Impfung ein Schaden erlitten wird, kommt zunächst einmal die private oder gesetzliche Krankenversicherung für die Behandlung auf.
• Rentenversicherung: Wenn ein Versicherter durch einen Impfschaden nicht mehr arbeitsfähig ist, wird dem Betroffenen von der Deutschen Rentenversicherung eine Erwerbsminderungsrente bezahlt.
• Bundesversorgungsgesetz und Haftung: Die Corona-Impfung gilt als empfohlene Impfung zum Schutz der Allgemeinheit. Deshalb können von Impfschäden Betroffene unter Umständen Ansprüche gegen die Bundesrepublik nach dem Bundesversorgungsgesetz geltend machen bzw. behandelnde Ärzte und Pharmaunternehmen haftbar machen.

Diese Aufzählung macht deutlich, dass man allgemein bei auftretenden Impfschäden zuweilen schon ziemlich gut abgesichert sein kann. Braucht man da wirklich noch eine private Unfallversicherung als Impfschadenversicherung? 

Private Unfallversicherung und Corona-Impfung

Die Verbraucherzentrale rät in einem Artikel davon ab, einen Versicherungstarif nur gegen Corona-Impfschäden abzuschließen. Bei solchen Versicherungen würden die Versicherungsunternehmen nur mit den Ängsten der Menschen spielen, die derzeit durch den Gedanken an die Corona-Impfung oft empfunden werden.

Ob Deine bestehende private Unfallversicherung Dich vielleicht bereits gegen einen eventuellen Impfschaden absichert, hängt wiederum vom gewählten Tarif ab. Hier solltest Du Deine Vertragsbedingungen genau prüfen, denn manchmal sind nur ganz bestimmte Impfungen eingeschlossen.

Dabei gilt immer, dass die Unfallversicherung nur dann bezahlen muss, wenn als Folge der Impfung dauerhafte gesundheitliche Schäden nachweisbar sind. Zeitweilige Krankheitssymptome wie Fieber oder Schmerzen sind nicht abgesichert. Wichtig ist, dass immer ein Zusammenhang zwischen der Impfung und einer danach auftretenden Invalidität nachgewiesen werden muss, damit die private Unfallversicherung überhaupt in Anspruch genommen werden kann. Dieser Nachweis ist oft sehr schwer zu erbringen, weshalb der Abschluss einer Unfallsversicherung lediglich wegen der Corona-Impfung eher nicht zu empfehlen ist.

Berufsunfähigkeitsversicherung als Alternative

Wer sich für den Fall der Fälle absichern möchte, sollte laut Verbraucherzentrale statt zu einer Unfallversicherung mit Impfschadenversicherung im Vertrag lieber eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Dabei sichert Dich solch eine Versicherung gegen den Verlust des Einkommens durch jegliche Berufsunfähigkeit ab – egal, ob sie durch eine schwere Krankheit, einen Unfall oder einen Impfschaden entstanden ist. Ein Nachweis des Zusammenhangs zwischen Impfung und Berufsunfähigkeit ist hier in der Regel nicht notwendig. Zudem wird die Berufsunfähigkeitsversicherung normalerweise als Rente ausgezahlt, während private Unfallversicherungen üblicherweise nur eine einmalige Leistung auszahlen. Willst Du Dich also gegen finanzielle Risiken durch einen Impfschaden absichern, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung besser geeignet als eine private Unfallversicherung.

Hast Du bereits eine private Unfallversicherung und würde sie bei Impfschäden greifen? Und wie sieht es mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung aus?