Mit dem Chuwi Hi9 Air haben wir von Gearbest ein leistungsstarkes und durchaus interessantes 10 Zoll Tablet zur Verfügung gestellt bekommen – danke hierfür. Die auffälligsten Merkmale und Attribute sind  in erster Linie das LTE-Modul mit Band20 im DualSim und das wirklich gute 2K Display (2560 x 1600px), welches es von vielen anderen Tablets unterscheidet. Der Mediatek Helio X20 acktert hier auch recht ordentlich mit, denn die Performance ist meiner Meinung nach gut bis sehr gut. Der Preis liegt bei ca. 160€ aus Fernost und selbst bei Amazon bekommt man es im Prime-Versand für rund 250€.

Lieferumfang Chuwi Hi9 Air

Geliefert wird es in einem schmalen braunen Karton mit der Aufschrift „CHUWI“. Der Inhalt des Kartons ist neben dem Tablet zahlreiche kleine Kärtchen  (Garantie, Hinweise und Bedienungsanleitung (auch in Deutsch)) sowie das USB-Ladegerät mit 5V und 2A inkl. Micro-USB Kabel. Ein Displayschutz oder Cover, wie man es von Smartphones oftmals kennt, war hier nicht dabei. Kann man aber auch bei Interesse und Notwendigkeit nachkaufen.

Chuwi Hi9 Air im Test

Design & Verarbeitung des Tabletes

Optisch macht es für mich einen guten und wertigen Eindruck. Die Rückseite besteht aus Aluminium. Lediglich die Klappe zu den beiden SIM-Karten Slots hätte durchaus wertiger sein können, da es sich hierbei nur um ein wackliges dünnes Stück Plastik handelt. Gut, 99,9% der Zeit ist der Schacht eh zu und man bekommt es nicht mit, trübt aber dennoch etwas den Gesamteindruck. Das Tablet ist mit 241,7 x 172 x 7,9 mm normalgroß. Die Ränder könnten schmaler sein, aber da sind wir evtl. von den aktuellen Smartphones zu sehr verwöhnt. Der Vorteil ist dabei natürlich, dass man das Tablet sehr gut in den Händen halten kann ohne auf das Display zu kommen. Insgesamt wiegt es 550g.  Auf der Frontseite befindet sich neben dem Display sonst nur die 5 MP Frontkamera. Die Rückseite im dunklen Grau gehalten. Oben befindet sich die Hauptkamera mit 13 MP und daneben der Blitz.

Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test

An den Seiten gibt es einen 3,5mm Klinkenstecker, den MicroUSB-Port zum laden und Datenaustausch und die Lautsprecher. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich die Bedienelemente und das Mikrofon. Mehr Elemente gibt es nicht – sehr wertig und auf das Wesentliche reduziert ohne unnötigen Schnickschnack.

Alles in allem liegt es sehr gut in der Hand, die abgerundeten Ecken gefallen mit sehr gut und mit 550g Gewicht merkt man auch schnell, dass man was in den Händen hält. Es wirkt und ist sehr hochwertig, einen kleinen Minuspunkt bekommt aber die Plastikleiste auf der Rückseite. Das hätte man unter Umständen sicherlich eleganter lösen können.

Display: Viel Licht und kaum Schatten

Wie anfangs erwähnt ist das Display 10,1 Zoll groß und löst in 2K mit 2560 x 1600px auf. Es ist ein IPS Display mit OGS. Das bedeutet, dass das LCD Panel mit dem Frontglas laminiert ist und dadurch der Spalt zwischen den Bauteilen wegfällt, dies soll eventuelle Spiegelungen minimieren. Für meinen Geschmack könnte das Display durchaus heller sein, dafür ist das Bild aber durchaus brillant, scharf, detail- und absolut farbreich. Es macht einfach Spaß. Die Displayhelligkeit ist in Räumen absolut in Ordnung, für Außen muss man sich aber wohl eher ein geeignetes Plätzchen suchen, um angenehm mit dem Tablet hantieren zu können.

Auch hier wird ein 10-Punkt Touchscreen benutzt, welches sich tadellos benutzen lässt. Auch die normale Handhabung  mit dem Display ist optimal und es reagiert auf den Punkt und anstandslos. Was aber auffällt ist, dass das Chuwi Hi9 Air anfangs etwas träger und schwerfälliger war. Einen Zusammenhang mit dem Display schließe ich aus. Meine Vermutung ist, dass es an der CPU liegt, die sich, wenn keine Apps offen sind bzw. sie allgemein gerade nicht „gefordert“ wird zu sehr in den Ruhemodus geht, der aber nicht für eine komplett flüssige Handhabung ausreicht. Das ist evtl. etwas jammern auf hohen Niveau, aber gerade morgens fällt einem das auf. Dieser Effekt ist aber wie gesagt dann recht schnell weg. Ich denke, dass es hierzu noch zu einem Update kommen wird. Also kein Beinbruch und nur ein temporäres „Problem“.

Performance & Leistung: Mediatek Helio X20 in Höchstform

Oben haben wir sie gerade etwas angesprochen, die Performance ist alles in allem sehr gut. Das Chuwi Hi9 Air muss nur erstmal in den Gang kommen, dass kommt es aber durch Öffnen von Apps und allgemeines arbeiten mit dem Tablet recht schnell. Denn der Mediatek Helio X20 (MT6797) verrichtet seine Arbeit hier gut. Ehrlicherweise hat dieser aber auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel und wurde eigentlich eher für Smartphones konzepiert. Deshalb hat man hier eventuell auf einen anderen und aktuelleren Prozessor gehofft. Ein kleiner Negativpunkt, den man aber verkraften kann. Denn immerhin arbeiten hier zehn Prozessorkerne miteinander, die sich in drei Cluster unterteilen.  Die GPU ist mit bis zu 780 Mhz getaktet und ist die ARM Mali-T880 MP4. Für die technikinteressierten hänge ich hier jetzt noch ein paar Leistungs- und Benchmark-Test an.

Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test

Kamera des Chuwi Hi9 Air

Auch das Chuwi Hi9 Air kommt, wie nahezu jedes Tablet mit zwei Kameras. Die Hauptkamera hat eine Auflösung von 13 Megapixel mit Samsung Sensor (S5K3L2) sowie die Frontkamera mit 5 Megapixel mit GalaxyCore GC5025. Nur die Hauptkamera hat eine LED, die als Blitzt genutzt werden kann. Große Wunder in jeglichen Formen darf man allerdings von beiden Kameras nicht erwarten. Die Bilder sind ok, aber irgendwie hat man immer das Gefühl, dass irgendetwas fehlt oder das Bild ein Tick besser sein könnte. Die Farben stimmen meist nicht überein, sind blass und wirken teilweise etwas verwaschen. Je schlechter die Lichtverhältnisse sind, desto schlechter wird das Endergebnis auf dem Foto. Perfekte Rahmenbedingungen müssen also geschaffen sein, um ein akzeptables Foto knipsen zu können. Bei dem aktuellen Preis kann man eh nicht viel erwarten und in meine Augen ist ein Tablet in erster Linie auch nicht zum knipsen da. Die Prioritäten setzt natürlich jeder für sich selbst.

Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test
Chuwi Hi9 Air im Test

HDR-Aufnahmen sind hier möglich, hier arbeitet der Sensor auch recht gut. Man erkennt definitiv starke Unterschiede zwischen beiden Varianten. Die Frontkamera ist auch „in Ordnung“ – mehr aber auch nicht. Für schnelle Selfies und Skype-Videotelefonie z.B. reicht sie aber aus.

Videos werden in einer maximalen Auflösung von 3840x2176px aufgenommen. Dabei werden maximal 21 Bilder pro Sekunde erreicht. Diese erhält man aber nur bei guten Lichtverhältnissen, sind sie nicht optimal oder gar dunkel kann sich die Bildwiederholungsrate auch nahezu halbieren. Der Ton ist durchaus gut. An manchen Stellen teilweise auch blechern

Konnektivität: LTE und Dual-Band

Das Chuwi Hi9 Air besitzt zwei Micro-SIM-Slots, die sogar im Dual-Standby Modus betrieben werden können. An Bord sind, die für uns interessanten LTE-Bänder 8 und 20. Der Empfang und die Übertragungsgeschwindigkeiten sind aber etwas schwächer, als beim Smartphone. Wer möchte kann sogar mit dem Tablet telefonieren und SMS-Schreiben, welches direkt durch die internen Apps ermöglicht wird. Die Sprachqualität ist allerdings nicht die beste. GPS, A-GPS und GLONASS sind hier ebenfalls dabei, so dass man bei Wunsch es sogar problemlos als größeres Navigationsgerät nutzen könnte.

Insgesamt werden folgende Frequenzen genutzt:

  • GSM: Band 2/3/5/8
  • WCDMA:Band 1/2/5/8
  • LTE/4G: Band 1/2/3/5/7/8/20/40

Wesentlich wichtiger ist das WLAN und die Verbindung mit Bluetooth. Hier arbeitet da WLAN im Dual-Band AC  und Bluetooth in der Version 4.2. Zu Testzwecken habe ich verschiedene Bluetooth-Geräte wie Lautsprecher oder ein Headset problemlos miteinander verbinden können. Das WLAN arbeitet normal, könnte aber besser sein. Dafür ist stabil und mit befriedigenden Datendurchfluss. Wieso? Zuhause habe ich eine 400er Mbps Leitung mit 50 Mbp/s. Ich kann sie generell „komplett“ nutzen, habe keine Verluste. Links der Speedtest mit meinem iPhone6S, rechts mit dem Chuwi Air9 zur selben Zeit, also nacheinander. Wer nicht klicken mag: iPhone 6s: Download 398 Mbps Download und 49,7 Mbps Upload. Auf dem Chuwi: 248 Mbps Download und ein Upload von 49,3 Mbps.

Audio: kein Klangwunder aber ausreichend

Ausgestattet ist das Chuwi Hi9 Air mit zwei Lautsprechern, die den Ton in Stereo wiedergeben. Sie siedeln sich an der Rahmenoberseite oben und unten an. Der Klang ist ok: für Youtubevideos oder mal einen Film ist er akzeptabel. Wenn ihr vorhabt oft und viel eure Serien und Filme auf dem Tablet zu genießen, werdet ihr wohlmöglich nicht um externe Lautsprecher oder ein Headset drum rumkommen. Dies kann via den vorhanden 3,5mm Klinkestecker oder via Bluetooth erfolgen. Testet sie aber vorher selbst, eventuell reicht es ja euch aus. Das Empfinden ist ja immer unterschiedlich.

Akku des Chuwi Hi9 Air

Im Tablet findet man einen Akku mit einer Kapazität von 8000mAh. Was nicht sonderlich viel ist, da ja immerhin der 10-Kern-Prozessor im Tablet arbeitet. In weiterer Stromfresser ist das leistungstarke 2,5K Display. Dennoch schafft er bis zu 8 Stunden Laufzeit bei durchgehender Benutzung. Schaut man in dieser Zeit z.B. Serie, kommt man auf ca. 6 Stunden Laufzeit. Wer gerne Spiele spielt, kann dies rund 4-5 Stunden vollziehen. Ein kompletter Ladevorgang benötigt ca.6 Stunden.

Mein Fazit zum Tablet

Für den Preis von rund 150€ inkl. LTE und der Ausstattung hat Chuwi hier ein sehr nettes Tablet auf den Markt gebracht. Klar ist der Zehnkerner fast 2 Jahre alt, er verrichtet seine Arbeit aber ordentlich und zeitgemäß – wenn er im Gang gekommen ist 😉 Die Verarbeitung hat mich überzeugt, es ist recht hochwertig und liegt gut in der Hand. Einziges Manko in dem Punkt ist die Plastiklappe auf der Rückseite, sie passt nicht in das Gesamtbild – stört aber letztendlich auch nicht großartig. Wer das Tablet viel draußen oder unterwegs nutzen möchte sollte sich den Kauf allerdings wegen des Displays überlegen. Es spiegelt einfach zu stark und gibt draußen ein schwer erkennbares Bild. Sucht man sich ein Schattenplatz geht es – mit Kompromissen bekommt man hier als wirklich ein recht gutes Tablet zum äußerst fairen Preis!

Zum Angebot
Hinweis: Wenn Du zum Deal klickst und ggf. etwas kaufst, erhalten wir u.U. eine kleine Provision vom Anbieter. Dies hat keinen Einfluss auf die Qualität unserer Deals.