Bitcoin-Rekordkurs – was ist von dem Hype zu halten?

Die Gruppe der Bitcoin-Fans wächst stetig an und in den letzten Monaten häufen sich die überschwänglichen Berichte, die den Rekordkurs der beliebten Kryptowährung bejubeln. Über 37.000 Dollar ist ein Bitcoin derzeit wert, vor genau einem Jahr waren es gerade mal rund 9.500 Dollar gewesen. Doch was ist wirklich von diesem Bitcoin-Hype zu halten? Welche Vorteile bieten Bitcoins den Anlegern, wie ist der unglaubliche Rekordkurs in den letzten Monaten zu erklären und was ist zu den Risiken und Aussichten zu sagen?

Vorteile des Bitcoin in den Augen der Anleger

Bitcoin ist eine sogenannte Kryptowährung, bei der Zahlungen auf Basis eines dezentral organisierten Buchungssystems kryptografisch legitimiert und über ein Netz gleichberechtigter Partner abgewickelt werden. Der Eigentumsnachweis für die eigenen Bitcoins wird in einer sogenannten „digitalen Brieftasche“ gespeichert und der Kurs über die Preisbildung auf dem freien Markt bestimmt.

Dabei werden von Bitcoin-Kennern folgende Vorteile der Kryptowährung genannt:

• Bitcoins werden direkt zwischen den Nutzern gehandelt, ohne dass Banken dazwischengeschaltet sind.
• Durch die Blockchain-Technik werden sämtliche Bitcoin-Transaktionen innerhalb einer verteilten Datenbank wiederholt und dezentral verzeichnet, sodass sie für alle nachvollziehbar sind.
• Bitcoins können ohne Erlaubnis durch eine technische Aufsichtsbehörde ganz einfach verwendet werden.
• Anleger müssen bei der Investition in Bitcoins auf niemanden vertrauen, wie etwa auf staatliche Aufsichtsbehörden oder Zentralbanken.

All diese Faktoren unterscheiden Bitcoins von herkömmlichen Währungen. Viele Bitcoin-Käufer hoffen darauf, dass sich die Kryptowährung zu einer neuen Weltwährung entwickelt, die sicher vor dem Zugriff durch Staaten, Finanzinstitute und Notenbanken ist. Doch alleine durch die Euphorie der Bitcoins-Fans ist der Rekordkurs nicht zu erklären. 

Warum schwimmt der Bitcoin auf Rekordkurs?

Für den rasanten Erfolg der Kryptowährung gibt es verschiedene Erklärungen, die vermutlich nur in ihrem Zusammenspiel den kometenhaften Aufstieg der Bitcoins erklären können:

• Ende Oktober 2020 kündigte PayPal an, in der Zukunft auch Kryptowährungen zu unterstützen.
• Die aktuelle Nullzinspolitik in Europa und den USA bringt immer mehr Anleger dazu, sich nach alternativen Anlagemöglichkeiten umzusehen.
• Seit letztem Herbst haben immer mehr finanzstarke Investoren vornehmlich aus den USA Bitcoins als Spekulationsobjekt entdeckt und kaufen Bitcoins im großen Stil.
• Auch institutionelle Käufer steigen immer öfter ins große Bitcoin-Geschäft ein, statt wie früher hauptsächlich Kleinanleger.
• Durch den steigenden Kurs und die vielen Berichte dazu werden inzwischen auch vorsichtige Investoren animiert, selbst in Bitcoins zu investieren.

Kann man sich auf einen weiteren Bitcoin-Rekordkurs verlassen?

Viele Bitcoin-Experten gehen davon aus, dass der Aufwärtstrend des Bitcoinkurses weiter anhalten wird. Dabei wird von manchen Experten Ende 2021 bereits mit einem Kurs von etwa 50.000 Dollar gerechnet.

Allerdings hat die Vergangenheit gezeigt, dass es auch jederzeit wieder zu Kursabstürzen kommen kann. Immer wieder zeigte der Kursverlauf der Bitcoins starke Ausschläge nach oben und unten. Wer in Bitcoin investiert, sollte sich also nicht auf einen unendlichen Aufwärtstrend verlassen, sondern mit starken Schwankungen rechnen.

Zudem sollte bedacht werden, dass Bitcoins immer mehr in den Fokus der Aufsichtsbehörden rücken. Denn es wird befürchtet, dass die Kryptowährung für kriminelle Geschäfte eingesetzt wird. Das könnte irgendwann Regulierungen nach sich ziehen. Auch Hackerangriffe machen den Bitcoin-Anlegern immer wieder zu schaffen.

Alles in einem sollten Bitcoins deshalb eher als Spekulationsobjekt mit großem Risiko und nicht als wertsichernde Geldanlage gesehen werden. Hast Du schon in Bitcoins investiert?