Manchmal ist ein großer Urlaub einfach nicht drin – ob zeitlich oder finanziell. Aber das muss Dich nicht davon abhalten, in die Welt zu ziehen und Neues zu erleben. Berlin ist zum Beispiel immer eine Reise wert. Und mit der passenden Unterkunft und ein wenig Planung Deiner Aktivitäten kann man in der quirligen Hauptstadt günstiger Urlaub machen als gedacht. Denn vor allem bei der Auswahl der Aktivitäten bietet Berlin zahlreiche kostenlose Attraktionen. Wir zeigen Dir, wie Du bei Deinem nächsten Trip nach Berlin viel Spaß auch mit kleinem Budget haben kannst – ob allein, mit Freunden oder Familie.

Preiswerte Unterkunft finden – vom Hotel bis zum Couchsurfing

Genauso groß wie Berlin ist, genauso vielseitig ist auch das Angebot an Unterkünften von superteuer bis supergünstig. In der Regel kann man sagen: Je günstiger die Unterkunftsart, desto niedriger der Komfort. Aber schließlich bist Du nach Berlin gekommen, um die Stadt zu erleben, und nicht, um im Hotelzimmer zu relaxen. Gerade bei Städtereisen ist die Unterkunft meistens eher nebensächlich und mehr oder weniger als reine Schlafgelegenheit zu sehen. Früh genug darum gekümmert, kannst Du also aus einer großen Bandbreite von Pensionen bis Couchsurfing wählen, eine kleine Suche im Internet genügt.

Tipp: Achte darauf, dass Deine Unterkunft nicht zu weit außerhalb vom Zentrum liegt. Sonst hast Du Dein eingespartes Geld im Handumdrehen wieder für Fahrkarten ausgegeben, um von den Außenbezirken ins Zentrum zu kommen.

Bequem: Pensionen, Low-Budget-Hotels, Hostels und Ferienwohnungen

Abseits von luxuriösen Hotels mitten im Zentrum gibt es zahlreiche Möglichkeiten, in Berlin kostengünstig zu übernachten. An jeder Ecke warten kleine Pensionen mit 1 bis 2 Sternen, sogenannte Low-Budget-Hotels mit einfachen Zimmern und wenig Komfort oder  lebhafte Jugendherbergen oder Hostels mit geräumigen Familienzimmern und einfachen Mehrbettzimmern darauf, Dir einen günstigen Berlinaufenthalt zu gewähren. Hostels mit Mehrbettzimmern bieten sich vor allem an, wenn Du mit Kindern oder mit Freunden reist, denn dort muss man in der Regel nicht so leise sein wie in einem Hotel. Pensionen und kleine Hotels eignen sich hingegen dann, wenn Du etwas Ruhe bevorzugst.

Berlin mit kleinem Budget

Neben Pensionen und Hotels gibt es in Berlin auch viele Ferienwohnungen. Zwar ist das Angebot inzwischen etwas geschrumpft, weil es in Berlin jetzt verboten ist, normalen Wohnraum als nicht genehmigte Ferienwohnung zu vermieten. Aber es gibt auch noch genug genehmigte Ferienwohnungen im ganzen Stadtgebiet, die gerade außerhalb der Saison günstig zu mieten sind. Außerdem dürfen Berliner einzelne Zimmer ihrer Wohnung noch an Urlaubsgäste vermieten, wenn sie mehr als die Hälfte der Wohnung selbst bewohnen.

Aufregend: Couchsurfing

Bist Du abenteuerlustig und zum Beispiel alleine unterwegs, kannst Du Dich auch auf einem Gastgeber-Community-Portal, wie couchsurfing.com, hospitalityclub.org oder bewelcome.org, anmelden und so einen kostenlosen Schlafplatz in einer Privatwohnung suchen: Du legst einfach ein Profil an und befreundest Dich mit anderen Profilen, dann kannst Du Mitglieder aus Berlin anschreiben, um nach einer Schlafgelegenheit für Deinen gewünschten Urlaubszeitraum zu fragen. Jeder Couchsurfer stellt sich mit einem kurzen Steckbrief vor, sodass Du ungefähr weist, wer Dich erwartet. Hast Du eine Schlafgelegenheit gefunden, organisierst Du zusammen mit dem Schlafplatzanbieter Deinen Aufenthalt, wobei Dein Gastgeber die Regeln festlegen darf, denn schließlich kommst Du als Gast in seine private Wohnung. Für Deine Verpflegung bist Du natürlich selbst zuständig.

Wenn Du Dich nicht scheust, mit Fremden für ein paar Tage die Wohnung zu teilen, kann Couchsurfing eine spannende Erfahrung und ein echtes Abenteuer sein. Denn Du lernst waschechte Berliner kennen, die Dir vielleicht sogar noch den ein oder anderen spannenden Insidertipp geben können.

Günstig in Berlin von A nach B kommen

Liegt Deine Unterkunft mitten im Zentrum, kannst Du das ein oder andere Highlight in Berlin auch zu Fuß erreichen. Doch Berlin ist groß und nicht alle spannenden Orte sind von überall fußläufig mühelos zu erreichen. Schnell und unkompliziert fährst Du in Berlin mit dem öffentlichen Nahverkehr oder Du entscheidest Dich gleich für das Touristenticket „Berlin Welcome Card“ und kommst damit in den Genuss weiterer Vergünstigungen.

Flexibel: Der Berliner Nahverkehr

Der Berliner Nahverkehr ist gut ausgebaut. Neben normalen Einzelfahrscheinen und Kurzstreckentickets gibt es auch 1-Tages-Tickets, 7-Tages-Tickets und Kleingruppen-Tagestickets für bis zu 5 Personen, die für Touristen besonders interessant sein können. Dabei ist der Tarifbereich in die Zonen A, B und C gegliedert, wobei der Tarifbereich AB den Innenstadtbereich bis zur Stadtgrenze gut abdeckt und in der Regel für einen Berlinbesuch völlig ausreicht.

Einzelfahrschein (Tarifbereich AB):

  • eine Person kann zwei Stunden lang durch die Stadt fahren, aber nicht in die Richtung des Ausgangspunkts zurückkehren
  • Preis: 3,10 Euro; ermäßigt 1,70 Euro

Fahrschein Kurzstrecke (Tarifbereich AB):

  • mit S- und U-Bahn drei Stationen fahren, umsteigen erlaubt
  • mit Bus und Tram sechs Stationen fahren, aber ohne Umsteigen
  • Preis: 1,70 Euro; ermäßigt 1,30 Euro

Kinder-Fahrkarte (Tarifbereich AB):

  • Kleinkinder bis zum Alter von 6 Jahren fahren in Begleitung kostenlos
  • Preis für Kinder ab 6 bis einschließlich 14 Jahren: 1,70 Euro

Tageskarte für 1 Person (Tarifbereich AB):

  • beliebig viele Fahrten an einem Tag
  • beim Regeltarif Mitnahme von bis zu drei Kindern bis 14 Jahren erlaubt
  • am Tag der Entwertung bis zum Folgetag 03.00 Uhr gültig
  • Preis: 7 Euro, ermäßigt 4,70 Euro.

7-Tage-Karte für 1 Person (Tarifbereich AB):

  • gilt für sieben aufeinanderfolgende Kalendertage
  • gültig ab dem Tag der Entwertung bis zum 7. Kalendertag um 24 Uhr
  • Preis: 30 Euro

Kleingruppen-Tageskarte bis 5 Personen (Tarifbereich AB):

  • für bis zu 5 Personen an einem Tag bis 3.00 Uhr des Folgetages nutzbar
  • Preis: 19,90 Euro

Mehr als ein Fahrticket: Berlin Welcome Card

Extra für Touristen gibt es in Berlin die sogenannte Welcome Card. Sie gilt als Fahrschein für öffentliche Verkehrsmittel – je nach gebuchter Welcome-Card-Variante für das Stadtgebiet oder Stadtgebiet und Umland, erlaubt eine kostenfreie Mitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln von bis zu drei Kindern (6–14 Jahre) und gewährt zusätzlich zwischen 25–50 % Rabatt bei mehr als 200 Sehenswürdigkeiten und Berliner Attraktionen. Einen Kurzreiseführer und einen Stadtplan mit vielen Tipps gibt es obendrauf. Wegen der kostenlosen Mitnahme von Kindern lohnt sich die Welcome Card besonders für Familien mit Kindern. Aber auch wer viel unterwegs ist und Museen usw. auf dem Programm stehen hat, sollte sich die Welcome Card unbedingt genauer ansehen. Dabei gibt es die Welcome Card in zwei Varianten – einmal für Berlin (Tarifbereich AB) und einmal sogar für Berlin und Potsdam (Tarifbereich ABC):

Preise für die Welcome Card Berlin (Tarifbereich Berlin AB)

  • 48 Stunden: 19,90 €
  • 72 Stunden: 27,90 €
  • 72 Stunden + Museuminsel: 44,00 €
  • 4 Tage: 32,50 €
  • 5 Tage: 36,50 €
  • 6 Tage: 42,00 €

Preise für die Welcome Card Berlin und Potsdam (Tarifbereich Berlin ABC)

  • 48 Stunden: 21,90 €
  • 72 Stunden: 29,90 €
  • 72 Stunden + Museuminsel: 46,00 €
  • 4 Tage: 35,50 €
  • 5 Tage: 41,00 €
  • 6 Tage: 46,00 €

Kostenlose Berliner Sehenswürdigkeiten entdecken

Es muss ja nicht gleich Madame Tussauds oder Schloss Charlottenburg sein. In Berlin gibt es unzählige Sehenswürdigkeiten, die keinen oder wenig Eintritt kosten und so das Budget für deinen Berlintrip niedrig halten. Ob Freiluftfanatiker, Politikinteressierter oder Kulturfan – bei den kostenlosen Angeboten ist garantiert für jeden Geschmack etwas dabei.

Bei schönem Wetter: Parks und Gärten

Obwohl Berlin eine Großstadt ist, hat sich die Stadt viele grüne Oasen bewahrt. Im ganzen Stadtgebiet verteilt gibt es schöne Parks und Gärten, in denen man seine Freizeit und das Sommerwetter genießen kann. Denn viele Parks und Grünanlagen sind öffentlich zugänglich und kosten keinen Eintritt.

Du willst durchs Grüne spazieren, auf der weichen Wiese am Wasser relaxen, interessante Kulturdenkmäler und romantische Brücken entdecken und mit etwas Glück kostenlosen Konzerten unterschiedlicher Bands aus allen Musikrichtungen lauschen? Dann bist Du im Tiergarten genau richtig. Der Tiergarten gilt als grüne Lunge Berlins und liegt mitten im Zentrum zwischen Potsdamer Platz, Regierungsviertel, Brandenburger Tor und Bahnhof Zoo.

Etwas weniger weitläufig aber ebenso interessant sind die vielen anderen Gärten in Berlin: Der Lustgarten beim Berliner Dom lädt zum Relaxen vor kultureller Kulisse ein. Der Mauerpark, der ehemalige Mauerstreifen zwischen Prenzlauer Berg und Wedding, ist am Wochenende ein kultiger Szenetreff mit Flohmarkt und Grillen. Im Ostpark am Gleisdreieck kannst Du Dich auf die Suche nach rostigen Gleisresten, alten Prellblöcke oder Resten von Schaltanlagen machen.

Muss man einfach erlebt haben: Tempelhofer Feld

Wer es nicht selbst erlebt hat, wird es vielleicht nicht glauben. Aber das Tempelhofer Feld, der ehemalige Flugplatz Berlin-Tempelhof, eröffnet Dir einen völlig neuen Blick auf die deutsche Hauptstadt und fühlt sich fast an wie ein Ausflug aufs Land. Das über 300 Hektar große ehemalige Flugfeld lässt Dich eine Weite fühlen, wie man sie aus Großstädten nicht gewohnt ist. Junge Leute skaten, radeln und bolzen über die Start- und Landebahnen, es wird gegrillt, getratscht, relaxt. In den Stadtgärten wird Gemüse gegossen und gegärtnert. Kurzum: Einfach vorbeischauen und das Leben genießen!

Für Kulturinteressierte: Gedenkstätten und Museen

In vielen Berliner Gedenkstätten, Museen und Sammlungen ist der Eintritt generell oder an bestimmten Tagen oder zumindest für Kinder und Jugendliche frei. Nachfolgend findest Du eine kleine Auswahl an spannenden Museen und interessanten Gedenkstätten mit freiem Eintritt:

  • Alliierten-Museum
  • Architekturmuseum der TU
  • Bockwindmühle Berlin-Marzahn
  • Deutscher Dom
  • Daimler Contemporary
  • Dokumentationszentrum und Gedenkstätte Berliner Mauer
  • Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
  • Energie-Museum Berlin
  • Gedenkstätte Deutscher Widerstand
  • Gedenkstätte Plötzensee
  • Gedenkstätte Stille Helden
  • Gotisches Haus
  • Haus der Wannsee-Konferenz
  • Jugend Museum Schöneberg
  • Knoblauchhaus
  • Mendelssohn-Remise
  • Mies-van-der-Rohe-Haus
  • Sportmuseum
  • Tempelhof-Museum
  • Tieranatomisches Theater
  • Tränenpalast
  • Willy-Brandt-Haus

Darüber hinaus gibt es noch viele andere kleine Museen verteilt im ganzen Berliner Stadtgebiet, die Du kostenlos besuchen kannst. Die Öffnungszeiten der Einrichtungen sind dabei sehr unterschiedlich, also am besten vorher erkundigen, bevor Du vor verschlossenen Türen stehst. Oft gibt es an bestimmten Tagen und zu bestimmten Uhrzeiten sogar kostenlose Führungen.

Einmalig: Besucherkuppel des Reichstagsgebäudes

Wer das erste Mal nach Berlin kommt, sollte sich einen Besuch des Reichstagsgebäudes nicht entgehen lassen. Kuppel und Dachterrasse des Reichstagsgebäudes können von 8 bis 24 Uhr völlig kostenlos besichtigt werden und bieten Dir einen einmaligen Blick über die ganze Stadt. Allerdings muss man sich für einen Besuch vorher anmelden, was am besten online geht, aber auch per Fax oder per Post. Dafür musst Du Name, Vorname und Geburtsdatum angeben und auf eine Terminbestätigung des Besuchsdienstes warten.

Mit etwas Glück sind auch spontane Besuche der Reichstagskuppel möglich. In der Serviceaußenstelle des Besuchsdienstes, die sich in der Nähe des Reichstagsgebäudes neben dem Berlin-Pavillon befindet, können bis zwei Stunden vor dem Besuchstermin noch Zutrittsberechtigungen ausgestellt werden, gegebenenfalls auch für die zwei folgenden Tage. Das gilt allerdings nur, wenn es noch freie Kapazitäten gibt, ansonsten guckt man in die Röhre. Wenn man trotzdem sein Glück versuchen will: Geöffnet ist die Außenstelle von November bis März von 8–18 Uhr und von April bis Oktober von 8–20 Uhr. Wer die Kuppel unbedingt erklimmen möchte, sollte sich deshalb besser im Vorfeld für einen Termin anmelden.

Fazit: Berlin klappt auch mit kleinem Budget

Berlin lohnt sich auch mit kleinem Budget. Denn es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um bei einer Berlinreise zu sparen und auch ohne teure Eintrittsgelder viel Spaß zu haben. Neben günstigen Unterkünften für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel gibt es in Berlin preiswerte Tages- und Gruppentickets für den öffentlichen Nahverkehr. Interessant ist etwa auch das Touristenticket „Welcome Card“, mit dem Du sogar zusätzlich Ermäßigungen bei vielen Berliner Sehenswürdigkeiten bekommst. Ob Du das wirklich brauchst, ist allerdings die Frage. Denn in Berlin gibt es auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die völlig kostenlos sind – von schönen Parks über spannende Museen bis zum einmaligen Reichstagsgebäude.

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