Ärger mit Reparaturdiensten vermeiden – so klappt es

Ist die Waschmaschine defekt oder streikt der Geschirrspüler, ist es oftmals so, dass man einen Reparaturdienst beauftragt. Wer hierzu nicht direkt den Hersteller des Geräts kontaktieren möchte, hat auch abseits viele Möglichkeiten, einen Reparaturdienst zu erreichen. Nicht selten landen Werbekärtchen solcher Dienstleister schneller als der Schall im Briefkasten – und man weiß somit gar nicht, welchen Anbieter man zuerst anrufen soll. Doch eine Reparatur verläuft nicht immer glatt und immer wieder hört man von Ärger, den Nutzer damit hatten. Sei es, weil die Rechnung am Ende viel zu hoch ausfiel oder weil der Anbieter schlampig gearbeitet hat.

Um Ärger vorzubeugen, gibt es einige Tipps. Diese sollte man beherzigen, wenn man tatsächlich mal einen Reparaturdienst kommen lassen muss. Eine Reparatur muss nämlich nicht in jedem Fall teuer und zeitaufwendig sein, sondern kann auch einmal günstig und schnell erledigt werden. Hat man bereits einmal Ärger mit einem Reparaturdienst gehabt, möchte man dies in der Zukunft nicht erneut erleben. Auch diesbezüglich sind die nachfolgenden Tipps und Hinweise hilfreich und schaffen eine Grundlage, um beim nächsten Mal das Schlimmste einfach abwenden zu können. Worauf es konkret ankommt und welche Möglichkeiten bestehen, wird in den nachfolgenden Abschnitten ganz genau erklärt.

Vorab Informationen einholen ist sinnvoll

Bevor man sich dazu entschließt, einen bisher unbekannten Reparaturdienstleister anzurufen und mit der Reparatur zu beauftragen, sollte man sich vorher informieren. Möglich ist dies zum Beispiel im Internet. Insbesondere in Foren oder in den Sozialen Netzwerken kann man mitunter Informationen zu seriösen Anbietern und auch zu schwarzen Schafen finden. Hat das keinen Erfolg, kann man auch bei der zuständigen Handwerkskammer nachfragen. Dort erfährt man nicht nur, ob ein Anbieter vielleicht nicht so seriös ist, sondern kann auch erfragen, welche Innungsbetriebe zum Beispiel einen optimalen Service bieten. Auf diese Weise vermeidet man böse Überraschungen und kann davon profitieren, eine zuverlässige Reparatur zu einem angemessenen Preis zu erhalten.

Mit einem Meisterbetrieb macht man in aller Regel nichts verkehrt. Hier ist nicht nur sichergestellt, dass auch die notwendige Ausbildung für Reparaturen vorhanden ist. Auch wird die Arbeit bei etablierten Betrieben meist sehr zuverlässig durchgeführt. Das ist bei „Werbekärtchen-Anbietern“ nicht immer der Fall, wie eine Recherche des ZDF-Magazins WISO ergeben hat. Vereinzelt wurden die Defekte hier erst gar nicht festgestellt oder die Kunden wurden im Anschluss unter Druck gesetzt, damit horrende Gebühren gezahlt werden. Neben der Informationsbeschaffung gibt es aber auch noch weitere Möglichkeiten, um unseriösen Reparaturdiensten nicht in die Karten zu spielen.

Umfang der Arbeiten und Auftrag genau festlegen

Ist der Reparaturdienst bereits verständigt und vor Ort angekommen, sollte man diesem nicht sofort gestatten, loszulegen. Stattdessen ist es ratsam, im Vorfeld genau zu definieren, welche Aufgaben anstehen und welche Tätigkeiten durchgeführt sollen. Somit können Sie sich vor bösen Überraschungen und zu hohen Kosten schützen. Wurde der Auftrag genau beschrieben, handelt es sich um einen Werkvertrag, bei dem der Handwerker einen Erfolg erarbeiten muss. Vereinbart man beispielsweise, dass die Waschmaschine nach der Reparatur wieder ordnungsgemäß funktionieren muss, kann der Reparaturdienst erst dann eine Rechnung stellen, wenn das auch der Fall ist. Kann der Handwerker diese Aufgabe nicht umsetzen – beispielsweise, weil er einzelne Arbeitsschritte gar nicht beherrscht -, dürfte er sich auf den Auftrag eigentlich gar nicht erst einlassen.

Alternativ ist es auch möglich, sich auf einen ungefähren Zeitaufwand zu einigen und hierfür einen fixen Lohn zu vereinbaren. Anzuraten ist das laut Expertenmeinungen zumeist aber nicht.

Kostenvoranschläge nicht akzeptieren

Ärger mit Reparaturdiensten vermeiden – so klappt esRatsam ist es zudem auch, sich nicht auf einen Kostenvoranschlag einzulassen. Stattdessen sollte man immer nur ein konkretes Angebot akzeptieren. Das hat einen klaren Grund: Wurde ein konkretes Angebot unterbreitet, muss sich der Reparaturdienst auch an den vereinbarten Betrag handeln und darf diesen nicht einfach so deutlich überschreiten. Bei einem Kostenvoranschlag gilt diese Regelung nicht, sodass es dann doch noch unerwartet teuer werden kann. Weiterhin sollte man auch stets auf das Kleingedruckte in den Verträgen achten und unpassende Passagen zur Not streichen. Vor allem gilt das, wenn darin etwas zum Aufrunden des Stundenlohns zu lesen ist.

Aber auch Aussagen wie „Einsatz von Spezialwerkzeug muss gesondert gezahlt werden“ oder Vereinbarungen zur Barzahlung sollte man nicht akzeptieren. Zahlt man bar, kann man das kaum nachweisen und zudem bietet eine Rechnung auch die Möglichkeit, die Leistung genauer zu prüfen. Nicht zuletzt lassen sich solche Reparaturaufträge auch von der Steuer absetzen, sodass eine Rechnung in jedem Fall von Vorteil ist. Seriöse Anbieter machen hier auch keinerlei Probleme und bieten dies vielfach auch von sich aus an.

Droht der Reparaturdienst, die reparierten Geräte mitzunehmen, wenn nicht direkt in bar gezahlt wird, ist das übrigens nicht gestattet. Vielmehr fällt dies unter den Straftatbestand der Nötigung, der wiederum angezeigt werden kann.

Prüfung der Reparaturen ist immens wichtig

Bei einer Reparatur – gleich welcher Art – ist es immer sehr wichtig, dass man diese auch abnimmt und sich genau informiert, was tatsächlich repariert wurde. Zudem sollte man stets prüfen, ob nun wieder alle Funktionen vorhanden sind oder ob es vielleicht noch Einschränkungen gibt. Man sollte sich die Reparatur vom Handwerker genau erklären lassen, sodass man im Falle eines Falles auch weiß, woran eigentlich gearbeitet werden sollte. Der Handwerker muss zunächst einmal nachweisen, dass er wirklich mit der Reparatur Erfolg hatte. Ist das im Nachhinein nicht der Fall, darf der Reparaturdienst zwei Mal nachbessern. Bringt auch das keinen Erfolg, darf man als Kunde einen anderen Dienstleister beauftragen und dem ersten Handwerker dies in Rechnung stellen.

Hilfe bietet eine Schlichtungsstelle

Wenn es doch einmal zu Ärger mit einem Reparaturdienst kommt, sollte man das nicht einfach so auf sich sitzen lassen. Bevor man allerdings wirklich den eigenen Anwalt einschaltet, kann man auch von einer Schlichtungsstelle profitieren, die eigens für solche Ereignisse zur Verfügung steht. Nahezu jede Handwerkskammer hat eine solche Schlichtungsstelle und berät Kunden und Verbraucher. Bei der Handwerkskammer erhält man kostenfrei eine Beratung und die Mitarbeiter dort kennen die einzelnen Reparaturfirmen zumeist schon.

Ist der Reparaturdienst allerdings kein Mitglied der Handwerkerinnung, dann wird es schon schwieriger. In diesem Fall kann die Handwerkskammer meist nicht weiterhelfen und der Gang zum Anwalt ist dann oftmals unerlässlich. Das ist zwar ärgerlich, oftmals aber der einzige Weg, der zu einer Lösung führen kann.

Lohnt sich die Reparatur überhaupt?

Ärger kann man sich auch ersparen, wenn man schon im Vorfeld nach einer alternativen Lösung sucht. Wenn ein Haushaltsgerät kaputt geht, sollte man sich zunächst einmal informieren, ob eine Reparatur überhaupt noch sinnvoll ist. Ist das Gerät sehr alt, lohnt sich in vielen Fällen eher eine Neuanschaffung und man sollte von einer Reparatur Abstand nehmen. Die Kosten für die Reparatur stehen dann vielfach in keinem Verhältnis zum Nutzen und in gar nicht wenigen Fällen ist eine Neuanschaffung von Wäschetrockner und Co. oftmals wirtschaftlich lohnenswerter.

Moderne Haushaltsgeräte sind heute in aller Regel erschwinglich und bereits für kleines Geld kann man neue Geräte erwerben. Eine Reparatur ist dabei meist nicht deutlich günstiger, sodass man über den Neuerwerb in jedem Fall nachdenken sollte. Auf diese Weise profitiert man als Verbraucher direkt doppelt. Einmal erhält man eine neue Garantie, die man in vielen Fällen gegen Zuzahlung auch noch erweitern kann, zudem aber umgeht man auch eventuellen Ärger mit einem Reparaturdienst. Ärgerlich ist ein Defekt zwar vor allem dann, wenn die Garantie gerade erst abgelaufen ist – allerdings haben Waschmaschine und Co. heutzutage meist nur noch eine geringe Lebensdauer. Somit ist ein relativ schneller Defekt zumindest für die Reparaturanbieter häufig keine große Überraschung.

Was kostet eine Reparatur eigentlich?

Ärger mit Reparaturdiensten vermeiden – so klappt esDie Kosten für eine Reparatur sind natürlich immer unterschiedlich. In den wenigsten Fällen aber bleiben die Kosten unter 100 Euro. Oftmals liegen diese gar deutlich höher. Der eigentliche Schaden spielt dabei eine Rolle, aber auch der bestellte Reparaturdienst ist dabei entscheidend, wenn es um die anfallenden Kosten geht. Jeder Anbieter hält einen anderen Stundensatz für angemessen und auch die Kosten für Anfahrt und Diagnose unterscheiden sich in den allermeisten Fällen. Somit ist direkt klar, dass die gleiche Reparatur je nach Anbieter unterschiedlich hohe Kosten verursachen kann.

Vereinzelt kann man aber auch von Festpreisen profitieren, die durchaus fair sind. Dann wird vor dem Beginn der Arbeit ein Preis vereinbart, an dem sich auch im Nachhinein nichts mehr ändert. Vor allem dann, wenn die Reparatur umfangreicher ist, als eingangs erwartet, kann das für den Kunden ein Vorteil sein. Auf der anderen Seite muss aber auch der vereinbarte Preis gezahlt werden, wenn beispielsweise nur ein Schlauch ausgetauscht werden muss. Dieses kleine Restrisiko bei der Nutzung eines Festpreises ist aber überschaubar und kann recht sicher kalkuliert werden.

Abzocke bei der Reparatur – auch im Computer-Bereich

Immer wieder wird von Kunden berichtet, die bei der Reparatur von Waschmaschine oder WC Abzocke erlebt haben. Auch unfreundliche Mitarbeiter werden immer wieder erwähnt. Doch dies scheint nicht nur bei Haushaltsgeräten der Fall zu sein, sondern auch bei Reparaturdiensten, die Computer und Laptops wieder Instand setzen sollen. Auch hier berichten die Verbraucherzentralen gar nicht so selten von Unternehmen, die unseriös arbeiten. Dabei gilt, dass man im Streitfall erst einmal gar nicht zahlen sollte. Das gilt vor allem dann, wenn Anfahrt und Abfahrt mit hohen Tarifen berechnet werden und die ganze Rechnung wenig seriös wirkt. Pauschalen würden laut Verbraucherzentrale auch nur dann gültig sein, wenn diese im Vorfeld eindeutig vereinbart worden sind.

Grundsätzlich gilt für Reparaturen nicht immer der Preis, den der Dienstleister verlangt. Viel öfter ist es der ortsübliche Preis, der als Grundlage gilt und den man als Verbraucher auch entsprechend einkalkulieren sollte. Ist der Preis für eine Reparatur von Toilette, PC oder auch Trockner unverhältnismäßig hoch, kann man sich auch bei der Verbraucherzentrale beraten lassen und auf diese Weise Hilfe erhalten. Vielfach ist die Masche der unseriösen Reparaturdienste dort bereits bekannt und man kann dem Kunden schnell weiterhelfen und ihm Lösungen anbieten.

Fazit: Ärger mit dem Reparaturdienst kann man vermeiden – aber nicht immer

Als Kunde hat man – trotz allen Ärgers, den ein defektes Gerät mit sich bringt – durchaus die Möglichkeit, sich vor unseriösen Reparaturdiensten und vor Abzocke zu schützen. Im besten Fall fragt man dazu schon am Telefon nach den Preisen und man darf den Gesprächspartner durchaus auch nach zusätzlichen Kosten – etwa für die Anfahrt – fragen. Somit kann man schnell erkennen, ob das Angebot in Ordnung ist oder ob man hier versucht, durch überhöhte Preise Geld zu verdienen. Zudem hat man immer auch die Möglichkeit, mehrere Dienstleister zu vergleichen und sich entsprechende Angebote einzuholen. Wie erwähnt, sollte man dabei auf Kostenvoranschläge verzichten und auch seltsame Klauseln nicht akzeptieren.

War der Reparaturdienst bereits da und die Kosten sind unverhältnismäßig hoch, kann man sich an die Verbraucherzentrale oder an die Handwerkskammer wenden. Hilft das alles nichts, bleibt letzten Endes nur der Weg zum Anwalt. Daher sollte man sich vielleicht auch schon vor der Reparatur fragen, ob diese eigentlich sinnvoll ist oder ob ein Kauf von neuen Geräten keine bessere Alternative wäre. Es wird somit deutlich, dass man sich vor Abzocke und Ärger durchaus schützen kann – vereinzelt merkt man aber nicht sofort, dass man gerade abgezockt wird. Insbesondere Senioren oder ältere Personen fallen auf die Maschen und Tricks derartig agierender Anbieter vermehrt herein.

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