⛽ Kommt die Spritpreisbremse? Kartellamt fordert Reform nach österreichischem Vorbild

Jeder Autofahrer kennt das Spiel mit dem leeren Tank und vor allem auch mit den Spritpreisen an den Tankstellen, die sich je nach Betreiber oftmals deutlich unterscheiden und auch gerne mal im Laufe des Tages sehr oft ändern können. So kann es sein, dass das Benzin schon nach der nächsten Ampelphase um mehrere Cent gestiegen ist, obwohl man sich in einer Tank-App die günstigste Tankstelle herausgesucht hat und enttäuscht wird.

Mit solchen Methoden soll laut dem Bundeskartellamt bald Schluss ein, denn es soll eine Priserhöhungsbremse für Tankstellen nach dem österreichischen Vorbild erschaffen werden.

Bis zu 22 Preisänderungen pro Tag und Tankstelle

Die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe hat Tankstellen unter die Lupe genommen und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Tankstellen bis zu 22 Mal am Tag den Kraftstoffpreis nach unten oder aber auch nach oben verändern.

Dadurch ist es Autofahrern nur noch schlecht möglich zum günstigsten Preis tanken zu können – gerade zu bekannten Zeiten, an denen der Sprit in der Regel immer am günstigsten war.

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Ähnliche Beschlüsse gab es schon im Jahr 2012

Die Länderkammer hat im Jahr 2021 erstmals versucht, die ständigen Preisveränderungen von Tankstellen zu regulieren. Anders als zu heutigen Zeiten wurden die Spritpreise im Schnitt nur vier bis fünfmal pro Tag geändert, sodass sich Autofahrer immer nach einer bestimmten Tageszeit und Preis richten konnten.

Leider stieß dieser Beschluss bei der Bundesregierung auf taube Ohren, aber durch die neuen und deutlich vermehrten Zunahmen an Preisänderungen wird das Thema zu einem Verbraucherthema, welches innerhalb der Länder besondere Beachtung genießt.

Österreich gilt als Vorbild für diesen Beschluss

Im Nachbarland Österreich sind Änderungen der Tankstellenpreise per Gesetz festgelegt. So dürfen Tankstellen und deren Betreiber, die Spritpreise um 12 Uhr einmalig zu erhöhen. Bei Preissenkungen ist eine Änderung allerdings zu jeder Zeit möglich, sodass Autofahrer ab 12 Uhr nur noch auf bessere Kraftstoffpreise hoffen können.

Auch die Bürokratie wird durch solch eine Regelung deutlich entlastet. Da ab diesem Zeitpunkt nur noch weniger Daten verarbeitet werden müssen, werden auch weniger Fehler entstehen. Tankstellen müssen die Informationen der Preisänderungen an die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe weiterleiten. Auf diese gemeldeten Daten können dann die sogenannten Tank-Apps zugreifen und Autofahrern stets den besten Preis der jeweiligen Tankstelle mitteilen.

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Tankstellenbetreiber begrüßen eine solche Spritpreisbremse

Anders als zu erwarten sprechen sich Tankstellenbetreiber positiv über diesen Vorschlag, bzw. Beschluss aus und dies hat einen sehr einfachen Grund.

Die Preisänderungen werden nicht direkt von der jeweiligen Tankstelle oder Tankstellenbetreiber durchgesetzt, sondern die Preisgestaltung wird von den großen Mineralölkonzernen gesteuert, die sozusagen die Preise den Betreibern diktieren, die sie dann gnadenlos umsetzen müssen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass gerade die Betreiber der Tankstellen raus aus dem Sündenbock-Pool aussteigen können, denn nur sie bekommen bei solchen Änderungen den Ärger der Kunden serviert.

Ergebnis wird zur Bundesratssitzung zum 17. Oktober erwartet

Laut Bundesrat wird dieses Vorhaben am 17. Oktober 2025 an die jeweiligen Ausschüsse übergeben, die dann mit diesem Vorschlag zur Änderung arbeiten und weiter diskutieren müssen. Einen definitiven Beschluss wird nach der Beratung folgen. Es bleibt also für tankende Menschen spannend.

Wie findet ihr diese Idee zur Regelung der Spritpreise? Macht das Konzept aus Österreich auch hierzulande Sinn oder könnten dann grundsätzlich die Spritpreise erhöht werden, damit es auch realisiert werden kann?