Finanzielle Stolperfallen beim Immobilienkauf vermeiden

Zwar sind die Zinsen für Immobilienkredite in den letzten Monaten deutlich gestiegen. Im Gegenzug sind aber auch die Preise für Immobilien in vielen Ecken Deutschlands gesunken. Jetzt ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, kann sich deshalb durchaus lohnen. Doch nur auf die vermeintlich niedrigen Immobilienpreise zu gucken, birgt ein hohes Risiko, sich finanziell zu verkalkulieren. Denn ein Immobilienkauf bietet verschiedene finanzielle Stolperfallen, die Du unbedingt beachten solltest.

Stolperfalle 1: Nicht genug Eigenkapital mitbringen

Durch die Inflation und die extrem gestiegenen Lebenshaltungskosten ist es derzeit sehr mühsam, genug Eigenkapital anzusparen. Wenn allerdings zu wenig Eigenkapital in die Immobilienfinanzierung einfließt, muss der Immobilienkredit höher ausfallen und die finanzielle Belastung steigt. Zu empfehlen ist, dass 10 bis 20 % des Kaufpreises inklusive Kaufnebenkosten als Eigenkapital vorliegen sollte, bevor man den Immobilienkauf in Angriff nimmt. Wer diese Summe noch nicht zusammengespart hat, sollte lieber noch etwas warten.

Stolperfalle 2: Zu kurze Zinsbindungsdauer wählen

Auch wenn von sinkenden Immobilienpreisen gesprochen wird, befinden sich die Preise immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Aufgrund der höheren Zinsen wird deshalb von den meisten Hauskäufern eine bezahlbare monatliche Ratenhöhe durch eine geringe Tilgung angestrebt. Eine niedrige Tilgung erhöht aber zwangsläufig die Laufzeit. Umso wichtiger ist es, auf eine ausreichend lange Zinsbindungsdauer zu achten. So kann das Risiko reduziert werden, dass eine teure Anschlussfinanzierung notwendig wird.

Finanzielle Stolperfallen beim Immobilienkauf vermeiden

Stolperfalle 3: Kaufnebenkosten vergessen

Da die Immobilienpreise trotz leichtem Sinkflug immer noch hoch sind, bleiben die Nebenkosten für Grunderwerbssteuer, Makler und Notar weiterhin hoch und müssen in die Finanzierung einkalkuliert werden. Denn sonst muss man plötzlich einen zweiten, meistens teureren Zusatzkredit aufnehmen, um die Kaufnebenkosten überhaupt bezahlen zu können. Um etwas zu sparen, kann man sich zum Beispiel nach einem privaten Immobilienverkäufer umschauen, der sein Haus ohne Makler verkaufen will. Das kann die Gesamtkosten für die Immobilie deutlich reduzieren.

Stolperfalle 4: Zu viele Kompromisse eingehen

Wer unüberlegt eine Immobilie kauft und zu viele Kompromisse bei der Größe oder Lage in Kauf nimmt, wird die Immobilie vielleicht schnell wieder verkaufen wollen. Allerdings wird bei vorzeitiger Kündigung der Finanzierung in der Regel eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig, die meistens mehrere Tausend Euro beträgt. Sollten die Zinsen bis dahin wieder gesunken sein, wird sie sogar noch höher ausfallen und man zahlt womöglich drauf. Deshalb sollte ein Immobilienkauf nie ein Schnellschuss sein, sondern immer wohl überlegt.

Finanzielle Stolperfallen beim Immobilienkauf vermeiden

Fazit

Auch wenn die sinkenden Immobilienpreise gerade zu einem schnellen Immobilienkauf verlocken, sollte man nichts übereilen. Ist wirklich genug Eigenkapital vorhanden? Wurden die Kaufnebenkosten in die Finanzierung mit einkalkuliert? Ist die Zinsbindungsdauer für die Kredithöhe angemessen? Und passt das anvisierte Haus wirklich auch zu den eigenen Bedürfnissen – und zwar nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft? Nur wenn Du alle Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, solltest Du zuschlagen. Wir wünschen Dir viel Erfolg!

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