LG 360 Cam

Nach den längst etablierten Action-Cams heißt der neue digitale Kamera-Trend Virtual Reality (VR). Damit sind Rundum-Panoramen gemeint, die mit Vollsphärenkameras besonders eindrucksvoll zur Geltung kommen. Die neue LG 360 Cam ist mit der entsprechenden App über Smart- und i-Phones bedienbar und folgt den konzeptionellen Pfaden der Ricoh Theta S.

Zwei Sphären mit 13 Megapixel Auflösung

Hinsichtlich des technischen Konzepts und des Designs erinnert die LG 360 Cam stark an die im Herbst 2015 vorgestellte Theta S von Ricoh. Auch die LG weist zwei Sensoren auf, die mithilfe der beiden Fischaugenoptiken in entgegengesetzte Richtungen blicken. Allerdings fällt das längliche Gehäuse fast 3,5 cm kürzer aus als das der Theta S. Um ein Vollsphärenbild zu ermöglichen, verfügen beide Objektive über einen Bildwinkel von jeweils 206 Grad. Das eingefangene Bild wird durch zwei Sensoren verarbeitet, die über eine Auflösung von jeweils 13 Megapixel verfügen. Die daraus resultierenden Vollsphärenvideos weisen eine maximale Auflösung von 2560 x 1280 Pixeln im gängigen MP4-Format auf, 360-Grad-Fotos sind 5660 x 2830 Pixel groß.

Zufriedenstellende Bildqualität

Chip.de (04.05.2016) beschreibt die Bildqualität als zufriedenstellend, wobei an den Rändern der beiden Bildsphären – ähnlich wie bei der Samsung Gear 360 – leichte Unschärfen und Farbsäume erkennbar sind. Laut trustedreviews.com (13.05.2016) und Expert Reviews (03.05.2016) ist die Videoqualität auf vergleichbar gutem Niveau wie die der Theta S. Wird das Video jedoch auf YouTube hochgeladen, was einen der wichtigsten Verwertungsaspekte ausmacht, zeigt die LG trustedreviews.com zufolge deutlich bessere Resultate: Während die Theta S mit einer 1080p-Auflösung filmt, kann die 360 Cam eine 2K-Qualität bieten, die Details sichtbar feiner auflöst.

Bedienung ausschließlich per App

Im Gegensatz zur Samsung Gear 360 weist die Vollsphärenkamera von LG kein Display auf und ist auch sonst nur mit wenigen Tasten ausgestattet: Eine Aufnahmetaste sitzt direkt unter einer der beiden Optiken und ein Hauptschalter ist seitlich positioniert. Daneben zeigen zwei LEDs an, ob die Kamera sich im 360-Grad- oder im 180-Grad-Modus befindet. Auf der Unterseite des Gehäuses sind der Slot für eine microSD-Karte bis 2 TB, ein Micro-USB-Anschluss und ein Stativgewinde untergebracht. Die Kamera kommt außerdem mit einem Schutzgehäuse aus Kunststoff, das sich zum Transport über die Kamera schieben lässt. In Aktion lässt sich das Gehäuse auch als Handgriff am Kameraboden befestigen. Aufgrund der wenigen Bedienelemente ist die Kamera ausschließlich über die entsprechende Kontroll-App steuerbar. Das funktioniert sowohl mit Smartphones der Android-5.0-Generation als auch mit iPhones ab iOS 8, die Synchronisierung der Kamera erfolgt per Bluetooth.

Fazit

Die LG 360 Cam ist derzeit eine der günstigsten Vollsphärenkameras auf dem Markt. Den Testern zufolge machen ihre 360-Grad-Videos auf dem Smartphone-Display einen brillianten, scharfen Eindruck. Bei der Verwendung von VR-Brillen wie zum Beispiel der LG 360 VR reicht die maximale Auflösung gerade noch für ein befriedigendes Bild aus. Im Gegensatz zur Theta S ist die LG ausschließlich über die entsprechende App zu bedienen. Sie hat jedoch gegenüber der Samsung Gear 360 den Vorteil, dass hierfür nahezu alle modernen Smartphones und nicht nur Galaxy-Produkte der S6- und S7-Generation geeignet sind.