Disney Villainous - Böse Miene zum guten Spiel (DE)

Disney Villainous

• Ein ungewöhnliches Konzept rund um Bösewichte aus der Disney-Welt
• Jeder Charakter hat ein ganz spezielles Ziel zu erfüllen, um zu gewinnen
• Um das Ziel zu erreichen, muss jeder eine gute Kartenhand aufbauen

Endlich gewinnt mal der Böse

Disney steht für bunten Kinderspaß mit einem Happy End. Es ist daher überraschend, dass sich das Autorenteam Prospero Hall ausgerechnet mit den Bösewichten aus den Filmen beschäftigt. Käpt’n Hook, Dschafar, Malefiz, Prinz John, Herzkönigin und Ursula stehen für die 2–6 Personen ab 10 Jahren zur Auswahl. Jeder Charakter hat ein ganz eigenes, persönliches Ziel. Es gewinnt, wer seine speziellen Anforderungen als erstes erfüllt. Die Helden treten dabei nur bedingt gegeneinander an. Das Geschehen verlagert sich in jeweils eine eigene, leicht durchlässige Welt. Das bedeutet: Jeder versucht, auf seinem Tableau zum Sieg zu kommen. Es gibt jedoch für alle Möglichkeiten, gegeneinander vorzugehen.

Die Ziele der Charaktere

Die Veröffentlichung vom Ravensburger-Label Wonderforge ist ein interessanter, neuer Ansatz, Filmklassiker auf den Tisch zu bringen. Um Atmosphäre zu schaffen, hat jeder Charakter eigene Stärken und Schwächen – und ein eigenes Ziel. Dazu gehören auch eigene Tableaus als Welt, eigene Kartensätze mit Gegenständen, Helden und Handlangern sowie ein eigenes Bösewichthandbuch. Die Aufgaben sind unterschiedlich. Käpt’n Hook muss Peter Pan besiegen. Dschafar muss die Wunderlampe platzieren und den Dschinn hypnotisieren. Malefiz gewinnt, wenn sie das ganze Land verflucht. Prinz John benötigt für den Sieg 20 Machtchips. Der Herzkönigin muss einen erfolgreichen Schlag durch je ein Krockettor an jedem Ort gelingen. Ursula benötigt Dreizack und Krone in ihrer Höhle.

Wenige Regeln erlauben viele Möglichkeiten

Jeder Bösewicht bleibt grundsätzlich auf seinem Tableau. Anfangs erhält jeder Spieler vier Handkarten. Die eigenen Karten sind in Schicksalskarten und Bösewichtkarten aufgeteilt. Das Tableau zeigt vier Orte mit unterschiedlichen Aktionsmöglichkeiten und mehrere Ablagemöglichkeiten für Helden sowie Gegenstände und Handlanger. Wer an der Reihe ist, setzt seine Figur an einen beliebigen Ort. Dann sind alle Aktionen erlaubt, die der Ort bietet. Diese reichen von Ausspielen einer Karte über Erhalt von Machtchips und Bekämpfen von Helden bis zum Aktivieren einer Fähigkeit oder dem (Um-) Platzieren von Karten. Besonderheit: Eine Aktion erlaubt, Karten in die Auslage der Gegner zu legen. Diese erschweren diesem den Sieg.

Die märchenhaften Bösewichte machen Spaß

Karte ausspielen, Figur versetzen, den Gegner ärgern - alles kostet Machtpunkte und bringt den Bösewicht dem Ziel ein Stück näher. Der Ablauf von Villainous - Böse Mine zum guten Spiel ist überschaubar, erzeugt aber eine ganz eigene Atmosphäre. Diese ist geradezu märchenhaft und eben disneytypisch. Die wunderschönen Illustrationen und die liebevollen individuellen Beschreibungen der Ziele und Hintergründe der Bösewichte unterstützen die Stimmung. Da jeder eigene Ziele und Fähigkeiten hat, müssen sich die Spieler die Besonderheiten der Figuren erst erarbeiten. Das schafft Raum für Wiederholungen und Kombinationen mit den weiteren Veröffentlichungen aus der Villainous-Reihe wie dem auch eigenständig spielbaren Das Böse schläft nie.

Über den Autor:

Reich der Spiele ist ein Online-Magazin, das seit 2001 ausführlich über Gesellschaftsspiele berichtet. Ein Schwerpunkt sind kompetente und kritische Rezensionen über Neuheiten.