Testfazit

Testnote

3,2

befriedigend

Wie auch immer DJI das geschafft hat: Die Spark ist ein echter Kracher, ultrakompakt, mit Smartphone und Gesten steuerbar und mit rund 600 Euro noch erschwinglich. Das wird vermutlich viele Drohnen-Interessierte zu einem Kauf verleiten. Bei all der Euphorie bleibt nur zu hoffen, dass sich trotz der simplen Gestensteuerung alle Drohnen-Lenker an die geltenden Regeln halten und ihr Fluggerät eben nicht einfach überall starten lassen. Denn sonst kann schnell Schluss sein mit dem großen Drohnen-Spaß.

Pro
  • Sehr kompakt
  • Gestensteuerung
  • Gute Fluglage
Kontra
  • Etwas kurze Akkulaufzeit
  • Keine Fernbedienung im LIeferumfang
Mit der Mavic Pro landete DJI einen Volltreffer: Die Drohne ist sehr kompakt, relativ günstig und dank zahlreicher Sensoren und Assistenzsysteme einfach zu fliegen. Dann tauchten erste Fotos und Videos einer noch kleineren Drohne mit dem Namen DJI Spark auf. Anschließend wurde es offiziell und der Drohnen-Hersteller präsentierte das neue Mini-Kamera-Fluggerät – und der Name ist tatsächlich Spark, also Funke. COMPUTER BILD hat den Winzling getestet.

DJI Spark mit Gesten steuern


Auf den ersten Fotos und Videos war schon deutlich zu erkennen, dass die Spark kleiner ist als die zusammengeklappte DJI Mavic Pro. Und tatsächlich ist die sie kaum größer als ein Elektrorasierer. Die vier Ausleger für die Rotoren sitzen wie vermutet fest und sind nicht klappbar, die Propeller aber wie bei der Mavic Pro faltbar. Das Gewicht beträgt laut Hersteller 300 Gramm. Damit ist die Spark die leichteste Drohne des Herstellers, liegt aber knapp über der von Bundesminister Alexander Dobrindt in seinen neuen Regeln für meldepflichtige Drohnen festgelegten Gewichtsgrenze. Die Spark benötigt also eine Plakette mit dem Besitzernamen. Eine weitere Besonderheit neben den kompakten Abmessungen: Die Spark ist komplett mit Gesten steuerbar, ohne Smartphone-App und ohne Fernsteuerung. Das klappt gut über recht eingängige Hand- und Arm-Bewegungen – perfekt für das schnelle Video oder Foto zwischendurch. Nach dem Start aus der Hand folgt die Drohne dem ausgestreckten Arm, um in die richtige Position zu kommen. Auf Winken reagiert die Drohne mit einem Foto. Zum Landen hält man die Hand unter die Drohne und sie landet darauf – gewöhnungsbedürftig, aber ziemlich cool. Mehr braucht man für die Spark eigentlich auch gar nicht.
DJI Spark
Klein, kompakt und farbenfroh: die neue DJI Spark.
Foto: DJI
Die Smartphone-Steuerung per App ist recht langsam und macht nicht wirklich Spaß. Mit der optionalen Fernsteuerung klappt die Kontrolle des Flugs deutlich besser. In der Luft reagiert die Spark deutlicher als größere Drohnen auf den Wind und liegt nicht ganz so ruhig und stabil in der Luft wie etwa die Mavic. Ein paar neue Modi sind an Bord: Dronie (Spark fliegt rückwärts nach oben), Kreisen (kreist um ein Objekt), Helix (Spark fliegt spiralförmig aufwärts) und Rocket (senkrecht nach oben). In jedem Modus nimmt die Drohne automatisch ein zehn Sekunden langes Video auf. Neu sind auch ein Panorama-Modus, bei dem die Drohne wahlweise ein horizontales oder vertikales Panorama aufnimmt, und der ShallowFocus. Der stellt den scharfen Bereich in den Vordergrund und lässt den Hintergrund unscharf verschwimmen – wie man es etwa von DSLRs gewohnt ist. Kleine Drohne = kleiner Akku: DJI gibt eine Flugzeit von 16 Minuten an.

Full HD und 12 Megapixel


Die Kamera und deren Aufhängung (Gimbal) haben keinerlei Ähnlichkeit mit dem großen Bruder. Besonders auffällig: Die Kamera sitzt nicht mittig im Gehäuse, sondern seitlich versetzt. Eingebaut ist laut Hersteller ein Bildsensor im 1/2.3 Zoll-Format (6,2x4,6 Millimeter, etwas größer als in Smartphones), der Videos in Full HD aufnimmt und Fotos mit einer Auflösung von 12 Megapixel liefert. Aufgehängt ist alles an einem Zwei-Achsen-Gimbal – die dritte Achse zum Ausgleichen von Kippbewegungen fehlt. Im Inneren steckt viel bekannte Technik: Satelliten-Ortung mit GPS und dem russischen Pendant GLONASS, ein abwärts gerichtetes Positionierungssystem, mit dem die Drohne 30 Meter über dem Boden schwebt sowie ein nach vorn ausgerichteter Kollisionsschutz. Die Videos kommen nicht ganz an die Qualität der großen Drohnen heran, die Fotos sind knackig, aber mit leichtem Rauschen versehen. Steuern lässt sich die Spark per Smartphone, eine Fernbedienung ist optional erhältlich. Damit ist auch der Sportmodus freischaltbar, der Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h erlaubt. Der Gimbal passt die Blickrichtung der Kamera stets so an, dass sie in Flugrichtung geradeaus blickt. Die Drohne ist mit der DJI-Videobrille „DJI Goggles“ kompatibel.

Preise und Zubehör


Die DJI Spark kostet rund 600 Euro. Die Fly-More-Combo mit Fernbedienung (Einzelpreis: 179 Euro), Propellerschutz (25 Euro), Zusatzbatterie (59 Euro), Akkuladestation (79 Euro) und Schultertasche (69 Euro) liegt bei 799 Euro. Zum Vergleich: Die Basisversion der Mavic Pro kostet 1.200 Euro.