Unverpackt ist es Amazon offenbar lieber: Neue Rücksende-Tarife aufgetaucht

Amazon möchte offenbar, dass Kunden ihre Rücksendungen lieber unverpackt bei DHL oder UPS abgeben. Darauf deuten Beobachtungen der Rücksendegebühren hin.

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(Bild: Natee Photo/Shutterstock.com)

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Wer bei Amazon etwas zurücksenden möchte, muss bei der Auswahl der Methode genauer hinsehen: Der Onlinehändler erhebt jetzt offenbar auch bei Gewährleistungsfällen bei einigen Optionen Kosten – allerdings nicht immer. Augenscheinlich beabsichtigt Amazon dabei, die Kunden künftig stärker dazu zu bringen, Waren unverpackt und ohne Adressaufkleber in DHL-Filialen und bei UPS abzugeben.

Ein Leser wies uns auf die Änderung der Kostentabelle hin. Wie er schildert, sei es bei Retouren innerhalb der Widerrufsfrist – etwa bei Nichtgefallen – schon in der Vergangenheit öfter vorgekommen, dass Retouren kostenpflichtig waren. Neu sei allerdings, dass auch in Gewährleistungsfällen solche Unterschiede existieren. Diese seien bislang alle kostenfrei gewesen, erklärt er und belegte dies anhand von Bildschirmfotos. Amazon agiere dabei aber nicht einheitlich – in verschiedenen Anläufen einer Rücksendung mit dem jeweils gleichen Grund wurden die Optionen wechselweise mit und ohne Kosten angezeigt.

Dem Bildschirmfoto mit der kostenpflichtigen Variante zufolge werden im Falle einer Gewährleistung nur noch die unverpackte Abgabe in einer Postfiliale und bei UPS kostenfrei angeboten. Wer seine Sendung selbst etikettieren will, muss demnach 2,99 Euro zahlen. Kurios: Die verpackungslose Abgabe über eine Packstation soll einen Euro kosten.

Die Amazon-Pressestelle äußerte sich zur aufgetauchten neuen Kostenstruktur nicht. "Wir testen regelmäßig Möglichkeiten, um Produktrücksendungen für unsere Kund:innen so einfach und umweltfreundlich wie möglich zu gestalten", antwortete ein Sprecher auf Anfrage von heise online. Viele Rücksendungen seien jetzt einfacher denn je. Bei der verpackungslosen Rücksendung erhalten die Kunden einen QR-Code von Amazon, den sie in der Rückgabestelle vorzeigen müssen. Dort werden die Produkte dann verpackt und versendet.

Das Bildschirmfoto zeigt die neuen Rücksende-Tarife, die einem Amazon-Kunden angezeigt wurden.

Warum aber Amazon selbst den verpackungslosen Weg bevorzugt, verrät das Unternehmen nicht. Gründe könnten bessere Konditionen bei den Logistikunternehmen sein, die statt vieler Einzelsendungen Amazons Rücksendungen durch die verpackungslose Abgabe bündeln können. Wie genau die Rücksendungen nach Abgabe in einer Filiale gehandhabt werden, wurde ebenfalls nicht beantwortet.

(mki)