Realme baut nicht nur Smartphones, sondern auch Tablets. Das Modell mit dem schlichten Namen Realme Pad will dem iPad ans Leder! Klappt das? Der Test!
Testfazit
Testnote
2,5
befriedigend
Diese Premiere ist geglückt: Das Realme Pad ist zwar nicht so gut wie Apples iPad 10.2, leistete sich im Test aber keine riesigen Schwächen: Es ist toll verarbeitet, die Ausstattung ist fast vollständig, die Bildqualität okay und die Akkulaufzeit lang. Klar, es ist nicht das schnellste Tablet und die Kameras liefern auch keine 1A-Fotos und -Videos. Aber dafür ist es auch deutlich günstiger. Die kleinste Version mit 3 Gigabyte Arbeitsspeicher und 32 Gigabyte Hauptspeicher kostet 190 Euro, die hier geprüfte Version mit 4 Gigabyte Arbeitsspeicher und 64 Gigabyte Hauptspeicher gab es zum Testzeitpunkt im Angebot ebenfalls für 190 Euro. Die Top-Variante mit LTE, 6 Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte Hauptspeicher schlägt mit 290 Euro zu Buche. Zum Vergleich: Die kleinste iPad-Version (10. Generation) kostet 579 Euro, die größte Variante 979 Euro.
Erst Xiaomi mit dem Pad 5, dann Nokia mit dem T20, jetzt Realme: Immer mehr Unternehmen erweitern ihre Produkt-Palette um Tablet-PCs. Umso wichtiger ist es für die Firmen, nicht ein weiteres 08/15-Tablet auf den Markt zu bringen. Viel besser: sich von der breiten Masse abzuheben. An das Realme Pad stellt der Hersteller selbst schon einmal gewaltige Ansprüche: Es soll ein ernstzunehmender Kontrahent des iPad 10.2 2021 sein. Viel günstiger ist es. Aber kann das Realme Pad auch im Test überzeugen?
Vom günstigen Preis spüren Nutzer schon einmal nichts bei der ersten Berührung: Das 246x156 Millimeter große Realme Tab steckt in einem edlen Aluminium-Kleid, die Verarbeitung ist top – so die einhellige Meinung der Tester. Das Gehäuse ist aber etwas kratzempfindlicher als das iPad 10.2 – es empfiehlt sich daher eine Tablet-Hülle für den Transport. Mit einem Gewicht von exakt 436 Gramm ist das Realme Pad schön leicht und mit 8,7 Millimetern Bauhöhe an der dicksten Stelle auch recht dünn.
10,4-Zoll-Format
Auf dem 10,4 Zoll großen Bildschirm (Displaydiagonale: 26,4 Zentimeter) zeigt das Realme Pad Webseiten, Spiele, Fotos und Videos mit 2000x1200 Pixeln – das ist etwas mehr als die sonst typische Full-HD-Auflösung mit 1920x1200 Pixeln. Das Display zeigt Inhalte auf Wunsch sehr hell (maximal 461 Candela pro Quadratmeter) und mit einem hohen Kontrast (1.544:1). Die Farbtreue dürfte aber gern höher ausfallen (92,9 Prozent). Gut: Den erweiterten Farbraum sRGB zeigt das Realme Pad zu 97,4 Prozent an, den DCI-P3 jedoch nur zu 74 Prozent. Das dürfte nur professionelle Foto- und Videobearbeiter stören, alle anderen bekommen davon wenig mit. Die Displayqualität ist in der Summe okay, aber lange nicht so wie beim iPad 10.2.
Kein Überflieger
Das Realme Pad arbeitet mit seinem Mittelklasse-Prozessor MediaTek Helios G90T auch langsamer als das iPad 10.2: Im Test war das Realme Pad alles andere als ein Überflieger. So brauchen Nutzer zum Beispiel etwas Geduld, bevor sich ein PDF-Dokument oder eine kräftezehrende App wie Photoshop Elements öffnet. Zudem genehmigte sich das Relame Zeit, bevor es Nutzereingaben auf dem Display umsetzt – die Bedienverzögerung lag bei 100 Millisekunden. Beim Surfen, Shoppen und Filme gucken fällt das nicht weiter auf, beim Erstellen von Skizzen und handschriftlichen Notizen per Stift aber schon.
Sehr sparsam
Dafür geht das Realme Pad sehr knausrig mit der in dem 7.100-Miliampere-Stunden-Akku gespeicherten Energie um: Im Test kam das Realme in einem sehr nutzungsintensiven Szenario acht Stunden und 49 Minuten ohne Steckdose aus – ein sehr guter Wert. Bei einer maximalen Ladeleistung von 21 Watt dauerte es rund drei Stunden, bevor der Akku wieder voll war. Klasse: Per USB-C-Anschluss lassen sich auch andere Geräte wie Smartphones oder Kopfhörer mit Energie aus dem Tablet-Akku befüllen – das Realme Pad beherrscht sogenanntes Reverse-Charge.
LTE an Bord, Speicher erweiterbar
Schade: Das Realme geht zu Hause noch per WLAN-ac ins Netz und nicht per aktuellem WLAN-ax. Gut dafür: Mit dem Realme Tab dürfen Nutzer auch unterwegs per LTE ins Netz – ein entsprechender Vertrag und Netzabdeckung vor Ort vorausgesetzt. Besonderheit: Es hat sogar Dual-SIM. Das heißt: Nutzer können zum Beispiel eine dienstliche und eine private SIM-Karte mit dem Realme nutzen. Dann lässt sich aber der Speicher nicht erweitern. Das funktioniert nur, wenn einer der beiden SIM-Karten-Steckplätze frei für eine microSD-Karte bleibt.
Kameras okay
Und was taugen die Kameras? Die Frontkamera erfasst das eigene Konterfei in Videotelefonaten in einer ordentlichen Qualität. Schade: Das Gesicht nimmt die Linse jedoch immer mit einem weiten Winkel auf, also wie mit einem Fischaugen-Objektiv breitgezogen. Das ließ sich im Test auch nicht abstellen. Die rückseitige Kamera macht bei Tageslicht gute Aufnahmen. Bei schlechtem Licht sind die Aufnahmen aber eher mäßig.
Diese Premiere ist geglückt: Das Realme Pad ist zwar nicht so gut wie Apples iPad 10.2, leistete sich im Test aber keine riesigen Schwächen: Es ist toll verarbeitet, die Ausstattung ist fast vollständig, die Bildqualität okay und die Akkulaufzeit lang. Klar, es ist nicht das schnellste Tablet und die Kameras liefern auch keine 1A-Fotos und -Videos. Aber dafür ist es auch deutlich günstiger. Die kleinste Version mit 3 Gigabyte Arbeitsspeicher und 32 Gigabyte Hauptspeicher kostet 190 Euro, die hier geprüfte Version mit 4 Gigabyte Arbeitsspeicher und 64 Gigabyte Hauptspeicher gab es zum Testzeitpunkt im Angebot ebenfalls für 190 Euro. Die Top-Variante mit LTE, 6 Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte Hauptspeicher schlägt mit 290 Euro zu Buche. Zum Vergleich: Die kleinste iPad-Version (10. Generation) kostet 579 Euro, die größte Variante 979 Euro.