Testbericht

Blackberry Z10 im Test

5.3.2013 von Bernd Theiss

Blackberry will mit dem neuen Betriebssystem 10 und dem Blackberry Z10 aufholen. Der Test des Z10 zeigt, dass das gelingen könnte.

ca. 5:30 Min
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Testbericht
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  1. Blackberry Z10 im Test
  2. Datenblatt
  3. Wertung
Blackberry Z10
Blackberry Z10
© Blackberry

Pro

  • gut ausgestattet und leistungsfähig
  • universell in der Kommunikation
  • ausgereifte Touchscreen-Tastatur
  • rund 70 000 Apps zum Start
  • angenehm zu bedienen
  • mit einer Hand bedienbar

Contra

  • Kamera höchstens durchschnittlich

Zwei Jahre nach der Ankündigung, aus dem zugekauften und in der Autobranche bewährten Echtzeitbetriebssystem QNX die Smartphone- und Tablet-Software Blackberry 10 zu entwickeln, ist es soweit: Mit dem Z10 hat der kanadische Hersteller sein erstes Smartphone der neuesten Generation vorgestellt. Und sich, als Zeichen, dass es hier um mehr als nur um ein neues Betriebssystem samt Smartphone geht, auch gleich noch von Research in Motion in Blackberry umbenannt.

Jetzt mit Touchscreen

Das schürt Erwartungen an das erste Smartphone mit der neuen Software, den Blackberry Z10 für 629 Euro. Der fällt zunächst dadurch auf, dass er nur wenig mehr Raum einnimmt als das iPhone 5 . Dem Größenwahn der Konkurrenten Samsung Galaxy S3, HTC One X+ oder Asus Padfone 2 erliegt er nicht.

Stattdessen liegt das Augenmerk beim Blackberry Z10 auf der Einhandbedienung. Aus diesem Grund sitzen die wichtigsten Bedienelemente auch weit unten auf dem 4,2-Zoll-Touchscreen. Darunter sorgt keine feststehende Leiste mit Tasten für Funktionen wie Home, Suche, Zurück oder Telefon für Distanz.

In puncto Auflösung, Qualität und Helligkeit braucht das Blackberry-Z10-Display keinen Vergleich zu scheuen. Mit 1280 x 768 Pixeln steckt es in Sachen Informationsreichtum die meisten deutlich größeren Anzeigen in die Tasche, und 750 Candela pro Quadratmeter sorgen auch an hellen Sonnentagen für einen guten Kontrast. Verpackt ist das Display in ein mit 130 x 66 x 9 Millimeter bei 136 Gramm handfreundlich schmales und taschenfreundlich dünnes Gehäuse, das äußerst solide wirkt und nicht auf exotische Materialien setzt.

Blackberry Z10
Die eine Seite des Z10 zieren nur die Lautstärketasten, die andere bietet Netzteil- und HDMI-Monitor-Anschluss.
© Blackberry

Dieser gute Eindruck bestätigte sich am Ende unseres Tests, als außer den obligatorischen Fettfingern keine weiteren Gebrauchsspuren auf der griffigen Oberfläche des Z10 zu finden waren. Manches Smartphone mit viel Metall zeigt den harten Testeinsatz deutlicher.

Top-Ausstattung

Obwohl der Blackbery Z10 sehr stabil ist, lässt sich die Rückplatte abnehmen. Dahinter sitzen der wechselbare Akku, der Micro-SIM-Card-Slot und ein Schlitz für eine Micro-SD-Card - der Speicher lässt sich also fast beliebig erweitern. Auf der Rückplatte selbst findet sich eine Antenne für NFC (Near Field Communication), sodass die Nutzung des Z10 als Geldkartenersatz oder Ausweis schon vorbereitet ist.

Außer der Nahfeldkommunikation beherrscht der neue Blackberry auch alle anderen wichtigen Spielarten der Funktechnik, WLAN sogar im 5-GHz-Band. Der zackige Datenfunk LTE läuft hier ebenfalls, und zwar nicht nur auf den drei in Deutschland gebräuchlichen Bändern 800 MHz, 1800 MHz und 2,6 GHz, sondern auch auf 900 MHz.

Übersicht: LTE-Frequenzen

Das Zentrum von so viel Connectivity ist der Snapdragon S4+, Qualcomms Top-Dual-Core-Prozessor mit satten 2 GB Arbeitsspeicher. Er sorgt beim Blackberry Z10 im Allgemeinen für blitzschnelle Reaktionen, lediglich zwischen dem Antippen und dem Öffnen eines Programms wird noch der Active-Frames-Screen dazwischengeblendet. Womöglich soll der Nutzer so über das Multitasking auf dem Laufenden gehalten werden.

Zusätzlich zur Möglichkeit der Speichererweiterung bietet der Z10 selbst viel Datenspeicher - von 16 installierten sind bei ihm 11 Gigabyte verfügbar. Die 8-MP-Kamera schießt unter guten Bedingungen ordentliche Bilder, mit der ansonsten erstklassigen Ausstattung hält sie aber nicht mit. Etwas störend ist auch, dass das simulierte Auslösegeräusch nicht abschaltbar ist.

Bildergalerie

Blackberry Z10

Blackberry

Galerie: Blackberry Z10

Wir stellen den Blackberry Z10 vor.

Tolle Akustik

Bei den Messungen macht sich die ausgefuchste Technik bemerkbar. So ist die Gesprächsausdauer mit beinahe viereinhalb Stunden im UMTS-Betrieb und mit mehr als zwölf Stunden in GSM-Netzen sehr gut, doch bei bewegten Bildschirminhalten (Scrollen, Videos) geht sie stärker zurück als üblich.

Das kann auch an der ausgefeilten Textvorhersage liegen, die das virtuelle Keyboard unter Aufbietung sicherlich erheblicher Rechenleistung bietet. So erreicht der Blackberry Z10 im normalen Einsatz eine Ausdauer von viereinhalb Stunden. Das ist im Zusammenspiel mit den ausgedehnten Gesprächszeiten unter dem Strich gut. Die Akustik des neuen Blackberrys ist sogar sehr gut.

Bemerkenswert ist etwa die Störgeräuschunterdrückung, wenn man vom Rand einer viel befahrenen Straße jemanden anruft. Noch erstaunlicher sind die Funkeigenschaften des Blackberry Z10: Beim für schnelle Datenverbindungen wichtigen UMTS-Empfang (HSPA+ mit 42/5,76 Mbit/s) lehrt das Z10 die versammelte Konkurrenz das Fürchten.

Gut zu bedienen

Und die in der Praxis überzeugende Technik lässt sich auch noch gut bedienen. Besonders wichtig in den Augen vieler Blackberry-Fans ist dabei die Tastatur. Die muss auf dem Touchscreen des Z10 natürlich ohne spürbare Erhebungen auskommen. Die Treffsicherheit wird jedoch durch die besonders großen Tasten erhöht, deren Reihen zudem durch virtuelle Abstandsleisten getrennt sind.

Die Plattform: So funktioniert Blackberry 10

Daneben macht die Tastatur Wortvorschläge. Doch anders als die Mitbewerber platziert sie diese über dem Buchstaben, der als nächster zum Wort gehört - und damit genau dort, wo der Schreiber hinschaut. Der muss den Vorschlag dann nur noch in Richtung Textfeld wischen. Raffiniert. Noch raffinierter ist allerdings, dass der Blackberry Z10 seine Vorschläge aus Texten generiert, die der Besitzer verfasst hat.

Er nutzt also sein Wissen darüber, welche Vokabeln der User besonders häufig einsetzt, und das auch noch in in drei vorwählbaren Sprachen. Denglischer Neusprech funktioniert so automatisch. Schon nach kurzer Zeit ist diese Schreibhilfe extrem effektiv, weil sie Zeit spart und die Qualität geschriebener Texte erhöht.

Power-Tool "Remember"

Neben den wichtigsten Grundeigenschaften und -komponenten des Betriebssystems Blackberry 10, etwa dem Hub, dem Multitasking und Balance, erweist sich die zunächst etwas unscheinbare App "Remember" als Power-Tool. Mit ihr lassen sich Notizen, Aufgaben und Termine festhalten. All das kann man um Dateien, Fotos, Links und Ähnliches ergänzen und die Informationen dann auch sehr gut zwischen Apps austauschen.

Blackberry Z10 - Unvergesslich
Mit der App Remember lassen sich wichtige Daten verwalten.
© connect

In der Bedienung hat der Z10 also viel zu bieten, wobei der Nutzer zumindest zu Anfang zur Auseinandersetzung mit dem System gefordert ist. Smartphones von Blackberry hatten schon immer einige Tricks, die gelernt sein wollen. Ohne Tricks hält die Blackberry World bereits rund 70 000 Apps für Blackberry 10 bereit.

Blackberry Q10 im Praxistest

Wie das geht? Nun, die Kanadier haben erstens einen einfachen Weg gefunden, um für Jelly Bean programmierte Android-Apps zu portieren, und zweitens haben sie sich stark um die Programmierer-Community bemüht. So sind mittlerweile schon viele besonders populäre Apps für das neue Betriebssystem verfügbar.

Auch auf den Endverbraucher ist Blackberry einen wichtigen Schritt zugegangen: Der User kann Blackberry-10-Smartphones ohne kostenpflichtigen RIM-Service benutzen. Endlich.

Fazit: Beeindruckendes Teil

Der Z10 jedenfalls stimmt zuversichtlich, dass Blackberry das Comeback tatsächlich gelingen kann. Das schicke Teil beeindruckt mit einer raffinierten, hochentwickelten Hardware und beherrscht sämtliche Aufgaben, die man von einem Smartphone erwarten darf.

Darüber hinaus ist er in Bezug auf Keyboard und Multitasking sowie mit seinem Hub auch in Bezug auf Messaging eine echte Alternative zu den Smartphones der etablierten Hersteller. Auch wenn das Rennen für Blackberry damit natürlich noch lange nicht gewonnen ist: Der Start mit dem Blackberry Z10 ist vielversprechend.

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