Testfazit

Testnote

2,4

gut

Das neue Spitzen-Tablet von Samsung bietet Android-Fans ein Display mit tollem Kontrast, knalligen Farben und einem guten Bildschirmstift. Klasse: Das Arbeitstempo war im Test durchweg hoch – und die Ausstattung vollzählig: flinkes LTE, schnelles WLAN-ac und aktuelle Bluetooth-Version 4.2. Ebenfalls gut: Wie beim Vorgänger Tab S2 lässt sich bei Nummer 3 der knappe Speicher per microSD-Karte erweitern. Ein gravierendes Manko hat aber auch das Tab S3: Der knackige AMOLED-Bildschirm geht nicht sonderlich sparsam mit Energie um, die Akku-Laufzeit ist daher sehr kurz. 6 Stunden und 49 Stunden sind für ein Tablet nicht mehr zeitgemäß!

Pro
  • Scharfes, brillantes Display
  • Hohes Arbeitstempo
  • Dünne, leichte Bauweise
  • Tadellose Verarbeitung
  • LTE, WLAN-ac, Bluetooth 4.2
  • Speicher erweiterbar
  • Ordentliche Kameras
Kontra
  • Kurze Akkulaufzeit
  • Maximale Helligkeit etwas gering
  • NFC fehlt
2016 war wahrlich kein einfaches Jahr für Samsung. Der explosive Akku des Galaxy Note 7 sorgte für einen medialen Flächenbrand, das Vorzeige-Flaggschiff musste aus Sicherheitsgründen in Windeseile vom Markt. Und auch das überarbeitete Modell hatte mit der heißen Problematik zu kämpfen. Es war das Ende des Note 7. Ein Debakel, das inzwischen untersucht und öffentlichkeitswirksam ausgewertet wurde. Zeit für Samsung, endlich wieder nach vorne zu blicken. Kein Wunder also, dass sich beim Pressekonferenzen-Showdown auf dem MWC (27. bis 2. März in Barcelona) alle Augen auf Samsungs Neuheiten richteten. Und mit dem Galaxy Tab S3 legen die Südkoreaner ein neues Tablet vor, das Apples iPad-Vormachtstellung mächtig gefährlich werden könnte. Könnte ...

Galaxy Tab S3: Wie ein dünnes S7 im 4:3-Format


Seit jeher haben Android-Tablets gefühlt einen schweren Stand. Der Schatten von Apples iPad ist groß – mit seinem App-Mikrokosmos ist iOS nahezu perfekt an die Bedürfnisse von Tablet-Nutzern angepasst. In Googles Android-Welt ist das etwas anders: Das mobile Betriebssystem ist vor allem auf Smartphones ausgelegt, nicht auf den XXL-Bildschirm moderner Tablets. Entsprechend ruhig wurde es in der letzten Zeit um neue Riesen-Androiden. Gut, dass Samsung mit dem Tab S3 einen neuerlichen Vorstoß wagt. Es wirkt wie ein dünnes S7, das in den Zaubertrank-Kessel gefallen ist. Doch wie Obelix sieht das S3 nicht aus – auf unglaublich kompakten 169x237,3x6 Millimetern ist ein 9,7-Zoll-Display im vom iPad bekannten 4:3-Format verbaut, das gestochen scharf mit 2048x1536 Pixeln auflöst.

Samsung Galaxy Tab S3
Das 9,7-Zoll-Display bietet eine gestochen scharfe Auflösung, die AKG-Lautsprecher einen guten Klang – zumindest bei normaler Lautstärke.
Foto: COMPUTER BILD

S-Pen: Verwandlung zum digitalen Notizblock


Damit scheinen die sichtbaren Technik-Unterschiede zum iPad gering, wenn da nicht das große Faustpfand des Tab S3 wäre: die AMOLED-Technik. In Sachen Kontrast (über 5000:1) und knallig bunten Farben kann Apple einfach nicht mithalten – Samsung setzt erstmals auf den von UHD-TVs bekannten HDR-Effekt. Im Zusammenspiel mit den vier AKG-Lautsprechern entsteht so ein beeindruckendes Heimkinogefühl in den Händen. Beim direkten Vergleich mit dem Edel-Konkurrenten stellt das iPad Pro das bei hoher Lautstärke verzerrt klingende Tab S3 allerdings klar in den Schatten.

» Samsung Galaxy S8 Plus: Korea-Riese im Praxis-Test

Die Gerüchte um ein Display mit Edge-Rändern bleiben aber ein Wunschtraum, abgerundet ist da nichts. Das dürfte die Reparaturkosten bei einem unfreiwilligen Sturz deutlich verringern. Die schicke Glasrückseite ist nicht nur edel, sondern auch richtig rutschig. Wer seinen Mini-Computer ohnehin nur im heimischen Wohnzimmer nutzt, dürfte sich daran nicht stören. Alle anderen sollten besser über eine Schutzhülle nachdenken. Nachdenken sollte man übrigens auch über die optional erhältliche Tastatur, die das Tab S3 in einen Laptop verwandelt und einfach über den PIN-Anschluss an der Unterseite anschließbar ist. Klasse: Der mitgeliefert und besonders feine S-Pen (Spitze ist nur 0,7 Millimeter dünn) erlaubt präzises Schreiben bei verschiedenen Druckpunkten auf dem Touchscreen und verwandelt das Tab S3 in ein groß geratenes Note 7.

Samsung Galaxy Tab S3
Mit Ansteck-Tastatur und S-Pen ist das Galaxy Tab S3 für viele Einsätze geeignet.
Foto: COMPUTER BILD

Tab S3 – Das schnellste Android-Tablet


Ein Blick ins Innere zeigt, dass Samsung beim Tab S3 viel High-End-Technik verbaut. Als antreibendes Herzstück dient der von vielen aus dem Vorjahr bekannten Smartphones gebräuchliche Snapdragon-820-Chipsatz (2x2,15 und 2x1,6 Gigahertz) von Qualcomm. Ein Adreno-530-Grafikchip und 4 Gigabyte unterstützen den Prozessor. Aufwändige Apps und rechenintensive 3D-Spiele stellen das S3 vor keine Herausforderung, alles läuft angenehm flüssig auf der Android-7.0-Oberfläche. Beim noch aussagekräftigsten Benchmarktest mit Antutu erreicht das S3 rund 130.000 Punkte, liegt damit etwas vor dem neuen iPad (120.000 Punkte), aber weit hinter dem iPad Pro (160.000 Punkte).


Der interne Speicher beläuft sich auf 32 Gigabyte (23,1 Gigabyte sind frei verfügbar) und lässt sich mithilfe einer microSD nochmals kostengünstig erweitern. Ein nutzerfreundliches Merkmal, bei dem iPad-Besitzer feuchte Augen bekommen. Feuchte Augen dürften auch die Ausdauerfähigkeiten des Tab S3 verursachen: Mit dem 6.000 Milliamperestunden fassenden Akku sollte das neue Samsung-Tablet auf dem Papier eine lange Zeit ohne Stromversorgung überleben. Dürfte. Im Testlabor war bei intensiver Nutzung allerdings schon nach ernüchternden sechs Stunden 49 Minuten Schluss – das ist viel zu wenig! Zum Vergleich: Das iPad Pro kommt auf neun Stunden und 46 Minuten, das neue iPad sogar auf 14 Stunden und 24 Minuten.

Samsung Galaxy Tab S3
Mit gerade einmal 6 Millimetern an Tiefe ist das Tab S3 eines der dünnsten Tablets.
Foto: COMPUTER BILD

Gute Kamera


Bei der Kamera setzt Samsung auf die vom Galaxy S7 bekannte 13-Megapixel-Kamera, während vorne „nur“ 5 Megapixel die Selfies einfangen. Für spontane Foto-Ausflüge eignet sich das Tab S3 trotzdem, sofern man mit einem Tablet wirklich seine Lieblingsmotive ablichten möchte. Ebenfalls an Bord: schnelles WLAN mit dem modernen ac-Standard, GPS sowie Bluetooth – und dank SIM-Kartenfach auch die Möglichkeit, über die mobile LTE-Verbindung zu surfen.

Galaxy Tab S3: Preis und Release


Das Galaxy Tab S3 ist ab sofort in Schwarz und Silber im Handel erhältlich. Das Wi-Fi-Einstiegsmodell kostet 679 Euro (UVP), die Version mit LTE 769 Euro (UVP). Der S-Pen ist jeweils im Lieferumfang erhalten.
TCL Nxtpapter vor blauem Hintergrund
Neue Tablets 2020 / 21: Das sind die Neuheiten