Die Rechnung ist einfach: Wer sich im Falle eines Kasko-Schadens an den Kosten beteiligt, wird von seiner Kfz-Versicherung mit geringeren Prämien belohnt. Schon durch eine geringe Selbstbeteiligung zahlt man meist schon ein Viertel weniger, als bei einem Tarif ohne Selbstbeteiligung. Denn dadurch sparen die Versicherer ordentlich Geld: Viele Kleinschäden wie Kratzer oder Beulen, weil man beim Ausparken mal einen Poller übersehen hat, müssen von den Kunden selbst bezahlt werden und schonen das Budget der Versicherung. Auch bei teureren Schäden, die von der Versicherung übernommen werden, muss der Kunde bis zur Höhe seiner vertraglich vereinbarten Selbstbeteiligung einspringen. Das gilt aber nur für Kaskoschäden, in der Haftpflicht gibt es keine Selbstbeteiligung!
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Welche Selbstbeteiligung kann ich wählen?

Wieviel man bereit ist, selbst zu stemmen, kann man bei Vertragsabschluss festlegen. Über die Höhe der Summe kann man selbst entscheiden. Üblicherweise liegt der Anteil, den man selbst trägt, bei 150 bis 500 Euro. Bei einer Vollkaskoversicherung ist der Teilkasko-Schutz immer dabei, es kann aber eine eigene Selbstbeteiligung für die Teilkasko festgelegt werden. Allerdings darf diese nicht höher sein als für die Vollkasko. Eine gängige Kombination sind 300 Euro Selbstbeteiligung in der Vollkasko und 150 Euro in der Teilkasko. Manche Versicherer bieten außerdem die Möglichkeit an, die Selbstbeteiligung auf gewisse Schäden einzuschränken, zum Beispiel in der Teilkasko auf Glasbruch und Unfälle. Geht also die Scheibe kaputt, muss der Kunde seinen Anteil leisten, wird der Wagen aber geklaut, nimmt die Versicherung in diesem Fall den Schaden komplett auf ihre Rechnung. Ein paar wenige Gesellschaften bieten sogar einen proportionalen Selbstbehalt an, bei dem der Kunde beispielsweise fünf Prozent des Schadens übernehmen muss. Meist gibt es aber eine Untergrenze, etwa mindestens 300 Euro.

Wie viel Selbstbeteiligung ist sinnvoll?

Welche Höhe man für die Selbstbeteiligung wählen sollte, hängt in erster Linie natürlich vom eigenen Budget ab. Wer es sich leisten kann, im Schadensfall etwas tiefer in die Tasche zu greifen, kann eine höhere Selbstbeteiligung wählen und dafür bei der Prämie sparen. Andersrum ist es für manche vielleicht ratsamer, monatlich etwas mehr zu bezahlen, um dafür die Gefahr auszuschließen, bei einem Schaden einen großen Batzen Geld auf einmal bezahlen zu müssen. Als Faustregel gilt: Bei einer Selbstbeteiligung von 300 und 150 Euro (Vollkasko und Teilkasko) reduziert sich die Prämie um gut 20-30 Prozent gegenüber einer Vollkasko und Teilkasko ohne Selbstbehalt; es gibt aber auch Fälle, wo sich mit dieser Selbstbeteiligung 40 Prozent oder mehr sparen lassen! Die Bereitschaft, im Schadensfall noch mehr aus eigener Tasche zu zahlen, lohnt sich dagegen oft nicht: Häufig wird die Versicherungsprämie nur noch verhältnismäßig wenig günstiger, dafür aber kommt beim Schaden eine hohe Rechnung ins Haus geflattert. Am besten, man lässt sich von seinem Versicherungsvertreter verschiedene Varianten durchrechnen oder nutzt einen Vergleichsrechner im Internet, um die für sich beste Kombination herauszufinden. Aber Vorsicht: Wer eine zu hohe Selbstbeteiligung wählt, bekommt manch' günstigen Tarif gar nicht angezeigt, da sie in dieser Kombination oft nicht angeboten werden! Welche Ersparnisse durch Selbstbeteiligung möglich sind, zeigen die Beispiele in der Bildergalerie.

Kann ich einen Schaden auch komplett selbst bezahlen?

Die Höhe der Vollkasko-Prämie richtet sich – wie bei der Haftpflicht – auch nach dem Schadenfreiheitsrabatt. Und der reduziert sich mit jedem Schaden, den die Versicherung reguliert. Es kann also unter Umständen besser sein, einen Schaden komplett aus eigener Tasche zu begleichen, und sich dadurch einen höheren Rabatt zu bewahren. Auch das muss man allerdings im Einzelfall genau kalkulieren. Üblicherweise kann man sich bei seiner Versicherung ausrechnen lassen, wie hoch die Beiträge in den nächsten fünf Jahren sind, wenn man einen Schaden regulieren lässt oder wenn man ihn selbst übernimmt. Auf Basis dieser Rechnung fällt die Entscheidung in der Regel recht einfach.
Als Anhaltspunkt gilt hier: Bis zu einer Schadenshöhe von rund 1.000 Euro lohnt es sich oft, eine komplette Kostenübernahme aus eigener Tasche in Betracht zu ziehen, spätestens ab einer Summe von circa 2.000 Euro fährt man aber in der Regel besser, wenn man die Versicherung in Anspruch nimmt. Wer es sich leisten kann, und im Voraus weiß, dass er einen Schaden bis 1.000 Euro immer selbst bezahlen wird, kann natürlich auch gleich eine höhere Selbstbeteiligung festlegen und noch ein paar zusätzliche Euros sparen. Allerdings wird die höhere Selbstbeteiligung dann auch bei weitaus teureren Schäden von der ausbezahlten Summe abgezogen.