Testfazit

Testnote

2,1

gut

Die Nikon Z30 ist ein echter Mini und sehr leicht, liegt aber trotzdem richtig gut in der Hand. Die Bedienung ist einfach. Wer will, kann erst einmal mit der Vollautomatik anfangen und später dann die Kameraeinstellungen nach eigenem Gusto anpassen. Die Nikon Z30 ist vor allem Videofilmer eine gute Wahl, denn sie bietet hier eine lange Aufnahmedauer, guten Ton schon mit dem eingebauten Mikrofon und (im Vlogger-Kit) ein praktisches Mini-Stativ mit Fernbedienung sowie einen Windschutz fürs Mikrofon. Die Bildqualität der Z30 ist richtig gut, nicht nur beim Filmen, sondern auch beim Fotografieren. Der Autofokus reagiert schnell, führt die Schärfe genau nach und erkennt Augen automatisch. Ein Tribut an das Mini-Gehäuse und das aufwendigere Mikro ist der Verzicht auf einen Sucher und einen eingebauten Blitz – wer das haben möchte, kann zum Schwestermodell Z50 greifen, muss dann aber auf einen Teil der Videofunktionen verzichten.

Pro
  • Hohe Bildqualität
  • Schneller und genauer Autofokus
  • Aufwendiges Mikrofon
  • Filmt länger als 30 Minuten
  • Filmt in Full HD mit 120 Bilder pro Sekunde
Kontra
  • Kein Sucher eingebaut
  • Kein Blitz eingebaut
Bei Spiegelreflexkameras gehört Nikon zu den Dinos – seit 1959 bauen die Japaner Spiegelreflexmodelle. Auf den Systemkamerazug ist Nikon zwar schon 2011 aufgesprungen, doch das Nikon-1-System war trotz interessanter Technik in Kameras wie der Nikon 1 V3 nur wenig erfolgreich. Mit dem Nikon-Z-System läuft es deutlich besser, das Topmodell Nikon Z9 ist aktuell Platz 1 der Bestenliste von COMPUTER BILD. Darunter fehlt es aber noch an günstigeren Kameramodellen. Den Job als Einstiegsmodell soll jetzt die Nikon Z30 übernehmen und dabei vor allem mit Videofunktionen glänzen. Wie gut das klappt, sagt der Test von COMPUTER BILD.

Die besten Systemkameras (APS-C/MFT)

Platz 1
Testsieger
Canon
Platz 2
Sony
Sony Alpha 6700
Platz 3
OM System
Platz 4
Fujifilm
Platz 5
OM Digital Solution
OM System OM-1 Mark II
Platz 6
Fujifilm
Platz 7
Panasonic
Platz 8
Fujifilm
Platz 9
Panasonic
Platz 10
Canon
Komplette Liste: Die besten Systemkameras (APS-C/MFT)

Mit bekannter Technik bei Sensor und Prozessor

Der Sensor der Nikon Z30 steckt in ähnlicher Form auch in anderen Nikon-Kameras. Sein Debüt feierte der 20-Megapixel-Sensor (Auflösung 5568x3712 Pixel) in der Nikon D500, später kam er auch in der Nikon D7500 zum Einsatz – hier allerdings noch mit dem Expeed-5-Prozessor. Trotz seines Alters ist der Sensor immer noch konkurrenzfähig – vor allem in seiner Systemkamera-Variante mit dem stärkeren Expeed-6-Prozessor und schnellem Phase-Change-Autofokus. Die wurde zuerst in die Nikon Z50 und die Nikon Zfc eingebaut. Die Z30 greift da ins gleiche Regal, hat aber noch ein paar Extras bei Videos zu bieten. Im Test lieferte die Nikon Z30 schön detailreiche und knackig scharfe Aufnahmen, egal ob bei Fotos oder Videos. Erst bei sehr hoher ISO-Einstellung (ISO 6400) lassen dann Schärfe und Detailgenauigkeit nach. Da sind die teureren Vollformat-Systemkameras noch einmal eine Ecke besser. Im günstigeren APS-C-Format gibt es recht wenige Kameras, die höhere Bildqualität liefern, etwa die Canon EOS R7.

Günstiger per Cashback

Aktuell gibt es die Z30 100 bis 200 Euro, je nach gekaufter Modellvariante, günstiger dank Sofort-Cashback. Hier wird der Rabatt direkt beim Kauf abgezogen. Alle Details zur Aktion, die bis zum 15. Januar 2024 läuft, gibt es bei Nikon.
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Alle Autofokus-Funktionen auch bei Video

Bei neuen Kameras fast schon selbstverständlich: Der Autofokus der Nikon Z30 kann das Motiv automatisch erkennen. Dabei spielt es keine Rolle, ob fotografiert oder gefilmt wird. Die kleine Nikon erkennt beispielsweise Gesichter und Augen (auch bei Tieren) und stellt automatisch darauf scharf. Da kann die automatische Messfeldauswahl meist eingeschaltet bleiben. Wer will, kann auch aus fünf weiteren Messmethoden für den Autofokus wählen oder die Motiverkennung umschalten: Hier lässt sich beispielsweise wählen, ob die Motiverkennung Menschen (Standardeinstellung) oder Tiere bevorzugt. Im Test funktionierte die Motiverkennung ziemlich gut. Zudem stellt der Autofokus schnell scharf und führt die Schärfe genau nach – klar besser als eine günstige Spiegelreflex. Profi-Systemkameras wie das hauseigene Topmodell Nikon Z9 sind da noch einmal eine Ecke schneller und genauer, vor allem bei Schummerlicht.
Nikon Z30 Griff und Windschutz fürs Mikrofon
Von Oben gut zu sehen: Der Windschutz fürs Mikrofon (Dead Cat, wörtlich tote Katze) und der ausgeprägte Griff der Nikon Z30.
Foto: COMPUTER BILD

Extraklein, schön leicht und schön griffig

Das Gehäuse der Nikon Z30 ist echt mini (Abmessungen mit dem Kitobjektiv 12,7x7,4x7,0 Zentimeter) und bringt mit Akku und Speicherkarte gerade einmal 400 Gramm auf die Waage, mit dem Kitobjektiv sind es 531 Gramm. Da kann die Kamera den lieben langen Tag an der Schulter baumeln. Das Gehäuse lehnt sich stark an das Schwestermodell Nikon Z50 an. Eine gute Wahl, denn so liegt die Z30 durch den großen Griff gut in der Hand und ist deutlich handlicher als Konkurrenten wie die Sony ZV-E10. Wichtigster Unterschied (neben einer überarbeiteten Firmware) zur Z50: Als auf Video ausgelegte Kamera verzichtet die Z30 auf einen Sucher (und den dort eingebauten Blitz). Der Akku ist ein alter Bekannter (EN-EL25) mit eher geringer Kapazität: Er hielt im Test trotzdem sehr lange durch, erst nach 74 Minuten Filmen in 4K mit 30 Bildern pro Sekunde ging ihm die Puste aus. Praktisch: Der Akku kann per USB-C geladen und die Kamera auch über ein USB-C-Netzteil betrieben werden. Nicht so toll dagegen: Nikon legt der Z30 kein Netzteil, sondern nur ein USB-C-Kabel zum Aufladen bei.

Bildbearbeitungen im Test

Platz 3
ACDSee
Photo Studio Ultimate 2022
Platz 8
Affinity
Platz 10
Preis-Leistungs-Sieger
Ashampoo
Komplette Liste: Bildbearbeitungen im Test

Filmt bis zu 125 Minuten am Stück

Fast schon ein Standard bei Kameraneuheiten: Die Nikon Z30 kann länger als 30 Minuten am Stück filmen. Wie lange, hängt vor allem von der Auflösung ab und von der Stromversorgung: In 4K (3840x2160 Pixel) mit 30 Bildern pro Sekunde waren im Test 42 Minuten in einem Take möglich – dann unterbrach die Kamera die Aufnahme, um eine Überhitzung zu vermeiden. In Full HD (1920x1080 Pixel) mit 60 Bildern pro Sekunde (1080p60) hält die Z30 deutlich länger durch (da hier weniger Daten verarbeitet werden müssen und so der Prozessor weniger schwitzen muss): Nach einer Stunde und 44 Minuten war der Akku leer, die Kamera schaltete ab. Wer die Z30 per USB-C mit Strom versorgt, kann noch länger filmen: Dann sind in 1080p60 bis zu 125 Minuten in einem Rutsch möglich. Und wer will, kann in Full HD auch mit 120 Bildern pro Sekunde filmen (1080p120). Eine Besonderheit dabei: Die Z30 nimmt auch Ton auf. Viele Kameras, die in 1080p120 filmen, machen das nicht, weil sie davon ausgehen, dass diese Videos nur für Zeitlupen genutzt werden. In 4K nutzt die Z30 die ganze Sensorbreite, das ist bei Weitwinkelaufnahmen praktisch, da sich der Bildwinkel nicht verengt – bei günstigeren Kameras ist das noch nicht selbstverständlich. Viele filmen in 4K pixelgenau und schneiden dann links und rechts einfach einen großen Teil des Bilds weg. Dass der Prozessor der Z30 nicht mehr ganz taufrisch ist, zeigt sich bei den Videozusatzfunktionen: Auf eine Aufnahme mit erweiterten Kontrastumfang (HDR) oder mit 10 Bit (für feinere Helligkeitsabstufungen) verzichtet sie.
Nikon Z30 Menü für die Videoaufnahme
Eine Besonderheit der Nikon Z30: Sie kann in Full HD mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde aufnehmen und dabei den Ton aufnehmen – das können nur wenige Kameras.
Foto: COMPUTER BILD

Mini-Kamera mit Maxi-Bajonett

Das Bajonett der Nikon Z30 nutzt praktisch die gesamte Gehäusehöhe – noch kleiner lassen sich Kameras mit Nikons Z-Bajonett kaum bauen. Das liegt am riesigen Innendurchmesser des Bajonetts (55 Millimeter), der für Vollformatsensoren ausgelegt ist und dort für eine besonders hohe Bildqualität sorgen soll, weil er richtig große Rücklinsen ermöglicht. Für das kleine APS-C-Format (bei Nikon DX genannt) baut Nikon aktuell drei Objektive (siehe Bild unten). Neben dem Kitobjektiv gibt es noch das Nikkor Z DX 18-140mm f3.5-6.3 VR und das Nikkor Z DX 50-250mm f4.5-6.3 VR. Weitere Objektive für APS-C sind geplant, darunter ein Superweitwinkel-Zoom 12-28mm, es lassen sich aber auch alle Vollformat-Objektive aus der Z-Serie nutzen. Gut zur Z30 passen die beiden sehr kompakten Linsen Nikkor Z 28mm f2.8 und Nikkor Z 40mm f2. Als Porträtobjektiv ist das Nikkor Z 50mm f1.8 S eine gute Wahl – das wird an der Z30 zum 77 Millimeter Porträt-Tele (Brennweite umgerechnet ins Kleinbildformat).
Nikon Z30 Weitere Zoom-Objektive
Eine Alternative und eine Ergänzung zum Kit-Objektiv der Nikon Z30: Das Nikkor Z DX 18-140mm f3.5-6.3 VR deckt einen größeren Zoom-Bereich ab, das Nikkor Z DX 50-250mm f4.5-6.3 VR sorgt für mehr Tele.
Foto: COMPUTER BILD

Bis zu 11 Bilder pro Sekunde bei Serien

Auch wenn die Nikon Z30 vor allem Videofilmer begeistern soll – bei Serien ist sie richtig fix: Im Test schaffte sie 11,26 Bilder pro Sekunde. Das ist ein ziemlich guter Wert für eine Kamera im Mini-Format und schnell genug für Action. Passionierte Sportfotografinnen und -fotografen fahren aber mit einer größeren Systemkamera wie dem Schwestermodell Z50 besser, denn oft lässt sich das Motiv über den Sucher besser als über das Display verfolgen

Testergebnisse Nikon Z30

Testergebnisse Nikon Z30
Auflösung
20,67 Megapixel (5568 x 3712 Pixel)
Aufnahmesensor
15,7 x 23,5 mm (APS-C)
Objektiv
Nikkor Z 16-50mm f3.5-6.3 VR
Gewicht Gehäuse / mit Objektiv / Abmessungen
400 Gramm / 531 Gramm / 12,7 x 7,4 x 7,0 cm
Speicherkarte
SD-Karte
FOTOQUALITÄT
Labortest (Tageslicht): Detailgenauigkeit / Schärfe
1643 / 1420 Linienpaare
Labortest (Tageslicht): Rauschen / Dynamikumfang / Farbabweichung
sehr gering (VN 1,46) / sehr hoch (9,37 Blenden) / gering (DeltaE 9)
FOTOQUALITÄT BEI WENIG LICHT
Labortest (ISO 1600): Detailgenauigkeit / Schärfe
1459 / 1115 Linienpaare
Labortest (ISO 1600): Rauschen / Dynamikumfang / Farbabweichung
gering (VN 2,39) / sehr hoch (8,63 Blenden) / noch gering (DeltaE 10)
Labortest (ISO 6400): Detailgenauigkeit / Schärfe
1312 / 924 Linienpaare
Labortest (ISO 6400): Rauschen / Dynamikumfang / Farbabweichung
noch gering (VN 3,35) / noch hoch (6,64 Blenden) / etwas hoch (DeltaE 12,4)
VIDEO
Beste Auflösung (max. Aufnahmedauer)
4K (3840 x 2160 Pixel mit 30 Bilder pro Sek.) / 42 Minuten
TEMPO
Autofokus-Verzögerung bei Tageslicht / wenig Licht / Einschaltzeit
gering / gering / sehr kurz
Autofokus: Anzahl der wählbaren Messfelder / Funktionsumfang / Schärfenachführung
sehr viele (209) / viele / genau
Serienbildtempo
11,26 Bilder pro Sekunde
AUSSTATTUNG
Sucher: Typ (Auflösung) / Vergrößerung / Dioptrienkorrektur
nicht vorhanden
Monitor: Auflösung / Bilddiagonale (Seitenverhältnis) / Helligkeit / Art
1,04 Megapixel / 7,5 cm (3:2) / hell / Schwenk
Bildstabilisator: Art (Wirksamkeit Weitwinkel / Normal / Tele)
im Objektiv (hoch / hoch / sehr hoch)
Manuell: Schärfe / Blende / Zeit / Langzeit / Weißabgleich / ISO
ja / ja / ja / ja / ja / ja
Belichtungsmessung: Mehrfeld / Spot / Integral / Spezialmethode
ja / ja / ja / Highlight
GPS / WLAN / Bluetooth
automatisch per App / ja / ja / viele
Anschlüsse an der Kamera
USB-C, HDMI, Mikrofon, Blitzschuh
Akku: Typ / Dauer Videoaufnahme / per USB ladbar
EN-EL25 / 74 Minuten / ja

Bildstabilisator nur im Objektiv

Zugeständnis an das Mini-Gehäuse (und den Preis): Der bei größeren Schwestermodellen wie der Nikon Z5 oder der Nikon Z6 II eingebaute Bildstabilisator im Kameragehäuse fehlt. Diesen Job muss der Stabi im Objektiv übernehmen. Kein Problem für das Kit-Objektiv Nikkor Z DX 16-50mm f3.5-6.3 VR. Das konnte im Test bis zu 4 Blenden ausgleichen. Das entspricht einer 16-mal längeren Belichtungszeit. So gelingen auch mit einer Viertel- oder Achtelsekunde scharfe Aufnahmen (wenn sich das Motiv nicht bewegt). Gut für die Bildqualität, denn so kann man beispielsweise bei Landschaftsaufnahmen mit niedriger ISO-Einstellung fotografieren.

Nikon

Z 30

  • Hohe Bildqualität
  • Schneller und genauer Autofokus
  • Kein Sucher eingebaut
  • Kein Blitz eingebaut

Test-Fazit Nikon Z30

Die Nikon Z30 ist sehr klein und sehr leicht, liegt aber trotzdem richtig gut in der Hand. Die Bedienung ist einfach. Wer will, kann erst einmal mit der Vollautomatik anfangen und später dann die Kameraeinstellungen nach eigenem Gusto anpassen. Die Nikon Z30 ist vor allem für Videofilmer eine gute Wahl, denn sie bietet hier eine lange Aufnahmedauer, guten Ton schon mit dem eingebauten Mikrofon und (im Vlogger-Kit) ein praktisches Mini-Stativ mit Fernbedienung sowie einen Windschutz fürs Mikrofon. Die Bildqualität der Z30 ist richtig gut, nicht nur beim Filmen, sondern auch beim Fotografieren. Der Autofokus reagiert schnell, führt die Schärfe genau nach und erkennt Augen automatisch. Ein Tribut an das Mini-Gehäuse und das aufwendigere Mikro ist der Verzicht auf einen Sucher und einen eingebauten Blitz – wer das haben möchte, kann zum Schwestermodell Z50 greifen, muss dann aber auf einen Teil der Videofunktionen verzichten.