Testfazit

befriedigend

Bewertung

Wer auf die duale Kamera und den schnellen Prozessor des G6 verzichten kann und sich schon beim LG-Topmodell ein etwas kleineres Display gewünscht hat, liegt mit dem LG Q6 richtig: Es ist schick (zumindest von vorn), bietet ein zeitgemäßes fast rahmenloses Design und für Normalanwender genug Leistung. Der größte Konkurrent aber ist LG selbst – denn das LG G6 ist im Preis drastisch gefallen und mittlerweile für gut 400 Euro erhältlich (Stand: 24. August 2017).

Pro
  • Großes, scharfes Display
  • Sehr handlich
  • Erweiterbarer Speicher
Kontra
  • Akku fest verbaut
Im Frühjahr wurde das LG G6 als weltweit erstes Smartphone mit 18:9-Displayformat und schmalem Displayrand angekündigt. Die Preisempfehlung damals: 749 Euro. Jetzt bringt LG das Q6 mit der viel günstigeren UVP von 349 Euro heraus, in Asien gibt es weitere Q6-Varianten wie Q6α und Q6+. Das Q6 setzt aufs gleiche schlanke Design wie das G6. COMPUTER BILD verrät, was genau drinsteckt.

LG Q6: Mini-G6 mit Riesenbildschirm


Wo klein draufsteht, ist nicht unbedingt klein drin: LG vermarktet die Smartphones der Q6-Reihe zwar als Mini-G6, die Geräte besitzen aber trotzdem ein 5,5-Zoll-Display mit 18:9-Verhältnis – wie beim G6 füllt also auch hier das in die Länge gezogene Display fast die gesamte Frontseite. Die hohe Display-Diagonale von 5,5 Zoll täuscht: Wegen des länglichen Seitenverhältnisses und des schmalen Rahmens ist das LG Q6 sogar in etwa genauso handlich wie ein Galaxy S7 (5,1 Zoll bei normalem 16:9-Seitenverhältnis) und kleiner als ein Galaxy S8. Ein weiterer Vergleich: Apples iPhone 7 Plus ist bei gleicher Displaydiagonale ganze 26 Prozent größer als das LG Q6, die Bildschirmfläche aber nur 9,5 Prozent größer. Die Rückseite des Q6 fällt nicht so edel aus wie beim G6, besteht aus kratzempfindlichem Kunststoff statt aus Glas. Dazu gesellt sich ein Metallrahmen. Der Fingerabdrucksensor fehlt – stattdessen kann man auf ein komfortables biometrisches Entsperren per Gesichtsscan zurückgreifen, das aber unsicherer ist, als andere Entsperrmethoden. Der Home-Button wandert an die rechte Seite.

Scharfes Display mit kleinen Schwächen


Die Auflösung des Q6-Bildschirms ist mit 2160x1080 Pixeln geringer als beim G6 (2880x1440 Pixel), es handelt sich praktisch um ein verlängertes Full-HD-Display. Die Schärfe ist hoch, nur bei sehr genauem Hinsehen sind einzelne Pixel leicht erkennbar. Helligkeit und Kontrast machen ebenfalls einen guten Eindruck, Farben sehen aber etwas blass aus. Die Blickwinkel ist zwar recht klein, von der Seite bleibt das Display aber gut ablesbar. Toll: Wie beim LG G6 lassen sich bestimmte Apps im Vollbildmodus (18:9-Verhältnis) darstellen.
LG Q6
Käufer des LG Q6 müssen auf die duale Kamera des G6 verzichten.
Foto: LG Electronics

LG Q6: Prozessor und Speicher


Beim Prozessor hat LG ordentlich Power gespart: Im Q6 arbeitet nur ein Einsteiger-Prozessor – immerhin vom renommierten Hersteller Qualcomm. Der Snapdragon 435 taugt nicht für Höchstleistungen wie aufwendige Spiele, bewältigt aber alle Standard-Anwendungen locker – zumal der Arbeitsspeicher mit 3 Gigabyte ausreichend groß ist. Auch der interne Speicher ist mit 32 Gigabyte (frei verfügbar: 22 Gigabyte) für normale Anwender groß genug. Falls man doch mehr Platz braucht, lässt sich der Speicher per microSD-Karte erweitern. Bei neueren LG-Smartphones kann man die microSD-Speicherkarte außerdem so formatieren, dass sie und der interne Speicher zusammengefügt werden. Folge: Es lassen sich Apps auf der Karte installieren. Der fest verbaute Akku kommt auf eine Kapazität von 3.000 Milliamperestunden, was angesichts des sparsamen Prozessors und der Stromspartricks von Android 7.1.1. Nougat eine gute Akkulaufzeit verspricht. Schnellladen beherrscht das Smartphone allerdings nicht. Wie beim G6 verwendet LG beim Q6 eine Bauweise, die das Risiko einer Akkubeschädigung verringern soll – der Hersteller spricht von einer vergrößerten Entfernung zwischen den Elektroden. Statt USB-Typ-C verbaut LG einen Micro-USB-Anschluss, beschränkt sich auf den älteren WLAN-Standard n und verzichtet auf WLAN im 5-Gigahertz-Frequenzbereich. LTE und ein UKW-Radio sind eingebaut. Das LG Q6 beherrscht zudem Bluetooth 4.2 und NFC.

Ordentliche Kamera


Die Hauptkamera des LG Q6 verfügt über 13 Megapixel und hält Motive mit guter Schärfe sowie etwas geringer Dynamik und Helligkeit fest. Farben sehen zudem blass und kalt aus. Im HDR-Modus machen Helligkeit und Dynamik einen besseren Eindruck. Die Frontkamera greift auf 5 Megapixel zurück und nimmt Selfies auf Wunsch auch im Weitwinkel auf. Die Schärfe, Helligkeit und Dynamik von Selbstporträts gehen in Ordnung, es mangelt auf Fotos aber etwas an Details. Speziell: Im quadratischen Kamera-Modus stehen besondere Funktionen zur Verfügung. So lassen sich zum Beispiel zwei verschiedene Bilder aneinander legen und kombinieren. Das gleichzeitige Anzeigen von Kamera und Galerie wie beim LG G6 war im Praxis-Test nicht auffindbar. Videos nimmt das LG Q6 in Full HD (1920x1080 Pixel) auf. Unter dem Artikel finden Sie Beispielbilder zum Download, auch vom Foto-Vergleichsgerät Google Pixel XL.

LG-Q6-Varianten in Asien


In Asien bietet LG weitere Q6-Varianten an. Das kleinere Q6α verfügt über 2 Gigabyte RAM und 16 Gigabyte internen Speicher, das LG G6+ besitzt einen 4-Gigabyte-Arbeitsspeicher und mit 64 Gigabyte sogar mehr internen Speicher als das LG G6. Für Deutschland sind diese Modelle nicht angekündigt und wohl auch nicht zu erwarten.

LG Q6: Preis und Verfügbarkeit


Das LG Q6 ist in Deutschland ab sofort mit einer Preisempfehlung von 349 Euro verfügbar. Die Farben: Ice Platinum, Astro Black, Terra Gold und Mystic White.