Testfazit

Testnote

3,1

befriedigend

Das Huawei P Smart ist der neuste Spross in der P-Familie und fügt sich durch sein schickes Aluminium-Design, die ausreichend schnelle Mittelklasse-Hardware und die zweckmäßige (wenn auch nur mittelmäßige) Dual-Kamera gut in den Stammbaum ein. Zwei Vorteile gibt es gegenüber den früheren P8/P9-Lite-Modellen: Das langgezogene 5,65-Zoll-Display im 18:9-Format bietet mehr Displayfläche. Und der interne Speicher ist mit 32 GB ordentlich bestückt.

Pro
  • Schickes-Aluminium-Design
  • Großes, noch helles 18:9-Display
  • Gute Mittelklasse-Hardware
  • Solide Dual-Kamera bei Tageslicht
  • Aktuelles Android-8.0-Betriebssystem
  • Dual-SIM (Hybrid)
Kontra
  • Schlechte Fotos bei wenig Licht
  • Kante auf der Rückseite spürbar
  • Nicht wasserdicht
  • Dual-SIM nur bei Verzicht auf Speicherkarte
Lange waren Huaweis Lite-Modelle wie das Huawei P9 Lite oder Huawei P8 Lite (2017) die Preis-Leistungskracher der 200-Euro-Klasse. Im Fahrwasser der Spitzenmodelle der P-Serie verkauften sich die Lite-Modelle gut. Das Huawei P Smart entkoppelt diese Tradition erstmals: Es zielt mit einem Mix aus ordentlicher Technik und günstigem Preis ebenfalls auf die Einsteiger-Klasse, tritt aber nicht mehr als kleiner Bruder eines Spitzenmodells auf. Doch ist das P Smart wirklich besser als die bisherigen Lite-Modelle und eine echte Preis-Leistungs-Empfehlung? Das zeigt der Labor-Test.

Die besten Smartphones unter 200 Euro

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Huawei P Smart: Design aus Alu und Plastik


Anders als das Huawei P8 Lite mit Glas-Rückseite kommt das P Smart mit einer schlichten Aluminium-Rückseite, wirkt aber ebenso wertig gebaut. Ausnahme: Ober- und Unterseite bestehen zugunsten einer besseren Antennen-Sendefähigkeit aus Plastik. Zwei chromefarbene Zierstreifen sorgen für einen schicken Akzent, allerdings auch für eine kleine, jedoch fühlbare Kante. Davon abgesehen, steht das P Smart seinen hochpreisigen P-Geschwistern beim Design in kaum etwas nach. Auffällig: Nicht nur den technischen Daten, sondern auch dem Design nach ähnelt das P Smart verblüffend stark dem Honor 9 Lite der Huawei-Tochterfirma Honor.
Huawei P Smart
Aluminium prägt den Mittelteil der Rückseite, dafür sind oben und unten Plastik verbaut. Der Chrom-Übergang hätte etwas feiner verarbeitet sein dürfen.
Foto: COMPUTER BILD

Huawei P Smart: Langes 18:9-Display


Was 2017 seinen Anfang nahm, geht 2018 gerade in bezahlbaren Preisregionen munter weiter: der Trend der 18:9-Bildschirme. Durch das langgezogene 5,65-Zoll-Display wirkt das P Smart frisch und modern. Allerdings fällt der Rahmen mit jeweils gut 1 Zentimeter oben und unten sichtbar größer aus als bei den Versuchen der Konkurrenz. Der Bildschirm selbst bietet die inzwischen übliche, jedoch schmackhafte Kost: Mit der Full-HD-Plus-Auflösung (2160x1080 Pixel) ist das P Smart scharf genug, was auch die Bildpunktdichte von 427 Pixel pro Zoll zeigt (Apples iPhone 8 Plus kommt auf 401 Pixel pro Zoll). Gegenüber dem P8 Lite und P9 Lite bietet das Display somit in der Länge 180 Pixel mehr, ist zudem bei gleicher Breite einige Millimeter länger. Das LCD-Panel erwies sich im Test als ausreichend hell, ist mit 570 Candela je Quadratmeter etwas heller als das Display des P9 Lite (551 Cd/m2) und dunkler als das P8 Lite (600 Cd/m2). Allerdings gibt es Minuspunkte bei der Blickwinkelstabilität: Wer schräg auf das Gerät schaut, stellt schnell verfälschte Farben und Kontraste fest. Das sollte heutzutage eigentlich nicht mehr passieren.
Huawei P Smart
Der Bildschirm des P Smart misst 5,65 Zoll und kommt durch das 18:9-Format auf eine Auflösung von 2160x1080 Pixel.
Foto: COMPUTER BILD

Huawei P Smart: Solide Hardware


Das Innenleben bietet zeitgenössische Hardware: Der Kirin-659-Prozessor kommt schon im Huawei Mate 10 Lite zum Einsatz und verrichtet seine Arbeit auch im Smart zufriedenstellend. Spitzen-Tempo ist dabei nicht zu erwarten. Doch der Achtkerner (4x2,36 und 4x1,7 Gigahertz) und die 3 Gigabyte Arbeitsspeicher bieten genug Tempo für einen verzögerungsfreien Arbeits- und Unterhaltungsalltag. Bei Tempo und Arbeitsspeicher gibt es keine auffälligen Fortschritte gegenüber den älteren P-Lite-Modellen von Ende 2016/Anfang 2017. Einen deutlichen Fortschritt aber gibt es beim internen Speicher: Der fällt mit 32 Gigabyte (22,88 Gigabyte effektiv frei) zwar nicht üppig, aber immerhin doppelt so groß wie bei P8 Lite (2017) und P9 Lite aus. Zudem lässt er sich durch das Speicherkartenfach aber mit einer preisgünstigen microSD großzügig erweitern. Alternativ passt auch eine zweite SIM-Karte für den Dual-SIM-Betrieb in den Hybrid-Slot, aber eben nur wenn man auf die Speicherkarte verzichtet. Der Akku bietet mit 3.000 Milliamperestunden genug Kapazität für einen sorgenfreien Alltag. Die Akkulaufzeit beit typischer Nutzung im Test liegt bei ordentlichen 11 Stunden und 40 Minuten. Das P8 Lite (2017) und P9 Lite kamen noch auf 13 Stunden. Ärgerlich: Beim Aufladen braucht es ob der fehlenden Schnellladetechnik etwas Geduld.
Huawei P Smart
Wählt man den Modus „Grosse Blende“, versucht die Kamera-App mit Hilfe der Tiefeninformation der zweiten Kamera, nur den Hintergrund scharf zu stellen (Bokeh-Effekt). Dabei kann man unterschiedliche Blendenöffnungen einer Digitalkamera simulieren.
Foto: COMPUTER BILD

Huawei P Smart: (Be)rauschende Kamera?


Bei der Kamera folgt Huawei seiner Doppel-Linsen-Strategie. Während vorne 8 Megapixel zum Einsatz kommen, löst die hintere Dual-Knipse in 12 und 2 Megapixeln auf. Die zweite Linse ermöglicht Spielereien wie den Bokeh-Effekt, wo sich das Motiv scharfstellen lässt und der Hintergrund in Unschärfe verschwimmt. Bei Tageslicht sind die Aufnahmen akzeptabel (Tageslicht-Foto-Note 3,24), erreichen aber leider nicht das Niveau des in dieser Preisklasse deutlich besseren Huawei P9 Lite. Bleibt das Licht Mangelware, rauschen die Schnappschüsse vergleichsweise stark – hier gab es im Test die Sichttestnote 5.0 (mangelhaft). Über die diversen Software-Filter lässt sich jedoch einiges wieder aus den Bildern herausholen.
Huawei P Smart: Ausschnitt aus Foto mit großer Blende
Betrachtet man die Bokeh-Fotos im Detail, fallen je nach Motiv aber auch Fehler bei der Erkennung der Objekttiefe auf. So ist hier der Vordergrund der Blüte übertrieben unscharf, obwohl sie fast auf derselben Tiefenebene liegen wie der scharf fokussierte Teil der Blume.
Foto: COMPUTER BILD

Vergleich: Wer baut den besten Einsteiger?


Bei Tempo, Verarbeitung und Basistechnik bietet das P Smart nur zwei Vorteile gegenüber den bisherigen Einsteiger-Bestsellern Huawei P8 Lite (2017) und P9 Lite: zum einen der größere Bildschirm im 18:9-Format, zum anderen der verdoppelte interne Speicher. Allerdings scheiterte das P Smart im Test ganz knapp an der Testnote „gut“. Dank des helleren Bildschirms und der längeren Akku-Laufzeit bleibt somit das Huawei P8 Lite (2017) das beste Huawei-Einsteiger-Smartphone. Allerdings bietet Samsung in der Preisklasse noch zwei minimal bessere Alternativen: Wer auch mit einem kleineren und weniger scharfen Bildschirm leben kann, sollte sich auch das Galaxy A3 (2017) anschauen. Soll es dagegen größer sein, kommt das Galaxy J7 (2017) in Frage. In einem Punkt aber können sie dem P Smart alle nicht das Wasser reichen: Sie laufen noch mit einem althergebrachten 16:9-Bildschirm.

Huawei P Smart: Preis und Release


Das Huawei P Smart ist seit Februar 2018 in Schwarz, Gold und Blau erhältlich. Als UVP startete es mit 259 Euro, mausert sich nun mit einem Marktpreis von gut 180 Euro als echter Schnäppchen-Geheimtipp. Gut: Huawei setzt beim P Smart gleich auf das aktuelle Betriebssystem Android 8.0 Oreo mit seiner angepassten EMUI-8-Oberfläche und plant für September offenbar ein Update mit Grafik-Aufschub.