Testfazit

befriedigend

Bewertung

Ein Marken-Smartphone mit großem Full-HD-Bildschirm für unter 250 Euro – was vor nicht allzu langer Zeit unmöglich erschien, ist mittlerweile Realität. Ein gelungener Teil davon ist das ZTE Blade V7. Das Smartphone aus China verfügt über ein scharfes Display und eine edle Aluminium-Rückseite und sieht nicht nur deshalb dem iPhone 6S recht ähnlich. Im Vergleich zu Apples Top-Modell muss man dann auch Abstriche bei der mittelmäßigen Kamera und dem Arbeitstempo machen. Dafür kostet das neue ZTE auch nur ein Drittel.

Pro
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Scharfer Full-HD-Bildschirm
  • Aluminium-Rückseite
Kontra
  • Akku lässt sich nicht wechseln
  • Mittelmäßige Kamera
  • Kein Fingerabdrucksensor
Huawei hat während der vergangenen Jahre enorm an Bedeutung auf dem Smartphone-Markt gewonnen, doch in China sitzen noch viele weitere Handy-Hersteller – unter anderem ZTE. Das aufstrebende Unternehmen hat mit dem neuen Blade V7 ein weiteres Eisen im Feuer. Das liegt auch an der Optik: Anders als viele chinesische Smartphone-Fabrikanten, verzichtet ZTE auf ein billiges Plastik-Gehäuse, setzt stattdessen auf ein Metallkleid. Nicht nur deshalb erinnert der neuste Blade-Spross unweigerlich an Apples iPhone 6S – zum günstigen China-Preisen natürlich. Der COMPUTER BILD-Test zeigt, wie viel Apple von Apple in dem neuen ZTE-Phone steckt.

Scharfes Display, starke Kamera


Das Highlight des ZTE Blade V7 ist das 5,2 Zoll (13,21 Zentimeter) große Full-HD-Display (1920x1080 Pixel), das von dem geschwungenen 2,5D-Glas abgerundet wird. Scharfe Kanten sind – anders als noch vor wenigen Jahren – kein ZTE-Problem mehr. Dafür lässt die Helligkeit zu Wünschen übrig. Im Sonnenlicht lässt sich der Bildschirminhalt nur schwer ablesen. Die Rückseite besteht aus Aluminium, während am oberen und unteren Ende zwei Plastikabdeckungen in Metall-Optik die Antennen verdecken. Hier hätten die Chinesen aber etwas sauberer arbeiten können: Zwischen Metall und Plastik ist ein Übergang fühlbar, der je nach Handhaltung des Smartphones etwas unangenehm wirkt.
ZTE Blade V7
Die Ähnlichkeit zum iPhone 6S Plus ist beim ZTE Blade V7 nicht von der Hand zu weisen.
Foto: COMPUTER BILD, ZTE
Um etwas Dampf auf den Kessel zu bekommen, verbaut der Hersteller einen Achtkern-Prozessor (Modellbezeichnung: MT6753) von MediaTek, der mit bis zu 1,3 Gigahertz taktet. Dazu gesellen sich mittlerweile dürftige 2 Gigabyte Arbeitsspeicher. Apps nehmen sich so gerne einmal eine kurze Denksekunde bevor sie den Bildschirm erhellen – das könnte gerade beim Dauereinsatz und vielen Apps im Hintergrund eng werden. Als Betriebssystem kommt dafür das ressourcenschonende und nahezu unveränderte Android 6.0 Marshmallow zum Einsatz.

Test

ZTE Blade V7: Androide im iPhone-Look auf dem Prüfstand

Foto: Computer Bild

Mittelmäßige Kamera und durchschnittlicher Akku


Die leicht heraustehende Hauptkamera setzt auf 13 Megapixel – mittlerweile die Standard-Auflösung in der Mittelklasse. Selfies fängt das Blade V7 mit 5 Megapixeln ein. Der erste Eindruck nach den Schnappschüssen: Mittelmaß. Die Hinterkamera schießt am Tag Fotos mit solider Bildqualität, ohne sich aus der Mittelklasse hervorzuheben. Bei ungünstigen Lichtbedingungen ohne helle Beleuchtungsquelle saufen die Details aber recht schnell ab. Die Bilder leiden dann besonders unter unschönem Bildrauschen. Da hilft der eingebaute Dual-LED-Blitz auch nur bedingt weiter. Im Mittelmaß ist übrigens auch der fest verbaute Akku mit einer Kapazität von 2.500 Milliamperestunden anzusiedeln, der nur mit Mühen einen ganz Tag übersteht. Auf die inzwischen liebgewonnene Schnellladefunktion müssen Sie beim Blade V7 ebenso verzichten wie auf die Möglichkeit des drahtlosen Ladens.
ZTE V7
Das V7 bietet Hardware aus der unteren Mittelklasse – was auch auf die Kamera zutrifft. Auf dem Bild gut erkennbar: Die herausstehende Kameralinse. Auch hier scheint sich ZTE an Apple orientiert zu haben.
Foto: COMPUTER BILD, ZTE
Begrenzt ist auch der mit 16 Gigabyte recht klein ausfallende interne Speicher, zumal davon effektiv nur 10,26 Gigabyte zur Verfügung stehen. Immerhin lassen sich Platzprobleme mit dem Speicherkartenfach und einer passenden microSD beheben. Verbindungen stellen Sie indes mit dem in die Jahre gekommenen WLAN-n-Standard her. Die ac-Technologie ist hier demnach noch nicht angekommen. Dafür beherrscht das Blade V7 die schnelle Datenverbindung LTE mit allen für den deutschen Raum benötigten Frequenzen.

ZTE Blade V7: Preis und Verfügbarkeit


Das Blade V7 soll im Juni 2016 in Deutschland zum Preis von 249 Euro auf den Markt kommen. Zeitgleich dazu erscheint ein technisch abgespecktes Lite-Modell, das im selben Zeitraum für 169 Euro zu haben ist. Das ist mit seinem 5-Zoll-Bildschirm etwas kleiner, verfügt dafür aber über einen Fingerabdrucksensor. Ein Sicherheitsmerkmal, das im teureren Blade V7 fehlt. Interessant: In den Hosentaschen der Fußball-Profis von Bundesliga-Club Borussia Mönchengladbach dürfte eines der beiden Mittelklasse-Smartphones schon jetzt zu finden sein. ZTE ist neuerdings Co-Sponsor des Vereins, der mit den China-Smartphones ausgestattet wird.