Testfazit

Testnote

2,0

gut

Der Samsung KS9090 gehört aktuell zu den besten Fernsehern: Seine Bildqualität begeistert mit hoher Schärfe dank Ultra-HD-Auflösung und mit sehr natürlichen Farben. Dank erweitertem Farbspektrum und hoher Maximalhelligkeit gibt er Filme in HDR-Qualität wieder. Am klaren Ton gab es im Test wenig auszusetzen und die Ausstattung mit Anschlüssen ist praktisch komplett. Die App-Auswahl des Smart-TVs war zum Testzeitpunkt noch etwas klein.

Pro
  • Hervorragende Bildqualität
  • Schnell reagierende Menüs
  • Tolle Fernbedienung
Kontra
  • Kein 3D
Auf der CES im Jahr 2015 stellte Samsung erstmals seine SUHD-Fernseher vor. Mit dem Kürzel versprach Samsung besonders helle, kontrast- und farbstarke UHD-Bilder. Die erreichte Samsung mit winzigen Nanokristallen im Display. Statt der üblichen weißen LEDs kommen dabei blaue als Lichtquelle im Bildschirm zum Einsatz. Die Nanokristalle erzeugen aus einem Teil davon rotes und grünes Licht. In der Mischung ergibt das weißes Licht, das breitbandiger ist als das von üblichen weißen LEDs. Außerdem stellen so hinterleuchtete LCD-Bildschirme besonders reine Farben dar, ähnlich wie OLED-Bildschirme. Bei den neuen SUHD-Fernsehern nennt Samsung die Nanokristalle nun Quantum Dots und verspricht gegenüber den 2015er SUHD-Fernsehern höhere Maximalhelligkeit und einen nochmals gesteigerten Farbraum – kurz HDR (High Dynamic Range). HDR sorgt für mehr Kontrast und Brillanz im Bild. Die Modelle KS9090 und KS9590 haben gekrümmte Bildschirme (Curved Displays), außerdem gibt es den technisch eng verwandten KS8090 mit planem Bildschirm.
Samsung SUHD K Boundless
Samsung schrumpfte den Rahmen der SUHD-Modelle auf ein Minimum.
Foto: COMPUTER BILD

Beachtliche Farb- und Helligkeitswerte


Samsung verspricht eine Maximal-Helligkeit von 1.000 Candela pro Quadratmeter (Nits) und eine Farbenvielfalt, die beachtliche 97 Prozent der Digitalkino-Norm DCI P3 abdeckt. Damit erfüllen Samsungs SUHD-Modelle locker die Anforderungen für das UHD-Premium-Logo, das angesichts des grassierenden Fachchinesisch bei der Kaufentscheidung helfen soll. Entsprechende HDR-Filme liefern zum Beispiel Netflix und Amazon als Internet-Stream, auch die neue Ultra-HD-Blu-ray bringen HDR-Bilder. Der Samsung erreicht im empfehlenswerten Film-Modus eine beachtliche Maximalhelligkeit von 540 Candela pro Quadratmeter und dank gutem Schwarzwert innerhalb eines Bildes einen fantastischen Kontrast von 10000:1. Die Farbwiedergabe ist nahezu perfekt mit sehr natürlichen Hauttönen und satten Grundfarben. Man muss wie üblich einigermaßen mittig vor dem Bildschirm sitzen, sonst lassen Farben und Kontrast merklich nach – wie bei LCD-Fernsehern üblich. Füttert man den Samsung mit HDR-Filmen, schaltet das Backlight automatisch auf Vollgas. Damit wird aber der durchschnittliche Bildeindruck kaum heller. Dunkle Bildteile erscheinen besser durchgezeichnet, je nach Film aber auch etwas körnig und grieselig. Vor allem aber sind etwa glitzernde Reflexionen auf Wasser, Sonnenlicht und Scheinwerfer strahlend hell sowie Farben nochmals tiefer. So muss HDR aussehen!
Mit Ultra-HD und HDR: Samsungs TV-Modellreihen KS8090, KS9090 und KS9590 Ein Druck auf die Menü-Taste der Fernbedienung blendet die Favoritenleiste mit TV-Sendern, Apps und den zuletzt gesehenen Titeln von Streaming-Diensten ein.
Über die Menü-Taste blenden Sie die Favoritenleiste mit Apps und den zuletzt gesehenen Titeln von Streaming-Diensten ein.
Foto: COMPUTER BILD

Flotte Menüs, tolle Fernbedienung


Etwas umgestaltet hat Samsung seine auf dem Betriebssystem Tizen basierende Smart-TV-Oberfläche: Der Wechsel zwischen TV-Programm, Online-Apps und am TV angeschlossenen Geräten wie Blu-ray-Player klappt nun mit weniger Zwischenschritten. Der gewünschte Sender oder die Lieblingsserie vom Streaming-Dienst sei höchstens drei Klicks mit der Fernbedienung entfernt, so auch das Versprechen des Herstellers. Dabei zählte Samsung offenbar nur die Betätigung der OK-Taste. Tatsächlich sind dazwischen noch einige Betätigungen über die Pfeiltasten erforderlich. Dennoch klappt die Bedienung erfreulich flott und umstandslos. Hinzu kommt, dass der Fernseher die Streaming-Apps im Hintergrund geöffnet lässt und gleich mit dem zuletzt gesehenen Titel fortfährt. Eine neue Fernbedienung gibt es auch, das bislang übliche Doppel aus Normal-Fernbedienung und smartem Zweit-Gerät ist Geschichte. Die neue Smart-Control hat Wippen für Lautstärke und Senderwechsel, außerdem Cursor-Tasten, ein Minimum an Funktions-Tasten und eine Taste für die Sprachsuche über das Mikrofon in der Fernbedienung. Die arbeitet nach wie vor unbefriedigend, dennoch überzeugte die neue Fernbedienung im Test vollends. Nach kurzer Zeit hat man sich an die Tastenbelegung und ans Zusammenspiel mit dem neuen Menü gewöhnt und erfreut sich am handlichen Format.

Mit Ultra-HD und HDR: Samsungs TV-Modellreihen KS8090, KS9090 und KS9590 Fernbedienung und Menü hat Samsung neu gestaltet, beide überzeugten im Test. Damit gelingt der Wechsel zwischen TV-Programm und Streaming-Angeboten einfach.
Fernbedienung und Menü hat Samsung neu gestaltet, beide überzeugten im Test.
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Kühlschrank mit dem Fernseher bedienen


Nach wie vor lassen sich mit der Fernbedienung auch andere Geräte steuern, etwa Spielekonsolen und Heimkino-Systeme. Kompliziertes Anlernen ist dafür nicht erforderlich, das zu steuernde Gerät lässt sich über das Menü vom Fernseher auswählen. Nach Bedarf schickt die Fernbedienung anschließend die Kommandos über das HDMI-Kabel zum angeschlossenen Gerät oder per Infrarot. Die neuen SUHD-Fernseher sind außerdem mit den „Smart Things“ von Samsung vernetzbar: So steuern sie bei Bedarf vernetzte Haustechnik – etwa Heizungsthermostate, Türkameras oder auch den Kühlschrank. Zur Verbindung mit den Smart-Thing-Komponenten liefert Samsung den Käufern der neuen SUHD-Geräte kostenlos einen entsprechenden SUHD-Dongle.

Mit Ultra-HD und HDR: Samsungs TV-Modellreihen KS8090, KS9090 und KS9590 HDMI-, USB- und Antennenanschlüsse lagerte Samsung an die separate Anschlussbox aus, zum Fernseher führt nur ein Kabel.
HDMI-, USB- und Antennenanschlüsse lagert Samsung an die separate Anschlussbox aus, zum Fernseher führt nur ein Kabel.
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Anschlussbox jetzt ohne Lüfter


Die HDMI- und USB-Anschlüsse lagert Samsung wie bei den Vorgängern in eine separate Box aus. Die neue One-Connect-Mini enthält aber keinen Lüfter mehr und arbeitet damit geräuschlos. An der kleinen Box sind vier HDMI-Anschlüsse und zwei USB-Buchsen verbaut, eine weitere USB-Buchse steckt direkt am Fernseher. Der hat außerdem einen Netzwerkanschluss und den Einschub für ein CI-Modul zum Entschlüsseln von Pay-TV-Sendern. Die Antennen-Anschlüsse wiederum findet man an der One-Connect-Box. Dank doppelt eingebauter Empfangsteile für Kabel, Satellit und Antenne lässt sich unabhängig vom laufenden TV-Programm ein anderer Sender auf einer USB-Festplatte aufnehmen – wie üblich gilt das nur für Sender ohne Kopierschutz.

Samsung KS9090: Testfazit, Preise und Verfügbarkeit


Die neuen SUHD-Fernseher sind seit April 2016 im Handel verfügbar. Das kleinste Modell UE49KS9090 mit 123 Zentimeter großem Bildschirm kostet 2.300 Euro, der UE55KS9090 (139 Zentimeter Bilddiagonale) 2.800 Euro, der UE65KS9090 (163 Zentimeter) 3.800 Euro und der UE78KS9090 (198 Zentimeter) ganze 6.700 Euro. Die Schwestermodelle KS9590 unterscheiden sich laut Datenblättern nur wenig: Dank verbesserter Kontraststeuerung mit vollflächig hinterm Display verteilten und bildabhängig dimmbaren LEDs („local dimming“) sollen sie die Möglichkeiten von HDR noch besser ausreizen. Dazu kommen andere Lautsprecher. Es gibt den KS9590 aber nur in zwei üppigen Größen: Den 163 Zentimeter großen UE65KS9590 für 4.500 Euro und den 198 Zentimeter großen UE78KS9590 für 10.000 Euro. Darüber rangiert der 223-Zentimeter-Gigant UE88KS9890 für 20.000 Euro.