Testfazit

Testnote

2,5

befriedigend

„Assassin’s Creed – Syndicate“ ist zweifelsohne ein Blockbuster der Top-Klasse. Die meisten Probleme, die den Vorgänger „Unity“ noch plagten, sind gelöst. Und so punktet „Syndicate“ mit bombastischer Grafik sowie einem optisch und atmosphärisch gelungenen Schauplatz. Die Hauptstory ist manchmal vorhersehbar, manchmal absurd, bleibt aber trotzdem unterhaltsam. Die vielen Nebenaufträge bringen Abwechslung und Spaß. Die beiden neuen Protagonisten sind sympathisch, die Dialoge haben Witz, und der Greifhaken ist eine gelungene Neuerung. Das größte Manko ist und bleibt die unpräzise Steuerung. Unterm Strich ist „Assassin’s Creed – Syndicate“ ein Muss für Fans der Reihe, aber auch interessant für alle Gamer, die einen unterhaltsamen Mix aus Open- World-, Stealth- und Actionspiel suchen.

Pro
  • Jack the Ripper spielen!
  • Später sehr düster
  • Neue Schauplätze
Kontra
  • Unnötige Zusatzgeschichte
  • Läuft langsam an
  • Bugs und Glitches

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Update (19. November 2015)


Das Warten hat ein Ende, jetzt treten auch PC-Spieler das neueste „Assassin’s Creed“-Abenteuer „Syndicate“ an. Das Spiel ist ab sofort für den Heimcomputer erhältlich. Vor den Spielspaß setzt Entwickler Ubisoft Montreal allerdings die Installation mehrerer Updates. Anstelle eines Day-One-Patches bescheren Ihnen die Macher nämlich gleich drei Flicken, die vor dem Start über das Spiel gebügelt werden sollten.

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Die beheben allerei technische Probleme, beseitigen Bugs und verbessern die Nutzeroberfläche. Wer sicher gehen will, dass er auf dem aktuellen Stand ist, sollte die Versionsnummer 1.12 hinter dem Spieltitel stehen haben. Sie haben „Assassin’s Creed – Syndicate“ bereits auf Konsole gezockt? Ein Blick in die Heimcomputer-Version lohnt trotzdem! Immerhin daddeln Sie den Titel am PC in einer bombastischen 4K-Auflösung – einen starken Rechner vorausgesetzt. Den Starttrailer zur PC-Version finden Sie oberhalb dieser Meldung.

Test: Assassin’s Creed – Syndicate


London im Jahre 1868: Die industrielle Revolution ist in vollem Gang. Fabriken mit qualmenden Schloten sprießen wie Pilze aus dem Boden, eine Erfindung jagt die nächste. Die englische Hauptstadt ist das Epizentrum dieser Entwicklung. Unheilvolle Mächte drängen nach oben: Die Templer halten seit 100 Jahren die Zügel fest in der Hand, lenken Industrie, Handel, Politik. Wer hier die Strippen zieht, kontrolliert die ganze Welt. Und mit ihrem neu gewählten Großmeister Crawford Starrick, der es geschickt versteht seinen Einfluss bis in die höchsten Gesellschaftsschichten auszubauen, steht der Orden kurz davor, die Menschheit zu unterjochen. Als wäre all das nicht schon schlimm genug, gibt es noch die „Blighters“ – gewaltbereite Templer-Schläger – die überall in der Stadt Angst und Schrecken verbreiten. Es ist also allerhöchste Zeit für ein neues Kapitel im seit Jahrtausenden anhaltenden Konflikt zwischen der Assassinen-Bruderschaft und dem machtbesessenen wie korrupten Templer-Orden. In „Assassin´s Creed – Syndicate“ sind es erstmals gleich zwei Assassinen, die es mit Londons Templern aufnehmen: die Zwillinge Evie und Jacob Frye.

Zwei Assassinen, ein Ziel


Die Geschwister haben zwar ein und dasselbe Ziel, aber sie verfolgen es mit unterschiedlichen Taktiken: Evie will die Machtartefakte der Templer – unter anderem einen Edensplitter und das heilige Grabtuch – in den Besitz der Assassinen bringen und so den Einfluss der Templer nachhaltig erschüttern. Jacob gründet eine Gang, die Rooks. Die sollen Londons Straßen unter Kontrolle bringen und neue Mitglieder rekrutieren. Entsprechend unterschiedlich sehen die Hauptmissionsziele aus, die entweder auf Jacob oder Evie zugeschnitten sind. Abseits der Missionen können Sie jederzeit zwischen den beiden wechseln. Bei Kampagnen-Missionen geht das nicht.

In puncto Gameplay ist es egal, wen Sie gerade spielen, die Fähigkeiten des Zwillingspaares unterscheiden sich kaum: Evies Schleichfähigkeiten sind nur marginal besser, Jacob ist als Mann eher fürs Grobe zuständig. Bis auf wenige Ausnahmen steht beiden derselbe Skillbaum zur Verfügung, den Sie gegen reichlich gewonnene XP-Punkte ausbauen. So unterscheiden sich die Missionen nur inhaltlich, nicht technisch.

Charing Cross Edition

Assassin’s Creed – Syndicate: Epic Unboxing

Foto: Computer Bild

Die Highlights der Missionen


Ganz gleich, ob Sie gerade Jacobs oder Evies Kampagne spielen – die Missionen laufen ähnlich wie in „Unity“ oder den Teilen davor nach bewährtem Schema ab: Anreisen, Ausspähen der Wachposten und Laufwege mit dem Adlerauge, Zielperson eliminieren. Als feine Highlights gibt es aber auch Missionen, in denen Sie Boss-Templer abmurksen sollen: Das Spiel empfiehlt mehrere strategisch wichtige Personen im Missionsgebiet. Das können Komplizen sein, die Sie an Wachen vorbeiführen, Informanten, die Ihnen wichtige Details verraten, Ortskundige, die Ihnen Geheimpassagen zeigen. Wie bei einem Coup legen Sie sich vorab eine Taktik zurecht, mit der Sie das Missionsziel erreichen wollen. Gelingt Ihnen das auf dem elegantesten Weg, befördern Sie die Zielperson mit einem einzigartigen Attentat ins Jenseits.
Test: Assassin’s Creed – Syndicate Der neue Templergroßmeister ist der Inbegriff des Bösen.
Der neue Templergroßmeister Crawford Starrick ist der Inbegriff des Bösen.
Foto: Ubisoft

London, meine Perle


London war schon damals eine blühende Metropole – im Spiel sieht die Stadt mit breiten Straßen, engen Gassen, detaillierten Monumenten und weltberühmten Bauwerken einfach klasse aus. Nach früheren Schauplätzen wie Rom, Konstantinopel und Paris hat sich Ubisoft erneut übertroffen und platziert den Spieler auf einem atemberaubenden historischen Open-World-Spielplatz, wo er wie immer auch abseits der Hauptmissionen viel entdecken und erledigen kann.

Alle verfügbaren Stadtteile sind von Anfang an freigeschaltet, doch natürlich müssen Sie zunächst die einzelnen Gebiete nach und nach unter Ihre Kontrolle bringen, um sich gefahrlos bewegen zu können. Sie schalten Templer aus, befreien geknechtete Knirpse, die unter unwürdigen Verhältnissen Kinderarbeit leisten, nehmen Gangquartiere hoch, betätigen sich als Kopfgeldjäger. Haben Sie alle Gegner in einem Gebiet erledigt, steht abschließend immer ein Gangkampf an, in dem Sie den Revierboss ausschalten müssen. Mit jedem eroberten Gebiet gewinnt Ihre Gang an Einfluss. Überdies stärken Sie die Rooks mit gekauften Fähigkeiten, um etwa Polizisten zu bestechen.
Test: Assassin’s Creed – Syndicate Dach mit Aussicht und guter Weitsicht.
Immer gut in einem „Assassin’s Creed“-Spiel: Dach mit Aussicht und guter Weitsicht.
Foto: Ubisoft

König der Straße


„Assassin’s Creed“-typisch erklimmen Sie wieder diverse Aussichtspunkte. Dort sollten Sie aber nicht nur den wunderbaren Blick genießen, sondern vor allem Schnellreisen freischalten. Eine neue Möglichkeit der Fortbewegung innerhalb der Stadt sind Kutschen, die Sie sich wie in „GTA“ einfach „nehmen“ und dann selbst steuern. So kommen Sie rasch voran, manchmal machen Kutschfahrten die Schnellreisepunkte sogar überflüssig. Übrigens erweisen sich die Pferde als ziemlich dickköpfig: Kollidiert ein Gaul mal mit einer Straßenlaterne, knickt die ab wie ein Streichholz. Das ist nicht unbedingt realitätsnah, sorgt aber immer wieder für Schmunzler.

Auch in den Missionen spielen Kutschen eine wichtige Rolle. Oft müssen Sie Widersacher darin verstauen und an Auftraggeber ausliefern. Zudem nutzen Sie Droschken, um schnell aus einem Missionsgebiet zu entwischen oder um feindliche Kutschen während einer Jagd von der Straße zu rammen.
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Kennen Sie den noch?


Wie in den Vorgängern laufen Ihnen im Spiel historische Persönlichkeiten über den Weg und versorgen Sie mit Aufträgen und netten Geschichten. In „Syndicate“ treffen Sie unter anderem auf Charles Dickens, Charles Darwin, Karl Marx. Die Promi-Nebenaufträge sind charmant und witzig – die feinen Sahnehäubchen unter den Nebenmissionen! Sammelobjekte gibt es in Hülle und Fülle, zum Beispiel Bierflaschen diverser Brauereien, Illustrationen mit Szenen aus dem Alltag, gepresste Blumen, die obligatorischen Schatztruhen mit Zaster und nützlichen Materialien. Als kleines Highlight finden Sie wieder Helix-Missionen, die Sie ins London des Ersten Weltkriegs katapultieren.
Assassin’s Creed – Syndicate: Test Natürlich gibt es auch wieder eine große Auswahl an Waffen.
Natürlich gibt es auch wieder eine große Auswahl an Waffen.
Foto: Ubisoft

Der neue Freund im Waffenlager


Ein echter Assassine ist natürlich nichts ohne seine Waffen und Gadgets. Zur Wahl stehen Stockdolche, Macheten (sogenannte Kukris), Schlagringe, Revolver. Viele Waffen lassen sich durch Upgrades verbessern. Und selbstverständlich gehört Ihr Spezialhandschuh mit der verborgenen Klinge wieder zum Standard-Repertoire. Den können Sie ebenfalls verbessern, um seinen Angriffswert zu steigern.

Zu den Sekundärwaffen zählen Giftpfeile, Strom- und Rauchbomben, Wurfmesser. Alles wie gehabt – bis auf den nagelneuen Greifhaken, der viele Vorteile bringt. Wahlweise katapultiert er Sie pfeilschnell auf Dächer und andere hohe Objekte oder Sie überwinden damit Häuserschluchten. Für Faule super: Auf Monumente und Aussichtspunkte müssen Sie dank des Greifhakens nicht mehr mühselig hinaufkraxeln. Die Handhabung ist aber etwas umständlich, vor allem bei Laufen. Am besten klappt es, wenn Sie anhalten und den Greifhaken im richtigen Abstand zur Wand abfeuern. Trotz der verbesserungswürdigen Mechanik ist der Haken eine große Hilfe beim Klettern und Überwinden von Straßenschluchten. Er hat Potenzial für die Zukunft – noch lässt er sich nicht als Waffe nutzen.
Test: Assassin’s Creed – Syndicate Ein Assassine macht auch vor der Bank of England nicht halt. Im praktischen Adleraugen-Modus werden Ziele und Eingänge angezeigt.
Im praktischen Adleraugen-Modus zeigt das Spiel Ziele und Eingänge an.
Foto: Ubisoft

Ein schlechter Schleicher


Die künstliche Intelligenz der Wachmänner in „Assassin’s Creed“ war noch nie das Gelbe vom Ei. Auch in „Syndicate“ lässt sie zu wünschen übrig, denn nach wie vor stellen sich die Wachen nicht besonders schlau an. Lauern Sie zum Beispiel jemandem auf, murksen ihn ab und lassen ihn anschließend gut sichtbar liegen, juckt es die anderen herzlich wenig, wenn sie ihren leblosen Kollegen am Boden entdecken. Die Wachen drehen ihre Runden weiter, als wäre nichts passiert. Manchmal kommt es vor, dass Leichen wie von Zauberhand verschwunden sind, wenn Sie während einer Mission zum Tatort zurückkehren. Nicht gerade wirklichkeitsnah! Wie es besser geht, zeigt die harte Stealth-Nuss „Metal Gear Solid“, wo die Hölle los ist, wenn ein ausgeschalteter Gegner irgendwo rumliegt. „Assassin’s Creed“ fordert die Schleichkünste des Spielers längst nicht mit der gebotenen Konsequenz.
Test: Assassin’s Creed – Syndicate Schon damals war auf der Themse viel los.
Schon damals war auf der Themse viel los.
Foto: Ubisoft

Das altbekannte Problem


Das größte Manko im Spiel und ein altbekanntes Problem ist die schwammige und unpräzise Steuerung – und das, obwohl Klettern, Laufen und Springen essenziell in „Assassin’s Creed“ sind. Schließlich jagen Sie ständig Kontrahenten hinterher oder müssen schnell entkommen. Da nervt es gewaltig, wenn Sie immer wieder unnötig hängenbleiben. Oder wenn die Figur statt runterzuspringen klettert, statt in Deckung zu bleiben aufspringt und prompt vor einem Feind steht. Das kann selbst sanftmütigen Zockern die Zornesröte ins Gesicht treiben. Hier muss Ubisoft endlich mal nachbessern.
FNaF World
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Erscheinungstermin „Assassin’s Creed – Syndicate“: 23. Oktober 2015 für PlayStation 4 und Xbox One, 19. November 2015 für PC.