Android-12-Tablet im Test
Lenovo Tab M10 Plus (3. Gen) im Test: Generation günstig!
Lenovo Tab M10 Plus (3. Gen) im Test: Der Bildschirm ist hell, bei Kontrast und Farbtreue schwächelt er aber etwas.
Foto: COMPUTER BILD
Uhr
Das Tab M10 Plus bringt Lenovo nun schon in der dritten Generation auf den Markt – wie immer zu einem knapp kalkulierten Preis. Günstiges oder billiges Tablet? Der Test gibt Antworten!
Testfazit
Testnote
2,9
befriedigend
Ein flinkes Tablet mit brillantem Display und allem Pipapo dürfen Kunden in der 250-Euro-Klasse nicht erwarten. Fürs entspannte Surfen, Shoppen und Filmegucken reicht das Lenovo aber. Außerdem bietet es ein Display mit ordentlicher Bildqualität, in der Summe mehr als solide Kameras und eine sehr lange Akkulaufzeit. Als i-Tüpfelchen gibt es eine tadellose Verarbeitung.
Pro
- Ordentliche Bildqualität
- Sehr lange Akkulaufzeit
- Speicher erweiterbar
- Gute Kameras
Kontra
- Langsames Arbeitstempo
- Wenig Speicher
- Keine LTE-Version erhältlich
Inhaltsverzeichnis
Vor nicht allzu langer Zeit sah es noch so aus, als bekäme Lenovo am Tablet-Markt keinen Fuß in die Tür. Dabei brachten die Chinesen 2013 und 2014 mit den Yoga-Tablets schicke wie edle und vor allem innovative Tablets zu den Kunden. Es folgte eine Durststrecke. Kontrahenten wie Apple, Samsung und Huawei waren Lenovo um Längen voraus. Die Sanktionen der US-Regierung gegen Huawei hauchten dem Tablet-Geschäft von Lenovo dann wieder neues Leben ein. Denn ohne Googles Play Store sind Huawei-Geräte weniger attraktiv. Bedeutet in nackten Zahlen: Der Marktanteil von Lenovo hat sich binnen zwei Jahren um 3 Prozentpunkte auf gut 9 erhöht, während der des Rivalen um 3 Prozentpunkte auf knapp 6 sank. Da hilft natürlich, dass Lenovo wieder richtig gute Android-Tablets baut – etwa das knapp 800 Euro teure Tab P12 Pro. Das Gros verkauft sich jedoch in der Preisklasse bis 300 Euro, in die auch das frisch renovierte Tab M10 Plus fällt. Wie gut schlägt es sich in der dritten Generation?
Den günstigen Preis von 250 Euro spürt der Käufer bei der ersten Berührung nicht. Im Gegenteil: Die zu zwei Dritteln aus Metall und zu einem Drittel aus Kunststoff bestehende Rückseite gefällt optisch wie haptisch.
Zudem erwies sich das Tablet im Test als sehr kratzfest – beruhigend, wenn es etwa im Rucksack zum Nahkampf mit dem Schlüssel kommt. Dort wiegt es auch nicht zu schwer: Mit 463 Gramm zählt das Lenovo nicht zu den Fliegengewichten unter den 10-Zöllern, übergewichtig ist es aber nicht. Auch längeres einhändiges Bedienen ist kein Problem.
An der Front zeigt das 10,6-Zoll-Display (27 Zentimeter Diagonale) Webseiten, Fotos und Videos schön detailreich mit 2000x1200 Bildpunkten. Ebenfalls gut: Die maximale Helligkeit von 456 Candela pro Quadratmetern ist hoch genug für einen Arbeitstag im Freien bei strahlender Sonne – Inhalte sind auch dann noch erkennbar. Vor allem der Kontrast und die Farbtreue dürften beim Tab M10 Plus aber gern größer ausfallen. In der Summe ist die Bildqualität für ein 250-Euro-Tablet okay, aber nicht überragend.
Auch beim Tempo gibt es Luft nach oben. Nutzer brauchen Geduld. So dauert es in der Regel etwas, bis sich nach einem Tipper die Bildschirmtastatur auf dem Display zeigt oder bis das Tablet Eingaben umsetzt.
Testergebnisse Lenovo Tab M10 Plus (3. Gen)
Testergebnisse | Lenovo Tab M10 Plus (3. Gen) |
---|---|
Eingebautes Display | 10,6 Zoll (2000x1200 Pixel) |
Abmessungen / Gewicht | 251x159x9 mm |
Gewicht | 463 Gramm |
BILDQUALITÄT | |
Maximale Helligkeit | hell (manuell bis 456 cd/m²) |
Kontrast | noch okay (1307:1) |
Farbtreue | noch okay (94,2 %) |
Einfacher Farbraum (sRGB) | noch okay (93,8 %) |
Erweiterter Farbraum (DCI-P3) | zu gering (72,2 %) |
Nutzbare Displayfläche (Pixeldichte) | 23,11 x 13,9 cm (220 PPI) |
Display-Ausnutzung der Frontfläche | sehr hoch (81%) |
AUSDAUER UND LADEZEITEN | |
Akkulaufzeit bei sehr intensiver Nutzung / Kapazität | sehr lang (9:38 Stunden) |
Akkukapazität | 7700 mAh |
Laden via Kabel: Dauer (Std:Min) | etwas lang (4:42 Std.) |
Ladung nach 15 / 30 / 60 Min. (max.Leistung) | 6% / 12% / 25% |
maximale Ladeleitung | 12 Watt |
Induktives Laden (max. Leistung, auch andere Geräte ladbar) | nicht möglich |
TEMPO | |
Arbeitsgeschwindigkeit | sehr gering (16,0%) |
Bediengeschwindigkeit | etwas langsam (27,9%) |
Bedienverzögerung auf dem Display | zu hoch (133,33 ms) |
KAMERAQUALITÄT | |
Hauptkamera: Tageslicht (technische Messung) | hoch (Note: 1,9) |
Hauptkamera: wenig Licht (technische Messung) | gering (Note: 4,1) |
Hauptkamera: Auslösezeit | 358,3 ms |
Hauptkamera: Weitwinkel (FOV) | 72° |
Hauptkamera: Zoom (FOV) | 13,6° |
Hauptkamera: Auflösung Standard / Maximal | 8 MP / 8 MP |
Hauptkamera: Max. Auflösung | 1920 x 1080 Pixel (30 FPS) |
Hauptkamera: Max. Bildrate | 30 FPS (1920 x 1080 Pixel) |
Hauptkamera: Zeitlimit für Slomo / Videozoom | keine Zeitlupe / ja |
Frontkamera: Tageslicht (technische Messung) | hoch (Note: 1,7) |
Frontkamera: FOV | 71° |
Frontkamera: Auflösung Standard / Maximal | 8 MP / 8 MP |
AUSSTATTUNG | |
Interner Speicher: verbaut / erweiterbar | 128 GB / 1024 GB (microSD) |
Biometrische Sicherheiten | Gesichtserkennung |
Kratzfestigkeit: Gehäuse | hoch (Härte 4) |
Kratzfestigkeit: Bildschirm | sehr hoch (Härte 7) |
Kratzfestigkeit: weicheste Stelle | gering (3, Ort: Soft-Touch Bereich vom Gehäuse) |
Unterstützter Mobilfunkstandard (Dual-SIM) | nicht vorhanden / nein |
WLAN-Standard | Wifi 5 bis zu 433 Mbps (2,4 und 5 GHz) |
Bluetooth | Bluetooth 5 |
NFC | nicht vorhanden |
Bildschirmübertragung | unterstützt (Mirroring) |
Kopfhöreranschluss (nutzbar beim Laden) | ja (Klinke) |
USB-Anschluss | USB-C (als Datenspeicher nutzbar) |
Bildschirmübertragung per Kabel | nein |
Zubehör | Steckernetzteil, USB-Ladekabel |
Testergebnis | befriedigend (Note: 2,9) |
Auch der Start von leistungshungrigen Apps strapaziert die Geduld des Tablet-Nutzers. So heißt es bei Photoshop Express oder dem Spiel "Asphalt 9" erst einmal: warten. Solche Apps stürzen leider auch mal ab, bevor die Startampel auf Grün springt. Das ist aber typisch für Tablets dieser Preisklasse. Beim M10 hat das zwei Gründe: der nicht gerade vor Kraft strotzende Prozessor MediaTek Helio G80 und der mit 4 Gigabyte knapp bemessene Arbeitsspeicher. Gut dagegen: CPU, Display und die weiteren Komponenten sind richtig sparsam. Im Test kam das M10 im aufwendigen Nutzungsszenario neuneinhalb Stunden ohne Steckdose aus – sehr gut!
Einen positiven Eindruck machte auch die rückseitige Kamera. Sie knipste im Test ordentliche Fotos. Die Videos gefielen ebenfalls, auch wenn das Tablet nur in Full HD mit 1920x1080 Pixeln filmt. Eine 4K-Kamera dürfen Kunden in einem 250-Euro-Tablet aber auch nicht erwarten.
Die Erwartungen übertroffen hat die Front-Linse, die das eigene Gesicht in Videotelefonaten scharf und detailreich erfasste. Für beide Kameras gilt: Die Umgebung sollte hell sein, bei Schummerlicht kommt es zu hässlichem Bildrauschen.
Die vordere Linse erlaubt Nutzern übrigens das Einloggen per Gesichtserkennung – auch das ist keine Selbstverständlichkeit bei einem 250-Euro-Tablet. Typisch hingegen: Der eingebaute Speicher des mit Android 12 ausgestatteten Tablets ist mit 128 Gigabyte nicht sonderlich üppig, lässt sich aber immerhin per microSD-Karten erweitern (512-Gigabyte-Karten gibt es für 50 Euro). Schade: Lenovo bietet das Tab M10 Plus nicht als LTE-Version mit SIM-Karten-Slot an. Wer mobil ins Netz will, muss deshalb die Hotspot-Funktion seines Smartphones bemühen.
Ein flinkes Tablet mit brillantem Display und allem Pipapo dürfen Kunden in der 250-Euro-Klasse nicht erwarten. Fürs entspannte Surfen, Shoppen und Filmegucken reicht das Lenovo aber. Außerdem bietet es ein Display mit ordentlicher Bildqualität, in der Summe mehr als solide Kameras und eine sehr lange Akkulaufzeit. Als i-Tüpfelchen gibt es eine tadellose Verarbeitung.