Ich möchte vorweg nehmen, dass diese Rezension wohl die Persönlichste wird, die ich hier jemals verfasst habe, denn - wie es der Titel schon verrät - wird der grosse Bruder heiraten.
Mein kleiner Bruder wagte diesen grossen Schritt in einen neuen, gemeinsamen Lebensabschnitt zusammen mit seiner Frau erst vor wenigen Wochen. Der grosse Bruder, der nun heiratet, bin also ich.
AUFTAKT — Wilde Zeiten.
Gott, was waren das für wilde Zeiten in meinen 20ern… Wer mir hier folgt, kennt die Geschichten. Studium in München, dabei zahllose Dates mit LNDH, One Million und Fierce. Danach der erste Job in Katar, verbunden mit viel Oud, Rosen und rauen Hölzern. Und dann die Rückkehr in die Schweiz, etwas gesetzter, aber immer noch wild: Ich hatte die Nacht mit Hannah in einer deutschen Kleinstadt, war mit Evi in Los Angeles und erlebte die komischste Freundschaft + mit Fucking Fabulous.
Ja, das waren Zeiten… aber irgendwann traf ich sie, die Liebe meines Lebens. Und der Auftakt unserer Liebe war noch wilder als alle Zeiten zuvor.
Wir begegneten uns in einem Supermarkt in Zürich, an der Kasse sprach sie mich an. Sie war mir zuvor schon im Laden aufgefallen mit ihren roten Haaren, ihren Sommersprossen und ihren riesigen stahlblauen Augen. Ich war schockverliebt. Danach ging alles sehr, sehr schnell: Nach dem Gespräch im Supermarkt verloren wir uns noch einmal — ich hatte nicht den Mut, sie nach ihrer Nummer zu fragen. 10 Tage später trafen wir uns wieder. Zufällig. Auf einer Party. Ab diesem Moment waren wir unzertrennlich. Ich viel unterwegs, sie viel unterwegs und trotzdem gelang es uns, meine Einsätze und ihre Dienstpläne so zu legen, dass wir oftmals gemeinsam an den gleichen Orten waren: Bangkok, Los Angeles, New York, San Francisco, Moskau…
Einen Monat später zog sie bei mir ein. Wilde Zeiten, so ungewohnt und doch so vertraut. Und die schönste Versuchung, seit es Adam und Eva gab.
So erging es mir auch mit Layton Exclusif: Der wilde Auftakt mit zitrischer Bergamotte, bitterer und sehr ungewohnter Grapefruit und der süssesten Versuchung, seit es überreife Äpfel gibt. Und trotz der ungewohnten Grapefruit eine Vertrautheit, wie man sie vom „alten“ Layton kennt. Wunderwunderschön.
HERZNOTE — Zeit, sich auf die Magie einzulassen.
Ab dem ersten Tag war es zwischen uns magisch. Wir sahen uns oftmals einfach nur total fasziniert voneinander an. Es war so intensiv, so unglaublich tiefgründig und so wahnsinnig vertraut, so als hätten wir uns schon Jahre gekannt. Und dieses Gefühl hielt an, hielt an und hielt an. Auch wenn die wilden Zeiten des Anfangs nachliessen und sich eine bestimmte, wunderschöne Vertrautheit breit machte, war es immer noch aufregend, ungewohnt und so extrem verführerisch.
Nachdem meine Wohnung in Zürich auf Dauer zu klein war für uns beide, zogen wir in unsere erste gemeinsame Wohnung aufs Land. Wunderschön hell, lichtdurchflutet und ein magischer Ort, um das erste mal mit einer Frau zusammenzuziehen.
Es wurde immer gesetzter, ich wurde immer heimeliger, hatte gar nicht mehr den Drang, so oft beruflich wegfliegen zu wollen. Und sie hängte ihren Job als Flugbegleiterin an den Nagel und ging in ihren ursprünglichen Beruf zurück.
Und obwohl es zwischen uns täglich vertrauter wurde und irgendwann auch der Alltag Einzug zu halten schien, wurde es nie langweilig, sondern blieb aufregend, ungewohnt und verführerisch. Die ganze Zeit.
So auch beim Layton Exclusif: Pure Magie — die blumige Rosengeranie kennt man vom Layton, so auch den Lavendel, auch wenn dieser beim Layton viel früher schon im Auftakt einsetzt. Die bitteren Noten der Grapefruit vom Auftakt des Exclusif bleiben zwar in der HERZNOTE im Hintergrund, machen den Duft aber extrem aufregend und ungewohnt. Man kennt die Vertrautheit des Layton, erlebt aber ständig ein neues kleines Wunder durch den Exclusif: Es taucht zu den wunderschönen Komposition zusätzlich würzig-verführerischer Zimt auf, der den Duft unglaublich tiefgründig wirken lässt. Dazu rundet Oud die gesamte HERZNOTE auf eine sehr tiefgründige und bodenständige Art- und Weise ab, wird niemals zu laut, sondern wirkt heimelig und dabei gleichzeitig aufregend und sexy. Dabei ist die gesamte Duftkomposition als sehr intensiv und tiefgründig wahrnehmbar, wirkt erwachsen und verspielt zugleich.
BASISNOTE — Für immer.
So ging es zwischen Nina und mir einige Jahre. Es blieb immer spannend, aufregend und intensiv. Die Verliebtheit vom ersten Tag schien nie abzureissen. Selbst Jahre später verschlug es mir immer noch die Sprache, wenn sie den Raum betrat — wegen ihrer Schönheit, ihrer Gelassenheit und ihrer Bodenständigkeit. Sie gab mir Halt und verlieh mir gleichzeitig Flügel, bei ihr kam ich an, fand mein Zuhause, das mir immer gefehlt hatte und der Sicherheit und Beständigkeit ihrer Arme fand ich meine grosse Freiheit und das, was ich auf keiner Reise je hatte finden können.
Als ich sie damals im Supermarkt im Zürich zum allerersten Mal sah, wusste ich, mit wem ich mein restliches Leben verbringen wollte. Und dieses Wissen bestätigte sich jeden Tag aufs Neue. Es sollte einfach für immer sein. Es war die endlose Sicherheit, die ich bei ihr fühlen durfte, die Verliebtheit, die bis heute anhielt, das Gefühl von Geborgenheit und gleichzeitiger Freiheit und die Gewissheit, dass ich nie mehr etwas anderes wollte. Wenn sie lacht, dann bebe ich vor Glück. Wenn sie weint, zerreisst es mir das Herz. Ihr Glück ist mein Bestreben und ihre Liebe ist mein grosses Glück.
Mehr und mehr manifestierte sich in mir der Wunsch, den nächsten Schritt zu gehen. Ihr zu zeigen, dass ich sie für immer an meiner Seite will.
Bei Tiffany‘s & Co fand ich den schönsten Verlobungsring, den ich mir hätte vorstellen können: Farbe D, 0.5 Ct, IF. Ein Prachtstück. Ich schmuggelte ihn in unsere Wohnung, versteckte ihn über ein halbes Jahr, da ich immer auf den richtigen Moment warten wollte: In New York, in Florenz oder in Kairo.
Es passierte dann aber ganz unerwartet zuhause in Zürich. An einem kalten, grauen Tag, der erste Schnee der Saison war gerade gefallen, den Vormittag hatten wir Brunch gehabt und dann auf dem Sofa verbracht. Sie war mit ihrer Mutter einkaufen und ich zündete überall Kerzen an, legte duftende Rosenblätter aus, hatte mir bei einem Schreiner unsere Initialen anfertigen lassen. Als sie nach Hause kam und all das sah, kamen ihr bereits die Tränen. Wir standen am Fenster, blickten auf die Stadt. Mir fehlten die Worte. Wie so oft, wenn sie im Raum stand. Ich ging auf die Knie, öffnete die berühmte blaue Box und stellte ihr die Frage aller Fragen. Sie begann zu weinen und brachte ein Ja hervor.
So ergeht es mir beim Layton Exclusif: Zu den herrlichen Noten aus Kopf- und Herznote gesellen sich in der Basis wunderschöne Hölzer. Etwas rauer als beim Layton, aber dennoch nicht ungehobelt. Dies hält den Duft spannend und aufregend. Patchouli lässt den Duft trockener, bodenständiger und auch sexyer als den Layton wirken. Er ist wunderschön, bodenständig, verführerisch und hinreissend. Vanille, die man auch vom Layton kennt, wirkt hier männlicher, erwachsener und insgesamt reifer. Es ist das ganz grosse Glück in Form eines Duftes. Etwas, was man für immer halten und behalten möchte. Die gesamte Komposition verleiht einerseits eine wahnsinnige Geborgenheit und andererseits eine reife Art von Sexyness. Und das hält. Für immer.
Der grosse Bruder heiratet.