GoPro HERO+ LCD

Wenn es hart auf hart kommt, dann gehören die Action-Kameras von GoPro nach den Ergebnissen der Testredaktionen mit nur wenigen Ausnahmen zur ersten Wahl. Im Vergleich zu den anspruchsvoller ausgestatteten Hero4-Geräten macht auch die abgespeckte Hero-Produktlinie da keine Ausnahme. Die Hero+ LCD positioniert sich im Hersteller-Portfolio zwar als Einstiegsmodell, ist aber im Gegensatz zu den noch günstigeren Modellen Hero und Hero+ mit einem integrierten Touch-Display für eine vereinfachte Bedienung und Motivkontrolle ohne Smartphone ausgestattet. Ob sich der Aufpreis lohnt, sagen die Tests.

Die Hero+ LCD richtet sich an Sport-Filmer, die ohne spezielle Vorkenntnisse oder Vorbereitungen spannende, actiongeladene Clips aufnehmen wollen. Laut computerbild.de (24.06.2015) wird die Bedienung der Kamera durch das integrierte 1,8 Zoll (4,5 cm) große Touch-Display enorm erleichtert, sodass die zahlreichen Optionen wie Auflösung, Aufnahmeintervall, Aufnahmeformat und Bildqualität sogar von Einsteigern schnell und intuitiv vorgenommen werden können. Mit der Live-View-Funktion ist die Kontrolle von Motiv und Bildausschnitt auch ohne Smartphone möglich. Durch das integrierte WLAN kann der sportbegeisterte Hobbyfilmer seine Datenübertragung drahtlos auf andere Geräte übertragen oder per Smartphone und entsprechender App die Kamera fernsteuern. Alternativ ist die Hero+ LCD mit der optional erhältlichen "Smart Remote" von GoPro fernbedienbar.

Als Objektiv dient eine Weitwinkeloptik, die gegenüber den Hero4-Modellen einen reduzierten Bildwinkel von rund 120 Grad aufweist. Dadurch kommt der Bildeindruck dem menschlichen Blickfeld nicht ganz so nah wie die teureren GoPro-Kameras, bietet aber laut Videoaktiv (Ausgabe 6/2015) eine bessere Schärfe. Als beste Aufnahmequalität für Bewegtbilder ist wie beim Modell Hero+ das Full-HD-Videoformat mit maximal 60 Bildern pro Sekunde verfügbar, das auch bei schnellen Bewegungen flüssige Aufnahmen verspricht. Einzelaufnahmen haben eine maximale Auflösung von 8 Megapixeln. Die gebotene Bildqualität kann die Testredaktionen vor allem in Tageslichtsituationen überzeugen. Laut chip.de (07.08.2015) sind die Aufnahmen scharf und rauscharm, computerbild.de lobt die natürliche Farbwiedergabe und die Zuverlässigkeit der automatischen Belichtungssteuerung. Bei Dämmerlicht und unter Wasser bemängelt chip.de allerdings die weichgezeichnete und detailarme Aufnahmequalität.

Laut Herstellerangaben ist das Gehäuse bis zu einer Tiefe von 40 Metern wasserdicht und verfügt über einen Micro-USB-Anschluss und einen Steckplatz, in dem eine microSD-Karte als Speichermedium ihren Platz findet. Dass die Kamera nicht aus ihrem Gehäuse herausnehmbar ist, bewerten computerbild.de und chip.de als auffälligstes Manko: In der Konsequenz muss man das wasserdichte Gehäuse stets mitführen und der Akku lässt sich nicht austauschen, sodass immer die gesamte Kamera zum Aufladen ans USB-Kabel muss. Bei vollem Akku sind laut Hersteller Videos mit einer Länge von bis zu zwei Stunden möglich – sofern das WLAN nicht ständig während der Aufnahme aktiviert ist. Die Tonaufnahme erfolgt in mono, ein externes Mikrofon ist nicht anschließbar.

Fazit: Die GoPro HERO+ LCD überzeugt mit guter Bildqualität und einem intuitiven Bedienkonzept mittels Touch-Display. Allerdings fehlen nützliche Ausstattungsdetails wie HDMI-Anschluss, zusätzlicher Mikrofon-Eingang, abnehmbares Unterwassergehäuse oder austauschbarer Akku. Diese Features sind zum verhältnismäßig geringen Aufpreis samt Zeitlupenfunktion und 4K-Videoauflösung beim Modell Hero4 Silver zu haben.