Intel Core i9-11900K im Test

Der letzte Abschied von 14 Nanometern

Intel Core i9-11900K im Test

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Fazit vom 29.03.2021

Der Intel Core i9-11900K ist eine tolle CPU, die sich im Test vor allem bei Allrounder-Workloads und bei Games stark macht. Zudem unterstützt dieser Intel-Prozessor nun PCIe 4.0, DDR4-3200-RAM und mehr. Intel holt aus dem letzten Update der 14-nm-Fertigung noch einmal alles an Single-Core-Leistung heraus, muss im Bereich der Multicore-Tests aber Federn lassen: Die CPU verliert im Vergleich zum Vorgänger nicht nur zwei Kerne, sondern taktet bei großer Last auch vorzeitig runter.

Vorteile

Hervorragende Single-Core- und Gaming-Leistung

Viele neue Features

Arbeitsspeicher direkt aus Windows tunen

Nachteile

Multicore-Schwäche bei Intel-Standard-Spezifikationen

Sehr hohe max. System-Leistungsaufnahme

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Intel Core i9-11900K (3.5 GHz) Sockel 1200
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Intel Core i9-11900K (3.5 GHz) Sockel 1200

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Intel Core i9-11900K im Test: Zurück zum Achtkerner

Im Gegensatz zu vorigen Generationen setzt der Intel Core i9-11900K die Messlatte auf dem Papier nur etwas höher: Minimal taktet die CPU auf 3,5 GHz und erreicht mit einzelnen Kernen 5,3 GHz (i9-10900K: 5,2 GHz) im Turbo Boost 3.0. Für hohe Taktraten auf allen Kernen kommt Intels neue und während des Testverfahrens frisch auf unser Mainboard gespielte "Adaptive Boost"-Technik zum Einsatz. Falls Kühlkapazitäten bestehen, schraubt die CPU alle acht Kerne auf 5,1 GHz hoch, ohne Leistungsaufnahme- oder Temperaturspezifikationen zu übertreten.

"Alle acht Kerne" ist dabei das Stichwort: Im Gegensatz zum Vorgänger i9-10900K hat Intels aktuelles Mainstream-Flaggschiff zwei Kerne eingebüßt und gibt nur als Octacore Gas. Die Mischung aus weniger Kernen, starker Single-Core-Performance und erhöhten Instruktionen per Taktzyklus (IPC) schlägt sich auch in den Benchmarks nieder: In der Allround-Suite PCMark 10 setzt der Prozessor den aktuellen Bestwert unserer Mainstream-CPU-Bestenliste. Auch in der PassMark-Suite schneidet die CPU hervorragend ab und gibt aktueller Ryzen-Konkurrenz einen Laufpass. Selbst in Cinebench R20 (Single-Core) ist sie die Beste im Rennen. Und für die Gamer superwichtig: In Kombination mit einer Nvidia RTX 3080 schlägt der i9-11900K selbst den super-gamingstarken Ryzen 7 5800X in jedem Spielebenchmark – immer mindestens um ein paar fps, und im Strategiespiel Total War: Warhammer II sind es sogar 129 statt 114 fps. In den Gaming-Suiten Fire Strike und Time Spy liegt Intel nur knapp hinter AMD.

In Multicore-Benchmarks zieht der Intel Core i9-11900K jedoch den Kürzeren im Test. Am deutlichsten wird das in Cinebench R20, wo sich der Prozessor knapp hinter dem Ryzen 5800X und sogar deutlich hinter dem i9-10900K positioniert. Im neueren Cinebench R23 steigt die Differenz zum Ryzen 5800X sogar. Auch in anderen Benchmarks, die alle Kerne für längere Zeit voll auslasten, besiegt Intels Vorjahresmodell den Core i9-11900K. Grund dafür ist der Kernzahlschwund, gibt es auch ein anderes Problem.

Alle Testergebnisse finden Sie in unserer Bestenliste.

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Die elfte Generation der Core-CPUs (alias Rocket Lake-S) verwendet weiterhin den Sockel der zehnten Generation, LGA1200.

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Bild: CHIP

Standard-Sprinter oder gedopter Marathonläufer?

In allen langanhaltenden Multicoretests stellen wir dasselbe Verhalten fest: Der i9-11900K fängt stark an, lässt aber nach 38 Sekunden bei 240 Watt Package-Leistungsaufnahme und 90 °C nach – dann taktet er um 900 MHz runter. Für unseren Test benutzen wir denselben Luftkühler, den wir punkto thermischer Verlustleistung (TDP) auch für deutlich anspruchsvollere CPUs im Enthusiastenbereich verwenden. Intel spezifiziert die Zeit, für die 250 Watt anliegen dürfen ("Tau"), mit 56 Sekunden. In unserem Test stoppt der Leistungssprint also deutlich zu früh.

Falls Sie sich den 11900K kaufen und installieren, werden Sie dieses Verhalten aber möglicherweise gar nicht feststellen. In unserem Test verwenden wir das Mainboard Asus ROG Maximus XIII Hero, welches standardmäßig den automatischen "Multicore Enhancement"-Modus aktiviert. In diesem Modus wird keine Intel-Herstellergarantie gebrochen, es findet also keine Übertaktung statt. Nur die Zeiten, die die CPU am Limit arbeiten darf, sind angepasst. Was das für Auswirkungen hat, wird schnell deutlich: Statt irgendwann auf 4,2 GHz runterzutakten, bleibt der Boost bis zu 5,1 GHz aktiv. Das sorgt für einen Cinebench-R23-Score von 16.125 Punkten, womit es den Ryzen 7 5800X (15.653 Punkte) abhängt.

Wir haben verschiedene Mainboardhersteller kontaktiert, um in Erfahrung zu bringen, wie viele Boards mit solchen Optimierungen standardmäßig verkauft werden, und warten noch auf Antworten. Derzeit entscheiden wir uns dazu, den Intel i9-11900K ohne mainboardseitige Optimierung in unsere Bestenliste aufzunehmen, da wir bereits den Vorgänger ohne Optimierungen getestet haben. Falls die meisten Mainboards auf dem Markt allerdings mit Tuning ausgespielt werden, die Intel-Spezifikationen nicht verletzen, behalten wir uns vor, die aktuellen Werte mit den besseren, optimierten zu ersetzen.

Mit der Intel UHD Graphics 750 ist außerdem eine auf dem Papier deutlich verbesserte Grafikeinheit auf Basis der Xe-Architektur an Bord. Diese konnten wir aufgrund technischer Probleme noch nicht testen und werden die Ergebnisse in der Bestenliste nachreichen. Die Benchmark-Werte der Grafikeinheit haben in unserem Testverfahren allerdings auch keine Auswirkung auf die Gesamtnote.

Intel Core i9-10900K und i9-11900K im direkten Vergleich

Der automatische

Der automatische "Enhancement"-Modus ist bei Asus voreingestellt. Alternativ lassen sich auch die strikten Intel-Spezifikationen setzen oder komplett aushebeln.

Bild: CHIP

Der Core i9-11900K ist ein Stromfresser

Egal, ob und wie lange die CPU mit oder ohne Optimierungen auf voller Leistung läuft: Sie ist ein Stromfresser. Die maximale Leistungsaufnahme unseres Testsystems messen wir im Betrieb bei 327,7 Watt. Üblicherweise lässt sich die Systemleistung nicht ohne Weiteres mit der Konkurrenz vergleichen, da wir dort ein anderes Mainboard verwenden müssen. Der Unterschied ist hier aber überdeutlich: AMDs Ryzen 9 5900X benötigt maximal 207,4 Watt im gleichen Test. Sollten Sie Ihrer CPU also viel und ständig Arbeitskraft abverlangen, kann sich das in der Stromrechnung niederschlagen.

Ob direkt an der CPU oder am Netzteil: Die maximale Leistungsaufnahme des i9-11900K ist hoch.

Ob direkt an der CPU oder am Netzteil: Die maximale Leistungsaufnahme des i9-11900K ist hoch.

Bild: CHIP

Features: Überall ein Häkchen

Was die Ausstattung angeht, lässt Intel kaum Wünsche offen. So unterstützt die CPU nun PCI-Express 4.0 und entsprechend schnelle SSDs oder Grafikkarten. Weiterhin sind nativ Thunderbolt 4 und Wi-Fi 6 (WLAN-ax) dabei. Der i9-11900K unterstützt außerdem DDR4-3200-RAM. Und nicht zuletzt wird ein Feature namens "Resizable BAR" in Zukunft wohl immer interessanter werden: Damit kann die CPU in dafür vorgesehenen Spielen und Anwendungen auf den Speicher der Grafikkarte zugreifen und so potenziell mehr Bilder pro Sekunde herauskitzeln. Ein identisches Feature bietet AMD mit der Ryzen-5000-Serie und ausgewählten Ryzen-3000-Chips in Kombination mit den Radeon-Grafikkarten der 6000er-Modellreihe. Und natürlich lässt sich die Intel-CPU in der K-Variante übertakten. Das gilt übrigens auch für den Arbeitsspeicher, den Sie nun in Windows 10 mit der "Extreme Tuning Utility" ohne ständige Neustarts modifizieren können.

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Etwas teuer, aber noch angemessen

Für rund 550 Euro bekommen Sie mit dem Intel Core i9-11900K eine sehr gute CPU. Selbst mit mainboardseitigen Optimierungen kann sie zwar AMDs Ryzen 9 5900X in unseren Augen nicht schlagen, ist dafür aber auch aktuell 140 Euro günstiger. Gerade in Hinblick auf die starke Gaming-Leistung kann sie es mit dem Ryzen 7 5800X aufnehmen und in einigen Benchmarks sogar Abstand halten. Dieser ist aber wiederum mit 400 Euro um einiges günstiger. Entsprechend muss Ihnen die etwas stärkere Gaming-Power gegenüber dem Ryzen 7 viel Geld wert sein. Deutlich günstiger ist da der Intel Core i9-11900F, der ohne Übertaktungsmöglichkeit und integrierte Grafikeinheit derzeit rund 440 Euro kostet.

Dieses Jahr soll außerdem noch Intels zwölfte Desktop-Generation namens Alder Lake auf Basis der überfälligen 10-nm-Fertigungstechnik erscheinen. Ein Upgrade können wir also nur denjenigen nahe legen, die genau jetzt eine neue CPU benötigen.

Interaktiver-Schritt-für-Schritt-Berater: Finden Sie den passenden Prozessor

Der Intel Core i9-11900K ist nicht der richtige Prozessor für Sie? Dann probieren Sie doch unseren persönlichen Schritt-für-Schritt-Berater aus, um die für Sie passende CPU mit besonderem Blick aufs Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden:

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So bewertet das CHIP Testcenter

Über 1.000 Produkte durchlaufen jedes Jahr das CHIP-Testlabor. In aufwendigen Tests führen Messergebnisse und Experten-Einschätzungen der Ingenieure und Messtechniker zur Bewertung eines Produktes in mehreren Testkategorien. Diese Teilergebnisse werden unterschiedlich gewichtet und ergeben die Gesamtnote. Die Ergebnisse des CHIP Testlabors nutzt unsere Redaktion als Grundlage für diesen Beitrag. Auf Basis der Note und der aktuellen Straßenpreise ermittelt das Testcenter zudem eine Preiseinschätzung – so erkennt man auf einen Blick, ob das Produkt sein Geld auch wirklich wert ist. CHIP testet fair und unabhängig.

Rian Voß

Rian Voß

Redakteur

Über den Autor

Der studierte Informatiker Rian Voß hat in der CHIP-Redaktion seit 2013 stets die aktuellen Entwicklungen bei PC-Hardware im Blick und schreibt über alles, was hübsche Bilder auf den Monitor zaubert. Seine andere Passion ist die Haushaltselektronik: Vom simplen Wasserkocher bis zum ausgebufften Saugroboter testet er sämtliche Alltagshelfer. Seine Freizeit verbringt er mit Freunden in allerlei analogen und digitalen Spielen oder vor einem grell leuchtenden Texteditor.