Mit dem Xiaomi Mi Air bringt Xiaomi sein erstes Notebook auf den Markt, das sich auch vor etablierten Herstellern nicht verstecken muss. Auf den ersten Blick mach das Mi Air 12 einen sehr guten Eindruck. Im Lieferumfang befindet sich neben dem Ultrabook selbst auch nur noch ein USB-C Netzteil und eine kleine Schnellstart-Bedienungsanleitung. Das Gerät ist in Deutschland offiziell nicht erhältich, ein Dank geht ein Gearbest, die uns dieses schicke Device zur Verfügung gestellt haben. Wenn ihr es dort bestellt, bekommt ihr übrigens einen passenden Stromadapter dazu.

Optik und Haptik – Edel und stabil

Xiaomi Mi Air 12   Das Ultrabook im Test

Wir müssen uns wohl nichts vormachen: hier hat sich Xiaomi wohl wieder bei Apple inspirieren lassen, aber warum auch nicht? Warum das Rad neu erfinden, wenn man man es lediglich optimieren muss? Anders aber als beim MacBook Air finden wir auf dem Deckel allerdings keine „störenden“ Logos, das Gehäuse, welches übrigens aus Aluminium besteht, weist keine Spaltmaße auf, die Verarbeitung ist auf wirklich sehr hohem Nivau, hier gibt es nichts zu meckern.

Ihr habt die Wahl zwischen der goldenen oder silbernen Variante, wobei ich finde, dass silber immer zeitlos ist. Beim Aufklappen des Deckels spürt man einen sanften Widerstand und im Gegensatz zum MacBook Air kann man es sogar mit einer Hand öffnen, ohne Angst haben zu müssen, dass es umkippt. Das Display besteht aus Glas, ist wirklich sehr dünn und auch fast rahmenlos. In der prallen Sonne würde ich es nun nicht unbedingt einsetzen, denn es handelt sich hierbei um ein Glossy.

Aufgrund seiner Größe von 292.1 x 201.9mm und einer Dicke von 12.95mm hat man hier einen perfekten Begleiter für die Uni oder Schule gefunden, denn in Verbindung mit einem Gewicht von gerade mal 1,08kg lässt es sich problemlos in jedem Rucksack verstauen.

Xiaomi Mi Air 12   Das Ultrabook im Test
Xiaomi Mi Air 12   Das Ultrabook im Test
Xiaomi Mi Air 12   Das Ultrabook im Test
Xiaomi Mi Air 12   Das Ultrabook im Test
Xiaomi Mi Air 12   Das Ultrabook im Test
Xiaomi Mi Air 12   Das Ultrabook im Test
Xiaomi Mi Air 12   Das Ultrabook im Test
Xiaomi Mi Air 12   Das Ultrabook im Test

Schnittstellen, WiFi, Bluetooth

Wie bei Ultrabooks üblich, sind Schnittstellen eher rar gesäht, so auch beim Xiaomi Air. An der linken Seite befindet sich ein HDMI- und ein Kopfhöreranschluss. Über HDMI könnt ihr Monitore mit einer Auflösung von 1080p bei 60 Hz anschließen, bei 4K-Displays hingegen ist bei 24 Hz sense, was aber nicht am Notebook, sondern am HDMI-Standard liegt.

Rechts findet ihr lediglich einen USB 3.0 Typ-A Port und einen USB Typ-C 3.1 Port, über den das Book auch aufgeladen wird. Dank QuickCharge 3.0 benötigt ihr mit dem mitgelieferten Netzteil dafür auch gerade mal 30 Minuten, um den Akku von 0 auf 50% zu laden, in etwas über einer Stunde ist der Akku mit einer Kapazität von 4866 mAh (37 Wattstunden) voll.

Im Display verbaut wurde ebenfalls eine Webcam, die mittels einer weißen LED signalisiert, ob sie im Einsatz ist. Diese löst allerdings nur mit 1 Megapixel auf, mehr als 1280 x 720 Pixel sind also bei einem Videoanruf also nicht drin.
Für mich war es ausreichend, mein Videopartner konnte mich über Skype sehr gut sehen und auch verstehen. Kleiner Trost: Auch das MacBook Air bietet nicht mehr.

Xiaomi Mi Air 12   Das Ultrabook im Test
Für den Einsatz im WLAN sorgt Intels Wireless-AC 8260 Chip, der die Standards 802.11a/b/g/n/ac und ebenfalls Bluetooth 4.1 unterstützt.

Gestochen scharfes Display

Xiaomi Mi Air 12   Das Ultrabook im TestWie oben schon erwähnt wurde ein glossy, also ein glänzendes 16:9 Display des relativ unbekannten Herstellers „BOE“ verbaut. Es sorgt für satte Farben, hat aber eben auch den Nachteil, dass es unter Lichteinstrahlung stark spiegelt. Wer zum Beispiel eine Lampe im Rücken hat, sollte diese entweder dimmen oder gar ganz ausmachen.

Es hat eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel, kommt also bei einer Größe von 12,5 Zoll auf eine Pixeldichte von satten 176 ppi – zum Vergleich: das MacBook Air hat gerade mal 128 ppi. Texte und Bilder sind gestochen scharf und auch wenn man denkt, dass das Display bei der Auflösung evtl. zu klein sein könnte, kann man alles wunderbar ablesen, denn Windows skaliert standardmäßig auf 125%.

Mit einer maximalen Helligkeit von 300 Candela ist es nicht nur scharf, sondern auch richtig gut ausgeleuchtet. Ich nutze es auf 25% und kann den Bildschirminhalt ablesen, ohne dass Spiegelungen stören. Laut Xiaomi sorgt dafür eine spezielle Laminierungstechnik, bei der der Abstand zwischen Schutzglas und Panel auf 0,55mm reduziert wird. Zwar deckt das Panel nur 50% des NTCS-Farbraums ab, im Alltagsbetrieb merkt man es allerdings nicht – und sind wir mal ehrlich: als Grafiker holt man sich kein Ultrabook.

Nimmt man das Notebook in die Hand und versucht das Display zu „verbiegen“, federt es gerade mal ein bisschen nach, weder verbiegt, noch bricht etwas.

Fast grenzenlose Leistung und erweiterbarer Speicher

Vergleicht man es mit anderen Geräten, die mit vergleichbaren Komponenten ausgestattet sind, kommt das Xiaomi Air 12,5 auf bessere Leistungswerte, dafür könnte man die effizientere Kühlung verantwortlich machen. Damit läuft der passiv-gekühlte Core m3-6Y30 von Intel länger auf einer höheren Taktfrequenz, ehe er runtertaktet, weil er zu warm wird. In meinem Alltagsgebrauch wurde es allerdings nur handwarm und das auch nur an der Unterseite.

Auch entscheidend ist die von Xiaomi verbaute SSD. Hier kommt die CM871a (MZNTY128HDHP) von Samsung zum Einsatz, die via SATA-Schnittstelle verbunden wird. Sie kommt laut AS SSD auf eine Leserate von 510 MB/s, beim Schreiben auf 452 MB/s.

Diese sind allerdings für den Alltag nicht so aussagekräftig wie die zufälligen Schreib- und Leseoperationen, aber keine Angst, auch hier muss sich die Samsung nicht verstecken. Hier erreicht sie nämlich 30 und 365 MByte/s bei 4K respektive 4K-64 Thread beim Lesen sowie 64 und 103 MByte/s beim Schreiben. Insgesamt erreicht die SSD einen AS-SSD-Gesamtscore von 897!

Das macht sich nicht nur beim Arbeiten, sondern auch beim Starten aus dem Kaltzustand bemerkbar. In gerade mal 8 Sekunden ist euer Notebook betriebsbereit.

Xiaomi Mi Air 12   Das Ultrabook im Test

Wem die integrierten 128GB nicht ausreichen, der kann das Mi Air 12.5 ohne Probleme mit einer weiteren handelsüblichen SSD im M2-Format ausrüsten. Dafür müssen ledglich die Schrauben auf der Unterseite mit einem T5-Torx entfernt und der Deckel abgenommen werden, dort sieht man direkt den weiteren Slot. Der RAM ist leider fest verlötet und kann somit nicht ausgetauscht oder erweitert werden.

Der Akku bringt es laut Hersteller auf eine Betriebszeit von 9,5 Stunden Online-Videowiedergabe und 7,5 Stunden surfen. Bei mir im Alltag ist es in einem Mischbetrieb, dort hält es aber auch locker 6-7 Stunden durch, ehe ich es mal für ne halbe Stunde an die Steckdose hänge.

Spaß am Klang: Lautsprecher mit gutem Sound

Auf der Rückseite befinden sich Stereo-Lautsprecher von AKG, einer sehr bekannten Marke in der Hifi-Szene. Befeuert werden sie vom Realtek ALC 235 Chipsatz. Musik macht wirklich Spaß und ist laut, ohne zu blechern. Noch mehr Spaß machen allerdings Videos in Verbindung mit dem wirklich brilliantem Display.

Wer will, kann den Klang noch mit der Dolby App optimieren, denn die Lautsprecher sind auch Dolby zertifiziert – was auch immer das bei einem Notebook bringen soll.

Bedienbarkeit: Tastatur und Touchpad

Xiaomi Mi Air 12   Das Ultrabook im TestDas einzige Manko, was mich vorher ein bisschen abgeschreckt hat, ist das QWERTY-Layout. Die Tastatur ist zwar beleuchtet, hat einen sehr guten Druckpunkt und auch so ist es angenehm mit ihr zu schreiben, aber das fehlende QWERTZ-Layout, so wie die fehlenden Umlaute dürfte einigen Angst machen.

Die Angst kann ich euch zumindest teilweise nehmen – denn wenn ihr wirklich viel schreibt, gewöhnt ihr euch sehr schnell daran, wenn ihr eh nicht auf die Tastatur schauen müsst. Umlaute können im jeweiligen Betriebssystem aktiviert werden.
Entgegen aller anderen Behauptungen, die ich vorher in Tests gelesen habe, gefällt mir das Multi-Touchpad sehr gut! Es reagiert sehr schnell, kein Wunder – denn auch hier wurde wieder Qualität verbaut. Es handelt sich um das Clickpad V4.0 von Synpatics, welches Gestern mit bis zu vier Fingern umsetzen kann. Einen Unterschied zu dem Trackpad meines MacBook Pros konnte ich nicht feststellen.

Ein Manko: Das Betriebsystem

Ausgeliefert wird es mit einem chinesischen Windows 10, welches leider nicht einfach so auf Deutsch umgestellt werden kann.
Wer Deutsch nutzen will, muss es leider komplett neu installieren, inkl. Neuem Key, denn Microsoft hat leider einen Riegel vorgeschoben – vorher konnte man noch den Key auslesen und einfach Windows neu installieren, das ist nun nicht mehr möglich. Keys gibt es aber bei eBay bereits ab 10€.

Linux ist leider noch keine Alternative, zumindest nicht in meinem Fall – es funktioniert zwar bei Ubuntu beispielsweise alles (WiFi, BT, etc), aber scheinbar gibt es noch keinen Treiber für das Touchpad, sodass immer nur ein Finger erkannt wird.

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