Wer schon öfter umgezogen ist, hat es sicherlich schon schmerzlich am eigenen Leib erfahren müssen: So ein Umzug kann ganz schön ins Geld gehen. Da hat man schon schweren Herzens große Summen für Makler und Kaution hingeblättert und muss dann auch noch für den Umzug ein stolzes Sümmchen auf den Tisch legen. Doch wer sich nicht scheut, selbst Hand anzulegen, statt sich zurückzulehnen und den ganzen Umzug um jeden Preis einem teuren Umzugsunternehmen zu überlassen, kann mit den folgenden Tipps richtig viel Geld sparen.

Tipp 1: Die Wohnung vorher entrümpeln

So simpel dieser Tipp auch klingt, so wirkungsvoll ist das Sparergebnis. Wenn Du weißt, dass Du bald umziehen wirst, solltest Du Deinen Haushalt auf unnützen Hausrat überprüfen. Kaputte CD-Player, abgewetzte Schuhe, langweilige Bücher, altes Gerümpel im Keller oder auf dem Dachboden – das gehört besser alles in den Müll als in den Umzugswagen oder Umzugskarton. Sind noch gute Sachen dabei, die Du aber nicht behalten willst, kannst Du Dir sogar überlegen, die aussortierten Gegenstände auf dem Flohmarkt, über Kleinanzeigen oder im Internet zu verkaufen, um Dein Umzugsbudget noch etwas zu erhöhen.

Beim Umzug Kosten und Nerven sparen

Tipp 2: Den Aufwand richtig einschätzen

Hast Du Dir erstmal einen Überblick verschafft, was alles weggeworfen, verschenkt oder verkauft werden kann und was danach noch in Deine neue Wohnung transportiert werden muss, kannst Du versuchen, den tatsächlichen Aufwand einzuschätzen. Muss der umfangreiche Hausrat einer Großfamilie mit fünf kleinen Kindern von Hamburg nach München transportiert werden, wirst Du um ein Umzugsunternehmen vielleicht nicht herumkommen, ohne an dieser Mammutaufgabe schier zu verzweifeln.

Anders sieht es aber aus, wenn zum Beispiel ein Singlehaushalt innerhalb der gleichen Stadt umziehen will. Da reicht es vielleicht, sich einen kleinen Transporter zu mieten oder sogar von einem Freund auszuleihen, um den Umzug alleine zu wuppen. Ob Du Dich für ein richtiges Umzugsunternehmen mit Rundum-Service oder ein Mietfahrzeug entscheidest – auf jeden Fall solltest Du Dir mehrere Angebote einholen und die Preise und Leistungen genau vergleichen.

Tipp 3: Den richtige Umzugswagen mieten

Beim Umzug Kosten und Nerven sparenBrauchst Du einen richtigen Transporter oder reicht vielleicht sogar ein Kombi? Je nach Menge der Kartons und Möbel, die von A nach B gebracht werden müssen, solltest Du Dein Transportfahrzeug richtig dimensionieren.

Ist das Fahrzeug zu klein, musst Du mehrmals hin und her fahren, was gegebenenfalls Kilometergeld, Zeit und Nerven kostet.

Ist das Fahrzeug zu groß, bezahlst Du einen viel zu hohen Mietpreis dafür, dass die halbe Ladefläche leer bleibt.

Extratipp: Bist Du vielleicht beim Carsharing angemeldet? Oder einer Deiner Freunde? Viele Carsharing-Anbieter haben auch Transporter im Angebot, die sich vor allem für einen Umzug innerhalb der eigenen Stadt anbieten, da sie für kurze Strecken besonders günstig zu buchen sind.

Tipp 4: Den richtigen Termin wählen

Die meisten Menschen ziehen zum Monatswechsel oder in der Monatsmitte um. Das wissen auch die Umzugsunternehmen und Autovermietungen, deshalb schnellen die Preise rund um den Monatswechsel oft in die Höhe. Hast Du das Pech, sowieso zwei Monatsmieten zahlen zu müssen, kannst Du wenigstens den Umzugstermin geschickt wählen, um Dir günstigere Angebote zu sichern. Die günstigsten Umzugstermine liegen zwischen dem 6.–13. oder 18.–24. des Monats. Auch bieten sich die Tage von Montag bis Donnerstag an, weil die meisten Leute am liebsten am Wochenende umziehen, um sich nicht unnötig viele Tage freinehmen zu müssen. Bedenke allerdings, dass an Tagen mitten in der Woche schlechter private Helfer zu finden sind, denn die meisten Menschen arbeiten dann und sind eher am Wochenende bereit, Dir bei Deinem Umzug zu helfen.

Tipp 5: Werkzeug und Umzugskartons leihen

Beim Umzug Kosten und Nerven sparenUmzugskartons kann man nie genug haben. Denn bei einem Umzug braucht man in der Regel immer viel mehr Kartons, als man jemals gedacht hätte. Wie viel Krempel sich im Laufe der Zeit in der eigenen Wohnung angesammelt hat, merkt man oft erst, wenn die besorgten Umzugskartons voll, die Wohnung aber noch keineswegs leer ist. Umzugskartons in großer Menge kosten natürlich viel Geld. Manchmal lohnt es sich, im Freundes- und Bekanntenkreis zu fragen, wer vielleicht noch ein paar Umzugskartons im Keller stehen hat. Manchmal findet man gebrauchte Umzugskartons auch günstig über Kleinanzeigen in der Zeitung oder im Internet. Bananenkartons aus dem Supermarkt sind stabil und eine tolle kostenlose Ergänzung zu den normalen Umzugskartons. Allerdings solltest Du Dich frühzeitig darum kümmern, denn kaum ein Supermarkt hat mehr als ein bis zwei Bananenkartons am Tag abzugeben. Eine weitere Möglichkeit ist, sich Umzugskartons bei einem Umzugsunternehmen zu leihen. Das ist auf jeden Fall deutlich billiger, als alle Kartons selbst zu kaufen. Auch Werkzeug, um Deine Möbel in Eigenregie auseinanderzubauen, kannst Du Dir von Freunden oder im Baumarkt ausleihen, statt teuer dafür zu bezahlen.

Wie viele Kartons Du letztendlich brauchst, ist schwer einzuschätzen. Bei der benötigten Menge kommt es auf die Anzahl der Haushaltsmitglieder, die Größe der Wohnung, die Wohndauer in der alten Wohnung, Dein Sachen-Sammel-Verhalten, das Vorhandensein von Keller oder Dachboden und viele andere Faktoren an. Aber es gibt ungefähre Erfahrungswerte, an denen Du Dich orientieren kannst. Im Zweifelsfalle solltest Du lieber zu viele als zu wenige Kartons besorgen:

  • pro qm-Wohnfläche: ca. 1 Karton
  • WG-Zimmer: ca. 10–15 Kartons
  • Single-Haushalt: ca. 30 Kartons
  • Mehrpersonen-Haushalt: pro Person ca. 20–30 Kartons
  • Reserve: ca. 5–10 Kartons

Extratipp: Du solltest Deine Umzugskartons immer genau beschriften, damit Deine Helfer wissen, in welches Zimmer sie den jeweiligen Karton stellen müssen. So sparst Du Dir von Vornherein das Rumschleppen von Kartons innerhalb Deiner neuen Wohnung. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer – Zettel an den Türen in der neuen Wohnung helfen dabei, die Kartons richtig zuzuordnen.

Tipp 6: Zuverlässige Helfer finden

Vor allem wenn Du Dich entschieden hast, Deinen Umzug selbst in die Hand zu nehmen, sind zuverlässige Helfer das A und O. Sage Deinen Freunden am besten frühzeitig Bescheid, für wann Du Deinen Umzug geplant hast, damit sie sich gegebenenfalls den Tag freihalten können. Denn je mehr helfende Hände anpacken, desto schneller und stressfreier sind die Kartons aus der Wohnung und in die neue Bleibe geschafft. Besonders praktisch ist es, wenn Deine Helfer mit ihrem PKW kommen, um die ein oder andere Kiste oder empfindliche Zimmerpflanze selbst noch zur neuen Wohnung zu bringen, die vielleicht nicht mehr in Deinen gemieteten Transporter passt.

Tipp 7: Umzugskosten von der Steuer absetzen

Ist Dein Umzug aus beruflichen Gründen notwendig, kannst Du viele der Kosten von der Steuer absetzen. Dabei ist es egal, ob Du den Arbeitgeber wechselst oder innerhalb Deines Unternehmens in eine andere Stadt versetzt wirst und ob Du aus eigenem Antrieb den Arbeitsplatz wechselst oder aufgrund von Kündigung durch den Arbeitgeber.

In jedem Fall kannst Du bei einem beruflich bedingten Umzug neben den Kosten für das Umzugsunternehmen oder das Mietfahrzeug auch die Fahrtkosten für die Wohnungssuche, die Reisekosten zum neuen Wohnort und die Maklergebühren absetzen. Sogar die Miete für die alte Wohnung ist absetzbar, wenn Du die neue Stelle sofort antreten musst und die Kündigungsfrist deshalb nicht einhalten kannst.

Tipp 8: Checkliste „Das brauchst Du für Deinen Umzug“

Um einen Umzug reibungslos über die Bühne gehen zu lassen und Deine Nerven zu schonen, solltest Du einige Dinge immer griffbereit haben:

  • Ausreichend viele Umzugskartons
  • Verpackungsmaterial wie Klebeband und Luftpolsterfolie
  • Decken oder Bettlaken, um Möbel vor Schäden zu schützen
  • Dicke schwarze Filzstifte zum Beschriften der Umzugskartons
  • Kleine Tüten für Schrauben oder Beschläge
  • Arbeitshandschuhe für jeden Helfer
  • Werkzeug, Bormaschine, Akkuschrauber
  • Gurte zum Befestigen der Möbel im Transporter
  • Sackkarre und/oder Rollbrett zum Möbeltransport
  • Taschenmesser oder Teppichcutter
  • Trittleiter, um Vorhänge oder Lampen zu erreichen

Fazit

Ein Umzug ist immer teuer. Doch verzichtest Du auf den Komplettservice eines Umzugsunternehmens, legst stattdessen selbst Hand an und spannst Freunde oder Verwandte ein, kannst Du sehr viel Geld sparen. Nachfolgend sind alle Tipps noch mal kurz zusammengefasst:

  • Wohnung vor dem Umzug entrümpeln
  • Aufwand abschätzen, gegebenenfalls auf Umzugsunternehmen verzichten
  • passendes Umzugsauto mieten
  • gebrauchte Umzugskartons leihen und kostenlose Bananenkisten besorgen
  • benötigte Werkzeuge leihen statt kaufen
  • Termin nicht am Wochenende und abseits von Monatsanfang/-mitte planen
  • bei berufsbedingtem Umzug Kosten von der Steuer absetzen
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